Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
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Das ist zu kurz gesprungen, viel zu kurz...

Wenn man so argumentiert, wäre auch HS nur eine "Marotte".
Drehen um des Kaisers Bart würde auch passen.

Vieles von dem, was hier beschrieben wird, kenn ich selber. Mir ist aber bislang noch nicht in den Sinn gekommen, da wunders was draus zu basteln, wie hier im Faden mitunter zu lesen ist. Noch ist das Thema derart spannend, über zig Seiten zu bequaken, was schon nach dem erstem mal Lesen abgehandelt war.
 
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Zum "Eigenbrötler"-Dasein? Eine gezielte Motivation ist dazu m.M.n. nicht nötig. Das halte ich für Veranlagung, vielleicht aus der HS heraus.


Nein, ich hatte es andersherum gemeint.
Man braucht eine starke Motivation, um sich vom Eigenbrötler in jemanden, der viel Gesellschaft liebt, zu verwandeln.


Ich war z.B. schon als kleiner Bub ein ausgeprägter Einzelgänger, den man zum Spielen mit anderen Kindern quasi nötigen mußte, der gerne (im Urlaub auf dem Land, in der Stadt ging's ja nicht) alleine durch die Wälder und Berge stromerte und die vermutlich genauso gut kannte, wie der ansässige Fuchs *lach*. Und ich bin's heute, zig Jahre später, in noch verstärktem Maße. Sozialen Kontakten gehe ich aus dem Weg, schon Smalltalk mit Nachbarn (kommt man auf dem Dorf nicht immer drum herum; Abende und Feste bei der Dorfgemeinschaft habe ich "elegant" an meine Gefährtin delegiert: Einer muß ja schließlich auf die Hunde aufpassen und da opfere ich mich halt... :whistle: ) ist mir prinzipiell unangenehm. Dafür kann ich Stunden und Stunden in den Wäldern verbringen (außer bei Gluthitze wie jetzt :rolleyes: ), alleine, "nur" mit einem unserer Hunde in Begleitung. Ich langweile mich nie und fühle mich nie einsam ohne menschliche Begleitung...


Kann ich nachvollziehen, in der Natur war ich schon als Kind am liebsten alleine.
Wenn man zu zweit oder zu mehreren ist, hat man nicht die Muße, all das zu betrachten, was man betrachten möchte.
 
Ich habe nicht die Erwartung dass ich keine Kompromisse eingehen muss.

So ist das Leben ...

Wenn es für dich ok ist, dann ist es ja gut. Jeder muss Kompromisse eingehen im Leben, so funktioneren Gruppen und ihre Regeln. Die Frage ist halt immer, ob es Kompromisse oder ein Konsens ist, ob es schmerzt oder ob man damit glücklich kann.

ABer nein, Leben ist nicht so. Leben kann auch anders sein ... wenn man das möchte.
 
Nun, wenn dem so ist, können sie sich ja ändern!

So ist es. Manche schaffen das alleine (wobei ich eben auch die Einschränkungen kenne, und froh bin sie heute nicht mehr zu haben), und manche brauchen eben Hilfe, weil sie es alleine nicht schaffen.

Ich hab mich eingeschränkt gefühlt, so lange ich es Anderen recht machen wollte.
Jetzt, wo ich nach meiner eigenen Disposition lebe, fühle ich mich frei und genieße das Leben.
Früher hatte ich häufig Suizidgedanken, die sind seither völlig verschwunden.
Es gibt für mich nichts, was ein Leben nach der eigenen Disposition befriedigend ersetzen könnte.

Na, und mal ehrlich. Wäre es nicht gescheiter, bereits bei den Suizidgedanken oder schon vorher Hilfe zu suchen? Wieviele Jahre hast Du seit deiner Kindheit damit zugebracht (verschwendet), überhaupt einmal deinen Weg zu finden damit umzugehen?

Oh, was man nicht nachvollziehen kann, hat sehr viel mit der eigenen Disposition zu tun, also auch mit HS.

Nicht zwingend mit HS. Ich finde auch Krawatten abschneiden nicht lustig ... viele, viele köllner Frauen schon (Weiberfasnacht). Das hat nix mit HS zu tun, sodnern einfach dass es doof ist ....
 
Genau das wird hier doch geschrieben, nicht nur von mir.

Ich gehe nur mit der Ursachenforschung von HS nicht ganz konform....Aber schaden kann es ja nicht.

Wenn Du die Ursache nicht kennst, dann kannst Du auch nichts davon auflösen. Und die Ursachen reichen halt nun einmal von einem simplen erratischen Belohnungs/Strafemuster einer Bezugsperson bin hin zur Vergewaltigung. Und nur alleine mit den Ressorcen ist keine positive Veränderung, sondern nur eine Anpassung an die Gesellschaft (durch Aussteigen aus der Gesellschaft - was hier jeder sagt. was auch ich lange genug getan habe) möglich.
 
Weil sie Programmen unterliegen und bewerten.

Ja, natürlich unterliegen sie Programmen - wer nicht. Natürlich kann ich jetzt aus meinen Beschränkungen eine Lebensphilosopie machen. Macht jeder der arm ist, macht jeder der reich ist, macht jeder mit einer körperlichen oder psychischen Einschränkung. Weil die Meisten ja gar nicht wissen, wie es wäre ohne diese Einschränkung zu leben. Also macht man einen Lebensstil daraus , und schon ist alles paletti ....


JAAAA! HEUREKA! Ganz genau! Und damit eröffnet sich bereits eine Möglichkeit, wie man aus der Misere rauskommen kann.

Jein. Was habe ich davon, wenn ich der ganz tolle Energetiker werde, weil ich so viel spüren kann, aber dann nicht hinausgehen kann unter Menschen und mich auch bekannt machen?
Was habe ich davon, mich gerne beim Tanzen einem Partner nahe fühlen wollen, und mich in kein Tanzlokal oder auf einen Ball zu trauen, weil ich nach 5 Minuten davonlaufen muss?
Ja, ganz tolle Ressourcen - vielleicht auch welche die andere Menschen nicht haben ... aber dafür verliert man trotzdem sehr viel, was andere Menschen haben.

Nein, sind sie nicht, sie werden komisch gemacht.

Ja, natürlich. Weil sie aus Sicht der Gesellschaft nicht "normal" sind. Aber das ist eine reine Opferhaltung, da drinnen dann zu verharren. "Die böse Gesellschaft will mich nicht, also ziehe ich mich in meiner grenzelosen Genialität aus ihr zurück, sie können mich gerne haben, wenn sie mich nicht schätzen können" - super! Und - der Gesellschaft ist es recht egal, es ist auch keine Strafe für sie ... und Du verlierst einen Teil deiner Möglichkeiten, die Du mit viel weniger Verletzungen, Trauer und Angst vielleicht haben könntest wenn Du dir helfen lassen würdest.

In meinem Brotjob habe ich mit Kindern zu tun, keines ist wie das andere, jedes ist ein Universum für sich. Interessanterweise habe ich noch nie festgestellt, dass sich ein Kind negativ über ein Kind äußert, dass sich lieber etwas zurückzieht, das sind immer nur die Pädagogen, die meinen, dies sei nicht normal. Bei Jugendlichen verhält es sich anders, weil sie schon genügend Programmierungen durchlaufen haben. Die "Norm" ist ein Konstrukt innerhalb eines Konstruktes; eines veralteten Systems, das nun langsam aber sicher zerbröckelt. Immer mehr Menschen, auch nicht HSPler leiden an der Normierung, sonst wäre zB Burnout kein so großes Thema. Es betrifft schon lange nicht mehr nur uns. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das allgemein durchsickert.

Da hast Du recht, und auch wieder nicht. Kinder sind pragmatisch, wenn DU im Kraut gelassen werden willst, dann ist das ok. Und irgendwann wird dann kein Kind mehr mit dir spielen wollen. Die Gesellschaft ist genauso tolerant ... auch die bietet dir ja nur irgendetwas an, ob Du es annimmst ist sowieso deine Sache. Nur ... wenn Du dich aus der Gesellschaft herausziehst, wenn Du nicht kompatibel mit den gesellschaftlichen Angeboten (egal ob privat oder beruflich) bist, dann wirst Du halt dein ganzes Leben lang Schwierigkeiten haben.
Aufsichtspersonen sind natürlich dazu verpflichtet, Auffälligkeiten den Eltern zur Kenntnis zu bringen.

Mann, mann, mann, wie oft denn noch? Was ist daran eine Beschränkung, wenn man lieber ein gutes Buch in der Badewanne genießt, als in die Disco zu latschen? Dies sind Bewertungen, die Dir Dein Verstand, Deine Glaubenssätze einflüstern. Das ist PROGRAMM. Entlarve diesen ganzen Mist, der Dir Dein Leben so schwer macht und schmeiß ihn in die Tonne, wo er hingehört.

Mir macht nichts mein Leben schwer ... ich muss auch nicht so wie Du um meine Lebensart kämpfen ... ;).

Du hast deinen Job gefunden ... angestellt vermutlich. Es scheint dir auch nicht so schlecht zu gehen, also hast Du dich ja auch abgehärtet, hast etwas gegen deine HS getan die Du als so tolle Lebensphilosophie verteidigst ... also irgendwas passt da nicht zusammen ....

Da gibt es so einen Spruch: Ändere Dich und Du änderst die ganze Welt. Erst als ich das durchgezogen habe, habe ich verstanden, was das bedeutet. Mit "ändern" meine ich nicht, mich in meiner Existenz zu verändern, sondern die Programme, die mich dieses und jenes denken und in weiterer Folge fühlen lassen.
Wie sehen denn diese anderen Möglichkeiten aus?

Und wenn Du nur auf Grund einer Vergewaltigung HS bist? Und wenn das gelöst ist, ein ganz normales Leben führen könntest, wie alle anderen Menschen auch? Warum möchtest Du das diesen Menschen verweigern, nur weil Du deine Lebensphilosophie halt lieber in den Rückzug angepasst hast?

Sorry, so kommst Du mir nicht rüber, dass Du wirklich in Frieden damit bist. Welchen Ansatz verfolgst Du bei Deinen Klienten, abgesehen davon, dass man mal guckt, was die Quelle ist? Weißt Du, was mich gerade verblüfft? Du arbeitest mit Klienten, die Probleme haben. Mit anderen Worten, Du sitzt an der Quelle, die Dich zu Veränderungen befähigt, indem Du Deiner Umwelt erklärst, was es damit auf sich hat! Wieso bestärkst Du nun mit Deinem Fokus einzig die Beschränkungen? Richte ihn doch mal auf die Stärken.

Wenn Du den Blick nur auf die Stärken legst (was sowieso parallel erfolgt) dann entgehen dir die Ursachen warum die HS da ist, und damit veränderst Du nichts, sondern Du bestärkst nur die Ausgrenzung. Natürlich kann man aus den Ressourcen auch etwas machen ... wenn das kontraproduktive Verhalten nicht so überwiegt dass eine Nutzung ausgeschlossen ist.
 
Wenn Du die Ursache nicht kennst, dann kannst Du auch nichts davon auflösen. Und die Ursachen reichen halt nun einmal von einem simplen erratischen Belohnungs/Strafemuster einer Bezugsperson bin hin zur Vergewaltigung. Und nur alleine mit den Ressorcen ist keine positive Veränderung, sondern nur eine Anpassung an die Gesellschaft (durch Aussteigen aus der Gesellschaft - was hier jeder sagt. was auch ich lange genug getan habe) möglich.


Ich bin nicht aus der Gesellschaft ausgestiegen.
 
Wenn Du die Ursache nicht kennst, dann kannst Du auch nichts davon auflösen. Und die Ursachen reichen halt nun einmal von einem simplen erratischen Belohnungs/Strafemuster einer Bezugsperson bin hin zur Vergewaltigung. Und nur alleine mit den Ressorcen ist keine positive Veränderung, sondern nur eine Anpassung an die Gesellschaft (durch Aussteigen aus der Gesellschaft - was hier jeder sagt. was auch ich lange genug getan habe) möglich.

Du bist der Meinung HS als solche läßt sich auflösen?

Das würde ich für mich nicht wollen, ich würde doch eine Fähigkeit nicht aufgeben.

Davon abgesehen hat das Auflösen von einem Trauma nicht zur Folge, nicht mehr HS zu sein. Das ist doch zumindest teilweise angeboren.
 
Ja, natürlich unterliegen sie Programmen - wer nicht. Natürlich kann ich jetzt aus meinen Beschränkungen eine Lebensphilosopie machen. Macht jeder der arm ist, macht jeder der reich ist, macht jeder mit einer körperlichen oder psychischen Einschränkung. Weil die Meisten ja gar nicht wissen, wie es wäre ohne diese Einschränkung zu leben. Also macht man einen Lebensstil daraus , und schon ist alles paletti ....




Jein. Was habe ich davon, wenn ich der ganz tolle Energetiker werde, weil ich so viel spüren kann, aber dann nicht hinausgehen kann unter Menschen und mich auch bekannt machen?
Was habe ich davon, mich gerne beim Tanzen einem Partner nahe fühlen wollen, und mich in kein Tanzlokal oder auf einen Ball zu trauen, weil ich nach 5 Minuten davonlaufen muss?
Ja, ganz tolle Ressourcen - vielleicht auch welche die andere Menschen nicht haben ... aber dafür verliert man trotzdem sehr viel, was andere Menschen haben.

HS ist für dich anscheinend hauptsächlich Beschränkung. Das finde ich schade.
Soweit ich die Diskussion mitbekomme, bist du auch nicht zu überzeugen, dass dies nicht auf jeden Zutrifft.

Ich gehe mit dir konform, wenn jemand stark leidet, dass ihm geholfen werden muss.

Ich kann nur von mir sprechen: ich leide nicht. Ich finde es auch nicht besonders. Es ist ein Teil von vielem, was mich ausmacht.

Ich winke dir als HS zu, die gerne tanzen geht, unter Menschen geht und lebensfroh ist.

Ich denke auch, dass wir auf keinen Konsens kommen. Unterschiedliche Meinungen gehören eben auch zum bunten Leben.
 
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So ist es. Manche schaffen das alleine (wobei ich eben auch die Einschränkungen kenne, und froh bin sie heute nicht mehr zu haben), und manche brauchen eben Hilfe, weil sie es alleine nicht schaffen.


Ja, und manche wollen es auch nicht, sondern sie möchten so akzeptiert werden, wie sie sind.


Na, und mal ehrlich. Wäre es nicht gescheiter, bereits bei den Suizidgedanken oder schon vorher Hilfe zu suchen? Wieviele Jahre hast Du seit deiner Kindheit damit zugebracht (verschwendet), überhaupt einmal deinen Weg zu finden damit umzugehen?


Wie kommst du auf die Idee, ich hätte keine Hilfe gesucht?
Ich habe sogar in ganz vielen verschiedenen Richtungen danach gesucht und ausprobiert.
Geholfen hat nichts.
Erst, als ich mich Stück für Stück so angenommen habe, wie ich bin, ging es mir immer besser.
Und ich empfinde keinen Tag meiner Suche als verschwendet, ich habe aus allem viel gelernt.


Nicht zwingend mit HS. Ich finde auch Krawatten abschneiden nicht lustig ... viele, viele köllner Frauen schon (Weiberfasnacht). Das hat nix mit HS zu tun, sodnern einfach dass es doof ist ....


Was man doof findet, hat auch mit der eigenen Disposition zu tun.
Wenn jemand so veranlagt ist, dass ihm Karnevalistisches Spaß macht, gefällt ihm natürlich auch Krawattenabschneiden.
 
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