Hallo Heather,
das ist schon richtig, nur ist es so, dass es auch nicht erwiesen ist, dass er nicht gelebt hatte. So gibt es gewichtige Gründe in den Evangelien, die gegen einen literarischen Jesus sprechen.
Das fängt schon bei der Taufe an, denn ein von Gott entsandter Messias, muss sich nicht von dem Menschen Johannes von seiner Schuld reinwaschen lassen und sich damit zur Umkehr zu einem gottgefälligen Menschen bekennen.
Die Taufe ist also der Widerspruch, der schon den Evangelisten aufgefallen war, deshalb legten sie dazu auch dem Täufer eine Rechtfertigung in den Mund (Markus 1[7-8]). Bei einem literarischen Jesus hätte man also sicherlich auf die Taufgeschichte von Jesus verzichten können, aber dazu war sie wohl bei den Zeitzeugen einfach zu bekannt.
So gibt es in den Evangelien noch mehr Begebenheiten um Jesus, die eigentlich nicht so recht in das Bild eines literarischen Heilsbringer passen. Auch in der Passionsgeschichte vom Tod Jesus gibt es neben vielem Beiwerk zur Verklärung Jesus manche Punkte, die nur mit einem realen Bezug einen Sinn ergeben. Selbst in der Geburtsgeschichte gibt es Widersprüche, die einen Hinweis auf einen realen Kern zulassen.
Ich hatte auch schon Jesus als literarische Person vermutet, aber gerade die Widersprüche und Ungereimtheiten lassen mich inzwischen eher einen realen Jesus vermuten.
Merlin