Gott

Seelenfluegel

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Donnersbergkreis
Hier meine Gedanken zu "Gott"


Ich kann "Gott" fuer mich nicht definieren, weil ich "Gott" nicht erfassen kann, wohl aber weiss, dass goettlicher Funke in mir ist. Gott ist fuer mich keine Person, sondern etwas, was ich nicht beschreiben kann und ich dieses "Was-auch-immer-es-ist" als existent ansehe und ich weiss, dass ich von da herkomme.

Wir koennen Gott nicht benennen; nur erfahren. Gott IST. Das was Gott ist, koennen wir nicht wirklich erfassen, nur umschreiben. Und jede Umschreibung ist ein Bild, so wie hier meine Aussage auch.

Gott ist in allem; so im Univerum, aber das Universum ist nicht Gott. Gott ist in uns, aber wir sind nicht Gott. Gott ist in Allem, aber jedes einzelne davon ist nicht Gott.

Es ist wie mit dem groesseren Gefaess, welches das kleinere Gefaess fassen kann, wohl aber kann das kleinere Gefaess das groessere Gefaess nicht fassen.
So kann man sagen: Das groesser Gefaess ist zwar auch das kleinere Gefaess, weil das kleinere Gefaess Inhalt des groesseren Gefaesses ist, aber das kleinere Gefaess ist nicht das groessere Gefaess.

Gott ist ALLES. Es gibt nichts, was Gott nicht ist. Gott kann nicht polar eingeteilt werden in Gut und Boese. Machen wir diese Einteilung, so ensteht die Polaritaet "Gott und Teufel"; "Teufel" als die Abspaltung von Gott, denn dann aber nicht mehr Gott waere, weil Gott Einheit ist.


lg
Chris
 
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Unser prinzipielles Unvermögen, Gott in Begriffe zu fassen, hat Thomas von Aquin in einem Paradoxon zum Ausdruck gebracht:

"Wäre Gott allmächtig - und nur dann wäre es Gott - , dann müsste er in der Lage sein, einen Stein zu erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht aufheben kann."

Das spricht weder für noch gegen die Existenz Gottes, sondern sagt lediglich über unsere Sprach- und Denkstrukturen etwas aus. Und Wittgenstein sagt: "Worüber man nicht sprechen kann, davon soll man schweigen."

Mir erscheint es der Mühe wert, darüber nachzudenken, ob nicht alle Versuche, über Gott zu reden, einer Beleidigung Gottes nahe kommen...

Alles Liebe, Jake
 
Der erste Brief des Johannes
4.8. Wer nicht liebhat, der kennet GOtt nicht; denn GOtt ist die Liebe:
 
Original geschrieben von jake
Mir erscheint es der Mühe wert, darüber nachzudenken, ob nicht alle Versuche, über Gott zu reden, einer Beleidigung Gottes nahe kommen...

Andererseits: falls Gott existiert und er die Menschen mit Denkvermögen und Sprachbegabung ausgestattet hat, dann sollen die Menschen diese auch nützen.

Warum sollte denn Gott beleidigt sein, wenn man sich über ihn Gedanken macht oder über ihn redet? Schon den Gedanken, dass Gott so engstirnig und deshalb beleidigt sein konnte, den finde ich absurd.
 
Original geschrieben von jake

Mir erscheint es der Mühe wert, darüber nachzudenken, ob nicht alle Versuche, über Gott zu reden, einer Beleidigung Gottes nahe kommen...

Alles Liebe, Jake


Hmm Jake - aber wenn wir so gar nicht über ihn nachdenken und über ihn reden , dann passt´s ihm vielleicht auch nicht....


:D
:winken5:
Mandy
 
wollt ich es mir leicht machen, zitierte ich einfach das zweite der zehn gebote: du sollst dir kein bild machen von deinem gott.

damit ist zwar ursprünglich das basteln von götzenbildern (idolen) gemeint gewesen, aber ich denke, es mag schon auch im übertragenen für die bilder gelten, die wir uns gedanklich schnitzen. dieses "bilderverbot" scheint mir durchaus seinen sinn zu haben ... alles, was wir über gott sagen können, ist falsch.

es stimmt andererseits, dass wir die werkzeuge der sprache verfügbar haben - heißt das nun, wer einen hobel hat, soll damit getrost sein auto entrosten?

könnte es nicht sein, dass wir mit so viel sprache und gedanken (und das schreibt einer, der von diesen dingen überquillt) die möglichkeiten der gotteserfahrung eher zuschütten als begünstigen? ich liebe die sprache und die vielfalt ihrer möglichkeiten - und ich stoße immer wieder schmerzhaft an ihre grenzen.

was ich mit der beleidigung meinte: ich bin nicht eingebildet genug, dass ich mir anmaße, gott (ich verwende das vokabel mal ganz unbefangen) könnte beleidigt sein, weil ich irgendwas sage oder verschweige. es geht eher andersrum: ich selbst stelle mir die frage, ob ich - nach meinen maßstäben - jemand durch worte beleidige. und wenn ich weiß, dass alles, was ich sagen könnte, der unwahrheit über gott viel näher liegt als der wahrheit, dann habe ich die tendenz, über gott in ehrfurcht zu schweigen und meine sprache auf das anzuwenden, was ihren natürlichen kontext darstellt: mein leben, meine welt jenseits des paradieses.

auch in der paradieseserzählung erblicke ich eine tiefe weisheit: das naschen vom baum des erkennens führt zum verlust der einheit mit gott. da sind wir nun, erkennend, aber draußen...

ein paar sätze bert hellinger schreibe ich hier auch noch gern her, aus "Finden, was wirkt", ISBN 3-466-303899-3, S. 169 f.:
Vielleicht ist es mit dem Glauben und dem Unglauben ähnlich wie mit der Unschuld und der Schuld. Auch sie treten nur gemeinsam auf. Wenn ich zum Beispiel auf die Schöpfung schaue und ihr traue, verstoße ich vielleicht gegen den Glauben an ein offenbartes Wort, und umgekehrt. Auch führt der Glaube oft zum Anspruch, die Welt verbessern zu müssen, obwohl sie doch, auch nach dem Glauben, von Gott geschaffen ist. Das Ergebnis ist dann häufig, dass wir, wenn wir gemäß dem Glauben die Welt verbessern wollen, sie stören und zerstören. Der Glaube an den allmächtigen Gott hindert uns offenbar keineswegs, es mit der Welt noch besser machen zu wollen als er selbst. Der Fragen und Probleme ist also kein Ende.

sieht so aus, als müssten wir sehr viel über gott reden, damit wir erkennen, dass wir nichts über ihn wissen. was aber spüren wir? aus welchem vertrauen leben wir?

alles liebe, jake
 
Hilfe, ich habe ein Problem mit Gott. Oder er mit mir?

Früher habe ich bedingungslos an das geglaubt, was mir "die Kirche" über Gott erzählt hat. Damit kam ich recht gut zurecht. Aber dann begann ich selber zu denken und zu zweifeln.

In meiner Einfalt und mit meinem begrenzten Verstand werde ich Gott natürlich nie verstehen oder begreifen. Aber ich weiß auch, dass ich das Gottesbild der Kirche nicht so annehmen kann. Ich glaube an Gott als ein wirklich allmächtiges Wesen, das weder so menschliche Eigenschaften besitzt wie Eifersucht, Eitelkeit, Herrschsucht und ähnliches. Darum hab ich auch mit dem Mythos vom Paradies und dem Baum der Erkenntnis riesige Probleme. Gott kann doch nicht das Monopol auf Erkenntnis gepachtet haben wollen und jedem, der auch Wissen erlangen will, eifersüchtig verstoßen.

Viele bezeichnen mich als Ketzerin oder Atheistin. Aber ich fühle mich weder als das eine noch das andere. Ich möchte nur verstehen und akzeptieren können.

Hilfe, ich habe ein Problem mit Gott.

Alice, Rat suchend
 
Hallo Alice,

Du hast kein Problem mit Gott, sondern mit Deinem eigenen Empfinden, was Gott fuer Dich ist und dem, was Dir "kirchlicherseits" als Gottesbild angetragen worden ist. Da knabbert noch etwas in Dir herum.

Don't worry ;) Gott ist das fuer Dich, was er fuer Dich ist.

Adam und Eva, Paradies etc sind alles Metaphern. Die Information hinter den Bildern ist wichtig und nicht das konkrete Bild selbst.



lg
Chris
 
Seelenfluegel schrieb:
Hier meine Gedanken zu "Gott"


Ich kann "Gott" fuer mich nicht definieren, weil ich "Gott" nicht erfassen kann, wohl aber weiss, dass goettlicher Funke in mir ist. Gott ist fuer mich keine Person, sondern etwas, was ich nicht beschreiben kann und ich dieses "Was-auch-immer-es-ist" als existent ansehe und ich weiss, dass ich von da herkomme.

Wir koennen Gott nicht benennen; nur erfahren. Gott IST. Das was Gott ist, koennen wir nicht wirklich erfassen, nur umschreiben. Und jede Umschreibung ist ein Bild, so wie hier meine Aussage auch.

Gott ist in allem; so im Univerum, aber das Universum ist nicht Gott. Gott ist in uns, aber wir sind nicht Gott. Gott ist in Allem, aber jedes einzelne davon ist nicht Gott.

Es ist wie mit dem groesseren Gefaess, welches das kleinere Gefaess fassen kann, wohl aber kann das kleinere Gefaess das groessere Gefaess nicht fassen.
So kann man sagen: Das groesser Gefaess ist zwar auch das kleinere Gefaess, weil das kleinere Gefaess Inhalt des groesseren Gefaesses ist, aber das kleinere Gefaess ist nicht das groessere Gefaess.

Gott ist ALLES. Es gibt nichts, was Gott nicht ist. Gott kann nicht polar eingeteilt werden in Gut und Boese. Machen wir diese Einteilung, so ensteht die Polaritaet "Gott und Teufel"; "Teufel" als die Abspaltung von Gott, denn dann aber nicht mehr Gott waere, weil Gott Einheit ist.


lg
Chris

Hallo Chris:O)

Vor gut 6Jahren wollte ich nun endlich an einen Gott glauben-er sollte gerecht sein und alle gleich lieben.Er sollte mich nie mehr in Versuchung führen jemanden abzulehnen oder gar zu hassen.Vieles passierte bis zu diesem Zeitpunkt-wahr,spielt jetzt aber keine Rolle.Fakt ist,dass ich in "dieser Nacht" ein Gedicht schrieb und darauffolgenden Morgen beim Durchlesen meine Antwort fand.
Für mich ist es die Wahrheit in uns.Gott=Wahrheit. Wenn man es fühlen will,weil man es erleben will,dann ist man. Ja,es geht nicht von heute auf morgen,und man darf sich nicht wundern wenn das Umfeld wechselt ,und auch dann nicht,wenn einem plötzlich nichts mehr wirklich-respektive langfristig quält,verletzt u.dgl.......und man seinem Gegenüber einfach"nur mehr" Respekt zollen kann,weil er/sie/es/ es ist,die dich zur Vervollkommnung und zum innerlichen Wohlbefinden führen...LG und alles Liebe!
 
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Wenn Euch das irgendwie weiterhilft oder tröstet.
Wenn Ihr Gott wirklich fühlt, dann wisst Ihr einfach das das Gott ist.
Es gibt keinen Zweifel darüber. Es ist wie nach einer Amnesie. Man weiss plätzlich, man hat diese Energie schon immer gekannt, ist mit Ihr vertraut UND man hat keinen zweifel wer oder was das ist.
Aber wie das eben so ist mit einer Amnesie..man weiss (dannach) einfach nicht was man sagen soll. In der Begegnung selbst gibt es weder Worte noch Gedanken weil denken und Worte bereits den Abstand zum ewigen göttlichen Sein beinhalten.
Ihr werdet es also wissen, Ihr werdet Euch erinnern....und Ihr werdet Euch ein wenig so fühlen als hättet Ihr soeben einen Gedächnisschwund hinter Euch gebracht und wärd wach geworden.
Na ja. Die Zweifel über Existenz und Gott oder nicht Gott sind auf jeden Fall beendet. Das war die gute Nachricht.
LG
Regina
 
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