Zusammenhang erkannt

Ja, weil man zumacht zum Beispiel, da evtl. gar nicht ertrag- oder aushaltbar. Oder auch weil da was abgestorben ist in einem, vorher schon. Du meinst wahrscheinlich eher Zweiteres.

Ich hab zb in meinem Fall Angst gehabt, dass, wenn ich die Gefühle zulasse, es zum Befürchteten kommt, nämlich ich in irgendeiner Form angegriffen werde.
Verletzlichkeit/Berührbarkeit hab ich als was Negatives gesehen, was andere ausnutzen können und werden, wenn ich das zulasse und nach aussen dann logischerweise auch ausstrahle.
 
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Ich habe keine Ahnung, was Du mit "sich-selbst-fühlen" meinst ... (darunter versteht ja jeder etwas anderes).

Aber bei einem Gewaltverbrecher herrschen in der Regel extrem starke Emotionen vor: von Frustration bis Aggression und alles, was aus aus (empfundener) Deprivation folgen kann.
Die Emotionen sind letztendlich das Hauptmotiv für die Straftat (eine gehörige Portion Lernen - auf unterschiedlichste Weise gehört oftmals dazu).

Auch ein Opfer steckt voller Emotionen: Angst, Scham, ...

Zwischen Gefühl und Emotion ist ja auch nochmal ein Unterschied.
Wenn ich mich jetzt zB hilflos fühle, und dieses Gefühl zulasse, ohne daran irgendwie rumzubasteln oder es zu verdrängen, ist das was anderes, wie wenn ich mich innerlich davon abschneide und dann natürlich kalt und gefühllos werde.

Steht dahinter dann die Illusion, dass einen der Tod (ist ja quasi einer, wenn man sich vom lebendigen Gefühl abtrennt) vor dem Sich-auseinandersetzen-müssen mit dem Gefühl und dem Leben damit schützt?
 
Verwechselst du das nicht eher mit einem inneren unbeteiligt-bleiben als schutzmechanismus?
Einen schutzwall, den man errichtet, um das gefühl von schmerz zu blockieren?

Hm, "innerlich kalt bleiben" ist doch dasselbe wie "unbeteiligt bleiben" oder seh ich das falsch?

Natürlich aus einem Schutzmechanismus, nur schützen will man sich ja vor dem scheinbar Gefährlichen und Schlechten, oder?

Ich denke, es ist wichtig, sich nicht überschwemmen zu lassen, sondern einigermassen in seiner mitte zu bleiben.
Mitgefühl zeigen ist dabei genauso wichtig wie auch den zeitpunkt zu erkennen, wo man sich abgrenzen soll und auch darf.
Das gelingt nicht immer, muss auch nicht, kann aber geübt werden.:)

Das ist ja dann automatisch so, dass man in seiner Mitte ist, wenn man die beiden Extreme von entweder Gefühlsblockade oder Gefühlsübersteigerung... ja... erkennt? Vermeidet? Weiss noch nicht so... :confused:
 
Zwischen Gefühl und Emotion ist ja auch nochmal ein Unterschied.
Wenn ich mich jetzt zB hilflos fühle, und dieses Gefühl zulasse, ohne daran irgendwie rumzubasteln oder es zu verdrängen, ist das was anderes, wie wenn ich mich innerlich davon abschneide und dann natürlich kalt und gefühllos werde.

Steht dahinter dann die Illusion, dass einen der Tod (ist ja quasi einer, wenn man sich vom lebendigen Gefühl abtrennt) vor dem Sich-auseinandersetzen-müssen mit dem Gefühl und dem Leben damit schützt?

Emotion ist nur die Übersetzung von Gefühl - beide Ausdrücke bedeuten dasselbe.

Nicht jeder Mensch empfindet in einer identischen Situation dasselbe - wenn z.B. einer in einer bestimmten Situation Angst empfindet, muß das nicht für eine andere Person genauso sein.

Aber auch ein gleiches Gefühl, z.B. Hilflosigkeit, bei zwei Menschen kann komplett andere Reaktionsmuster hervorrufen - der eine wird aggressiv, der andere zieht sich komplett zurück, weil er sich schämt und/ oder Angst bekommt usw..
Auch der Auslöser von empfundener Hilflosigkeit je Mensch kann ganz unterschiedlich sein.

Oft greifen Emotionen derart "ineinander über", daß ein "spezielles Gefühl"/ eine "spezielle Emotion" gar nicht mehr isoliert werden kann.

Das alles hat ganz viel mit Lernen zu tun: wie gingen die Eltern/ später die Peer-group mit dem entsprechenden Gefühl um, welche Gefühle waren "anerkannt", welche sollte/ durfte man nicht haben ... das typische "Cool"-sein- müssen der damaligen Teenies (bei den heutigen "Emos" siehts ja schon wieder anders aus ... :D) hat gewiss in vielen Gruppen bestimmte Weichen gestellt, die letztendlich lebenslang begleiten.

Dein letzter Satz ist mir etwas suspekt ... was heißt denn: von Gefühlen abschneiden?
Ich versuchs trotzdem mal:
Es gibt sicherlich einige Situationen, wo es mehr als ratsam ist, sich von seinen Gefühlen (kurzfristig bis längerfristig) "abzuschneiden", um überhaupt überleben zu können, z.B. Menschen in Kriegsregionen, extrem gemobbte Menschen, mißbrauchte Kinder ...
In extremen, akut lebensbedrohlichen, Situationen kommt es mitunter gar zu einer kompletten Dissoziation ... (laaanges Thema).
 
1. Hm, "innerlich kalt bleiben" ist doch dasselbe wie "unbeteiligt bleiben" oder seh ich das falsch?

2. Natürlich aus einem Schutzmechanismus, nur schützen will man sich ja vor dem scheinbar Gefährlichen und Schlechten, oder?



3. Das ist ja dann automatisch so, dass man in seiner Mitte ist, wenn man die beiden Extreme von entweder Gefühlsblockade oder Gefühlsübersteigerung... ja... erkennt? Vermeidet? Weiss noch nicht so... :confused:

1. Kalt klingt negativ, unbeteiligt heisst für mich erstmal distanziert.

2. Schützen will man sich immer vor dem eigenen schmerz.

3. Ja, erkenntnis über das eigene innen-/gefühlsleben und warum man so und nicht anders funktioniert, ist hilfreich.
 
Eingeschränkt mag das so sein, dass sich Muster wiederholen, wenn das Kind von Alkoholikereltern sich unbewusst einen Alkoholiker als Freund sucht.
Das halte ich schon für realistisch.

Diese einmaligen Verbrechen haben damit aber nichts zu tun. Da sucht sich ein Täter halt wie ein Raubtier jemanden aus, den er überwältigen kann.
Das gilt allerdings auch für Mobbing und ähnliches, muss also nicht das einmalige dramatische Gewaltverbrechen sein.

LG PsiSnake

Diese klare Seite mag ich an dir :thumbup:
 
Eingeschränkt mag das so sein, dass sich Muster wiederholen, wenn das Kind von Alkoholikereltern sich unbewusst einen Alkoholiker als Freund sucht.
Das halte ich schon für realistisch.

Nur gut, dass da bei manchen Menschen genau das Gegenteil der Fall ist. Also ich würde eher sagen, gerade wenn oder weil man's in der Familie kennengelernt hat und gesehen hat, wie schlimm das sein kann, möchte man doch da eher ausbrechen und das nicht noch fortführen. - Wäre in etwa so, als würdest du dir eine Freundin suchen, die Messie ist. Bei dem Gedanken hast du jetzt evtl. auch eher ein ablehnendes Gefühl in dir, eine Abneigung, oder? (Ich hatte das mal irgendwo von dir gelesen glaub ich, das mit "Messie", wg. d. M.)
 
Zitat:Nur gut, dass da bei manchen Menschen genau das Gegenteil der Fall ist. Also ich würde eher sagen, gerade wenn oder weil man's in der Familie kennengelernt hat und gesehen hat, wie schlimm das sein kann, möchte man doch da eher ausbrechen und das nicht noch fortführen. - Wäre in etwa so, als würdest du dir eine Freundin suchen, die Messie ist. Bei dem Gedanken hast du jetzt evtl. auch eher ein ablehnendes Gefühl in dir, eine Abneigung, oder? (Ich hatte das mal irgendwo von dir gelesen glaub ich, das mit "Messie", wg. d. M.)

Mag sein, dass man das dann so versucht (Ich bin aber kein Ordnungsfanatiker :D). Klappt aber in vielen Fällen vielleicht nicht.

Im Grunde kann es aber gut sein, dass ich mich zum Teil so verhalte wie mein Vater, es könnte also durchaus auch für mich gelten.

LG PsiSnake
 
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Mir ist vorhin auf dem Heimweg beim Laufen folgender Zusammenhang deutlich geworden, und zwar zwischen der Tatsache des Sich-selbst-nicht-fühlens und Gewaltverbrechen, sowohl seelische als auch körperliche Gewalt, sozusagen.

Und zwar ist jemand, der nicht in Kontakt mit seinen eigenen Gefühlen steht sowohl potentielles Opfer als auch Täter. Wer sich selbst nicht wahrnimmt, strahlt das resonanzmäßig ja auch aus und läuft auch wie eine leere Hülle sozusagen rum, was dann dazu führt, dass er ein willkommenes Opfer für jemanden ist, der wiederum auch nicht mit seinen Gefühlen in Kontakt ist, sonst würde dieser ja Mitgefühl für sein Opfer empfinden. Dem Opfer mangelt es auch an Mitgefühl, aber umgekehrt für sich selbst, denn wer sich von seinen Wahrnehmungen abschneidet, respektiert sich und sein Gefühlsleben nicht. Der Täter zeigt das dann durch das Nicht-Respektieren des Seins des Opfers, sag ich mal.


Also deine Hoppel Theorie hat mehrfach Lücken .

1: deine Theorie würde bedeuteten das jedes Baby / kleinkind das misshandelt und missbraucht wird selbst schuld ist da es mit seinen eigenen Gefühlen nicht im reinen ist , und sich nicht wahrnimmt .


2: Darauf aufbauend folgt die Frage : Wie kann ein Baby das erst die Welt in der es zur Welt kommt und die damit verbundenen Emotionen kennenlernt Mitgefühl und den ganzen schmonsens von dem du sprichst empfinden ? Dennoch kommt es immer wieder vor das Babys an die Wand geworfen und oder vergewaltigt werden .

3: Wie soll also ein Kleinkind seine Gefühlswelt respektieren können , wenn es diese erst kennen lernen muss ?

4: Das Opfer hat niemals schuld !

:rolleyes:
 
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