Zusammenhang erkannt

Aber ist es nicht so, dass diese ausgeprägten Frustrationen/Aggressionen usw. nicht Folgen von einer irgendwann-einmal-empfundenen Ohnmacht sind, die man lieber ins Unbewusste schiebt und mit den "mächtigeren" Emotionen überdeckelt, damit man diese ohnmächtigen Gefühle (Angst, Ohnmacht, Ausgeliefertsein etc.) nicht spüren muss?

Muß nicht sein. Frustration und Aggression erwachsen ja nicht nur aus den von dir genannten unterdrückten ohnmächtigen Gefühlen. Btw sie müssen nichtmal daraus erwachsen. Menschen die mal Angst, Ohnmacht oder Ausgeliefert sein erlebt haben (und wer hat das nicht schon mal und das des öfteren?), müssen nicht deswegen folglich frustriert oder aggresiv sein oder werden. Genausogut können sie aus solchen Situationen lernen Grenzen zu setzen und mit ihrer Angst umzugehen.

Und bei ausgeprägten Frustrationen/Aggressionen kann es sich genausogut darum handeln, dass jemand nie ne Grenze erfahren hat und sich immer schon so durchgesetzt hat/durchsetzen konnte. Es gibt auch die total verzogenen Egomanen und Machtmenschen. In bestimmten Kreisen isse sogar Gang und Gebe (siehe Diktatoren).
 
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Mir ist vorhin auf dem Heimweg beim Laufen folgender Zusammenhang deutlich geworden, und zwar zwischen der Tatsache des Sich-selbst-nicht-fühlens und Gewaltverbrechen, sowohl seelische als auch körperliche Gewalt, sozusagen.

Und zwar ist jemand, der nicht in Kontakt mit seinen eigenen Gefühlen steht sowohl potentielles Opfer als auch Täter. Wer sich selbst nicht wahrnimmt, strahlt das resonanzmäßig ja auch aus und läuft auch wie eine leere Hülle sozusagen rum, was dann dazu führt, dass er ein willkommenes Opfer für jemanden ist, der wiederum auch nicht mit seinen Gefühlen in Kontakt ist, sonst würde dieser ja Mitgefühl für sein Opfer empfinden. Dem Opfer mangelt es auch an Mitgefühl, aber umgekehrt für sich selbst, denn wer sich von seinen Wahrnehmungen abschneidet, respektiert sich und sein Gefühlsleben nicht. Der Täter zeigt das dann durch das Nicht-Respektieren des Seins des Opfers, sag ich mal.

wir stehen allesamt nur teilweise in kontakt mit allem, was uns ausmacht -

schlicht und ergreifend weil die entwicklung mensch noch längst nicht abgeschlossen ist.

so gesehen hast du in gewisser weise recht.

vor allem -
jeder individuelle erkenntnisschritt ist ein puzzleteilchen -
das jeden selbst -
aber auch das gesamte -
weiterbringt.

deine erfahrung ist wunderschön -
du hast erfahren.

das zählt!

opfer und täter zugleich sind wir allesamt.

die einen leben nur die täterrolle stärker aus -
die anderen die opferrolle -

wobei das ausleben der opferrolle den täter schafft.

sprich -
ich bin opfer -
daher habe ich anspruch auf wiedergutmachung.
krieg' ich sie nicht - nehme ich sie mir.

in unterschiedlichster form...
 
Es ist immer beides, von jedem etwas. In jedem Opfer steckt ein potentieller Täter und umgekehrt.

Da stimme ich Dir absolut zu!

Jeder war schon mal Täter (nicht unbedingt gleich "Straftäter", eher im Sinne von "Machtmißbrauch" o.ä.) und jeder war schon mal Opfer - und sowas kann multidimensional passieren, sogar gleichzeitig bei ein und derselben Person.

wobei:

was denn genau ein "Täter" und was genau ein "Opfer" ist, ist oftmals gar nicht auf den ersten Blick klar und auch nicht immer letztendlich und zufriedenstellend zu klären.
(jetzt nicht auf Gewaltverbrechen bezogen!)

Wenn man das "Spiel" anfängt: "wer ist schuld" verdrisselt man sich meist im Unendlichen ... .

Hier gut anhand des 3. Axioms dargestellt:

http://www.germanistik-kommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/1/1_05.html
 
Nur so am Rande: dieses sich Abspalten bei Überlastung sind Dissoziatonsstörungen,(Konversionsstörungen) kurz Dissos. Können in geringem Umfang sehr nützlich sein. :)
 
Nur so am Rande: dieses sich Abspalten bei Überlastung sind Dissoziatonsstörungen,(Konversionsstörungen) kurz Dissos. Können in geringem Umfang sehr nützlich sein. :)

dient normalerweise dazu, dass man trotzdem überleben kann.
Problematisch wird es, wenn aufgrund von zu vieler und zu schwerer Verletzungen zu viel abgespalten wird.
Da gibt es dann für den Menschen nur die Möglichkeit, entweder unterzugehen oder sich selbst abzuspalten, damit er überhaupt eine Chance auf ein Weiterleben hat.
 
*nick* so in die Richtung multiple Persönlichkeit.

so ungefähr stell ich mir das auch vor. Mit unterschiedlichen Schweregraden der Abspaltung. Und dadurch erklärt sich auch, warum manche Menschen dennoch ein verhältnismäßig "normales" Leben führen können und andere nur schwer oder gar nicht mit sich selbst und ihrer Umwelt zurechtkommen.
 
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Die Seele schützt sich dadurch, aber es ist eine sehr dünne Schale. Das Bedenkliche daran ist, daß man nicht abschätzen kann, an welcher Stelle oder durch welchen Trigger sie bricht, da der abgespaltene Bereich ja gar keinem Einfluß unterliegt, bzw nie integriert werden kann. (Bekannte von mir stand mit 28 duch einen simplen Klaps plötzlich vor ihrer gesamten mißbräuchlichen Kindheit. Vorbei wars mit dem Gutklarkommen, und das auf sehr lange Zeit)
 
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