Wie mit dem Ritzen aufhören?

Ehrlich gesagt sehe ich den Sinn nicht, verschiedene Arten der Traumatisierung gegeneinander abzuwägen.
Eine Traumatisierung ist ein einschneidendes Erlebnis, dass ohne fachkundige Intervention in vielen Fällen das nachfolgende Leben auf eine Art verändert, die dem eigenen Begreifen und dem Begreifen der Mitmenschen nur schwer verständlich ist.
Da spielt es keine Rolle, ob die Traumatisierung durch Krieg, frühkindliche Erlebnisse, Unfälle, Naturkatastrophen usw. entsteht. Die Betroffenen leiden. Das ist der Gesichtspunkt der zählt.
Ob das Erlebte in den Augen Außenstehender schlimmer oder weniger schlimm als ein anderes Erleben ist, ist dabei völlig ohne Relevanz. Im Schlimmsten Falle führt diese "Wertung" aber in Richtungen wie "stell Dich doch nicht so an, dass haben schon ganz andere geschafft...."
Wenig zielführend.

Die besondere Krux an frühkindlichen Traumatisierungen ist leider die, dass das Erlebte dem Gedächtnis und dem Verstand und damit der Aufarbeitung nicht zugänglich ist. Daher erscheinen auch die später auftretenden Symptome wie eine unverständliche Reaktion ohne Grundlage. Das Einzige, das dem Körper und Menschen noch zugänglich ist, ist die emotionale Wucht, die über den Betroffenen hereinbricht. Ohne Sinn, wie es scheint.
Aber warum sollte der Körper eine solche dem Überleben entgegengesetzte Reaktion hervorbringen, wenn es dafür keinen Grund gibt?

Edit: @terramarter: vielen Dank für Deine Beiträge. Sie berühren mich sehr.

oba tschuldige, a erst, seit dem die Psychologie im Vordergrund steht.

Hängt ois a wengl vom Charakter u. a von da Erziehung ob. Den es gibt berichte über Menschen, die wirklich orges in da Familie erlebt hom, ois kind, und do is nix von so ana Traumatisierung. De ham oft mehr Liab in sich, zu die Ötern, wos koan recht vasteh kann.

Heit güt ma jo scho ois traumatisiert, waun ma a Watschn kriagt hot..

Und dais gfoit ma net.
 
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Brummbär;3527367 schrieb:
oba tschuldige, a erst, seit dem die Psychologie im Vordergrund steht.

Hängt ois a wengl vom Charakter u. a von da Erziehung ob. Den es gibt berichte über Menschen, die wirklich orges in da Familie erlebt hom, ois kind, und do is nix von so ana Traumatisierung. De ham oft mehr Liab in sich, zu die Ötern, wos koan recht vasteh kann.

Heit güt ma jo scho ois traumatisiert, waun ma a Watschn kriagt hot..

Und dais gfoit ma net.

kannst du nicht endlich aufhören mit deiner unsäglich banalen Vergleicherei und deinen ebenso unsäglichen Bewertungen und Schlüssen.
 
kannst du nicht endlich aufhören mit deiner unsäglich banalen Vergleicherei und deinen ebenso unsäglichen Bewertungen und Schlüssen.

Hast wieder schlecht geschlafen? Ich würde gerne hören, was der Threadersteller oder die -in dazu sagt.

den ich würde mich auch sehr freuen, wenn du bei der Sache bleiben könntest.

Dankeschön!
 
Brummbär;3527433 schrieb:
Hast wieder schlecht geschlafen? Ich würde gerne hören, was der Threadersteller oder die -in dazu sagt.

den ich würde mich auch sehr freuen, wenn du bei der Sache bleiben könntest.

Dankeschön!

zu WAS ?

zu deinen Verharmlosungen und Allgemeinplätzchen ?

Ahorn, Terramarter und Linking haben dir bereits was dazu gesagt....

aber du machst einfach weiter.
 
Brummbär;3527367 schrieb:
oba tschuldige, a erst, seit dem die Psychologie im Vordergrund steht.
Ich sehe den Zusammenhang zu meinem Post nicht. Was soll ich entschuldigen? Und was "a erst, seit dem die Psychologie im Vordergrund steht."?

Brummbär;3527367 schrieb:
Hängt ois a wengl vom Charakter u. a von da Erziehung ob. Den es gibt berichte über Menschen, die wirklich orges in da Familie erlebt hom, ois kind, und do is nix von so ana Traumatisierung. De ham oft mehr Liab in sich, zu die Ötern, wos koan recht vasteh kann.
Was willst Du damit zum Ausdruck bringen?
Ja, es gibt Menschen, denen bleiben furchtbare Situationen erspart.
Ja, es gibt Menschen, die erleben furchbare Situationen und kommen gesund aus ihnen heraus. Und es gibt Menschen, die erleben furchtbare Situationen und tragen ein Trauma davon. Manche von ihnen ringen sich alles ab und schleppen sich weiter durchs Leben als wäre nichts passiert (und geben ihre Traumatisierung nicht selten an die nächsten Generationen weiter). Manche brechen unter der Last zusammen.
Sollen die Traumatisierten jetzt mit sich hadern, dass ihre Erziehung und ihr Charakter es nicht hergegeben haben, dass sie keinen Schaden davongetragen haben? Sollen die Einen sich nicht so anstellen, weil es die Anderen doch auch hingekriegt haben?

Brummbär;3527367 schrieb:
Heit güt ma jo scho ois traumatisiert, waun ma a Watschn kriagt hot..

Und dais gfoit ma net.
Das ist argumentatives Klischeegebrabbel auf sehr niedrigem Level. Glaubst Du das eigentlich selber?
Ganz abgesehen davon, dass etwas nur weil es Dir nicht gefällt nicht weniger möglich sein muss.
 
Du hast recht. Es ist verzwickt. Das ist es in den meisten Fällen.

Meiner Erfahrung nach kann man von oben oder von unten beginnen. Unten ist die Initialverletzung, vielleicht der Erstschock,
nach oben hin ist ein sich öffnender Trichter an darauf aufsetzenden weiteren Verletzungen und schwierigen statt gefundenen Situationen, die bis ins Jetzt reichen.
Verhaltensauffälligkeiten sind der Versuch, die Geschichte zu erzählen. Es hört aber keiner zu. (Dafür gibt es einen Grund: Die, die zuhören könnten können nicht, weil sie ihrerseits Schmerz verdrängt halten (müssen) -'vergangener' Schmerz, der durch die Erzählung, zb von Azurkind, automatisch angesprochen würde und sich in mir zu bewegen begänne. Deshalb sind wir taub.
Wir müssen taub sein, weil man auch uns zum Schweigen, zum nicht_Ausdrücken unserer Gefühle, gezwungen hat.)

Die Traumen - von mir, von Azurkind, von dir, und so weiter - waren verschieden schwer, wurden verschieden schwer empfunden. Verhaltensauffälligkeiten (=Überlebensmechanismen) sind der Hinweispfeil. Diesem Hinweispfeil nachzufolgen ist aber in unserer Gesellschaft nicht gang und gebe. Das Gegenteil(!) ist gang und gebe: die Aufforderung, das Erlebte weiter unterdrückt zu halten (und gefälligst 'normal' zu agieren).​


Die Frage ist: Wie schafft man eine Umgebung, in der ein Verletzter Mensch Verbindung zu seinen einstigen Gefühlen (Entsetzen, Hilflosigkeit, oft in Verbindung mit körperlichem Schmerz, Enttäuschung, Trauer, Verwirrung) aufnehmen kann und sie jetzt fühlen darf.


Super Beitrag, vielen Dank, Terramarter :umarmen:
 
Ich entschuldige mich bei dem Threadersteller, Azurkind, das ich hier ausfällig wurde. Eigentlich war mein Ansinnen, dir, auch andere Möglichkeiten aufzuzählen, die dir vielleicht helfen könnten.. ohne das ich einen Anspruch darauf hege, das alles richtig sei muss.

Also falls du was gefunden hast, was dir helfen kann, dann freut es mich, wenn nicht, ist es auch gut. Ich wünsche dir gute Besserung.
 
Ich würd mich jedenfalls freuen, wenn Azurkind sich hier vielleicht noch einmal kurz äußern würde. Es mag auch sein, dass ihm momentan gar nicht so sehr danach ist, sich hier noch weiter zu äußern. Vielleicht sollte man dementsprechend die Diskussion dann auch ruhen lassen.

Ich fand aber, dass wirklich einige sehr gute Denkansätze für dich dabei waren. Ich hoffe, dass es dir bald wieder zumindest ein wenig besser geht und du deinen Weg findest. Kleine Schritte sind besser als gar nichts. :umarmen:
 
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Und sexuell missbraucht (wurd hier glaub ich auch erwähnt) wurde ich auch nicht. Mein leben ist eigentlich relativ positiv abgelaufen (also äußerlich gesehen) also ich hab keine horror sachen erlebt wie missbrauch oder so, deswegen versteh ich auch nicht wieso ich so DERMAßEN gestört bin, aber naja. Ok weiß jetzt nicht wieso ich das geschrieben hab aber wollte es einfach mal loswerden. :rolleyes:

Ich weiß nicht, ob du das Forum schon kennst, aber vielleicht ist da ja was für dich dabei:

http://aspies.de/forum/index.php?t=msg&th=12254

http://aspies.de/forum/index.php?t=msg&th=8348
 
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