Das stimmt. Das liegt aber in der Natur der Sache, Alnei. Es gibt nicht viele ernsthafte Sucher. Allerdings ist es so, dass die, die wirklich ernsthafte Sucher sind, automatisch auf den treffen, der auch in der Lage ist, eine präzise Analyse zu machen. Oder anders gesagt: Schüler und Lehrer bedingen einander. Wenn hier also so selten präzise Analysen erwünscht sind, dann deshalb, weil es an geeigneten Analytikern mangelt.Selten ist eine Analyse erwünscht, besonders eine, die präzise ist.
Natürlich. Kritik ist aber keine Analyse. Und Kritik ist auch nicht beleidigend.Alnei schrieb:Jedoch ist das hier ein öffentliches Forum, wo auch die Kritik ihren Platz hat.
Ich muss nicht an einem Gespräch beteiligt sein, ich kann auch beim Lesen etwas lernen- das stimmt natürlich. Aber wenn sich Kritik auf eine Person bezieht, statt auf einen Vorgang- du würdest sagen: auf ein Muster- dann ist sie persönlich. Sie erscheint nicht so- sie IST es.Alnei schrieb:Durch diese findet die Kommunikation für jeden, der sie verstehen kann, statt
und nicht nur für denjenigen, mit dessen Wesen sie sich zu beschäftigen erscheint.
Ich bin auch Kritiker- Musikkritiker. Mein Freund macht Musik, er kommt und bittet mich darum, sein Werk zu kritisieren. Das geht von höchstem Lob bis zu vernichtendem Verriss- Kritik ist ein scharfes Schwert. Aber! Er bittet mich darum. Un- oder halbherzig gefragt sage ich kein Wort. Wenn ich im Vorfeld sehe, dass er gar nicht bereit ist, an einem Stück noch etwas zu verändern, weise ich ihn ab. Ich kritisiere doch nicht jemanden, der gar keine Kritik hören will.
Und das ist es, was ich hier oft lese: ungefragte Kritik, die nicht angenommen wird, weil sie unerwünscht ist. Und deshalb artet das Ganze in Streit und endlose Beleidigungen aus. Wozu? Da ist doch eher die Frage: was stört den Kritiker so sehr, dass er nicht an sich halten kann?