Also das erste, das mir bei dir auffällt ... Du setzt anscheinend Liebe gleich mit Versorgen. Das taucht bei Dir sowohl bei den Kindern (stillen, bedingungslos sorgen) als auch in der partnerschaftlichen Liebe auf. Aber alleine schon Liebe ist ja wesentlich mehr, als einen Menschen zu um-, ver- oder sich zu sorgen.
Etwas bedenklich finde ich das von dir beschriebene partielle Bild einer Partnerschaft ... Orgasmus zum Auslösen von Kuschelhormonen ... ja, das ist ein netter Nebeneffekt. Aber doch nicht der Sinn und Zweck einer Partnerschaft (das kann man als Single genauso gut erleben). Ebenso einen Mann zu versorgen (ja, wird man aus Liebe vielleicht tun, vielleicht wird man es sich aber auch aus gegenseitiger Liebe aufteilen). Aber wo sind bei dir die wirklich wichtigen Dinge ... füreinander in jeder Lebenssituation da zu sein, sich gegenseitig im Wachstum, in der Umsetzung der Wünsche, Träume und Ziele zu unterstützen, einander einen sicheren Rückhalt gegen alle Probleme des Lebens geben, gemeinsam einen Weg zu gehen, Spaß und Freude daran zu haben ....
Zum Anstreben des Idealziels von bedingungsloser Liebe würde ich schon mal als Anfang sehen, den Partner so zu akzeptieren, wie er ist. Den Partner für das was und wie er ist wertschätzen zu können, einander in jeder Facette des Lebens genießen zu können, vor allem aber von sich aus den Wunsch zu haben, dem Anderen Gutes zu tun, für ihn da zu sein falls es notwendig ist, seine Sichtweise zu akzeptieren und gegen die eigenen abzugrenzen.
Leider ein Zustand, der heute in Partnerschaften nur sehr selten erreicht wird.
Nein, ich setzte bedingungslose Liebe gleich mit versorgen ... Liebe unter erwachsenen Menschen sehe ich nicht bedingungslos ... sondern partnerschaftlich, und Partner handeln immer Bedingungen aus, mit denen dann optimalerweise beide zufrieden sind ... Orgasmus löst nun mal das Kuschelhormon aus, und die Gefühle, die dadurch entstehen, sollten eben nicht mit Liebe verwechselt werden, meiner Meinung nach ... sondern eben nur als ein Aufwallen von Gefühl durch Hormonausschüttung ...
Wo sind bei mir die wirklichen Dinge? Akzeptanz bzw. Respekt gegenüber der Lebensführung des anderen (das heißt aber nicht: Jede Unart zu akzeptieren, wenn sie für einen nicht passt); bereit für innere und äußere Veränderung sein; sich gegenseitig unterstützen, ohne sich dabei gegenseitig abhängig zu machen; Freude am Ausleben gemeinsamer Interessen; und immer Ehrlichkeit, verbalisiert, bzgl. den eigenen Gefühlen; konfliktfähig sein; an eine gemeinsame Zukunft glauben ...