`Das Christentum` als solches gibt es nicht. Wer an Christus glaubt, der braucht keine Christentümelei, denn Christus ist mit und in ihm.
ich würde sagen, dass christentum ist eine spirituell/religiöse bewegung
die ihren ausgang von dem erscheinen des christus jesus genommen hat.
es lebt in all den menschen fort, die durch ihren glauben und ihre erfahrung dazu fanden.
es ist allerdings keine sache die sich nur an die einzelnen individuen richtet,
sondern es bringt den impuls zur gemeinschaftsbildung im tieferen sinn.
in einem seiner briefe schreibt paulus auch von dem leib des christus,
von dem jene die ihm folgen wie die einzenlen glieder sind.
in einem leib haben die einzelnen glieder wohl unterschiedliche aufgaben,
die aber alle zusammen erst dazu führen, dass der leib ein lebender organismus wird.
da nun der christus nach seiner auferstehung und himmelfahrt zum neuen geist der erde wurde,
kann man diesen geist oder auch ich des christus als das menschheits-ich bezeichnen.
wer also den christus durch glauben und erkenntnis in sich aufnimmt, der nimmt zu seinem
individuellen ich auch das ich auf, das alle menschen und wesen auf der erde gleichermassen umfasst.
in diesem sinne verwendet auch paulus seine formel: nicht ich, sondern der christus in mir.
das bedeutet, nicht nur das was mich persönlich-individuell angeht, sondern das was alle
menschen und wesen auf der erde umfasst.
dieses ich und geist der erde ist aber, da diese in zusammenhang mit dem makrokosmos steht,
wie der tierkreis zwölffach gegliedert. das heisst, um dieses christus-ich vollgültig zu repräsentieren, braucht es
immer eine gemeinschaft von mindestens 12 menschen, die jeweils wie die von paulus gemeinten
leibesglieder zusammen den einen leib ergeben. daher auch die zwölf jünger und später auch
12 ritter der tafelrunde.
im judentum waren es die zwölf stämme, die den tierkreis repräsentierten und in der jüdischen eoterik( kabbalah)
gibt es auch den begriff des "adam kadmon", als den kosmischen ur-menschen, der als schöpfungsgedanke
in die gesamtheit der tierkreises gelegt wurde. der christus kam ursprünglich aus dieser region und hat diesen schöpfungsgedanken
mit auf die erde gebracht, mit der vollmacht, es wieder mit leben und mit geist und seele zu erfüllen,
weil der mensch durch den " sündenfall" von dieser entwicklung zunächst wie abgeschnitten worden war.
man könnte auch sagen, das persönliche ich des menschen umfasst jeweils
das was sich innerhalb einer inkarnation zwischen geburt und tod abspielt.
das wahre individuelle ich des menschen das von christus kommt umfasst aber das ich oder selbst
das sich durch viele inkarnationen wie ein roter faden durchzieht.
um dieses selbst in seiner ganzheit zu haben muss man mindessten zwölf
inkarnationen zurückgehen und diese alle zusammen nehmen.
da aber der mensch immer nur in einer inkarnation da sein kann,
braucht er stellvertretend für seine frühere inkarnationen eine gemeinschaft von
zwölf menschen, um das wahre ich oder selbst vollständig repräsentieren zu können.
Rudolf Steiner ist für mich ein grosser Eingeweihter, dem ich viel verdanke.
Zur Pistis Sophia sagt er in einem Vortrag`
Über das Mysterium von Tod und Auferstehung`.
ja, es gibt einige vorträgen in denen er sich dazu geäussert hat.
hast du übrigens das band aus dem dieser eine vortrag stammt
ganz gelesen?
was ich oben sagen wollte ist, dass auf diesem wege noch andere aspekte der mysterien
zu tage treten, als jene die damals von valentinus und anderen gnostikern behandelt wurden.