Ich habe in meinem posting #159 darauf hingewiesen, dass Jesus Christus `seine Anweisungen zur Heimkehr ins Lichtreich der Unvergänglichkeit` an die Menschen gegeben hat und Rudolf Steiner `seine geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse` verfasst und weiter gegeben hat.
das verstehe ich immer noch nicht ganz. es klingt so nach gegenüberstellung,
als würde es sich um zwei unterschiedlichen dinge handeln.
auf der einen seite:
Christus ist, zumindest für diejenigen, die an ihn glauben, der Herrscher im Himmelreich. Er hat dazu sein Erlösungswerk auf Erden vollendet und die Menschen dazu aufgerufen, wieder in ihre geistige Heimat heimzukehren.
und auf der anderen:
Rudolf Steiner hat seine Erkenntnisse aufgrund übersinnlicher Erfahrungen als Mystiker direkt aus der Akasha-Chronik der Erdenentwicklung herausgelesen. Er wollte den Mitmenschen einen geistigen Zugang zur geistigen Welt ermöglichen und hat ihnen seinen wissenschaftlichen Zugang zur geistigen Welt weitergegeben.
"die geistige welt" für die rudolf steiner einen wissenschaftlichen zugang ermöglicht hat,
ist keine andere als das " himmelreich" in dem der christus " herrscher" ist.
hätte der christus durch sein erscheinen den weg dahin nicht möglich gemacht,
dann hätte rudolf steiner den wissenschaftlichenn zugang auch nicht weiter geben können.
das was sich unterscheidet ist lediglich die form, wie es zum einen vor 2000 jahren durch
die evangelienschreiber vermittelt, wodurch zunächst an den glauben appelliert wurde.
diese erste offenbarung richtet sich sozusagen vorwiegend an das gemüt und den glaubenskräften des menschen.
die andere, die sich an die erkenntniskräfte des menschen richtet, konnte es erst dadurch werden,
dass sich inzwischen 2000 jahre kulturentwicklung unter der wirkung des christlichen impulses vollzogen haben.
die ganze anthroposophie kann unter diesem gesichtspunkt im grunde auch als evangelium verstanden werden.
nämlich als evangelium der erkenntnis. sie gibt unmittelbare anweisung zur ausbildung von manas, buddhi und atma,
die selbst zur quelle der erkenntnisse über die geistige welt oder auch " himmelreich" werden.
aus derselben quelle haben auch die evangelienschreiber geschöpft. auch der verfasser des apokryphon hat aus dieser geschöpft.
denn anders kann der christus nicht zum menschen sprechen, als dadurch dass der mensch sein höheres selbst( manas) zum träger des heiligen geistes
werden lässt. seinen lebensgeist ( buddhi) zum träger des christus und seinen geistesmenschen( atma) zum träger des vaters.
die evangelienschreiber waren in dem sinne auch eingeweihte! nur haben sich diese bemüht,
ihre botschaft so weiter zu geben, wie es in ihrer zeit angemessen war. nämlich so dass auch
menschen durch ihren glauben einen zugang dazu haben konnten, die noch nicht in der lage
waren selbst manas, buddhi und atma bewusst auszubilden.
das ist auch heute noch möglich. allerdings werden heute die menschen weniger, die einen ehrlichen glauben
gegenüber den anfechtungen des neueren bewusstseins aufrecht erhalten können.
dafür werden es aber mehr menschen, die bewusst an der transformation ihres atralischen, ätherischen und physischen organismus
in manas, buddhi und atma bewusst arbeiten können.
wenn solche menschen dann ihrerseits das weitergeben, was sie durch ihr manas, buddhi und atma erfahren,
dann ist das auch wieder eine fortsetzung des evangeliums.