@Walpf
...man sollte den Opfern oder deren Angehörigen die Bestrafung überlassen...
Das geht allein deshalb schon nach hinten los,
weil die Angehörigen (oder einer davon) meist die Täter sind...
Ich denke man sollte hier mal ganz klar differenzieren zwischen 2 unterschiedlichen Arten von Mißbrauchstaten:
1. der fremde Täter von außen, der sich ein kleines Kind ins Auto zerrt, brutal mißbraucht und quält und evtl sogar tötet...diese Taten machen nur 2%(!) aller Mißbrauchsdelikte aus!!!!! Dies sind aber die Fälle, die ganz groß in die Presse kommen, wodurch der
falsche Eindruck in der Öffentlichkeit erweckt wird, daß Mißbrauch ein Vergehen von Fremden sei...
2. der Täter aus dem engsten Vertrauensumfeld eines Kindes...Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft...wobei das Kind meist jahrelang unentdeckt mißbraucht wird...und später mehr oder weniger unauffällig mitten unter uns allen als Erwachsener weiterlebt, Kinder bekommt und nicht selten selber eigene Kinder, Neffen, Enkel widerum mißbraucht....
Die 2. Art ist aber der große Anteil von 98% der Taten!!!
Durch die Sensationsberichterstattung wird hier eine FALSCHE öffentliche Meinungsmache betrieben und verkehrte Diskussionsansätze geschaffen.
Bei Mißbrauch denkt nämlich fast jeder nur an diese spektakulären Fälle, was aber vom TATSÄCHLICHEN Problem ablenkt...
Ergo:
Es wäre sehr wünschenswert, daß diese Tatsache mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückt, um ein Umdenken zu bewirken, um die Menschen auf die Tragweite aufmerksam zu machen...
Dies würde aber unser gesamtes gesellschaftliches Denken, unseren Glauben an die "heilige Institution" Familie komplett erschüttern, weil es leider viel zu deutlich vor Augen führt, wie krank unsere Gesellschaft tatsächlich ist und wieso unsere Welt so ist, wie sie ist...
Aufklärung, Tabubrechung, das Thema an die Oberfläche zerren, daß keiner mehr weggucken kann, ist meiner Meinung nach die EINZIGE Methode, die langfristig Erfolg versprechen würde...Alles andere scheint mir nur der Tropfen auf den berühmten heißen Stein zu sein...dafür ist das nämlich schon viel zu verbreitet...
Ich wiederhole es nur ungern:
Zahlen von 1980: jedes 4. Mädchen, jeder 6. Junge!!! die sind heute alle erwachsen und haben Kinder... Wie will man 1/5 der Gesellschaft therapieren???? Da hilft nur noch radikale "Gruppentherapie einer ganzen Gesellschaft", oder??????