Was für Opfer von Gewalt und Sexualdelikten wirklich zu tun ist

Bsp. dazu:
Eine Freundin ist Opfer eines Gewaltverbechens geworden. ich sags gleich dazu, sie ist Kassenpatient.
Nach erfolgter körperlicher Behandlung bekam sie eine Überweisung zu einem Therapeuten. Dort erfuhr sie: Wartezeit 2-2,5 Jahre.
Alternativ hätte sie auch 185 km (eine Fahrt) mit dem Auto fahren können, was aber bei 3 kleinen Kindern nicht wöchentlich geht.
Die Moral von der Geschichte: Angstzustände, Depressionen, Arbeitsplatzverlust, Ehe kaputt.
-ohne weitere Worte-
 
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Die Opfer werden meist zur Selbstjustiz gezwungen weil das Gericht mit solchen Tätern viel zu feinfühlig ist...so werden Opfer zu Tätern gemacht :wut1:

Dann gab es auch keine Therapie, die sich eben auch mit dem Selbstjustizgedanken befasst.

Folgen eines Mißbrauchs müssen längerfristig behandelt werden und da gibt es eben zu wenige Plätze.

Also, was muss deiner Meinung nach noch für Opfer getan werden ausser harte Bestrafung des Täters.
 
Bsp. dazu:
Eine Freundin ist Opfer eines Gewaltverbechens geworden. ich sags gleich dazu, sie ist Kassenpatient.
Nach erfolgter körperlicher Behandlung bekam sie eine Überweisung zu einem Therapeuten. Dort erfuhr sie: Wartezeit 2-2,5 Jahre.
Alternativ hätte sie auch 185 km (eine Fahrt) mit dem Auto fahren können, was aber bei 3 kleinen Kindern nicht wöchentlich geht.
Die Moral von der Geschichte: Angstzustände, Depressionen, Arbeitsplatzverlust, Ehe kaputt.
-ohne weitere Worte-

Ja, so geht es leider vielen. Da muss mehr getan werden.
 
In fast keinem!

1.)Weil die Bestrafungen zu milde sind - und die Täter
2.)viel zu früh wieder auf freien Fuß gesetzt werden...und sie ihrer ,Neigungen´ weiterfrönen können....
3.)wer soll die teuren Therapien für Verbrecher bezahlen?


:confused:

Was ist mit den Opfern?

Mißbrauchst du sie nicht auch? Ich meine Ja, denn du benutzt das Opfer nur, um Täter zu bestrafen! (das sag ich mal jetzt so direkt und in Erwartung darüber, dass du dich jetzt aufregst))
 
Eine Therapieform ist die Traumatherapie :

Zunächst ist wichtig zu sagen, dass Traumatherapie keinen Selbstzweck hat und es auch nicht primär um die Aufarbeitung der Vergangenheit geht. Das Ziel der Traumatherapie ist die Beseitigung oder zumindest Reduktion der Folgesymptome der Traumatisierung – also der anhaltend erhöhten Spannung (Hyperarousal), der Intrusionen, des Vermeidungs- und Betäubungsverhaltens und schlussendlich auch der veränderten grundsätzlichen Einstellungen zu sich, zu anderen Menschen und zur Welt.

Grob gesagt umfasst eine Traumatherapie drei Phasen:

Stabilisierungsphase
Phase der Traumaexposition/Traumakonfrontation
Integrationsphase
Die Phasen bauen in ihren Arbeitsergebnissen aufeinander auf und ergänzen sich gleichzeitig. Im Rahmen einer Therapie durchläuft die Betroffene die Phasen in der Regel nicht streng nacheinander. Vielmehr sind sie zeitlich zwar geordnet, teilweise aber überlappend angeordnet. Beispielsweise ist auch in der Phase der Traumaexposition eine weitere Stabilisierungsarbeit erforderlich.
http://www.ludwig-ulrike.de/doc/artikel/traumatherapie.html
 
Ich gebe Euch vollkommen Recht, die Täter werden vor Gericht selber zum Opfer, und die eigentlichen Opfer MÜSSEN alles sagen, was passiert ist um dann eventuell noch zu hören "Das Opfer hat den Täter dazu ermutigt"
Es ist doch völlig egal ob es in der Familie oder sonstwo passiert, Fakt ist: es gibt Hilfe für die Opfer, sei es von Weißer Ring, oder ähnlichen Projekten
NUR:
Zwangstherapie bringt gar nichts, denn das Opfer MUSS erstmal selber verarbeiten, was geschehen ist, um überhaupt darüber reden zu können.
Dann folgt der Weg zur Polizei, die nicht immer einfühlsam sind, manchmal knallharte Fakten wollen.
Dann die Therapie, und das ist das allerschlimmste für die Betroffenen.
Aufarbeitung.
Ich selber habe es bei einer Bekannten gesehen, die sich öfters am Rande des Abgrundes gesehen hatte.
Sie hat den Psychologen nich vertraut, der Polizei nich - niemanden, den sie nich kannte.
Mit einfühlsamer Arbeit ist sie gerade bei der Aufarbeitung mit Freunden, die ihr dabei helfen.
Wir unterstützen sie, wo es nur geht, solange sie uns vertraut und sich wohl fühlt!
Deswegen meine klare Meinung: Zwangstherapie bewirkt das Gegenteil
Getreu dem Spruch: Druck erzeugt Gegendruck
 
Es geht nicht um Zwangstherapie. Es gibt aber viele die Suchen händeringend eine Therapie, bekommen bzw. finden aber keine, da es zu wenige Therapiestellen gibt.

Hier gilt doch auch bei Therapien Angebot und Nachfrage und die Nachfrage ist viel höher als das Angebot, also muss das Angebot an Therapieplätze erhöht werden.
Das die Nachfrage zu hundert Prozent bedient werden kann, ist sicherlich Illusion, aber es bleibt bei so wenig Angebot. Ich denk das gleiche gilt für Selbsthilfegruppen, denn diese sind ja in deren Sitzungszahl an Teilnehmern begrenzt.
 
Ich welchem Fall hat denn jemals die Bestrafung des Täters dem Opfer geholfen????

Abgesehen von den Argumenten, die hier schon aufgelistet wurden: Man kann Bestrafung auch anders betrachten: Als Aufzeigen von dem, was gut ist oder nicht gut, so traurig das eigentlich ist.

Denn wenn der Täter straffrei ausgeht, dann hat er in den Augen von leider vielen "auch nichts getan" - und Missbrauch etabliert sich, weil, vereinfacht gesagt, viele Menschen denken, wo keine Strafe, da auch kein Unrecht.

Abgesehen davon, Strafe in unseren Breiten bedeutet Wegsperren in eine Anstalt - und damit Schutz der anderen. DAS sollte immer noch an erster Stelle stehen in einer Gesellschaft.

Man kann natürlich auch versuchen, den Täter zu verstehen, warum nicht? Aber ihn zu verstehen bedeutet dann nicht, ihn gewähren zu lassen - Differenzierung ist hier dringend nötig.

War nun eigentlich schon offtopic, hier gehts ja um die Opfer, nicht um die Täter.

@JimmyVoice: Ich finde Deinen Vorschlag auf Therapiegarantie (so wie er gemeint war) auch sehr gut. Denn die Praxis zeigt, dass das keineswegs gegeben wäre, außer man hat genügend finanzielle Mittel, um alles privat zu bezahlen.

Es geht ja vielleicht nicht nur um die Opfer, die sich getraut haben, den amtlichen Weg zu beschreiten. Wieviele Opfer gibt es, die eine Therapie in Anspruch nehmen sollten, ohne dass ihr Missbrauch an die Öffentlichkeit gelangt ist?

Ich wäre auch aus diesem Grund dafür, dass es Therapeuten gibt, die automatisch von den Kassen bezahlt werden, wenn sich (auch erst während der Therapie) herausstellen sollte, dass es ursächlich um Missbrauchstraumata geht.

Liebe Grüße
Suena
 
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@Walpf
...man sollte den Opfern oder deren Angehörigen die Bestrafung überlassen...
Das geht allein deshalb schon nach hinten los,
weil die Angehörigen (oder einer davon) meist die Täter sind...

Ich denke man sollte hier mal ganz klar differenzieren zwischen 2 unterschiedlichen Arten von Mißbrauchstaten:

1. der fremde Täter von außen, der sich ein kleines Kind ins Auto zerrt, brutal mißbraucht und quält und evtl sogar tötet...diese Taten machen nur 2%(!) aller Mißbrauchsdelikte aus!!!!! Dies sind aber die Fälle, die ganz groß in die Presse kommen, wodurch der falsche Eindruck in der Öffentlichkeit erweckt wird, daß Mißbrauch ein Vergehen von Fremden sei...

2. der Täter aus dem engsten Vertrauensumfeld eines Kindes...Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft...wobei das Kind meist jahrelang unentdeckt mißbraucht wird...und später mehr oder weniger unauffällig mitten unter uns allen als Erwachsener weiterlebt, Kinder bekommt und nicht selten selber eigene Kinder, Neffen, Enkel widerum mißbraucht....

Die 2. Art ist aber der große Anteil von 98% der Taten!!!
Durch die Sensationsberichterstattung wird hier eine FALSCHE öffentliche Meinungsmache betrieben und verkehrte Diskussionsansätze geschaffen.
Bei Mißbrauch denkt nämlich fast jeder nur an diese spektakulären Fälle, was aber vom TATSÄCHLICHEN Problem ablenkt...

Ergo:
Es wäre sehr wünschenswert, daß diese Tatsache mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit rückt, um ein Umdenken zu bewirken, um die Menschen auf die Tragweite aufmerksam zu machen...
Dies würde aber unser gesamtes gesellschaftliches Denken, unseren Glauben an die "heilige Institution" Familie komplett erschüttern, weil es leider viel zu deutlich vor Augen führt, wie krank unsere Gesellschaft tatsächlich ist und wieso unsere Welt so ist, wie sie ist...

Aufklärung, Tabubrechung, das Thema an die Oberfläche zerren, daß keiner mehr weggucken kann, ist meiner Meinung nach die EINZIGE Methode, die langfristig Erfolg versprechen würde...Alles andere scheint mir nur der Tropfen auf den berühmten heißen Stein zu sein...dafür ist das nämlich schon viel zu verbreitet...

Ich wiederhole es nur ungern:
Zahlen von 1980: jedes 4. Mädchen, jeder 6. Junge!!! die sind heute alle erwachsen und haben Kinder... Wie will man 1/5 der Gesellschaft therapieren???? Da hilft nur noch radikale "Gruppentherapie einer ganzen Gesellschaft", oder??????
 
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