Was für Opfer von Gewalt und Sexualdelikten wirklich zu tun ist

JimmyVoice

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Für solche Gruppen kann Verfolgung und Bestrafung der Täter nur der minimale Anteil sein. Viel wichtiger ist die Frage: Wie kann man diesen Opfern wirklich helfen? Die seelischen Qualen sind mit der Verurteilung von Tätern nicht beendet, für die meisten fängt es dann ja erst an.

Eigentlich brauchen wir Therapiegarantien.

Was wäre noch nötig?
 
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Ein großes Problem sehe ich da, wo das Opfer nicht plötzlich und unvermittelt in diese Situation gerät, sondern da, wo es praktisch in die Rolle des mißbrauchsopfers hineingeboren wird, weil es in der Familie/ im Dorf/in der Umgebung "üblich" ist, daß Kinder mißbraucht werden und es ihnen suggeriert wird, daß das ganz normal sein.
Und diese Kinder es täglich auch bei Gleichaltrigen miterleben müssen.
Irgendwer schrieb da ja in dem Parallelthread, daß es oft nicht gut wäre, die Opfer sofort aus der Umgebung, in der sie mißbraucht werden, herauszunehmen...was aber, wenn das Opfer, bevor man es endgültig aus dem Milieu rausholt, Selbstmord begeht oder ermordet wird, weil der peiniger es keinem anderen gönnt? Oder keine Zeugenaussage des Opfers zulassen will?
Ein patentrezept gibt es da wohl nicht und es muß von Fall zu Fall entschieden werden...wobei sicher auch wieder Fehlentscheidungen getroffen werden.



Sage
 
Für solche Gruppen kann Verfolgung und Bestrafung der Täter nur der minimale Anteil sein. Viel wichtiger ist die Frage: Wie kann man diesen Opfern wirklich helfen? Die seelischen Qualen sind mit der Verurteilung von Tätern nicht beendet, für die meisten fängt es dann ja erst an.

Eigentlich brauchen wir Therapiegarantien.

Was wäre noch nötig?
find ich gut Deine Signatur mit dem weißen Ring.
 
Für solche Gruppen kann Verfolgung und Bestrafung der Täter nur der minimale Anteil sein. Viel wichtiger ist die Frage: Wie kann man diesen Opfern wirklich helfen? Die seelischen Qualen sind mit der Verurteilung von Tätern nicht beendet, für die meisten fängt es dann ja erst an.

Eigentlich brauchen wir Therapiegarantien.

Was wäre noch nötig?

Hallo,

Hast Du schon einmal von einer Therapiegarantie gehört? Ich nicht, aber es wäre natürlich wunderbar, wenn es eine gäbe.

Es gibt von keinem Arzt her eine Garantie der Gesundung, auch keine Garantie, dass die Operation gelingen und helfen wird. Man muss sogar unterschreiben, dass es diese nicht gibt, was ich persönlich auch unmöglich finde. Deswegen habe ich mir auch einen Weisheitszahn nicht ziehen lassen, weil der Arzt keine Garantie übernehmen konnte, einen Nerv nicht zu verletzen, der dann verschiedene Leiden nach sich ziehen könnte, u.a. auch Sabbern. Den Weisheitszahn habe ich dank einer mitleidigen Vertretung des auf Urlaub befindlichen Arztes, die mir besagten Zahn erfolgreich plombiert hat, noch immer.

Auch die Psyche ist ein weites Feld und bei jedem Menschen total anders gelagert.

Es wäre fein, wenn es einmal so weit kommen würde, dass der Arzt für eine Behandlung eine Garantie geben könnte. Bis jetzt gibt es das leider nicht.


lg eva07
 
Für solche Gruppen kann Verfolgung und Bestrafung der Täter nur der minimale Anteil sein. Viel wichtiger ist die Frage: Wie kann man diesen Opfern wirklich helfen? Die seelischen Qualen sind mit der Verurteilung von Tätern nicht beendet, für die meisten fängt es dann ja erst an.

Eigentlich brauchen wir Therapiegarantien.

Was wäre noch nötig?

Wer sagt denn, das die Opfer überhaupt eine Therapie möchten? Alles wiedererleben, sich damit auseinander setzten, die Gefühle nachmal verarbeiten, den Schrecken sehen, Ekel spüren usw.?
 
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Nun, ich bin zwar kein Opfer, hab' aber doch genug Erfahrungen in dem Bereich gesammelt, um meinen Senf dazugeben zu wollen:

Ja, die Bestrafung der Täter hilft im besten Fall dem Täter selbst - und der Gesellschaft, weil sie damit Ihren Zorn beschwichtigen oder noch mehr hochschaukeln kann, und sich damit von den eigenen kleinen & großen Mißbräuchen ablenken kann.

Ich denke mal, mit "Theapiegarantie" soll gemeint sein, daß jedes Opfer auch die nötige und gewünschte Unterstützung erhält. Das ist vor allem in Zeiten von Sparmaßnahmen tatsächlich ein Problem.
Dabei sind es aber sicher nicht die Täter, die den Opfern die Therapeuten wegnehmen. Dort wird ja noch viel mehr gespart. Es sind eher grundsätzliche, politische Entscheidungen, wie wenig Geld in Gesundheit & Soziales und wie viel in Straßenbau, Bankenrettung und anderen Schwachsinn gesteckt wird.

Wer sagt denn, das die Opfer überhaupt eine Therapie möchten? Alles wiedererleben, sich damit auseinander setzten, die Gefühle nachmal verarbeiten, den Schrecken sehen, Ekel spüren usw.?
Das ist dann keine Therapie sondern eine institutionalisierte Weiterführung des Mißbrauchs, was leider auch immer wieder passiert. Therapie bedeutet, schauen, was der Klient braucht, Unterstützung dabei, möglichst gut und selbstbestimmt und glücklich damit leben zu lernen, wie man ist, und was man erlebt hat.
Therapie bedeutet nicht, alte Wunden aufzureissen, sondern im Gegenteil zu lernen, was Intimsphäre ist, und daß ich selber bestimmen kann, was ich mit wem teile. (Und daß ich mich z.B. hier nicht als Opfer outen muß, um mitreden zu können.) ;-)
 
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