Schwangerschaftsabbruch in der Familienaufstellung

Jetzt werde ich langsam grantig.
Du wirst grantig?
Warum?
Was ist dein Anteil dran?
Warum betrifft es dich persönlich?
Wieso kannst dus nicht einfach so stehen lassen, wie ichs geschrieben hatte?
Welche spezielle abtreibendende Frau habe ich wann und wo Mörderin genannt?
Oder hattest du dies nur automatisch unterstellt auf Grund deines Verständnisses meiner absolut anders lautenden Aussagen?
Bist du dir ganz sicher, dass die mörderische Abtreibende mein Weltbild ist und nicht deins?
Wenn jemand nicht weiß, wie verletzend es für Betroffene sein kann, wenn im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbruch das Wort "Mord" verwendet wird (direkt oder indirekt)
Auch das ist eine Unterstellung deinerseits, die jeglicher Grundlage entbehrt.
Manchmal marschieren halt Elefanten durch Porzellanläden
Es zwingt dich ja keiner, es zu tun.
Umso schlimmer, wenn das eine Frau und Therapeutin macht !
1. hab ich noch nie behauptet, Therapeutin zu sein
und
2. hättest dus nicht aufgebauscht und permanent drauf rumgehackt und falsch zitiert und noch dazu in falschem Zusammenhang gesetzt, hätts wahrscheinlich gar keiner hier registriert und ich hätte niemals den Wunsch verspürt, meine Aussage richtig stellen zu wollen
und
3. nehm ich mir weiterhin das Recht raus, hier klar zu stellen, wie ich was meine, wenn mir bewusst das Wort im Mund verdreht wird



@ alle abtreibenden Frauen, welche hier mitlesen

Ich entschuldige mich aufrichtig, wenn wer den Eindruck hatte, dass ich euch als Mörderinnen darstellen will. Ich hatte von einer speziellen Aufstellung in ganz anderer Konstellation erzählt und ich generalisiere sehr selten.

Solltet ihr meine Beiträge als ähnliche Anmaßung meinerseits empfinden, wie sie Walter R. darstellt habe ich kein Problem, wenn ihr die Mods bittet, sie zu löschen.
 
Werbung:
PS.: Ich habe es miterlebt, wie eine ganz liebe Freundin jahrelang nicht in der Lage war, mit einem Mann zu schlafen - sondern immer in Tränen ausgebrochen ist. Sie hatte ziemlich jung ihrem Freund freudestrahlend mitgetelt, dass sie schwanger sei - und er hat ihr postwendend "tröstend" eine Abtreibungsadresse gegeben und ihr versichert, dass er sie "nicht im Stich lassen werde". Sie hat wie betäubt zugelassen, dass er den Termin vereinbart und alles über sich ergehen lassen. Sie kam sich anschließend jahrelang ohnehin wie eine Verbrecherin vor - und ich merkte, wie es ihr durch und durch ging, wenn jemand zB. in einer öffentlichen Diskussion im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbruch von "Mord" etc. sprach - wie sie manchmal einen Raum verlassen musste um zu weinen.

Muss man wirklich DIESEN Frauen immer wieder das Messer ins Herz stoßen und dann noch mehrmals umdrehen, indem man penetrant auf diesem Ausdruck auch noch rumreitet ?

Umso schlimmer, wenn das eine Frau und Therapeutin macht !

Reinhard

ja walter, die erfahrung hatte ich auch, auch ich konnte das wort nicht hören und musststets davonlaufen so einen graus empfand ich, ich verdrängte alles.
dann las ich ein buch, welches mir die augen öffnete, es war ein roman von der liebe zwischen einem chinesen und einer italienischen frau, und sie gebar ihm unter schweren umständen einige kinder. sie sagte, er sät und ich ernte, da fiel es mir wie schuppen vorn den augen und ich weinte tage nd stunden, bis das leid über den abbruch erlöst wurde, dann sah ich zurück und erkannte, als ich den weg ind die klinik ging war nur liebe um mich und den bauch soviel liebe, und ich verstand nicht, fasste es nicht, begriff nichts, fühlte nur meine schwierige weltsituation.
danach, am morgen, durchschritt ein geistiges kind wütend mein zimmer und ich erkannte, es war das agetriebene kind, es ging wütend auf mich zu, tat mir aber nichts, ich spürte auch nicht, dass es mir was antun wollte, es drückte nur seine enttäuschung und wut mir gegenüber aus, dass ich es nicht auf die welt gebracht hatt.
ich hatte solche angst, unvorstellbar, so ein ohnmächtiges gefühl, es war grauenhaft.
das lesen des buches erlebt ich erst danach und die heilung dieser tat.
so kann ich heute darüber reden, weil alle aus mir geflossen ist und ich heilung und versöhnung mit meiner tat erfahren hatte.
so war das, mizekatz
 
Wenn ich direkt ohne Umschweife auf meinen wunden Punkt aufmerksam gemacht worden bin, was auch manchmal eine drastische Wortwahl benötigt, habe ich oft daraufhin dicht gemacht. In dem Moment als ich die Verletzung zulassen konnte, konnte der Schmerz, die Trauer oder Wut herausfliessen und die Wunde heilen. Auch wenn es sehr verletzend ist, kann ein solcher Dolchstoss eine umfassendere Heilung bewirken, als wenn man nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt hätte.
Warum sollte ein Therapeut unzimperlicher an das Thema herangehen als in der Öffentlichkeit getan wird, nur so kann das ganze Ausmass der Verletzung aufgedeckt werden und ist zur Bearbeitung freigelegt.
Liebe Soleika,

Genau das ist der Fehler (nicht Dein Fehler !) : von sich auf andere zu schließen. Was für den einen notwendig und sinnvoll ist, kann bei einem anderen zum Rückzug in die Psychose oder in den Tod führen. Von außen erkennt man das oft nicht, wie belastbar jemand ist - ob er vielleicht nach außen stabil wirkt, in Wirklichkeit aber ein Sprung schon quer durch geht.

Zum Thema : unbewältigte Schwangerschaftsabbrüche können zu psychotischen Entgleisungen führen (zB. eine Frau, die in der Nacht immer Skelette sah.) Und wir haben keine Ahnung, zB. wieviele Autounfälle in Wirklichkeit verschleierte Selbstmordhandlungen waren. (Wie kann ich mich umbringen - ohne dass es für andere nach einem Selbstmord ausschaut.) Venus-Pluto hat im anderen Thread darauf aufmerksam gemacht, wie manche Frauen in Zusammenhang mit diesem Thema zB. daran denken, mit dem Auto irgendwo dagegen zu fahren.

In einer Besprechung dieses Thema finde ich es unerläßlich, auf die verletzlichste Person Bedacht zu nehmen - nicht auf ein sozusagen durchschnittliches Level.

Ich hätte mir nicht gedacht, dass Personen, die Erfahrung in Afstellungsarbeit haben in Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbruch das Wort Mord gebrauchen. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich den Thread wahrscheinlich überhaupt nicht eröffnet. Naja - so kann man sich täuschen.

Warum ein Therapeut hier behutsamer vorgehen soll ? Weil er mehr weiß - oder zumindest mehr wissen müßte. Dazu ist die Ausbildung da. JEDE überflüssige Verletzung eines Menschen sollte hier gerade bei diesemThema vermieden werden - zumindest in einem Thread, den ich eröffne.

Danke für Deine Antwort ! (Ich hoffe, Du empfindest meine Worte nicht als Kritik - sondern als Versuch einer Antwort).

LG, Reinhard

Einen GANZ herzlichen Dank an Mizekatz für Deinen Beitrag !
 
Mir fällt hier auf, dass einige sehr bestrebt sind, immer wieder zu verwässern, was Abtreibung ist. Dies zeigt mir die Diskussion, ob man es nun Mord nennen solle oder nicht. Was geschieht, wenn wir es als das benennen,w as es ist? "Mord" muss ja nicht heißen, dass wir auch die Mörderin verurteilen und ans Kreuz nageln. Aber es kann heißen, dass sich die Frau den Folgen endlich stellen kann. Wer das beschönigt ("Schwangerschaftsabbruch" ist so eine Beschönigung), nimmt der Frau die Möglichkeit der Heilung. Ja, ich bin einverstanden, den Einzelfall muss man anschauen. Aber man muss m.E. auch bereit sein, an die Grenze zu gehen und zu benennen, was ist und wirkt. Viele "Therapeuten" haben Angst davor, sich dem zu stellen. Und diese Angst hindert sie zu wirken.

Ich habe schon mit Mördern gearbeitet. Wenn ich sie verurteilen würde, dann hätte ich da natürlich nichts tun können.


A.

Irgendwie gefällt mir das gar nicht, wenn ich es lese. Denn von Beschönigung ist doch nie die Rede, sondern vom Aufarbeiten eines Themas, das sehr schmerzhaft sein kann. Die Frau kann sich so oder so dem Thema stellen, besser wahrscheinlich, wenn sie nicht als Mörderin bezeichnet wird (und nicht an's Kreuz genagelt wird, na danke).


Und diese Aussage von Reinhard finde ich sehr gut:
In einer Besprechung dieses Thema finde ich es unerläßlich, auf die verletzlichste Person Bedacht zu nehmen - nicht auf ein sozusagen durchschnittliches Level.
und es wäre wünschenswert, wenn andere Personen dasselbe Feingefühl aufbringen könnten.

Liebe Grüsse, Alana
 
In einer Besprechung dieses Thema finde ich es unerläßlich, auf die verletzlichste Person Bedacht zu nehmen - nicht auf ein sozusagen durchschnittliches Level.
Das ist im Falle eines "erfolgreichen" Schwangerschaftsabbruchs das Kind, nicht wahr?

Spannend, wie sich hier die Diskussion vom Bericht über Erfahrungen mit Abtreibungen zu einer Diskussion gewandelt hat, in der massiv ideologische Aspekte durchblinzeln.

Ich kann freilich auch zu einer Kündigung Freisetzung sagen und zu einem Rückgang Minus-Wachstum ... das ändert an den Sachverhalten nichts, sondern nur daran, mit welchen Konstrukten ich Beziehung zu den Sachverhalten aufnehme. Im Wort "Schwangerschaftsabbruch" kommt das Kind nicht mehr vor, da erscheint die Schwangerschaft wie eine Krankheit. Das Kind kam aber de facto vor, und seine - auch schönfärbelnd sprachliche - Beseitigung zeitigt Folgen, die u. a. zum Leitmotiv einer Aufstellung werden können.

Ich meine, primär käme es einmal drauf an, wie eine Klientin selbst ihr gegangenes Kind und ihre eigene Rolle dabei sieht bzw. die von Mitbestimmenden... wenn sie das seelisch bei sich als ungesühnten Mord empfindet, ist das eine völlig andere Situation (in der jedoch das Kind als Mensch, als Seele gesehen wird) als wenn sie das "nur" als Zwischenfall betrachtet, der irgendwie wieder ausbalanciert gehört. Und ohne irgendeine Wertung sind beide Positionen durchaus möglich, werden auch beide Betrachtungsweisen öffentlich argumentiert (was ja auch zur eigenen Bewusstseinsbildung beiträgt), und es kann eigentlich für einen Aufstellungsleiter auch nur maßgeblich sein, auf welches Bewusstsein die/der Aufstellende fokussiert ist und welche Wege sich da in der Sicht auf das gegangene Kind zeigen ... das werden in der Rege wohl jene sein und auch jene Wirkungen, wie sie eingangs dieses Threads beschrieben wurden. Ich sehe aufstellungstechnisch auch überhaupt keinen Anlass, auf solches Geschehen irgendeine Begriffspunze zu setzen. Da halte ich ein weichspülendes "Schau, da kann man doch eh nicht von Mord sprechen" für ebenso überflüssig und potenziell manipulativ wie die Allüre eines Patriarchen, der meint, die Urteile zu kennen, die das Leben seiner Ansicht nach spricht.

Für die Freiheit des Aufstellungs(beg)leiters ist es freilich von Bedeutung, wie er selbst mit dem Phänomen von Aborten umgeht. Da zeigt sich für mich professionelle Qualität, in der konkreten Arbeit mit dem Klienten Allparteilichkeit zu wahren und nicht die eigenen Bewertungen einzubringen. Und ist für mich eine ziemlich offene Frage, was eher dazu beiträgt, mich in "die leere Mitte" einer Aufstellung begeben zu können: die engagierte Verteidigung meiner eigenen Weltsicht ("Abtreibung ist... keinesfalls...") oder die Anerkennung, dass es dazu eine Vielfalt möglicher Annäherungen unter ethischen, sprachlichen und existenziellen Aspekten gibt.

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Jake,

ich glaube, du hast keinen blassen Schimmer, wie es in einer Frau innen aussieht, nachdem sie eine Schwangerschaft abgebrochen hat.
Vorher mag es selbst ihr nicht so tragisch vorkommen, aber spätestens wenn sie am Stuhl sitzt.
Das Kind ist nicht das einziger Opfer einer Fehlentscheidung. Und so sollten auch die Beteiligten einer FA behandelt werden.

Bei einem Autounfall, wo bspw. ein Kind um Leben kommt ist auch nicht zwangsmäßig der, der am Steuer sitzt, allein schuld.
 
Indigomädchen;979943 schrieb:
ich glaube, du hast keinen blassen Schimmer, wie es in einer Frau innen aussieht, nachdem sie eine Schwangerschaft abgebrochen hat.
Sagen wir mal so: Ich weiß nicht, wie sich eine Frau dabei fühlt. Ich vermute stark, dass sich verschiedene Frauen in verschiedenen Begleitumständen dabei unterschiedlich fühlen. Ich will das nicht über einen Leisten schlagen. Und was den Schimmer angeht: Ich sehe - und auch das wieder selektiv durch die Art meines Hinschauens -, was sich z.B. zeigt in Aufstellungen. Das ist ein Schimmer, vielleicht aber nur ein blasser...
Indigomädchen;979943 schrieb:
Vorher mag es selbst ihr nicht so tragisch vorkommen, aber spätestens wenn sie am Stuhl sitzt.
Auch da ist das Kind in der noch schwächeren Position. Das soll ja keineswegs abwiegelnd heißen, dass es der Frau nicht sehr schlecht geht damit...
Indigomädchen;979943 schrieb:
Das Kind ist nicht das einziger Opfer einer Fehlentscheidung.
Und wenn Du die Berichte am Anfang dieses Threads liest, siehst Du, dass es genau darum geht: Das Kind zeigt sich - in der Aufstellung - dann womöglich nicht einmal als Opfer. Es zeigt sich vielleicht ein völlig anderes systemisches Bild einer Situation. In Deiner Ansicht ist ja schon sehr viel Wertung enthalten ... Opfer, Fehlentscheidung... und es mündet in einen moralischen Imperativ:
Indigomädchen;979943 schrieb:
Und so sollten auch die Beteiligten einer FA behandelt werden.
Wenn ich in einer Aufstellung jemand von vorneherein als Opfer behandele, geht's mit ziemlicher Sicherheit daneben. Dass jemand respektvoll, wertschätzend und vorurteilsfrei behandelt wird, sollte eh nicht zur Frage stehen.
Indigomädchen;979943 schrieb:
Bei einem Autounfall, wo bspw. ein Kind um Leben kommt ist auch nicht zwangsmäßig der, der am Steuer sitzt, allein schuld.
Ich möchte das mal so lesen, dass Du die Beendigung einer Schwangerschaft durch Eingriff nicht mit einem Unfall vergleichst!? Und vor allem: Schuldfragen sind dann nochmal ein ganz anderes Kapitel. Aber auch das wäre ein möglicher Ausgangspunkt, um in eine Aufstellung einzusteigen - es würde sich dann zeigen, was ist.

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Reinhard und alle anderen,

ich habe von Familienaufstellungen überhaupt keinerlei Ahnung und Erfahrung, lese aber diesen Thread sehr interessiert mit. Ich finde dieser Beitrag berücksichtigt auch Themen, die man normalerweise mit einer Abtreibung gar nicht in Verbindung bringt. Sehr interessant!!!

Ich mische mich auch, wegen meiner mangelnden Erfahrung ungerne ein, aber ich mir liegt persönlich dieses Thema:Abtreibung, sehr am Herzen und deshalb sind bei mir einige Fragen entstanden, die wie ich hoffe zu diesem Thema auch dazu gehören könnten.

Wie sind in einer Aufstellung die Erfahrungen, wenn eine Frau abgetrieben hat, und sie dadurch unfruchtbar wurde oder sie durch Unfall/Krankheit evtl. später die Fruchtbarkeit verloren hat??? Sei es durch entfernen der Eierstöcke oder Gebärmutter.

Wie gesagt habe wirklich null Ahnung von Aufstellungen und hoffe, dass meine Fragen dazu überhaupt in diesen Thread gehören.

Alles Liebe Manu
 
Ich möchte das mal so lesen, dass Du die Beendigung einer Schwangerschaft durch Eingriff nicht mit einem Unfall vergleichst!? Jake

Doch!
Es sind fast immer weitere Menschen an einer Abtreibung berteiligt, immer jedoch an der Zeugung. Die Mutter ist nur das Instrument und der Sündenbock. Wären wir Seepferdchen, wäre der Mann der Sündenbock.
So wie der Fahrer eines Autos, der bei einem Unfall als Schuldiger übrig bleibt.
 
Werbung:
@ Auch ich war noch nie bei einer Familienaufstellung, habe mir aber im privatem Kreis davon erzählen lassen...

Im anderen Thread kam heute morgen ein frischer post mit folgender Aussage:
...Mir wurde gesagt, das eine Schwangerschaft ein Vertrag zwischen 2 Seelen sei und jede Seele das Recht habe, diesen Vertrag zu lösen...

Für mich ganz persönlich plausiebel...da es ja auch genügend Frauen gibt, die Fehlgeburten in verschiedenen Entwicklungsphasen haben...

Kommt mir noch der Gedanke, das es sich dann (wenn wir davon ausgehen, DAS es so ist)...das es sich dann ja in der Waage hält...

Oder bin ich jetzt total offtopic...?
Antenne
 
Zurück
Oben