Schattenarbeit

Was mir noch zum Thema : "Hellinger und Schattenarbeit" eingefallen ist :

Seine (wenn ich ihn richtig verstanden habe) Sichtweise, die Greuel der Vergangenheit (das Leid der Opfer - die Verfehlungen der Täter) zu sehen, ohne sich in die anmaßende Rolle eines Richters zu begeben - diese Sichtweise macht auf dem Hintergrund der Wiedergeburt zusätzlichen Sinn. (Womit ich nicht meine, dass Hr. Hellinger die Wiedergeburt thematisiert - da habe ich keine Ahnung, wie er dazu steht).

Aus der Sicht der Wiedergeburt ist es durchaus möglich, dass man selbst an Geschehen als Täter beteiligt war, die man aus dem Blickwinkel des jetzigen Lebens verurteilt. Man würde also - ohne es zu wissen und zu merken - sich selbst verurteilen. Wenn man für diese Sichtweise offen ist, ist es durchaus nachvollziehbar, dass man auf das emotional besonders heftig und abwehrend reagiert, wo die eigene Seele noch ungelöste Schuld mit sich trägt.

(Als Denkanstoß gedacht - nicht als Behauptung, dass es so sei.)

In diesem Zusammenhang könnte das Buch von "Dr. Eli LASCH : Sie sind wieder da" für manche von Interesse sein. (Darin geht es um Reinkarnation von Menschen aus der Nazizeit).

Liebe Grüße, Reinhard

Hallo Reinhard.

Diese Art von Argumentationsführung finde ich hochgradig unfair.

Ich denke doch, dass man für jedes Verhalten und für jede Handlungsweise im Hier und Jetzt (und diesem Leben) eine Erklärung finden kann, ohne mit nebulösen Vorgeschichten anderen ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen ...
 
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Hallo Reinhard,

deine Theorie kann ich unterstützen.

Wiedergeburt funktioniert bei mir so:
Wir werden in unseren Kindern wiedergeboren. Also sind wir Wiedergeborene unserer Eltern und diese ihrer Eltern usw. Aus diesem Grund sind wir auch verstrickt: wir tragen all das gute und schlechte unserer Vorfahren in uns. So können wir uns auch an Ereignisse oder Orte aus deren Leben erinnern, obwohl wir noch nie dagewesen sind, aber die für irgendeinen Ahnen wichtig waren.

Liebe Grüße pluto
 
Hallo Reinhard,

deine Theorie kann ich unterstützen.

Wiedergeburt funktioniert bei mir so:
Wir werden in unseren Kindern wiedergeboren. Also sind wir Wiedergeborene unserer Eltern und diese ihrer Eltern usw. Aus diesem Grund sind wir auch verstrickt: wir tragen all das gute und schlechte unserer Vorfahren in uns. So können wir uns auch an Ereignisse oder Orte aus deren Leben erinnern, obwohl wir noch nie dagewesen sind, aber die für irgendeinen Ahnen wichtig waren.

Liebe Grüße pluto
Interessante Sichtweise.
Und für mich eine recht eigenwillige Definition des Begriffes *Wiedergeburt*

Für mich sind das 2 Paar Schuhe - einerseits meine systemischen Verstrickungen - und - andererseits mein selbst erzeugtes Karma aus Vorleben.

Ok, ich bin zur Hälfte Erbgut meiner Mutter und meines Vater - aber deswegen empfinde ich mich doch nicht als Wiedergeburt der beiden. Ist aber nur mein Empfinden, meine Überlgungen dazu, einfach daneben gestellt.
 
Ich denke doch, dass man für jedes Verhalten und für jede Handlungsweise im Hier und Jetzt (und diesem Leben) eine Erklärung finden kann, ohne mit nebulösen Vorgeschichten anderen ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen ...
Ich empfinde Reinhards Aussage als zusätzlichen Denkanstoß, nicht als *einreden wollen eines schlechten Gewissens*.

Aber ich weiß, dass dieses Argument immer wieder kommt, kenne es aus eigenen realen Diskussion auch schon, seitdem ich mich mit Aufstellungsarbeit beschäftige.

Dieses *einreden wollen* hat meiner Meinung nach wieder mal was mit den eigenen Projektionen zu tun. Weil, wenn ich dieses Erklärungsmodell genau als das nehme, was es ist - ein Erklärungsmodell, schaffe ich dadurch eine Basis - einen ansatz - um es lösen zu können.

Könnt sein, dass dies grad wieder eins meinr ureigensten Aha-Erlebnisse wird (Dank an mara ;-) das Nachstehende ist jetzt nicht speziell auf dich bezogen, ich führ den Gedanken nur gleich weiter) wenn ich jetzt weiter spinne, wirds mal wieder ganz logisch und einfach.

Menschen, welche problemorientiert denken und arbeiten, *müssen* eigentlich in Aufstellungsarbeit ein *einreden wollen* sehen, weil die eben auf das Problem fixiert sind und auch Schuldige für dieses Problem suchen.

Sobald ich lösungsorientiert arbeite, ist das Bild der Aufstellungsarbeit ein Ausgangspunkt für die mögliche Lösung - so ne Art Sprungbrett zu dem, wie es gelöst werden kann - unabhängig von der Art und Form der Lösung. Und fallweise kommts dazu, dass es sich allein durch das an-er-kennen des Problems an sich, dieses auf-löst.
 
Hallo ChrisTina,

Für mich sind das 2 Paar Schuhe - einerseits meine systemischen Verstrickungen - und - andererseits mein selbst erzeugtes Karma aus Vorleben.

Als ich von den systemischen Zusammenhängen noch nichts wusste gefiel mir der Gedanke von Reinkarnation auch sehr gut. Es passte auch gut, weil ich von Plätzen geträumt hatte, denen ich dann in meinem realen Leben begegnet bin, und die es wirklich so gab. Ich nahm an, dass ich wohl in einem früheren Leben schon mal dort war.

Oder es gab so ein "magisches" Angzogensein zu bestimmten Orten oder Ländern in meinem Leben.

Bis ich mich dann mit meinen Eltern über meine Vorfahren unterhalten hatte. Da stellte ich so mancher Zusammenhang zwischen meinen Erlebnissen und Vorfahren, die tatsächlich mal dort waren. Es war richtig beängstigend für mich.

Also begann ich zu überlegen und kam dazu, dass alles, was wir vererbt bekommen haben, in unseren Genen gespeichert ist. Dazu gehören nicht nur körperliche Merkmale sondern auch die Gedanken (= das geistige) und wie sie gefühlt haben.

Dann habe ich dir "abstrakte" Theorie von Wiedergeburt verworfen, weil mir meine Theorie viel stimmiger vorkam.

Liebe Grüße pluto :foto:
 
Ich empfinde Reinhards Aussage als zusätzlichen Denkanstoß, nicht als *einreden wollen eines schlechten Gewissens*.
Aber ich weiß, dass dieses Argument immer wieder kommt, kenne es aus eigenen realen Diskussion auch schon, seitdem ich mich mit Aufstellungsarbeit beschäftige.

Hi Christina.

Ich hab es einfach fließen lassen, sozusagen. Mein Eindruck war, dass Reinhard nun langsam die Geduld verliert :D ... ist ja auch sein gutes Recht - und zum zweiten fließt in dieses Post eigene Erfahrung mit ein. Es gibt viele Menschen, die mit diesen Reinkarnationsgeschichten in Berührung kommen und dann wird gesagt: In einem anderen Leben warst du ein Massenmörder und dann sitzen die da, belämmert, weil sie sich nicht damit identifizieren können, aber auch irgendwie dran glauben (wollen) und haben dann zu ihrer Problematik noch einen zusätzlichen Klotz am Bein hängen.

Da ich da heftige Sachen erlebt habe aus denen richtige Phobien entstanden sind, weil Menschen sich mit solchen "alten" Kamellen dermaßen identifiziert haben, und dann aber nichts dagegen zu setzen hatten, reagiere ich da oft gereizt ;) ... (wär vielleicht mal einen Fred wert ??? :) ).

Dieses *einreden wollen* hat meiner Meinung nach wieder mal was mit den eigenen Projektionen zu tun. Weil, wenn ich dieses Erklärungsmodell genau als das nehme, was es ist - ein Erklärungsmodell, schaffe ich dadurch eine Basis - einen ansatz - um es lösen zu können.
Könnt sein, dass dies grad wieder eins meinr ureigensten Aha-Erlebnisse wird (Dank an mara ;-) das Nachstehende ist jetzt nicht speziell auf dich bezogen, ich führ den Gedanken nur gleich weiter) wenn ich jetzt weiter spinne, wirds mal wieder ganz logisch und einfach.

Ich bin grad selbst ganz überrascht :) - wir scheinen im Moment eine unheimliche auflösende Energie zusammen zu haben - das kommt voll gut, :D ... ich war immer der Meinung, jeder Mensch hat seine eigene Verantwortung und man darf sie niemandem abnehmen. Langsam aber sicher wird mir klar, dass das nicht ganz so ist. Es gibt Führungspersönlichkeiten und die meisten Menschen wollen "geführt" werden - keine Wertung - ein es ist wie es ist. Das impliziert den Führungspersönlichkeiten aber dann doch eine gewisse Verantwortung - weil das was sie sagen Gewicht für andere hat ...

Hät nie gedacht, dass ich mal so denken würde *staun* ... ggg.

Menschen, welche problemorientiert denken und arbeiten, *müssen* eigentlich in Aufstellungsarbeit ein *einreden wollen* sehen, weil die eben auf das Problem fixiert sind und auch Schuldige für dieses Problem suchen.
Sobald ich lösungsorientiert arbeite, ist das Bild der Aufstellungsarbeit ein Ausgangspunkt für die mögliche Lösung - so ne Art Sprungbrett zu dem, wie es gelöst werden kann - unabhängig von der Art und Form der Lösung. Und fallweise kommts dazu, dass es sich allein durch das an-er-kennen des Problems an sich, dieses auf-löst.

Ja - schön gesagt :) ... Ich glaube da hast du einen dicken Brocken aufgedeckt, der viel der Problematik erklärt, die sich um diese Hellinger-Aufstellungs-Thematik rankt ... die Motivation hinter unserem Handeln wird mE viel zu sehr unterschätzt. Aber es ist ebenso eine Wonne Probleme zu schaffen, wie sie zu lösen, manchmal ... *lach. Und es mag gemein klingen, aber wenn ich mit Problemen mein Geld verdiene - dann bin ich vielleicht ganz automatisch eher problemorientiert :D ... Diesen Vorwurf haben sich die Gegner der Aufstellungsarbeit ja schon öfters anhören müssen und ich denke schon, dass auch da was dran ist. Es ist völlig normal Existenzangst zu haben in der heutigen Zeit und wenn man nicht weiß, woran man glauben soll - außer an den Gott des Geldes ... :)
 
Es gibt Führungspersönlichkeiten und die meisten Menschen wollen "geführt" werden - keine Wertung - ein es ist wie es ist. Das impliziert den Führungspersönlichkeiten aber dann doch eine gewisse Verantwortung - weil das was sie sagen Gewicht für andere hat ...
Stimme ich dir so weit zu, als es sich zB um eine Firma und dortige Führungspersönlichkeit handelt. Der Chef sollte so weit sein, dass er eine annehmbare Basis für seine Mitarbeiter schafft.

Da es hier aber immer und immer wieder um Familienaufstellen und Hellinger geht, sehe ich persönlich diese Aussage speziell in diesem Zusammenhang etwas differenzierter:

In diesem speziellen Fall hat Bert Hellinger etwas zusammengefaßt unter dem Begriff Familienaufstellung und arbeitete vor Jahren mit dieser Methodik. Diese wurde auch zahlreich dokumentiert - in Büchern und Videos.

Wenn ich das jetzt weiter spinne, würde Bert Hellinger, wenn er als Führungspersönlichkeit betrachtet wird, durch deine Aussage für alles - oder zumindest vieles - verantwortlich sein, was irgend welche Leser seiner Bücher oder Betrachter seiner Videos aus dem machen, was sie glauben, darin zu erkennen?

Und da der Begriff *Familienaufstellung nach Hellinger* nicht geschützt ist, darf dies auch jeder Kartenleger (soll keine Abwertung sein, nur klarmachen, was ich damit meine) diesen Begriff verwenden, egal, ob er überhaupt weiß, wer oder was dies sein könnte.

Ok - dies is der erste Schritt - der zweite ist: Bert Hellinger hat seine *Methode* weiter entwickelt und arbeitet seit geraumer Zeit ganz anders wie früher. Er bietet auch keine Ausbildungen an, d.h. es könnte rein theoretisch gar keine *Aufstellungen nach Hellinger* geben, weil es keine von ihm persönlich ausgebildeten Schüler gibt.

Ich selbst war vor Jahren bei einem *Fortbildungsseminar für Aufstellungsleiter*, dort hatten nur Menschen Zugang, welche nachweislich irgendwo anders eine Ausbildung gemacht hatten und sich hier eben über seine damals akutellen *Bewegungen der Seele* informieren wollten.

Nichts desto trotz gibt es noch immer seine Bücher mit seinen damaligen Aussagen über Aufstellungsarbeit - und ja, auch er persönlich verkauft sie noch. Das kann ihm durchaus vorgehalten werden, dass er die nicht eingestampft hatte als er seine Arbeit weiter entwickelt.

Andererseits gibt es natürlich auch in den *alten* Aufzeichnungen Aussagen, die auch heute noch zutreffen und es wäre sicher ein Riesenaufwand, hier eine andere Vorgehensweise zu finden, als es offenischtlich getan wurde - nämlich die alten Aufzeichnungen einfach so zu belassen wie sie ursprünglich waren.

Denn es müsste Jedem, der ein *altes* Video sieht oder ein *altes* Buch liest auch bewusst sein, dass dies eben nichts *Aktuelles* ist, weil steht ja überall drauf, in welchem Jahr die entsprechenden Aufzeichnungen gemacht wurden.

Und dann gibt es eben Menschen, die sich Teile seiner Aufzeichnungen heraus pflücken und auf diesen etwas Eigenes aufbauen. Und Teile eines Ganzen eben so interpretieren, als ob dies 1) aktuellen Aussagen sind und 2) allgemeingültige Regeln seien.

Sollte Hellinger jetzt jede/n Einzelne/n derer verklagen, die seinen Namen verwenden, nur, um deutlich zu machen, dass er sich für das, was andere unter seinem Namen tun, nicht verantwortlich fühlt?

Anders gefragt - nicht nur dich - sondern an Alle, die sich davon angesprochen fühlen: Was sollte Hellinger tun, damit die, die ihn kritisieren, zufrieden wären?
 
Es gibt viele Menschen, die mit diesen Reinkarnationsgeschichten in Berührung kommen und dann wird gesagt: In einem anderen Leben warst du ein Massenmörder und dann sitzen die da, belämmert, weil sie sich nicht damit identifizieren können, aber auch irgendwie dran glauben (wollen) und haben dann zu ihrer Problematik noch einen zusätzlichen Klotz am Bein hängen. Daß ich da heftige Sachen erlebt habe aus denen richtige Phobien entstanden sind, weil Menschen sich mit solchen "alten" Kamellen dermaßen identifiziert haben, und dann aber nichts dagegen zu setzen hatten, reagiere ich da oft gereizt ;) ... (wär vielleicht mal einen Fred wert ??? :) ).
Liebe Mara,

So war's von mir nicht gemeint. In KEINER seriösen Therapie geht es darum, jemanden etwas einreden zu wollen - und schon gar nicht ein schlechtes Gewissen. Das ist halt ein Umstand, der einem in jedem Gespräch passieren kann - dass man mit einem Gedankengang beim anderen negative Erfahrungen mit dieser Thematik anrührt, die man selbst keinesfalls gemeint hat und auch niemals unterstützen würde.

Liebe Grüße, Reinhard
 
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Wo schreib ich's hin ? Vielleicht passt es am besten unter "Schattenarbeit".

Jake hat gerade in etwa geschrieben, dass er gerne Gesprächsabläufe im Forum beobachtet. Ich finde es auch spannend. ZB. wie man etwas verstärken kann, dadurch dass man es bekämpft.

Ein abwertender Beitrag gab den Anstoß zu einer der lebhaftesten Debatten im Forum "Familienaufstellungen" (das vorher SEHR ruhig dahindümpelte). Mein Versuch, diese Abwertung zu bekämpfen führte zu einer Steigerung der Verunglimpfungen, jemand beginnt seinen Thread mit dem Wunsch "kein Streit" - und binnen kürzester Zeit tobt dort das schönste Hick-Hack ... etc. etc.

Wenn man etwas bekämpft, kann man es stärken ... wirklich spannend und lehrreich !

LG, Reinhard
 
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