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Gawyrd
Guest
Hi, Merkur !Merkur_Uranus schrieb:hallo.
bei der gelegenheit frage ich mal, ob es denn empirische beweise für das familienstellen gibt? bzw. gibt es denn überhaupt untersuchungen dafür?
es ist wirklich ein kreuz - aber je länger ich psychologie studiere um so mehr brauche ich den methodischen beweis für die wirksamkeit der therapie.
grawe führte da eine beeindruckende untersuchung durch - er erhob und analysierte 3.000 untersuchungen, bei denen sich z.B. ganz klar herausstellte, dass therapieformen wie NLP, aqua-healing u.ä. in keinster weise wirkung erzielen.
desto mehr bin ich nun an untersuchungen zu familienstellen gespannt, da ich eigentlich und subjektiv diese methode sehr spannend finde.
alles liebe, merkur
Mir ging es während des Psychologiestudiums genauso - je länger ich studierte, umso mehr verlor ich das Vertrauen in mein persönliches Urteilsvermögen und in meinen Hausverstand und ließ mich von Zahlenspielereien blenden.
Empirische Belege (Erfahrungen der Bewährung von Familienaufstellungen) gibt es zur Genüge. Als Psychotherapeut war ich ursprünglich sehr skeptisch (Hellinger wird unter Psychotherapeuten ja manchmal skeptisch bis ablehnend betrachtet) - und habe mich dann doch damit zu beschäftigen begonnen : weil FA zB. für Klienten von mir hilfreich war, wo wir in der Therapie angestanden sind.
Es ist verblüffend, wie in Familienaufstellungen Stellvertreter Symptome und Situationen zutreffend spüren, von denen sie nichts wissen. Und wie Umstände ans Licht kommen, die sich auf Nachfragen nach dem Seminar bewahrheiten.
Es ist wunderschön, wie sich TeilnehmerInnen während einer gelungenen Aufstellung verändern : wenn ihr ursprünglich blasses Gesicht plötzlich eine gesunden Teint bekommt; wenn jemand mit jahrelangen Schlafstörungen plötzlich wieder schlafen kann; wenn ein Paar, das vor der Trennung stand, einander wieder liebt etc.
Das hat mich auch sehr beschäftigt : ob Aufstellungen wirklich hilfreich sind. Es könnte ja sein, dass das, was in der Aufstellung überzeugend wirkt, sich im Nachhinein als Phantasiegebilde und Trugbild herausstellt.
Da war es für mich sehr hilfreich, mich mit den Gruppen nach mehreren Wochen zu einer Nachbesprechung zu treffen. Das half mir, den Aufstellungen zu trauen (und bot Gelegenheit, allfällige Fehler oder Unvollständigkeiten auszubessern : das war der Hauptzweck für die Nachbesprechungen.)
Dass Aufstellungen nicht immer und überall und für jeden hilfreich sind, und dass man bei Aufstellungen auch Fehler machen kann, ist klar.
Liebe Grüße, Reinhard