Matriarchale Sichtweise in Aufstellungen - "heidnische Methode"

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Gawyrd

Guest
lilacmorgan schrieb:
hi,
nach jahrelangem ausprobieren aller möglichen zugangsweisen hab ich mich letztlich für eine matriarchale sichtweise und deutung bei aufstellungen entschlossen. arbeitet hier noch jemand mit der heidnischen methode, die ursprünglich aus afrika kommt. wäre über erfahrungsaustausch sehr froh.
Hallo Lilacmorgan,

was verstehst Du unter "heidnischer Methode aus Afrika" ? Falls Du heidnisch als "vor-christlich" verstehst - warum gerade und nur Afrika? Es gibt ja auch andere "heidnische" Ausgangspunkte - zB. Schamanismus.

Mir persönlich ist es fremd, mich für eine "Sichtweise und Deutung" bei Aufstellungen zu entschließen. Ganz im Gegenteil - die Aufstellungsarbeit hat meine "Sichtweise" verändert.

Da wären genauere Ausführungen von Dir notwendig, um zu erkennen, ob und was ich da austauschen könnte.

Liebe Grüße, Reinhard
 
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schade, daß hier (noch) nicht mehr drinsteht. würde mich nämlich auch mal interessieren, da sich mir neulich auch die frage stellte, wie weit das familienstellen nicht partriarchal durchgeprägt ist und ob ich da als frau wirklich das für mich erreichen kann, was ich mir wünsche oder ob ich nicht noch mehr schaden nehme. klar, weiß meine seele bestimmt, was bei einer familienaufstellung zu tun ist. trotzdem beschäftigt mich die frage, ob nicht einfach nur eine männliche ordnung wieder hergestellt werden soll/ kann wie auch immer.
ja, also, wäre schön, da noch mehr ansichten zu zu hören.
vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß mir zum thema familienaufstellung nur bernd hellinger geläufig ist, der wohl auf keinen fall ein feministisches gütesiegel bekommen würde.
vielleicht kann ja jetzt jemand das mit dem matriarchalen ansatz nochmal näher ausführen....
 
feenkind schrieb:
schade, daß hier (noch) nicht mehr drinsteht. würde mich nämlich auch mal interessieren, da sich mir neulich auch die frage stellte, wie weit das familienstellen nicht partriarchal durchgeprägt ist und ob ich da als frau wirklich das für mich erreichen kann, was ich mir wünsche oder ob ich nicht noch mehr schaden nehme. klar, weiß meine seele bestimmt, was bei einer familienaufstellung zu tun ist. trotzdem beschäftigt mich die frage, ob nicht einfach nur eine männliche ordnung wieder hergestellt werden soll/ kann wie auch immer. ja, also, wäre schön, da noch mehr ansichten zu zu hören.
vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß mir zum thema familienaufstellung nur bernd hellinger geläufig ist, der wohl auf keinen fall ein feministisches gütesiegel bekommen würde. vielleicht kann ja jetzt jemand das mit dem matriarchalen ansatz nochmal näher ausführen....
Aufstellungsarbeit - die Arbeit mit StellvertreterInnen - ist aus sich heraus unabhängig von Weltbild und Werthaltung, weder matriarchal noch patriarchal.

Die Arbeit von Hrn. Hellinger ist EINE Möglichkeit NEBEN ANDEREN, wie man in Aufstellungen vorgeht. Ob Hr. Hellinger selbst patriarchal vorgeht, ist eine eigene Frage (das weiß ich nicht - nur, dass er häufig missverstanden wird und ihm einiges unterstellt wird, was er so nicht meint).

LG, Reinhard
 
hi,
also für mich kann ein methode, die im patriarchat übernommen ist und angewendet wird, nur patriarchal sein, schliesslich bestimmt die gesellschaftsform die weltsicht; das gebietet die logik. das patriarchat ist ja nicht nur da draussen, sondern in uns drin.
die aufstellung ursprünglich kommt aber aus matriarchalen zusammenhängen, was die deutung ohne dieses wissen schwer bis unmöglich macht. leider ist es unmöglich in diesem thread die patriarchalen und matriarchalen gesellschaftsformen so mal nebenbei zu erklären. da könnt ich nur fachliteratur empfehlen, die ohne feministischen vorwissen leider oftmals kaum zu verstehen sind. und leider kursieren übers matriarchat auch ganz wilde spekulationen, die wissenschaftlich nicht fundiert sind.
gerade für frauen finde ich die matriarchale deutungsmöglichkeit hilfreich, aus der opferhaltung und den männlich geprägten ideologien raus zu kommen.
zeigen kann sich eben gerade die strukturelle, nicht-reflektierte, patriarchale verstrickung, die bei nicht-reflexion immer weiter geschleppt wird. andere sichtweisen auf beziehungsgeflechte, konflikte und deren zusammenhänge tun sich auf. beleuchtet wird so die rolle der frau aus anderen blickwinkeln. und soll so handlungsspielräume eröffnen. die aufstellung selber ist nicht so sehr das problem, sonder die deutung bzw. die lösungsansätze, die tatsächlich bei den nicht-matriarchalen methoden, grob gesagt, zugunsten der männlichen ordnung ausgehen, bzw. diese odnung bekräftigen und unterstützen soll, damit es nicht zu einer natürlichen gleichstellung von frau und mann in der gesellschaft kommt.
 
lilacmorgan schrieb:
hi,
also für mich kann ein methode, die im patriarchat übernommen ist und angewendet wird, nur patriarchal sein, schliesslich bestimmt die gesellschaftsform die weltsicht; das gebietet die logik. das patriarchat ist ja nicht nur da draussen, sondern in uns drin.
die aufstellung ursprünglich kommt aber aus matriarchalen zusammenhängen, was die deutung ohne dieses wissen schwer bis unmöglich macht. leider ist es unmöglich in diesem thread die patriarchalen und matriarchalen gesellschaftsformen so mal nebenbei zu erklären. da könnt ich nur fachliteratur empfehlen, die ohne feministischen vorwissen leider oftmals kaum zu verstehen sind. und leider kursieren übers matriarchat auch ganz wilde spekulationen, die wissenschaftlich nicht fundiert sind.
gerade für frauen finde ich die matriarchale deutungsmöglichkeit hilfreich, aus der opferhaltung und den männlich geprägten ideologien raus zu kommen.
zeigen kann sich eben gerade die strukturelle, nicht-reflektierte, patriarchale verstrickung, die bei nicht-reflexion immer weiter geschleppt wird. andere sichtweisen auf beziehungsgeflechte, konflikte und deren zusammenhänge tun sich auf. beleuchtet wird so die rolle der frau aus anderen blickwinkeln. und soll so handlungsspielräume eröffnen. die aufstellung selber ist nicht so sehr das problem, sonder die deutung bzw. die lösungsansätze, die tatsächlich bei den nicht-matriarchalen methoden, grob gesagt, zugunsten der männlichen ordnung ausgehen, bzw. diese odnung bekräftigen und unterstützen soll, damit es nicht zu einer natürlichen gleichstellung von frau und mann in der gesellschaft kommt.

Ganz ohne Vorurteil eine Frage an Dich. Welche Rolle ist die Rolle der Frau ?

LG
Voice
 
lilacmorgan schrieb:
die aufstellung ursprünglich kommt aber aus matriarchalen zusammenhängen
Eben, genau das würde ich gerne wissen - was meinst Du damit ? Woher (örtlich und zeitlich) kommt Deiner Meinung nach die Aufstellung? Und wie kommst Du zu dieser Meinung ? (Du dürftest den Ursprung der Aufstellung anscheinend in matriachalen Kulturen Afrikas sehen?)

LG, Reinhard

PS.: (wenn ich mir eine kleine Boshaftigkeit erlauben darf ?) für eine "Matriachalin" schreibst Du ganz schön männlich-abstrakt, allgemein und wenig anschaulich. Ich verstehe eigentlich fast nur Bahnhof und habe keine Ahnung, was Du konkret meinst. Du suchst doch Erfahrungsaustausch - da wäre für mich eine Beschreibung Deiner Erfahrungen hilfreicher als theoretisch-abstrakte Abhandlungen.
 
lilacmorgan schrieb:
gerade für frauen finde ich die matriarchale deutungsmöglichkeit hilfreich, aus der opferhaltung und den männlich geprägten ideologien raus zu kommen.
In aller Kürze - wo die Frau nicht ganz Frau ist, sondern Zerrbild ihrer Möglichkeiten (zB. Opferhaltung), dort ist auch der Mann nicht ganz Mann sondern ein matter Abklatsch von dem, was er sein könnte.

Das "Patriarchat" wird von Männern UND Frauen geprägt und tradiert, die BEIDE vor voller Männlichkeit UND voller Weiblichkeit zurückschrecken.

LG, Reinhard
 
Walter R. schrieb:
In aller Kürze - wo die Frau nicht ganz Frau ist, sondern Zerrbild ihrer Möglichkeiten (zB. Opferhaltung), dort ist auch der Mann nicht ganz Mann sondern ein matter Abklatsch von dem, was er sein könnte.

Das "Patriarchat" wird von Männern UND Frauen geprägt und tradiert, die BEIDE vor voller Männlichkeit UND voller Weiblichkeit zurückschrecken.


diese sicht find ich total schön. so sehe ich das nämlich auch. beide geschlechter werden "beschnitten" und ihrer stärke beraubt.
 
Walter R. schrieb:
In aller Kürze - wo die Frau nicht ganz Frau ist, sondern Zerrbild ihrer Möglichkeiten (zB. Opferhaltung), dort ist auch der Mann nicht ganz Mann sondern ein matter Abklatsch von dem, was er sein könnte.


LG, Reinhard

Stimme hier voll zu, nur ist mir da immer noch nicht klar wozu deswegen eine Deutung in einer FA benötigt wird (lilacmorgan?). Das "Abschlußbild " sollte für den Aufstellenden so klar und schlüssig sein das es dessen nicht bedarf.

@lilacmorgan
Mir ist auch immer noch nicht ganz klar warum es von Belang ist wo oder bei wem die FA ihren Ursprung hat und welchem Gemeinschaftssystem dejenigen damals entsprungen sind.

Ist es bei Verwendung einer Heilpflanze notwendig zu wissen welche Gesinnung derjenige hatte der Sie entdeckt hat? Wozu?

LG
Voice
 
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ha, es geht ja doch noch weiter.. schön...
also, ich verstehe sehr gut, was lilacmorgan meint. bin halt auch eine frau.
und die frage ist doch, ob man nicht unbewußt patriarchal aufstellt oder deutet oder zugunsten der patriarchalen ordnung. was letztendlich frauen wieder eine untergeordnete rolle zuschreiben würde, womit dann das problem, mit welchem eine frau zu einer fa geht, bestehen bliebe.
vielleicht macht es auch wirklich keinen unterschied, nach welchen ansätzen man deutet oder aufstellt, aber ich bin da noch etwas am zweifeln.
letztendlich bin ich immer wieder erschrocken, wieviel ich als "normal" verinnerlich habe, was erst nach mehrmaligen überdenken doch frauenentwertend ist. langfristig ist das patriarchat wohl für keins der geschlechter eine ideale lösung, da stimme ich jetzt mal walter zu.

@lilacmorgan:
literatur zum thema würde mich trotzdem noch interessieren, auch wenn mir fachliche vorbildung fehlt. ich bin eine frau, ich versteh das schon.;-)
 
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