Hallo!
Ich habe sehr wohl in Aufstellungen diese von Reinhard beschriebene "Kälte im Raum" erlebt und sehr wohl genau die gleichen Wirkungen im System, wie sie bei Mord vorkommen gesehen. Ich habe ebenso Wirkungen auf den Mann (und zwar unabhängig davon ob er an der Abtreibung mehr oder weniger aktiv beteiligt war - wobei in einigen Fällen wo der Mann gegen die Abtreibung war, sich noch etwas lösen ließ) gesehen und erlebt, die ebenso tödlich waren, wie bei der Frau.
Frauen, die abgetrieben haben, entwickeln in vielen Fällen (so meine Aufstellungserfahrung und die in sonstiger Praxis der Arbeit mit Menschen) einen Zug in den Tod (zu dem Kind). Dieser Zug zeigte sich im RL durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, finanzielle Desaster und Selbstmordversuche bzw. Unfälle. Es ist die Frau (und der ausführende Arzt), die die letzte Entscheidung trifft.
Mir fällt hier auf, dass einige sehr bestrebt sind, immer wieder zu verwässern, was Abtreibung ist. Dies zeigt mir die Diskussion, ob man es nun Mord nennen solle oder nicht. Was geschieht, wenn wir es als das benennen,w as es ist? "Mord" muss ja nicht heißen, dass wir auch die Mörderin verurteilen und ans Kreuz nageln. Aber es kann heißen, dass sich die Frau den Folgen endlich stellen kann. Wer das beschönigt ("Schwangerschaftsabbruch" ist so eine Beschönigung), nimmt der Frau die Möglichkeit der Heilung. Ja, ich bin einverstanden, den Einzelfall muss man anschauen. Aber man muss m.E. auch bereit sein, an die Grenze zu gehen und zu benennen, was ist und wirkt. Viele "Therapeuten" haben Angst davor, sich dem zu stellen. Und diese Angst hindert sie zu wirken.
Ich habe schon mit Mördern gearbeitet. Wenn ich sie verurteilen würde, dann hätte ich da natürlich nichts tun können.
Ich stimme zu, dass es keinen Sinn macht, sofort im Mitleid mit dem Kind zu zerfließen, Aber es gab schon Fälle, wo genau dieses Kind, dessen Leben leichtfertig beendet wurde, damit eben auch ausgeklammert wurde. Wer helfen will muss Mitgefühl mit den Verurteilten und Ausgeklammerten haben. Nur dann kann er sie herein nehmen.
A.