Schizophrene Menschen und Schamanismus

Ich hab auch von verschiedenen Ärzten und Psychologen auch verschiedene Diagnosen (oder V.a. = Verdacht auf) bekommen. .


Ich auch. Auch ganz klare Fehldiagnosen (wie ein Psychiater zB einfach nur aufgrund von "Konzentrationsproblemen" mal locker flockig eine ADHS bei mir diagnostiziert hat) Dabei sind Konzentrationsprobleme bei diversen Arten psychischer Probleme nicht selten und ich habe ansonsten auch als Kind nie die anderen typischen Symptome von ADS oder ADHS gehabt.

Psychische Krankheiten kann man halt nicht aufgrund von harten Befunden wie Röntgenbildern, Blutbild, CT, Laboranalysen etc diagnostizieren und von daher ist hier sehr persönlich gefärbten "Meinungen" und Vorlieben der Behandler bei der Diagnosestellung Tür und Tor geöffnet.

Wobei das Vollbild einer tpysichen Schizophrenie wohl nicht mit irgenwas anderem verwechselt werden kann. Wenn jemand erzählt der Geheimdienst überwacht ihn, derjenige ist nicht mehr fähig zu schlafen, es werden ihm von übernatürlichen Mächten Gedanken gestohlen und eingegeben, und derjenige sieht Dinge die nicht da sind, dann gibt es keine andere psychische Krankheit die solche Symptome macht. Und sowas hat mit ziemlicher Sicherheit auch kein angehender Schamane.
 
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, dann gibt es keine andere psychische Krankheit die solche Symptome macht. Und sowas hat mit ziemlicher Sicherheit auch kein angehender Schamane.

Wobei man eben auch nicht übersehen darf, dass es nicht nur angehende :D Schamanen und Behandlungsbedürftige Menschen gibt.
Wie heißt es: Paranoid sein, schließt verfolgt werden nicht aus.
Und wie schnell jemand wg. Wahn in die Psychiatrie kommen kann, dabei einfach nur die Wahrheit aufgedeckt hat, aber eben als wahnhaft eingestuft wird, hat jüngst der Fall Gustl Mollath gezeigt:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank
 
Hatte da mal beruflich mit zu tun.

Die Diagnose ist insofern von Bedeutung, dass bei der Krankenkasse ein Behandlungsgrund angegeben werden muss für den die Leistungen dann eingereicht werden können. "Spirituelle Krise" hat z.B. einen eigenen ICD-10 bzw. DSM-IV-Schlüssel.

Mine Frage bezog sich darauf, wie der Behandler differenzialdiagnostisch vorgeht?


Das bedeutet also, dass eine Person u.U.beim Hausarzt landet und wenn er der Meinung ist, dass es sich um ein Störungsbild handelt mit der Verschlüsselung ICD - 10 er ein potentieller Anwerber für diese Klinik wäre und die gesetzl. KK dann (welche Therapieform?) bezahlt (?).

Kann mir nicht vorstellen, worin sich eine solche Behandlung von einer 'klassischen' unterscheidet...
 
Ich auch. Auch ganz klare Fehldiagnosen (wie ein Psychiater zB einfach nur aufgrund von "Konzentrationsproblemen" mal locker flockig eine ADHS bei mir diagnostiziert hat) Dabei sind Konzentrationsprobleme bei diversen Arten psychischer Probleme nicht selten und ich habe ansonsten auch als Kind nie die anderen typischen Symptome von ADS oder ADHS gehabt.

Psychische Krankheiten kann man halt nicht aufgrund von harten Befunden wie Röntgenbildern, Blutbild, CT, Laboranalysen etc diagnostizieren und von daher ist hier sehr persönlich gefärbten "Meinungen" und Vorlieben der Behandler bei der Diagnosestellung Tür und Tor geöffnet.

Wobei das Vollbild einer tpysichen Schizophrenie wohl nicht mit irgenwas anderem verwechselt werden kann. Wenn jemand erzählt der Geheimdienst überwacht ihn, derjenige ist nicht mehr fähig zu schlafen, es werden ihm von übernatürlichen Mächten Gedanken gestohlen und eingegeben, und derjenige sieht Dinge die nicht da sind, dann gibt es keine andere psychische Krankheit die solche Symptome macht. Und sowas hat mit ziemlicher Sicherheit auch kein angehender Schamane.

Jap, stimm dir da soweit zu. Ich hatte dort, vor Ort, auch von dem Kontakt erzählt, was ich vielleicht hätte unterlassen sollen, mit dem es telepathische Erlebnisse gab (hab hier schon von dem Briefkontakt erzählt im Forum) - daraufhin hatte ich dann eine prodomale Psychose. Es ist doof, aber ich muss jetzt lachen darüber. Nur über diese Sache an sich.

Es kam einfach alles aus mir raus, weil ich auch verzweifelt war, nicht wusste was hier los ist usw., es kam ja auch noch mehr dazu, "Leute" die auf einmal da waren usw. :o

Aber ich hab auch andere Diagnosen bekommen, wo es später dann auch hieß, von einer anderen Psychiaterin, dass das Quatsch sei, sie das nicht glaubt usw.

Und, ich hab grössten Respekt vor diesen Erkrankungen, und auch Angst davor, weil ich es mir schlimm vorstelle, ganz "weg" zu sein. Ich meine auch da Unterschiede gesehen zu haben, auch wegen dem, was du im letzten Absatz geschrieben hast.
 
Ehrlich gesagt ist mir absolut KEINE Schilderung so einer Person bekannt die "einfach so" eine solche "Initiationskrise" durchgemacht hat ohne in einer traditionellen Schamanenkultur zu leben.
...
In Extremsituationen treten alle möglichen jenseits des normal-gesunden liegende Erfahrugnen auf. Lies dich halt einfach mal ein was zB Extrembergsteiger oder Opfer von Isolationshaft so berichten, ich gehöre nicht zu einer dieser Gruppen sodaß ich keinen detailierten Bericht aus erster Hand bieten könnte.

Mir schon, auch wenn dies kein Beleg hier sein kann, das ist mir klar.

Ja, das ist mir bekannt. Dazu braucht es nur entsprechend Schlafentzug und die Wahrnehmung verändert sich.

Ich denke, das ist nicht zwingend mit schamanischer Initiationskrise gemeint.

Soweit ich das mitbekam, kann es sein, dass derjenige, der sich weigert dem Ruf seiner Verbündeten zu folgen, vielleicht eine schwere Krankheit heimsucht, materiellen Verlust erleiden kann und sich dies prompt bessert, wenn er seiner inneren Berufung zu folgen beginnt. Oder eben auch mal Phasen durchlebt, die wohl unter psychoseähnlichen Krisenzuständen beschreibbar wären, die aber keine Psychose oder Schizophrenie sind. Oder eine depressive Phase usw. So lange, bis der Widerstand aufgegeben wird.

Wovon Du hier sprichst sind vermutlich die Initiationsriten schamanischer Kulturen, ich sage mal ganz platt, wo Leute mal einige Tage ohne Essen und Trinken in der Wildnis sein müssen, als menschgemachte Prüfung zu verstehen. Das sich unter diesen Bedingungen Wahrnehmungsstörungen (anderes Körperempfinden, Halluzinationen usw.) zeigen, würde ich eher unter psychologischen Effekt verbuchen wollen. Wobei da bestimmt gleich Widerspruch von wem kommt, der Schamane ist. *g*

LG
Any
 
.

Was ich auch mal gelesen habe, dass es sogar durch Calciummangel usw. auch zu Psychosen kommen kann, auch durch ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen. Schade, wenn das dann nicht erst im Blut untersucht wird, in der Psychiatrie auf Station oder auch so beim Psychiater vor Ort. Bevor Neuroleptika verschrieben werden mein ich, z.Bsp.

Wobei die Schilddrüsenwerte schon auch untersucht werden glaub ich, auch manch anderes noch. Aber vllt. auch nicht überall.

Stimmt, diese Dinge können Grund für eine exogene Psychose sein. Ein guter Neuro untersucht nicht nur dahingehend, sondern auch mittels bildgebenden Verfahren das Gehirn. So können, bei entsprechendem Befund, die Ursachen behandelt werden, ohne zwingend symptomatisch oder auf längere Zeit mit Neuroleptika zu behandeln. Sogar Medikamente wie Cortison können unter Umständen zu einer akuten Psychose führen.
Sind jene Ursachen allerdings ausgeschlossen, beginnt die wirkliche "Arbeit", denn eine schizophrene Psychose ist nicht leicht zu entschlüsseln und zu behandeln. Negativsymptome lassen sich mit Neuroleptika nur minimal beeinflussen. Durch Dopaminstoffwechsel induzierte Psychosen sprechen besser auf Neuroleptika an. Es ist, wie hier schon geschrieben, nicht von "der" Psychose zu sprechen. Ursachen sind vielfältig und es bedarf viel Feingefühls in der Behandlung.

Das nur, weil ich in meinem Job sowohl schon mit ein paar hervorragenden Neuros und Psychiatern zusammengearbeitet habe. Mancher mag das ja nicht glauben ;)
 
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Wobei man eben auch nicht übersehen darf, dass es nicht nur angehende :D Schamanen und Behandlungsbedürftige Menschen gibt.
Wie heißt es: Paranoid sein, schließt verfolgt werden nicht aus.
Und wie schnell jemand wg. Wahn in die Psychiatrie kommen kann, dabei einfach nur die Wahrheit aufgedeckt hat, aber eben als wahnhaft eingestuft wird, hat jüngst der Fall Gustl Mollath gezeigt:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank

Krass...
 
Wobei man eben auch nicht übersehen darf, dass es nicht nur angehende :D Schamanen und Behandlungsbedürftige Menschen gibt.
Wie heißt es: Paranoid sein, schließt verfolgt werden nicht aus.
Und wie schnell jemand wg. Wahn in die Psychiatrie kommen kann, dabei einfach nur die Wahrheit aufgedeckt hat, aber eben als wahnhaft eingestuft wird, hat jüngst der Fall Gustl Mollath gezeigt:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank

Hab schon bei der Überschrift eben Gänsehaut bekommen ...
 
Stimmt, diese Dinge können Grund für eine exogene Psychose sein. Ein guter Neuro untersucht nicht nur dahingehend, sondern auch mittels bildgebenden Verfahren das Gehirn. So können, bei entsprechendem Befund, die Ursachen behandelt werden, ohne zwingend symptomatisch oder auf längere Zeit mit Neuroleptika zu behandeln. Sogar Medikamente wie Cortison können unter Umständen zu einer akuten Psychose führen.
Sind jene Ursachen allerdings ausgeschlossen, beginnt die wirkliche "Arbeit", denn eine schizophrene Psychose ist nicht leicht zu entschlüsseln und zu behandeln. Negativsymptome lassen sich mit Neuroleptika nur minimal beeinflussen. Durch Dopaminstoffwechsel induzierte Psychosen sprechen besser auf Neuroleptika an. Es ist, wie hier schon geschrieben, nicht von "der" Psychose zu sprechen. Ursachen sind vielfältig und es bedarf viel Feingefühls in der Behandlung.

Das nur, weil ich in meinem Job sowohl schon mit ein paar hervorragenden Neuros und Psychiatern zusammengearbeitet habe. Mancher mag das ja nicht glauben ;)

Ja, ok, das sind auch wichtige Infos soweit. :)
 
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Stimmt, diese Dinge können Grund für eine exogene Psychose sein. Ein guter Neuro untersucht nicht nur dahingehend, sondern auch mittels bildgebenden Verfahren das Gehirn. So können, bei entsprechendem Befund, die Ursachen behandelt werden, ohne zwingend symptomatisch oder auf längere Zeit mit Neuroleptika zu behandeln. Sogar Medikamente wie Cortison können unter Umständen zu einer akuten Psychose führen.
Sind jene Ursachen allerdings ausgeschlossen, beginnt die wirkliche "Arbeit", denn eine schizophrene Psychose ist nicht leicht zu entschlüsseln und zu behandeln. Negativsymptome lassen sich mit Neuroleptika nur minimal beeinflussen. Durch Dopaminstoffwechsel induzierte Psychosen sprechen besser auf Neuroleptika an. Es ist, wie hier schon geschrieben, nicht von "der" Psychose zu sprechen. Ursachen sind vielfältig und es bedarf viel Feingefühls in der Behandlung.

Das nur, weil ich in meinem Job sowohl schon mit ein paar hervorragenden Neuros und Psychiatern zusammengearbeitet habe. Mancher mag das ja nicht glauben ;)

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