Schizophrene Menschen und Schamanismus

Da es nicht "den" schizophrenen Menschen gibt, ist das eh müßig. Da es keine verbindende Kosmologie mehr gibt, ist es mindestens überriskant jemanden mit einem solchen Krankheitsbild zu einem "Schamanen" zu schicken, da dort die Paranoia und das magische Denken verstärkt werden können.
Andererseits würde heute sicher der eine oder andere Protoschamane in einer schweren Initiationskrise als schizophren (o.ä.) diagnostiziert werden.

ciao, :blume: Delphinium
 
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Wie denkt ihr darüber?

Das, was als Gemeinsamkeit dort gesehen wird, ist keine. Aber den Unterschied wird sehr wahrscheinlich wohl, da stimme ich Delphinium zu, ein Psychomensch nicht erkennen können. Einem Schamanen, der in einer Initiationskrise ist, dem wird es sicherlich nicht besser gehen, wenn man ihn mit Neuroleptika und Co. vollstopft und wegsperrt.

Hier einige Erfahrungsberichte, wie es Menschen mit dieser Diagnose unter Neuroleptika geht:
http://www.sanego.de/Krankheiten/Schizophrenie/

Ich mag mir nicht vorstellen, welche Auswirkungen sich bei einem gesunden Menschen zeigen...

LG
Any
 
Da es nicht "den" schizophrenen Menschen gibt, ist das eh müßig. Da es keine verbindende Kosmologie mehr gibt, ist es mindestens überriskant jemanden mit einem solchen Krankheitsbild zu einem "Schamanen" zu schicken, da dort die Paranoia und das magische Denken verstärkt werden können.
Andererseits würde heute sicher der eine oder andere Protoschamane in einer schweren Initiationskrise als schizophren (o.ä.) diagnostiziert werden.

ciao, :blume: Delphinium

Da stimme ich Dir zu!

Es gibt ganz unterschiedliche Formen und somit unterschiedliche Verläufe und Prognosen.

Ein Normalbürger bekommt in der Regel nur solche Betroffenen zu Gesicht, die "nur" eine oder wenige Episoden, eine Fehldiagnose haben oder sehr gut medikamentös eingestellt sind.
Alle anderen sieht, liest oder hört man in der Regel nie.

Damit man sich vage etwas darunter vorstellen kann (geht jetzt nicht an Dich!), einfach "Schizophrenie" und "Erfahrungsbericht" googeln - vielleicht bekommt man einen vagen Einblick.

z.B.
http://home.arcor.de/pahaschi/tagebuch.htm
http://www.kns.kompetenznetz-schizophrenie.info/?q=node/14

und als kurze Allgemeininfo:
http://www.psychologie-psychotherapie.ch/klinische_psychologie/schizophrenie.php

... aber an die ganz extremen Situationen können sich die Betroffenen selbst meist nicht erinnern (und davon gibt es aus ethischen Gründen auch keine Originalvideos)
 
Alle anderen sieht, liest oder hört man in der Regel nie.

Diese Leute sind ja auch sicherungsverwahrt dann... aber ich frage mich, wie in Ländern, die nicht so eine Gesundheitsverfolgungsbetreuung wie wir hier haben, mit solchen Schwierigkeiten umgeht... ach ja, 72% Heilung (dauerhaft), fast doppelt so hoch, wie durch Medikation.

Tja.
 
Diese Leute sind ja auch sicherungsverwahrt dann... aber ich frage mich, wie in Ländern, die nicht so eine Gesundheitsverfolgungsbetreuung wie wir hier haben, mit solchen Schwierigkeiten umgeht... ach ja, 72% Heilung (dauerhaft), fast doppelt so hoch, wie durch Medikation.

Tja.

Nein, nur die wenigsten sind "sicherheitsverwahrt" und das nicht dauerhaft (das ist lange her und heute nicht mehr zu bezahlen - aus einer Psychiatrie ist man schneller wieder draußen als den meisten Betroffenen und Angehörigen lieb ist).
Jetzt gibt es Wohnheime/ Wohngruppen aller Art (von geschlossen über eng betreut bis sehr offen) und die ambulante psychiatrische Versorgung.

Die angeblichen "72%" geisterten schon durch mehrere Threads und wurden in der geschilderten Form mehrfach widerlegt - da gehe ich nicht noch einmal drauf ein.
 
Diese Leute sind ja auch sicherungsverwahrt dann....



Blödsinn. Nur ziemlich wenige schizophrene Menschen sind dauerhaft eigen- oder fremdgefährdend.

Die 72% sind ebenfalls Schmarrn, wer sich eine Schizioprenie fängt hat eine 1/3 Chance daß es bei einer Episode bleibt, 1/3 daß die Person mit einer Dauermedikation ein weitgehend normales Leben führen kann und 1/3 bleibt dauerhaft stärker beeinträchtigt.

Die Chance irgendwann im Leben an einer Psychose zu erkranken ist bei einem Prozent.
 
Da stimme ich Dir zu!

Es gibt ganz unterschiedliche Formen und somit unterschiedliche Verläufe und Prognosen.

Ein Normalbürger bekommt in der Regel nur solche Betroffenen zu Gesicht, die "nur" eine oder wenige Episoden, eine Fehldiagnose haben oder sehr gut medikamentös eingestellt sind.
Alle anderen sieht, liest oder hört man in der Regel nie.

Damit man sich vage etwas darunter vorstellen kann (geht jetzt nicht an Dich!), einfach "Schizophrenie" und "Erfahrungsbericht" googeln - vielleicht bekommt man einen vagen Einblick.

z.B.
http://home.arcor.de/pahaschi/tagebuch.htm
http://www.kns.kompetenznetz-schizophrenie.info/?q=node/14

und als kurze Allgemeininfo:
http://www.psychologie-psychotherapie.ch/klinische_psychologie/schizophrenie.php

... aber an die ganz extremen Situationen können sich die Betroffenen selbst meist nicht erinnern (und davon gibt es aus ethischen Gründen auch keine Originalvideos)

Danke für die Links. Habe das hier überflogen: Tagebuch einer Psychose

Finde die Gedankengänge sehr interessant.
 
persönliche Meinung von Ireland
Deine Meinung ist für mich kein Beleg.

Garfield,

wie lecker und gesund Neuroleptika auf Dauer sind, kannst du in den Erfahrungberichten nachlesen, die ich verlinkte.

Und darum ging es mir, dass unter Umständen Menschen durch eine Fehldiagnose Medikamente bekommen, die sie dann gesundheitlich nachhaltig schädigen können.

Siehe Ireland's Aussage: Ein Normalbürger bekommt in der Regel nur solche Betroffenen zu Gesicht, die ... eine Fehldiagnose haben...

Und wieso kommt es zu solchen Fehldiagnosen? Aus meiner Sicht deshalb, weil die "Püschobranche" spirituelle Krisen nicht annähernd angemessen auf ihrer Hutschnur hat.

LG
Any
 
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Und wieso kommt es zu solchen Fehldiagnosen? Aus meiner Sicht deshalb, weil die "Püschobranche" spirituelle Krisen nicht annähernd angemessen auf ihrer Hutschnur hat.

Ja, das betrifft sicher zu 100% auf die Mainstream-Psychologie/Psychiatrie zu, aber Gott sei Dank gibt es ja die schon gewichtige "Transpersonale Psychologie/Psychotherapie", sowohl in der ambulanten Behandlung als auch in der Klinik-Behandlung.

Wer will kann ja die Links mal anklicken, die ich vor kurzem in einem Beitrag an SiriusBlack verlinkt habe.

--> Thread: Das Geheimnis der Psychologie, Post 39
 
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