Kommt mit eurer Zustimmung das 4. Reich?

Hallo Bijoux,

ich habe mich weder in einer Marktnische positioniert noch rede ich von niederen Aushilfstätigkeiten. Worauf es hinauslaufen dürfte, ist qualifiziertes Freelancertum. Das setzt natürlich Kenntnisse, Flexibilität und Engagement voraus. Andererseits - welcher Arbeitgeber will jemanden beschäftigen, der keine Kenntnisse besitzt, unflexibel ist und träge? Wofür sollte man dem bitte Geld geben?

Selbst die beste Ausbildung garantiert heute keinen Arbeitsplatz mehr, das ist eine Schande!
Eine marktgerechte Ausbildung garantiert auch heute noch eine Arbeitsplatz. Mein Hauptkunde ist eine Privatschule, der die Absolventen aus den Händen gerissen werden. Der Bedarf ist größer als die Zahl derer, die wir innerhalb von einem Jahr ausbilden können. Die Karrieren der Absolventen, so gut wie alles Quereinsteiger vom Nachtclubbesitzer über den Hobbyautor bis zur Rechtsanwältin, sind entsprechend.

Ich kann auch uebersetzen vom Deutschen ins Englische oder Franzoesische und vice versa.Uebersetzungen, wenn es nicht gerade Fachuebersetzungen sind, werden hundserbaermlich bezahlt! Ich muesste also noch ein am besten technisches Studium machen und mich anschliessend bei der Konkurrenz all derer, die das gleiche anbieten, durchsetzen, wahrscheinlich auch zu Dumpingpreisen.
Sorry, aber auch das muss nicht so sein. Mein Ex-Freund ist Übersetzer, hat kein technisches Studium absolviert, macht dennoch exzellente Fachübesetzungen, hat doppelt so hohe Zeilenhonorare wie alle anderen, kann sich vor Aufträgen nicht retten und überlegt gerade, ob er sich einen Boxter S kauft. Und eine Freundin, die eine Übersetzungsagentur betreibt, hat sich gerade eine Eigentumswohnung zugelegt, einer ihrer Mitarbeiter hat sich gerade Eigentum am Gardasee angeschafft. An der Branche und den schlechten Einkommensmöglichkeiten kann es also nicht liegen.

Ich denke, es Erfolgswillen und weit überdurchschnittliches Engagement zahlen sich aus. Nimm Amir Kassei, den Shootingstar der deutschen Werbebranche und mit 36 Jahren jüngster Kreativchef Europas. Er ist gebürtiger Iraner und kam nach Österreich, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Aber er hatte Power, eignete sich die Sprache an und absolvierte Studien in Österreich und Frankreich. Nicht staatliche Unterstützung oder Meditation haben ihn erfolgreich gemacht, sondern unbeirrbarer Wille, Talent und sehr, sehr viel harte Arbeit.
 
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ReturnOfNowher? schrieb:
warum macht ihr wieder ohne ein wort zu sagen mit ? entwickelt ihr euch garnicht ? kein bisschen weitergekommen in den 60 jahren seit dem letzten massenmord ? seit ihr primitive die nur groß daherreden aber sich in wirklichkeit kein bisschen geistig entwickeln ?
Du hast eigentlich recht, aber diese Formulierung geht mir gegen den Strich.Ihr, Euch Wo bist Du dabei?
 
Klartext schrieb:
Ich denke, es Erfolgswillen und weit überdurchschnittliches Engagement zahlen sich aus. Nimm Amir Kassei, den Shootingstar der deutschen Werbebranche und mit 36 Jahren jüngster Kreativchef Europas. Er ist gebürtiger Iraner und kam nach Österreich, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Aber er hatte Power, eignete sich die Sprache an und absolvierte Studien in Österreich und Frankreich. Nicht staatliche Unterstützung oder Meditation haben ihn erfolgreich gemacht, sondern unbeirrbarer Wille, Talent und sehr, sehr viel harte Arbeit.

Und?
Was hat er jetzt davon?
Macht ein Porsche glücklicher als ein Fahrrad?
Ist Erfolg sinnstiftend?
Wenn der Rausch von Macht und Erfolg vorbei ist, was bleibt?

Wenn ich sowas lese, wird mir immer ganz kalt.

LG von Sansara
 
Was hat er jetzt davon?
Er hat einen Job, den er jeden Tag leidenschaftlich gern macht und in dem er seine Kreativität ausleben kann, er hat dafür gesorgt, dass deutsche Werbung wieder ein Stück besser und intelligenter wird, er gibt sein Wissen und seinen hohen qualitätiven Anspruch unentgeltlich weiter an junge Leute, die auch in ihrem Job besser werden wollen, er begeistert und motiviert Menschen, so dass sie ihre Arbeit mit Stolz und Freude tun können und sich dabei zu ihrem höchsten Potential entwickeln, er hat eine glückliche Beziehung und scheisst auf den Porsche. Der ist ihm komplett egal. Nebenbei ist er nämlich auch ein wirklich netter, bescheidener und sympathischer Mensch.

Übrigens finde ich diese "er ist erfolgreich, also muss er ein gefühlkaltes ********* sein"-Vorurteile sehr bescheiden.
 
Klartext schrieb:
Übrigens finde ich diese "er ist erfolgreich, also muss er ein gefühlkaltes ********* sein"-Vorurteile sehr bescheiden.

Dann hast du mich missverstanden, das habe ich nämlich nicht geschrieben.

Und auch nicht gemeint.

Aber jedem seine Projektionen! ;)
 
Mit dem realen Sozialismus gab es eine Alternative zum kapitalistischen Systhem. Er war durch und durch vernünftig...und hat nicht funktioniert.
Müssen wir daraus schließen, das der Mensch kein vernünftiges Wesen ist und somit nur unvernünftige Gesellschaftssystheme in der Praxis funktionieren?
Unser monetäres Zinssysthem ist der Gipfel der Unvernunft...und funktioniert irgendwie, immerhin seit Jahrhunderten.
Hocheffiziente Währungssystheme, wie das Verrißsysthem des Hochmittelalters, die Zeit der großen Kathetrahlen, wurden zugunsten eines Zinssysthems abgeschafft.( der Dickpfennig)
Daran knabbern wir heute, von Jahr zu Jahr mehr, und unsere Parteien haben keine wirklichen Visionen. Der Patient "kapitalistisches Zinssysthem" wird immer aufwendiger gepflegt.
 
Macht ein Porsche glücklicher als ein Fahrrad?
Ist Erfolg sinnstiftend?
Wenn der Rausch von Macht und Erfolg vorbei ist, was bleibt?
Das klingt nicht wirklich, als habest Du ein positives Verhältnis zu Erfolg und deren Insignien oder könntest Dir vorstellen, dass jemand in so einer Position ein erfülltes Leben führt.

Was ist falsch daran seine Talente optimal zu entwickeln, das Unmögliche möglich zu machen und Menschen zu ermutigen dies ebenfalls zu tun? Ist das nicht eine Aufgabe, mit der wir alle angetreten sind?
 
Klartext schrieb:
Das klingt nicht wirklich, als habest Du ein positives Verhältnis zu Erfolg und deren Insignien oder könntest Dir vorstellen, dass jemand in so einer Position ein erfülltes Leben führt.

Was ist falsch daran seine Talente optimal zu entwickeln, das Unmögliche möglich zu machen und Menschen zu ermutigen dies ebenfalls zu tun? Ist das nicht eine Aufgabe, mit der wir alle angetreten sind?

naja das talent intelligenz zu gerbrauchen um sich auf hintehaltige art und weise geld anzueigenen, faellt wohl nicht darunter..

also ist es abhaengig was fuer unsere subjektive wahrnehmung talente sind... bzw. welche moralvorstellungen wir haben.. HM????? nicht so einfach.. lach
 
@ Ariman
Das Talent, sich auf intelligente, aber hinterlistige Weise Geld anzueigenen hat Kassei nicht, da gebe ich Dir recht. :) Dafür ist er zu gerade und verlässt sich lieber auf seine Kreativität, seine strategisch-konzeptionelle Fähigkeiten und die Bereitschaft, täglich mindestens 14 Stunden zu arbeiten.

also ist es abhaengig was fuer unsere subjektive wahrnehmung talente sind...
Stimmt auffallend. Hier haben beispielsweise enorm viele das Talent zu jammern, Schuldige für ihre Erfolglosigkeit zu suchen (die böse Wirtschaft, die falsche Branche, die unsoziale Regierung), Erfolgreiche als unspirituell abzustempeln und auf eine göttlich veränderte Schwingungsveränderung zu hoffen, statt selbst die Verantwortung für ihren Erfolg oder Misserfolg zu übernehmen. Dabei heißt es doch "hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott".
 
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Klartext schrieb:
Hallo Bijoux,
ich habe mich weder in einer Marktnische positioniert noch rede ich von niederen Aushilfstätigkeiten. Worauf es hinauslaufen dürfte, ist qualifiziertes Freelancertum. Das setzt natürlich Kenntnisse, Flexibilität und Engagement voraus. Andererseits - welcher Arbeitgeber will jemanden beschäftigen, der keine Kenntnisse besitzt, unflexibel ist und träge? Wofür sollte man dem bitte Geld geben?
Ja, das stimmt! Aber das meine ich ja: das kann nicht jeder!
Wohin mit all den Menschen, die diesen Anspruechen nicht genuegen?
DAS ist meine Frage!
Natuerlich setzen sich die Hochqualifizierten immer irgendwie durch, aber was ist mit dem GROS der Menschen?
Klartext schrieb:
Eine marktgerechte Ausbildung garantiert auch heute noch eine Arbeitsplatz. Mein Hauptkunde ist eine Privatschule, der die Absolventen aus den Händen gerissen werden. Der Bedarf ist größer als die Zahl derer, die wir innerhalb von einem Jahr ausbilden können. Die Karrieren der Absolventen, so gut wie alles Quereinsteiger vom Nachtclubbesitzer über den Hobbyautor bis zur Rechtsanwältin, sind entsprechend.
Immer dasselbe!
Privatunis kosten Geld, Geld, Geld!
Mal abgesehen davon, dass, wenn jeder die Moeglichkeit haette, eine solche zu besuchen, die Konkurrenz auch unter den Privilegierten moerderisch waere und viele auf der Strecke blieben, ist es unmoeglich, dass jeder eine solche Ausbildung bekommt. Das weisst du doch selber!
Klartext schrieb:
Sorry, aber auch das muss nicht so sein. Mein Ex-Freund ist Übersetzer, hat kein technisches Studium absolviert, macht dennoch exzellente Fachübesetzungen, hat doppelt so hohe Zeilenhonorare wie alle anderen, kann sich vor Aufträgen nicht retten und überlegt gerade, ob er sich einen Boxter S kauft. Und eine Freundin, die eine Übersetzungsagentur betreibt, hat sich gerade eine Eigentumswohnung zugelegt, einer ihrer Mitarbeiter hat sich gerade Eigentum am Gardasee angeschafft. An der Branche und den schlechten Einkommensmöglichkeiten kann es also nicht liegen.
Die Branche zahlt sauschlecht.
Ich kenne mich auch aus! Ausnahmen gibt es immer!
Aber das ist so, als wolle man Schauspielern, die kein Engagement bekommen, die paar Erfolgreichen unter ihnen unter die Nase reiben.
Die Rechnung geht so einfach nicht auf!
Ich verdiene mit Fremdsprachen mein Geld, aber gottlob beim Vater Staat.
Klartext schrieb:
Ich denke, es Erfolgswillen und weit überdurchschnittliches Engagement zahlen sich aus. Nimm Amir Kassei, den Shootingstar der deutschen Werbebranche und mit 36 Jahren jüngster Kreativchef Europas. Er ist gebürtiger Iraner und kam nach Österreich, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Aber er hatte Power, eignete sich die Sprache an und absolvierte Studien in Österreich und Frankreich. Nicht staatliche Unterstützung oder Meditation haben ihn erfolgreich gemacht, sondern unbeirrbarer Wille, Talent und sehr, sehr viel harte Arbeit.
*seufz*
Schon wieder!
Natuerlich kommen die "Siegernaturen" durch, aber schon der Normalo kann mit denen nicht Schritt halten, das ist nicht drin!
Soll man nun mit den Schultern zucken und sagen: okay, selber Schuld, dass ihr Loser seid?
Schlechte oder nur normale Familie, schlechte oder nur normale Gene, schlechte oder nur normale Ausbildung, Pech gehabt?
The winner takes it all!
Aber den Gewinner darfst du doch nicht zum MASSTAB machen!
Sollen die meisten Menschen auf den Muell geschmissen werden, weil sie nicht zur Elite gehoeren, weil sie nicht brillant sind?
Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke - wobei ich nicht als Anwaeltin derer auftreten moechte, die aus Faulheit und Bequemlichkeit und weil sie denken, durch Visualisieren, Meditation und Gedankenkraft alles erreichen zu koennen, am untersten Ende der Verdienstskala angesiedelt sind oder ganz und gar aus dem System ausschieden.
Ein solches Verhalten finde ich auch falsch und sage das hier oft genug!
Aber was du forderst oder als Selbstverstaendlichkeit sogar voraussetzt, ist der Mensch mit hoechstem IQ, Geld, entsprechender Familie, die ihm den Ruecken staerkt, mit unbegrenzter Power und dazu noch sehr viel Glueck.
Was ist mit den anderen?
Ein System, in dem nur die Allerbesten ihren Platz finden, kann nicht richtig sein, das sagt mir die Logik!
Ein System, in dem ALLE ihren Platz haben und die Allerbesten gern die BESTEN Plaetze, DAS ist richtig.

Bijoux
 
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