M
maria45
Guest
Da die heutige Tageslosung einen Vers aus dem Psalm 23 enthält und ich gebeten wurde, auch noch zu einem anderen Vers des Psalms etwas zu sagen, möchte ich die Gedanken zu diesem Psalm lieber in ein extra Thema bringen, daß sie im Zusammenhang stehen und nicht in dem langen Tageslosungsthread untergehen.
Der Psalm ist wohl einer der bekanntesten überhaupt, wenn nicht sogar der Lieblingspsalm aller, die sich überhaupt mit Psalmen beschäftigen. Ich übersetze ihn Vers für Vers und schreibe etwas dazu, so wie immer.
Die Harfe ist zwar nicht direkt im Text enthalten, eigentlich ist das Wort "mismor" nur "Lied", da aber David Harfe spielte, wird es wohl ein Lied für die Harfe sein. Buber übersetzt jedenfalls auch "Harfenlied".
Das Wort leitet sich von "samar" ab, von "musizieren", und das schreibt sich "sajin+majim+resch", in Zahlen "7+40+200", im Gesamtgewicht 247.
Die 247 ist nun eine wirklich außerordentlich interessante Zahl. Sicher, jede Zahl ist interessant, aber sie ist eine der zentralen Zahlen, die einem so begegnen können. Die 247 ist die Zahl, die zu der rechten Säule gehört. Und die rechte Säule ist die Engelsäule, die Säule der Söhne Gottes.
So wie die linke Säule die Säule des inkarnierten wahren Menschensohnes ist.
Und vielleicht könnte man die Assoziation nachvollziehen, weshalb die "Engel" in den Himmeln als harfenspielend symbolisch dargestellt werden.
Die Psalmen, die diese Markierung tragen, sind Engelslieder. Sie tragen sehr reine, klare Schwingungen aus den himmlischen Hallen hier in die Welt. Deshalb sind sie wirklich besonders. Und die Seele der Menschen reagiert - obwohl sie bewußt vielleicht überhaupt nichts von Engeln weiß oder hält - ganz besonders auf diese Schwingungen und fühlt sich hingezogen, hört aus der Ewigkeit den himmlischen Klang.
Man kann sich natürlich bei "Engel" so alles mögliche vorstellen. Besonders süßliche, licht-und-liebe-versprühende Wesen, die alles in rosarote Wolken tauchen oder so.
Die Energie der Engel an sich ist allerdings eine sehr durchdringende. Man kann vielleicht daran denken, daß es im angenehmen Bereich manche Musikstücke gibt, die einem regelrecht durch Mark und Bein gehen, die gänsehautig schön sind und einen im Innern berühren. Im unangenehmen gibt es auch Laute, so wie der von quietschender Kreide auf Tafel, die einem durch Mark und Bein gehen und Gänsehaut verursachen.
Die reine ungefilterte Energie der Engel wird durch diese Lieder gerufen. Und es ist eine Grenzwanderung zwischen himmlischem Genuß und schaurig schön bis unheimlich. Es ist keine Energie, die einen unberührt läßt.
Das kommt auch in dem Verb "samar" zum Ausdruck. Es hat noch eine zweite Bedeutung, von "abschneiden, putzen" von Weinreben. Das Wort für Winzermesser, "masmerah" und für Dochtschere, Dochtmesser "masmärät" ist davon abgeleitet.
Es sind auch diese Engelskräfte, die das Ende des Lebens markieren und die die Seele einsammeln zu Gott. Das ist der Teil der Gänsehaut, die einen schon mal unangenehm berühren kann. Eine Vorahnung von Tod. Wer sie erlebt hat, da können schon mal alle Haare am Körper eine heftige Gänsehautreaktion zeigen.
Das Wort "mismor", "Harfenlied", schreibt sich "majim+sajin+majim+waw+resch", in Zahlen "40+7+40+6+200", im Gesamtgewicht 293. Die 293 ist die 63.ste Primzahl, und die 63 ist die Ebene aller Möglichkeiten. In diesem Harfenlied-wort stecken deshalb alle Klänge, alle Lieder, die je gespielt wurden und noch werden.
Das nächste Wort "ledawid", bedeutet zum einen "für David", andererseits (und so habe ich es übersetzt) ist "dawid" "Geliebter". Der wahre Geliebte ist Gott. Hier steht also "ein Lied" (und damit alle Lieder) "für den Geliebten" (und alle Lieder sind für Gott).
Und doch ist hier der bewußtmachende Aspekt. Es ist "für den Geliebten". Sonst könnte man auch einfach schreiben: "ein Lied". Die bewußte Benennung einer Widmung ist Hingabe. "für dich, mein Schatz". Es ist ein Geschenk. Ich gebe ein Lied, und in diesem einen Lied alle Lieder, alles was ich bin, singt dieses eine Lied für den Geliebten.
Und es ist das "Kommen" zu Gott. Er hat uns zuerst geliebt, er hat uns ins Leben gehaucht, hineingeliebt. Nun, in diesem Lied, ist es ein Zurückgehen, denn ich bringe ihm Liebe. So bedingungslos wie Gott selbst die Liebe ist, so hilflos, ohnmächtig steht Gott vor der Frage, ob der Mensch ihn aus freiem Willen zurücklieben wird.
Das spiegelt sich doch in jedem Menschen, der einmal geliebt hat. Egal welche Liebe es war, bedingt, gehemmt, bedingungslos, hemmungslos, besitzend, ergreifend, annehmend oder schenkend oder alles zugleich. Das einzige ist diese Hilflosigkeit, diese stumme Frage: "Liebst du mich auch?"
In diesem Psalm, der die hohen Engelskräfte bewußt einlädt, antwortet der Mensch: "Ja, hier, ein Lied. Für den Geliebten".
Der Geliebte ist hier ein männliches. Doch was wäre Gott, wäre er nur männlich? Nichts. Deshalb erweitert das nächste Wort die Perspektive sofort in die männlich-weibliche Natur. "ein Lied, für den Geliebten, die EWIGE".
Jetzt ertönt sie. In der JHWH sind alle Töne vereint, alle Laute zugleich erklingend in einer herrlichen Sinfonie, einer ganz unglaublichen Harmonie.
Das Lied des Anfangs, "mismor", war der Same. Hier ist die Möglichkeit. Die Möglichkeit aller Möglichkeiten. Dann eine bewußte Wahl, ein "Ja!". Ja, ich liebe dich auch, du bist mein Geliebter, und dir singe ich. Und dann kommen alle Töne, alle Klänge, aus dieser Wahl heraus. Aus diesem Bewußtsein der Hingabe an das EINE, unnennbare.
Das Lied hebt an mit allen Tönen, mit der JHWH, mit der weiblich erscheinenden Seite Gottes. Und in der völligen Hingabe kommt auch das völlige Angenommensein. "Die EWIGE" ist "mein Hirte". Da wieder ein männlicher Aspekt. Der Garten des LEBENS ist in diesem Bild, in dem ich meine Nahrung finde, mein Wasser trinken kann und meinen Schutz. Und seine wirkenden Kräfte, die ihn erschaffen haben und erhalten, diese behüten mich.
"JHWH roi", "die EWIGE mein Hirte", schreibt sich "jod+he+waw+he + resch+ajin+jod", in Zahlen "10+5+6+5+200+70+10", im Gesamtgewicht 306. Dieselbe 306, die im Garten Eden die "Ische" ist, das Weib, das die andere Seite von Adam ist. Diese Ische, die ISIS, die IESOUS genannte, die barmherzige Göttin des Mitgefühls, auf sanskrit "avalokiteshwara", und in dem "eshwa-ra" ist wieder RA und Jehoschua, Jesus als Sonne meines Herzens meines Mitgefühls, enthalten. Sie ist mir, dem Menschen, als Gegenüber die Hilfe.
Ich darf trotzdem noch mein Gras selber fressen und mein Wasser trinken, in diesem Bild des Hirten und des Mitglieds der Herde. Es ist aber da eine, einer, etwas, das mich führt, das mich leitet, und auf frischen Wiesen und an sprudelnden Quellen labt.
Im Deutschen ist "Hirt" einer der "hört". "hear my, my god, i cry for you." Das, was im 22.sten Psalm noch die Verzweiflung war: "wo bleibst du denn, mein Gott, mein Gott, ich rufe zu dir, ich schreie, ich stöhne, weshalb hast du mich verlassen, warum bist du mir fern?", das findet im 23.sten Psalm seine Antwort: "für dich, Geliebter, du EWIGE, die du da bist, bist mein Hirt, hast mich erhört."
Und das indirekt, nur im Schweigen vorhandene, im "adam", das ist "a-dam", "ich schweige", dieses in der Bezeichung "mein Hirt" implizit anwesende "ich bin Teil der Herde, bin eins mit Herde und Hirt, habe Gemeinschaft."
Die Herde im Deutschen ist "H" und "Erde", die Verbindung von dem Hauchlaut, dem geistwehenden, und der Erde. Wir alle sind Teil der Erde, wir alle atmen dieselbe Luft, und werden durch den einen Geist belebt und behütet. Das ist die im Verborgenen anwesende Erkenntnis in diesem Bild des Hirten, des "mein Hirte".
Was will ich mehr? Ich bin geliebt und liebe in Antwort. Und wer wahrhaft geliebt ist und antwortet, der ist gerne niedriger als der andere, nimmt den niederen Platz ein. In dem Bewußtsein, bedingungslos geliebt zu sein, darf ich die Kleine sein, darf mich einfach wie ein Kind mich von der großen Hand festhalten lassen, dem Großen mich in die Arme werfen und an seiner Brust ruhen und an den Brüsten der allmächtigen Göttin saugen.
Es ist die "El Schaddai", die wörtlich übersetzt bedeutet "Gott meiner Brust, Gott meiner Brüste", und nun von männlichkeitsbesessenen Theologen als "Gott der Allmächtige" übersetzt wurde.
Diesem Gott, der mich ernährt, der mir einen Lebensgarten der Freude erschaffen hat und mich selbst darinnen, der mir alles gibt dessen ich bedürfen könnte, dem werfe ich mich in diesem Bild von "mein Hirte" in die Arme.
Aus diesem Bewußtsein heraus ist verständlich, wenn dann als nächstes kommt: "nicht werd ich ermangeln." Ich habe "ächesar" als "mir wird keine Grenze zustoßen" übersetzt, weil es im Kern diese Bedeutung trägt.
Mangel ist Grenze, die nicht die Fülle umschließt, sondern die Grenze, die einengt, bedrängt, die einem als Gegner begegnet.
Es gibt Grenzen. Grenzen an die ich gelange, andere Grenzen, die ich überschreite. Doch die zustoßende Grenze ist wie der Wachzaun, der Ost- und Westdeutschland trennte. Das ist der Mangel. Auch in der Mangel, wo die Wäsche "platt" gemacht wird, ist das Plattmachen enthalten, wo ich platt bin, geplättet, übergebügelt. Eine harte, bedrängende Grenze.
Im Deutschen ist "Mangel" ein M an der Angel. Das M, das ist das Zeitliche, hat einen an der Angel. Oder ein "man-gel", ein "Man" hängt am Gel. Gel ist das beliebig formbare und doch feste. Egal in welche Form man es bringt, es ist nur begrenzt viel da. Die zu kurze Bettdecke oder das zu kurze Bett. Man kann sich nicht ausstrecken ohne an die Kante zu stoßen, ohne zu frieren oder ohne aus dem Bett herauszuragen oder herauszufallen. In der Ursprache ist "G-L" das Formprinzip. Das was eigentlich fest erscheint und sich doch ständig verändert. Dazu haben Gels die Eigenschaft einzutrocknen. Es wird nicht mehr, sondern noch weniger.
Im Hebräischen ist das Verb "mangeln, Mangel leiden" "chassar", und schreibt sich "cheth+samekh+resch". Es hat zwei Komponenten, zum einen die Cheth, die Hieroglyphe für "Zaun", der die Grenze eines Gartens oder einer Weise markiert, und "sar", das im Verb "sarar" zustoßen bedeutet, zustoßen wie ein Stier, der einen auf die Hörner spießt.
Nun sagt der Text "lo ächesar", "nicht wird mir mangeln". Das Wort "lo", "nicht", ist ein interessantes Wort, vor allem wo alle esoterische Welt immer sagt, daß es "nicht" nicht gibt. "lo" schreibt sich "lamed+aleph", und ist genau das umgedrehte von El, von "Gott", der sich "aleph+lamed" schreibt.
Was bedeutet es? Es ist der Weg ins negative Nirvana, ins Nichtexistieren, in die Null, die Leere. Die Lamed ist das Antreibende, und sie treibt im Wort "nicht", "lo" in die Ver-nicht-ung.
Es gibt diesen Weg in die Ungeoffenbartheit, vom Antrieb zur Aleph, zum Schweigen der Lämmer, der Vernichtung des Lebens.
Und doch... so muß auch der Selbstmörder erkennen, "ganz" vernichten geht nicht... die Aleph trägt bereits in sich den "El", den offenbarenden, die Samen sind da, und auch die Lamed, die wieder neu zu Inkarnation treibt, und zur Phe, zum sich öffnenden Mund, dem Mutter-mund, der das Kind ausspricht.
Das spannende hier ist aber, daß man den Mangel vernichten kann. Man kann ihn beseitigen. und wie? im "nicht ich". In der Rückführung des "ich" als "aleph" hier, der Aleph von "äni", von "ich", mit "een", mit "nichts".
In der Anbindung von Aleph aus "lo" an die Aleph von "ächesar" sprießt neue Fülle in mir, inkarniert sich wieder alles in mir. Wenn "ich" "mich" mal beseite stelle, ungeoffenbart bleibe, dann ist das was da ist doch Fülle.
Wohlgemerkt, es geht nicht um Selbstmord oder Selbstauflösung. Nur die Verbindung von Aleph zu Aleph. "ich" soll schweigen. Schweigen schweigt das Schweigen an. Und ich merke, daß ich verbunden bin mit diesem Schweigen und in diesem Schweigen. Es ist die tiefe Meditation. Und in dieser Meditation er-fülle "ich" "mich", erfüllt das Große Een, das Große Nichts, "mich", das ist "äni", und "äni" bedeutet eigentlich "mein Nichts". Und deshalb stoße ich an keine Grenze, genau deshalb wird mir nichts mangeln.
Die "lo" ist also eine treibende Kraft, das "nicht" treibt "mich" in tiefe Meditation. Nur aus Mangel an Vertrauen könnte es passieren, daß ich denke, daß ich etwas festhalten muß... und dadurch entsteht der Mangel. Ich angel nach dem "m", nach dem Greifbaren, möchte Momente festhalten, Dinge, Eigenschaften.
"Wer sein Leben behalten will, wird es verlieren." Das sich klammern an das Gel, an die Form, die doch vertrocknet, ist nicht nur unnütz, sie erzeugt erst den M-angel.
Nackt bin ich auf die Welt gekommen, und nackt gehe ich wieder aus ihr.
Alles, was dazwischen ist, erfüllt mich.
Von dem Gedanken, daß die EWIGE mein Hirte ist, und mir immer wohl weidet, nun zu dem Gedanken, daß Festhalten Mangel erzeugt, Vertrauen und Verbundensein mit dem Urgrund aber Fülle.
"lo ächesar" ist geschrieben "lamed+aleph + aleph+cheth+samekh+resch", in Zahlen "30+1+1+8+60+200", im Gesamtgewicht 300. Es ist die 300 von "schin", von dem Geistfeuer, die mich durch alles hindurchträgt. Der Heilige Geist ist der, der Tröster genannt wird. Er beseitigt allen Mangel in mir.
Der Psalm ist wohl einer der bekanntesten überhaupt, wenn nicht sogar der Lieblingspsalm aller, die sich überhaupt mit Psalmen beschäftigen. Ich übersetze ihn Vers für Vers und schreibe etwas dazu, so wie immer.
Der Psalm ist als Text für ein Lied auf der Harfe gedacht. Es gibt einige Psalme, die diese Überschrift tragen.Psalm 23:1 (eigene Übersetzung) schrieb:Ein Harfenlied. Für den Geliebten.
Die EWIGE ist mein Hirte, mir wird nicht Grenze zustoßen.
Die Harfe ist zwar nicht direkt im Text enthalten, eigentlich ist das Wort "mismor" nur "Lied", da aber David Harfe spielte, wird es wohl ein Lied für die Harfe sein. Buber übersetzt jedenfalls auch "Harfenlied".
Das Wort leitet sich von "samar" ab, von "musizieren", und das schreibt sich "sajin+majim+resch", in Zahlen "7+40+200", im Gesamtgewicht 247.
Die 247 ist nun eine wirklich außerordentlich interessante Zahl. Sicher, jede Zahl ist interessant, aber sie ist eine der zentralen Zahlen, die einem so begegnen können. Die 247 ist die Zahl, die zu der rechten Säule gehört. Und die rechte Säule ist die Engelsäule, die Säule der Söhne Gottes.
So wie die linke Säule die Säule des inkarnierten wahren Menschensohnes ist.
Und vielleicht könnte man die Assoziation nachvollziehen, weshalb die "Engel" in den Himmeln als harfenspielend symbolisch dargestellt werden.
Die Psalmen, die diese Markierung tragen, sind Engelslieder. Sie tragen sehr reine, klare Schwingungen aus den himmlischen Hallen hier in die Welt. Deshalb sind sie wirklich besonders. Und die Seele der Menschen reagiert - obwohl sie bewußt vielleicht überhaupt nichts von Engeln weiß oder hält - ganz besonders auf diese Schwingungen und fühlt sich hingezogen, hört aus der Ewigkeit den himmlischen Klang.
Man kann sich natürlich bei "Engel" so alles mögliche vorstellen. Besonders süßliche, licht-und-liebe-versprühende Wesen, die alles in rosarote Wolken tauchen oder so.
Die Energie der Engel an sich ist allerdings eine sehr durchdringende. Man kann vielleicht daran denken, daß es im angenehmen Bereich manche Musikstücke gibt, die einem regelrecht durch Mark und Bein gehen, die gänsehautig schön sind und einen im Innern berühren. Im unangenehmen gibt es auch Laute, so wie der von quietschender Kreide auf Tafel, die einem durch Mark und Bein gehen und Gänsehaut verursachen.
Die reine ungefilterte Energie der Engel wird durch diese Lieder gerufen. Und es ist eine Grenzwanderung zwischen himmlischem Genuß und schaurig schön bis unheimlich. Es ist keine Energie, die einen unberührt läßt.
Das kommt auch in dem Verb "samar" zum Ausdruck. Es hat noch eine zweite Bedeutung, von "abschneiden, putzen" von Weinreben. Das Wort für Winzermesser, "masmerah" und für Dochtschere, Dochtmesser "masmärät" ist davon abgeleitet.
Es sind auch diese Engelskräfte, die das Ende des Lebens markieren und die die Seele einsammeln zu Gott. Das ist der Teil der Gänsehaut, die einen schon mal unangenehm berühren kann. Eine Vorahnung von Tod. Wer sie erlebt hat, da können schon mal alle Haare am Körper eine heftige Gänsehautreaktion zeigen.
Das Wort "mismor", "Harfenlied", schreibt sich "majim+sajin+majim+waw+resch", in Zahlen "40+7+40+6+200", im Gesamtgewicht 293. Die 293 ist die 63.ste Primzahl, und die 63 ist die Ebene aller Möglichkeiten. In diesem Harfenlied-wort stecken deshalb alle Klänge, alle Lieder, die je gespielt wurden und noch werden.
Das nächste Wort "ledawid", bedeutet zum einen "für David", andererseits (und so habe ich es übersetzt) ist "dawid" "Geliebter". Der wahre Geliebte ist Gott. Hier steht also "ein Lied" (und damit alle Lieder) "für den Geliebten" (und alle Lieder sind für Gott).
Und doch ist hier der bewußtmachende Aspekt. Es ist "für den Geliebten". Sonst könnte man auch einfach schreiben: "ein Lied". Die bewußte Benennung einer Widmung ist Hingabe. "für dich, mein Schatz". Es ist ein Geschenk. Ich gebe ein Lied, und in diesem einen Lied alle Lieder, alles was ich bin, singt dieses eine Lied für den Geliebten.
Und es ist das "Kommen" zu Gott. Er hat uns zuerst geliebt, er hat uns ins Leben gehaucht, hineingeliebt. Nun, in diesem Lied, ist es ein Zurückgehen, denn ich bringe ihm Liebe. So bedingungslos wie Gott selbst die Liebe ist, so hilflos, ohnmächtig steht Gott vor der Frage, ob der Mensch ihn aus freiem Willen zurücklieben wird.
Das spiegelt sich doch in jedem Menschen, der einmal geliebt hat. Egal welche Liebe es war, bedingt, gehemmt, bedingungslos, hemmungslos, besitzend, ergreifend, annehmend oder schenkend oder alles zugleich. Das einzige ist diese Hilflosigkeit, diese stumme Frage: "Liebst du mich auch?"
In diesem Psalm, der die hohen Engelskräfte bewußt einlädt, antwortet der Mensch: "Ja, hier, ein Lied. Für den Geliebten".
Der Geliebte ist hier ein männliches. Doch was wäre Gott, wäre er nur männlich? Nichts. Deshalb erweitert das nächste Wort die Perspektive sofort in die männlich-weibliche Natur. "ein Lied, für den Geliebten, die EWIGE".
Jetzt ertönt sie. In der JHWH sind alle Töne vereint, alle Laute zugleich erklingend in einer herrlichen Sinfonie, einer ganz unglaublichen Harmonie.
Das Lied des Anfangs, "mismor", war der Same. Hier ist die Möglichkeit. Die Möglichkeit aller Möglichkeiten. Dann eine bewußte Wahl, ein "Ja!". Ja, ich liebe dich auch, du bist mein Geliebter, und dir singe ich. Und dann kommen alle Töne, alle Klänge, aus dieser Wahl heraus. Aus diesem Bewußtsein der Hingabe an das EINE, unnennbare.
Das Lied hebt an mit allen Tönen, mit der JHWH, mit der weiblich erscheinenden Seite Gottes. Und in der völligen Hingabe kommt auch das völlige Angenommensein. "Die EWIGE" ist "mein Hirte". Da wieder ein männlicher Aspekt. Der Garten des LEBENS ist in diesem Bild, in dem ich meine Nahrung finde, mein Wasser trinken kann und meinen Schutz. Und seine wirkenden Kräfte, die ihn erschaffen haben und erhalten, diese behüten mich.
"JHWH roi", "die EWIGE mein Hirte", schreibt sich "jod+he+waw+he + resch+ajin+jod", in Zahlen "10+5+6+5+200+70+10", im Gesamtgewicht 306. Dieselbe 306, die im Garten Eden die "Ische" ist, das Weib, das die andere Seite von Adam ist. Diese Ische, die ISIS, die IESOUS genannte, die barmherzige Göttin des Mitgefühls, auf sanskrit "avalokiteshwara", und in dem "eshwa-ra" ist wieder RA und Jehoschua, Jesus als Sonne meines Herzens meines Mitgefühls, enthalten. Sie ist mir, dem Menschen, als Gegenüber die Hilfe.
Ich darf trotzdem noch mein Gras selber fressen und mein Wasser trinken, in diesem Bild des Hirten und des Mitglieds der Herde. Es ist aber da eine, einer, etwas, das mich führt, das mich leitet, und auf frischen Wiesen und an sprudelnden Quellen labt.
Im Deutschen ist "Hirt" einer der "hört". "hear my, my god, i cry for you." Das, was im 22.sten Psalm noch die Verzweiflung war: "wo bleibst du denn, mein Gott, mein Gott, ich rufe zu dir, ich schreie, ich stöhne, weshalb hast du mich verlassen, warum bist du mir fern?", das findet im 23.sten Psalm seine Antwort: "für dich, Geliebter, du EWIGE, die du da bist, bist mein Hirt, hast mich erhört."
Und das indirekt, nur im Schweigen vorhandene, im "adam", das ist "a-dam", "ich schweige", dieses in der Bezeichung "mein Hirt" implizit anwesende "ich bin Teil der Herde, bin eins mit Herde und Hirt, habe Gemeinschaft."
Die Herde im Deutschen ist "H" und "Erde", die Verbindung von dem Hauchlaut, dem geistwehenden, und der Erde. Wir alle sind Teil der Erde, wir alle atmen dieselbe Luft, und werden durch den einen Geist belebt und behütet. Das ist die im Verborgenen anwesende Erkenntnis in diesem Bild des Hirten, des "mein Hirte".
Was will ich mehr? Ich bin geliebt und liebe in Antwort. Und wer wahrhaft geliebt ist und antwortet, der ist gerne niedriger als der andere, nimmt den niederen Platz ein. In dem Bewußtsein, bedingungslos geliebt zu sein, darf ich die Kleine sein, darf mich einfach wie ein Kind mich von der großen Hand festhalten lassen, dem Großen mich in die Arme werfen und an seiner Brust ruhen und an den Brüsten der allmächtigen Göttin saugen.
Es ist die "El Schaddai", die wörtlich übersetzt bedeutet "Gott meiner Brust, Gott meiner Brüste", und nun von männlichkeitsbesessenen Theologen als "Gott der Allmächtige" übersetzt wurde.
Diesem Gott, der mich ernährt, der mir einen Lebensgarten der Freude erschaffen hat und mich selbst darinnen, der mir alles gibt dessen ich bedürfen könnte, dem werfe ich mich in diesem Bild von "mein Hirte" in die Arme.
Aus diesem Bewußtsein heraus ist verständlich, wenn dann als nächstes kommt: "nicht werd ich ermangeln." Ich habe "ächesar" als "mir wird keine Grenze zustoßen" übersetzt, weil es im Kern diese Bedeutung trägt.
Mangel ist Grenze, die nicht die Fülle umschließt, sondern die Grenze, die einengt, bedrängt, die einem als Gegner begegnet.
Es gibt Grenzen. Grenzen an die ich gelange, andere Grenzen, die ich überschreite. Doch die zustoßende Grenze ist wie der Wachzaun, der Ost- und Westdeutschland trennte. Das ist der Mangel. Auch in der Mangel, wo die Wäsche "platt" gemacht wird, ist das Plattmachen enthalten, wo ich platt bin, geplättet, übergebügelt. Eine harte, bedrängende Grenze.
Im Deutschen ist "Mangel" ein M an der Angel. Das M, das ist das Zeitliche, hat einen an der Angel. Oder ein "man-gel", ein "Man" hängt am Gel. Gel ist das beliebig formbare und doch feste. Egal in welche Form man es bringt, es ist nur begrenzt viel da. Die zu kurze Bettdecke oder das zu kurze Bett. Man kann sich nicht ausstrecken ohne an die Kante zu stoßen, ohne zu frieren oder ohne aus dem Bett herauszuragen oder herauszufallen. In der Ursprache ist "G-L" das Formprinzip. Das was eigentlich fest erscheint und sich doch ständig verändert. Dazu haben Gels die Eigenschaft einzutrocknen. Es wird nicht mehr, sondern noch weniger.
Im Hebräischen ist das Verb "mangeln, Mangel leiden" "chassar", und schreibt sich "cheth+samekh+resch". Es hat zwei Komponenten, zum einen die Cheth, die Hieroglyphe für "Zaun", der die Grenze eines Gartens oder einer Weise markiert, und "sar", das im Verb "sarar" zustoßen bedeutet, zustoßen wie ein Stier, der einen auf die Hörner spießt.
Nun sagt der Text "lo ächesar", "nicht wird mir mangeln". Das Wort "lo", "nicht", ist ein interessantes Wort, vor allem wo alle esoterische Welt immer sagt, daß es "nicht" nicht gibt. "lo" schreibt sich "lamed+aleph", und ist genau das umgedrehte von El, von "Gott", der sich "aleph+lamed" schreibt.
Was bedeutet es? Es ist der Weg ins negative Nirvana, ins Nichtexistieren, in die Null, die Leere. Die Lamed ist das Antreibende, und sie treibt im Wort "nicht", "lo" in die Ver-nicht-ung.
Es gibt diesen Weg in die Ungeoffenbartheit, vom Antrieb zur Aleph, zum Schweigen der Lämmer, der Vernichtung des Lebens.
Und doch... so muß auch der Selbstmörder erkennen, "ganz" vernichten geht nicht... die Aleph trägt bereits in sich den "El", den offenbarenden, die Samen sind da, und auch die Lamed, die wieder neu zu Inkarnation treibt, und zur Phe, zum sich öffnenden Mund, dem Mutter-mund, der das Kind ausspricht.
Das spannende hier ist aber, daß man den Mangel vernichten kann. Man kann ihn beseitigen. und wie? im "nicht ich". In der Rückführung des "ich" als "aleph" hier, der Aleph von "äni", von "ich", mit "een", mit "nichts".
In der Anbindung von Aleph aus "lo" an die Aleph von "ächesar" sprießt neue Fülle in mir, inkarniert sich wieder alles in mir. Wenn "ich" "mich" mal beseite stelle, ungeoffenbart bleibe, dann ist das was da ist doch Fülle.
Wohlgemerkt, es geht nicht um Selbstmord oder Selbstauflösung. Nur die Verbindung von Aleph zu Aleph. "ich" soll schweigen. Schweigen schweigt das Schweigen an. Und ich merke, daß ich verbunden bin mit diesem Schweigen und in diesem Schweigen. Es ist die tiefe Meditation. Und in dieser Meditation er-fülle "ich" "mich", erfüllt das Große Een, das Große Nichts, "mich", das ist "äni", und "äni" bedeutet eigentlich "mein Nichts". Und deshalb stoße ich an keine Grenze, genau deshalb wird mir nichts mangeln.
Die "lo" ist also eine treibende Kraft, das "nicht" treibt "mich" in tiefe Meditation. Nur aus Mangel an Vertrauen könnte es passieren, daß ich denke, daß ich etwas festhalten muß... und dadurch entsteht der Mangel. Ich angel nach dem "m", nach dem Greifbaren, möchte Momente festhalten, Dinge, Eigenschaften.
"Wer sein Leben behalten will, wird es verlieren." Das sich klammern an das Gel, an die Form, die doch vertrocknet, ist nicht nur unnütz, sie erzeugt erst den M-angel.
Nackt bin ich auf die Welt gekommen, und nackt gehe ich wieder aus ihr.
Alles, was dazwischen ist, erfüllt mich.
Von dem Gedanken, daß die EWIGE mein Hirte ist, und mir immer wohl weidet, nun zu dem Gedanken, daß Festhalten Mangel erzeugt, Vertrauen und Verbundensein mit dem Urgrund aber Fülle.
"lo ächesar" ist geschrieben "lamed+aleph + aleph+cheth+samekh+resch", in Zahlen "30+1+1+8+60+200", im Gesamtgewicht 300. Es ist die 300 von "schin", von dem Geistfeuer, die mich durch alles hindurchträgt. Der Heilige Geist ist der, der Tröster genannt wird. Er beseitigt allen Mangel in mir.