ein wirklicher Astrologe...

Ok, Exkurs Wissenschaftsphilosophie:

Grundsätzlich haben alle anerkannten Wissenschaften eines gemeinsam: die Kausalität. Ich bin eher in der Naturwissenschft zuhause und da kommen noch die Grundanhmen (Axiome) Eindeutigkeit und Wiederholbarkeit hinzu.

Mit dem Laplace´sche Dämon versucht man die Kausalität als Allgemeingültig zu rechtfertigen. Wenn die Prognose nicht stimmt, dann gibt es noch unbekannte Parameter (Unwissenheit). Hat man alle, dann stimt die Prognose, als Folge von Determinimus als Folge der Kausalität wieder.

Aus den unbekannten Parameter ergibt sich der wissenschaftlich Stand, der sich stets auf das Jetzt, also auf das Heute bezieht. Unsere Wissenschaften sind nicht vollständig, was so manch arroganter Wissenschaftler vernachläßig.

Mit der Kausalität mach wir gute Erfahrungen. Z.B. würde unsere technischen Geräte so vorhersagbar funktionieren.
Auch die Berrechnungen der Plantenbahnen, wenn es auch nur eine brauchbare Annäherung ist, zeigt daß wir zeitlich vor und zurückrechnen können. Diese Berechnungen sind praktisch überprüfbar! Darum ist für ein Naturwissenschaftler ein theoreisches Konstrukt zu wenig. Und darum regeln sich theoretische Physiker und Expermimentalphysiker sich gegenseitig aus. (Auch wenn der Versuch erst nach 100 Jahren gelingt: Gravitationswellen)

Wenn ich bei der Physik bleibe, dann zeigt sich, das die Kinemetik (Bewegungslehre) mit einfachen Formeln auskommt. Geht man in die Atomphysik oder Thermodynamik, dann wird man mit viel Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen konfrontiert. Noch eine Stufe tiefer, Quantenphysik, stellt alles auf den Kopf.
Wer weiß schon, daß der Luftdruck, den jemand am Autoreifen mißt, die Durchschnittsgeschwindigkeit der Luftmoelküle entspricht. So exakt wie unser Alltagsphysik ist, ist sie in Wirklichkeit nicht, wenn man etwast teifer reinschaut. In wieweit die Quantenphysik in den Alltag übergreift, wissen nicht einmal die Physiker und waren stets vor logischen Schnellschüssen!

Zufall ist kausal betrachtet nichts anders als: hier gibt es noch Unbekannte., also Unwissenheit. Meiner Ansicht nach ist die Kausalität nicht falsch, nur ist sie auch vollständig.

Mein Erfahrung nach ist an der symbolischen Analogie wie sie die Astrologie betreibt, was dran. Jedoch beißt sie sich mit der Kausalität.
Zufall i.S. von Analogie ist eine Entsprechung die mir begegnet. Mehr i.S. wie oben, so untern, wie außen so innen.
Die schlußfolgerungen daraus sind demnach dann ganz anders. Siehe Beitrag #16.

D.
 
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Ein Freund aus Deutschland schickte mir auf meinen Wunsch hin seine Geburtsdaten und bemerkte dazu: "Ein wirklicher Astrologe kann daraus die gesamte Vergangenheit und Zukunft ablesen. Sag mir was Du daraus liest."

Was meint ihr dazu?
Liebe Mahuna!

Bei der Ansage "Ein wirklich guter Astrologe" sollte man schon aufhorchen: Denn hierin verbirgt sich die Anschauung einer Ideologie, von deren sinnvollem Wesenskern man im Grunde bewusst oder halbbewusst überzeugt ist, dem man aber nicht recht nahekommt, weil er durch die zahllosen Ansichten und Theorien drumherum völlig verschüttet ist.

Ganz sicher wird sich Dein Freund anhand seines Horoskops von jener "wirklichen", das heißt authentischen Astrologie überzeugen lassen, sofern man es in diesem Sinne erarbeitet, analysiert und ausgelegt. -

Ich denke, allein, dass er die Astrologie aufrichtig kritisch in Frage und auf eine schwere Probe stellt, möge Dich zu einer effizienten Selbstprüfung Deiner astrologischen Qualitäten anspornen, der Du Dich bereitwillig und gerne stellen solltest...

Lieben Gruß

Werdender
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dibert,

die Berechnung kann ja immer nur so exakt sein, wie es die Geburtszeit ist. Und da ich glaube, dass die wenigsten Geburtszeiten vollkommen exakt sind, müssten bei der Auslösung von Transiten schon gewisse Spielräume eingerechnet werden.




Okay - 6 Stichworte für einen Planeten finde ich persönlich zu wenig. Bei deiner Rechnung fallen die Hausbedeutungen ganz weg. Und in diesem Fall gäbe es deutlich mehr als 108 Kombinationsmöglichkeiten.Müsste die Formel unter Einbeziehung der Häuser dann nicht 6x6x6x6x3 =3888 lauten? Und ließen wir nun zwei Stichworte mehr zu dann kämen wir locker auf über 12000 Kobimöglichkeiten.
Planeten in den Tierkreiszeichen besitzen keine Raumspezifizität. Die ist immer an das Häusersystem gebunden. Konstellationen die für Millionen Menschen gleichermaßen gelten, lässt m.E. keine individuellen Aussagen zu, deshalb finde ich die Einbeziehung der Häuser so wichtig. Erst die Häuser machen ein Geburtsbild individuell.
Stimmt und weiß ich. Ich habe bewußt vereinfacht und für eine Überschlagsrechnung kleine Zahlen verwendet.

Meiner Meinung nach kommt der hohe Genauigkeitsanspruch an die Astrologie daher, daß sie mathematich arthmetisch und physikalisch kinematisch betrachtet wird. Dem stellte ich ein Modell gegenüber, welche durch Algebra, Mengenlehre und Wahrscheinlichkeitsbetrachtung den Möglichkeiten der Astrologie näher kommt.

D.
 
Geht es nicht speziell darum, insbesondere das Gesetz von Ursache und Wirkung näher zu betrachten, um aus Ereignissen der Vergangenheit und der Verhaltensweisen entsprechende Erkenntnisse zu gewinnen und daraus die wahrscheinlichen Prognosen zu gewinnen, wie sich eine Verhaltensweise ohne Änderung für die Zukunft ergeben wird. Wenn wir das persönliche Radix mit den anfallenden Transiten verbinden, lässt sich noch am ehesten oder wahrscheinlichsten ableiten, wann es zur Auslösung kommen wird und wie die dann aussehen könnte.
Wir schauen leiber, wie die Person sein Horoskop lebt. Daraus beschreiben wirein einen Trend aus der Vergangenheit über das Jetzt in die Zukunft,welches ja auch einer Prognose entspricht. Nur, wir legen unseren Aufwand nicht in die höchstmögliche Genauigkeit der Prognose, sondern in die Möglichkeiten der Veränderung. (Veschiebung der Frequenzebene)
Die Ereignisse in der Zukunft sind somit verändert zu erwarten. Auch das kann Determinismus sein.
Auch in der Analogie gibt es den Determinismus!
Die Astrologie ist nicht nur kausal, sondern auch analog. Darum ist sie für mich so intereessant.

Ich nehm mal die Metagnose (Nachschau). Wenn ein Erergnis nicht zugetroffen hat, kann es daran liegen, daß die Wahrscheinlichkeitsbetrachtung nicht paßte, daß das falsche Elementaus der Menge der Stichworte falsch gewählt wurde.
Im Nachhinhein paßt es meist besser, als im Vornherein.

D.

PS

Noch ein paar Worte zum Laplace´sche Dämon.
Es ist ein Gedankenkonstruckt. Schon ein einfacher Doppelpendel zeigt mathematisch simuliert, wie kleine Ursachen große Wirkunge zeigen und wie praktisch unmöglich es ist, alle Parameter brauchbar zu bekommen.
 
Gelbfink: Ja, Astrologen sind keine Hellseher...ich schrieb meinem Cousin folgendes:

Ein wirklicher Astrologe wird sich davor hüten dem Grundsatz der Astrologie zu widersprechen - "die Sterne machen geneigt, aber sie zwingen nicht" (Kepler). So wird er oder sie nie niemals bestimmte Ereignisse voraussagen können. Astrologie bedeutet nicht Determination, sicherlich sind klare Tendenzen erkennbar, doch WIE der Native damit umgeht das bleibt allein seine Entscheidung. Anders beim Hellseher. Er sieht das Leben wie auf einem Video. Da könnte man meinen, dass es also doch determiniert ist. Aber was der Hellseher sieht ist ja bereits geschehen, auch das für unsere Wahrnehmung zukünftige. Er blickt in den zeitlosen Raum, in dem alles enthalten ist was war, ist oder sein wird. Das kann ein Astrologe nicht. Er nimmt zum Ausgangspunkt seiner Studie die Geburtskonstellation, also einen bestimmten Zeitpunkt. Aus ihr leitet er ab, mit welchen Potentialen ein Mensch ins Leben tritt und zieht seine Schlässe daraus. Da kann schon mancher Volltreffer gelingen und das verführt manche Astrologen zum Spekulieren.

Damit stimme ich im Wesentlichen überein mit Skorpina und Gelbfink.

Bei der Geburt von Srila Prabhupada soll ihm ein indischer Astrologe prophezeit haben, er würde ein großer Verbreiter der Religion und 108 Tempel in aller Welt gründen. Das ist ja dann bekanntlich auch durch ISKCON geschehen. Seitdem ich das gehört habe frage ich mich, wo am Himmelszelt da denn die Zahl 108 gestanden haben mag. Das ist eigentlich nur durch Hellsehen zu erklären. Das meinen Viele, dass bei den besonderen Prophezeihungen auch Hellsehen dazu kommt. Aus den Regeln der Astrologie allein dürfte das in vielen Fällen nicht kommen.
 
wo am Himmelszelt da denn die Zahl 108 gestanden haben mag

abenteuerlich - aber denkbar
Ordne den Planeten, wie in der Überlieferung dokumentiert die Zahlen zu:
Mond (2), Jupiter (3), Saturn (4), Merkur (5), Venus (6) und Mars (8), dann kommst Du auf die Zahl 108. Der Sonne wird die (1) zugerechnet.

12 x 8 / 18 x 6 / 27 x 4 / 36 x 3 / 54 x 2 / Merkur als der Bote tanzt aus der Reihe. Alle ergeben die 108. Auch die Zahlen 12, 18, 36 und 54 sind in der Astrologie wieder enthalten.

Nimmst Du dies nun als Hexagramm, ordnest die Planeten nach dem männlichen und weiblichen Prinzip und lässt Merkur als Götterbote außen vor, erhältst Du die Zahl 7.
7 - 14 - 21 - 28 - 56, die wiederum auf den Rhythmus der Jahresherrscher verweisen - selbstverständlich sind auch da wieder die Mondphasen enthalten.

Ich bin kein Mathematiker, aber es sieht doch so aus, als ob somit die Zahl 108 sich durchaus erklären lässt. Vielleicht auch auf einem anderen Weg - denkbar wäre das.
 
abenteuerlich - aber denkbar
Ordne den Planeten, wie in der Überlieferung dokumentiert die Zahlen zu:
Mond (2), Jupiter (3), Saturn (4), Merkur (5), Venus (6) und Mars (8), dann kommst Du auf die Zahl 108. Der Sonne wird die (1) zugerechnet.

12 x 8 / 18 x 6 / 27 x 4 / 36 x 3 / 54 x 2 / Merkur als der Bote tanzt aus der Reihe. Alle ergeben die 108. Auch die Zahlen 12, 18, 36 und 54 sind in der Astrologie wieder enthalten.

Nimmst Du dies nun als Hexagramm, ordnest die Planeten nach dem männlichen und weiblichen Prinzip und lässt Merkur als Götterbote außen vor, erhältst Du die Zahl 7.
7 - 14 - 21 - 28 - 56, die wiederum auf den Rhythmus der Jahresherrscher verweisen - selbstverständlich sind auch da wieder die Mondphasen enthalten.

Ich bin kein Mathematiker, aber es sieht doch so aus, als ob somit die Zahl 108 sich durchaus erklären lässt. Vielleicht auch auf einem anderen Weg - denkbar wäre das.

Welche Überlieferung meinst du? Die Zuordnung der Zahlen scheint mir noch anders als normal. Aber wie der indische Astrologe darauf kam werden wir wohl nie erfahren. :)
 
Liebe Mahuna!

Bei der Ansage "Ein wirklich guter Astrologe" sollte man schon aufhorchen: Denn hierin verbirgt sich die Anschauung einer Ideologie, von deren sinnvollem Wesenskern man im Grunde bewusst oder halbbewusst überzeugt ist, dem man aber nicht recht nahekommt, weil er durch die zahllosen Ansichten und Theorien drumherum völlig verschüttet ist.

Ganz sicher wird sich Dein Freund anhand seines Horoskops von jener "wirklichen", das heißt authentischen Astrologie überzeugen lassen, sofern man es in diesem Sinne erarbeitet, analysiert und ausgelegt. -

Ich denke, allein, dass er die Astrologie aufrichtig kritisch in Frage und auf eine schwere Probe stellt, möge Dich zu einer effizienten Selbstprüfung Deiner astrologischen Qualitäten anspornen, der Du Dich bereitwillig und gerne stellen solltest...

Lieben Gruß

Werdender

Dank für diesen Rat - ich stelle mich gern dieser Herausforderung. Habe schon damit begonnen und den Einstieg in die Deutung unternommen.
Durch die vielschichtigen Weisen, die Interpretation einer Geburtskonstellation vorzunehmen, worauf in den vorangegangenen hochinteressanten Beiträgen eingegangen wird, mache ich folgenden Vorschlag: Falls mein Cousin-Freund sich darauf einlässt, könnten wir hier gemeinsam an einem Fallbeispiel, nämlich seiner Geburtskonstellation einige lehrreiche Schlüsse ziehen. Doch bevor ich ihn frage, frage ich zunächst euch, ob das sinnvoll wäre.

Jedenfalls kennt er als einziger sein Leben und könnte somit feststellen, ob hier wirkliche Astrologen sich gegenseitig ergänzen...
 
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Hallo, Mahuna,

da Dein Freund die Relevanz der Astrologie als eine praktische wie auch spirituelle Erkenntnis-Wissenschaft hinterfrägt, wird er es begrüßen, um ein umfassendes Bild von ihr zu erhalten, sie von möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln aus dargestellt zu bekommen.

Sofern er einer Veröffentlichung seiner Geburtsdaten - selbstverständlich anonym - zustimmt, werden wir weitersehen...

Lieben Gruß

Werdender
 
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