Also Du hast ja schon viele Tips bekommen. Aber Deine Entschlußfreudigkeit veranlasst mich, Dir auch noch meinen Senf hinzu zu geben.
Mal zur Ernährung: Es ist ja schon geschrieben worden, daß eine Umstellung des Stoffwechsels die Voraussetzung für das Abnehmen ist. Stoffwechsel findet statt in Abhängigkeit von der Menge des Brennstoffs (Kalorienzahl) und der Intensität des Verbrennungsvorgangs. Je mehr Kalorien angeboten werden, umso schlampiger verwertet der Körper grob gesagt die Nahrung. Füge ich ihm also weniger Nahrung zu, so muß er sich daran gewöhnen, aus der angebotenen reduzierten Nahrungsmenge seine Nähr- und Brennstoffe herauszufischen. Nun ist es so: umso effizienter das Ausschöpfen der angebotenen Nahrung stattfindet, umso mehr Energie wird dabei verbraucht. Daher führt auch der Verzicht auf ein Zuviel an Nahrung zu einer effizienteren Nährstoffaufnahme, was gleichzeitig zum Kalorienverbrauch führt. Daher können dünne Menschen mit der entsprechenden Veranlagung viel essen, weil sie beim Aufnehmen der Nährstoffe aus der Nahrung viel Energie verbrauchen. Als Abnehmender kann man sich das natürlich zunutze machen, indem man weiß, daß man a) nach dem Appetit essen muß und weniger nach einer Diät, denn der Körper zeigt durch den Appetit auf ein bestimmtes Nahrungsmittel (z.B. eine Bratwurst) an, welche Nährstoffe er benötigt. Und b) muß man langsam essen und jeden Bissen etwa 40 mal (!) kauen, damit das Gehirn lernt, satt zu werden und daß trotz des vollen Mundes nicht viel Nahrung in den Bauch gelangt. So trainiert man das neuronale Netzwerk um zur Genügsamkeit.
Ein weiterer Tip zur Ernährung ist das Essen bestimmter Nahrungsmittel zu bestimmten Tageszeiten. Vor allem macht es keinen Sinn, Kohlenhydrate abends zu essen - etwa nach 17 Uhr - wenn man abnehmen möchte. Denn der Körper benötigt gerade bei längerkettigen Kohlenhydraten (etwa Vollkornbrot) eine gewisse Zeit, bis die Nahrung aufgeschlüsselt ist und als Zuckerstoff in die Blutbahn gelangt. Das ist dann erst am späteren Abend der Fall. Man geht dann aber ins Bett und kann den Zucker nicht mehr verbrennen. Daher muß der Körper den überschüssigen Zucker in Fett umwandeln, um ihn zu speichern. Man sagt deshalb auch, daß man nachts dick wird und nicht tagsüber.
Was der Körper aber nachts braucht, das sind Vitamine, Spurenelemente und Proteine. Denn aus diesen Bestandteilen baut der Körper neue Zellen und das tut er vor allem nachts. Das gehört zur Rekreation (Erholung, Neuschöpfung), diese findet nicht nur mental durch das Schlafen statt, sondern auch ganz physisch im Körper durch die Neubildung von Zellen. Man esse abends also kein Brot, keine Kartoffeln, keinen Reis, keine Nudeln, sondern Obst, Yoghurt, Käse, Fleisch, Fisch. Zum Beispiel einen schönen großen Salat mit Hühnerbruststreifen.
Und zu Fetten: der Körper speichert zwar Kohlenhydrate in Form von Fett immer dann, wenn die Leber als natürlicher Zuckerspeicher "voll" ist. Das verleitet dazu, kein Fett zu essen oder fettreduzierte Nahrungsmittel zu wählen, wenn man abnehmen will. Aber das ist ernährungsphysiologisch betrachtet grundfalsch. Denn Fette sind die Schmiermittel des Körpers, v.a. kann die Verdauung und Aufspaltung von Nahrung besser funktionieren, wenn auch Fette in der Nahrung enthalten sind. Auch das Bauen von Zellen gelingt nicht ohne Fette. Wichtig ist nur auch hier, daß man Fette eher mittags als abends nimmt und wenn dann ein gutes Fett, also kein Frittenfett aus der Pommesbude, sondern ein teureres. Und davon nur soviel, wie wirklich nötig ist und daß nichts in Fett schwimmt. Nichts sonst schwimmt im Fett, auf der ganzen Welt schwimmen Dinge im Wasser und so sollte das auch bei der Nahrung grundsätzlich sein.
Man sieht, daß man also schon nur durch Nahrungsumstellung eine Veränderung des Stoffwechsels erreichen kann, der zu einer geschickteren Nährstoffzufuhr führt und zu einer veränderten Stoffwechselbedingung im Körper.
Und nun zum Sport: wenn hier geschrieben wurde, das Fitnessstudio sei nicht so geeignet, ist das natürlich sachlich gesehen Mumpitz. Gerade in Fitnessstudios gibt es Trainer, die sich auf Abnehmprogramme spezialisiert haben und dort kann sehr viel gezielter derjenige Stoffwechsel an den Geräten hergestellt werden, der zur Rückverwandlung angereicherter Fettpolster in Kohlenhydrate und dann zu deren Verbrennung führt. Man sagt übrigens immer so: man muß die Fette verbrennen. Das ist sachlich falsch, denn das passiert gar nicht. Der Körper würde wohl in Flammen aufgehen, wenn es so wäre. Was vielmehr geschieht ist, daß das Fett aus den Fettzellen gelöst wird und in einem energieaufwändigen Prozess rückgebaut wird in Kohlenhydrate. Damit die Kohlenhydrate sich dann nachts nicht wieder zurückverwandeln in Fett muß der Zucker im Blut von den Muskelzellen verbraucht werden.
Daher ist der Tip sehr gut, einen Kaffee zu trinken und dann nüchtern morgens Sport zu treiben. Denn der Körper hat dann wenig Zucker im Blut, greift daher auf den Zuckerspeicher Leber zurück. Ist die Leber leer, beginnt der Umwandlungsprozeß von Fett in Kohlenhydrat. Und wenn man dann noch weiter macht und bis dahin durchgehalten hat, werden ab da eigentlich durch Sport Pfunde verbraucht.
Daher ist auch das A und O beim Abnehmen der Ausdauersport. Das heißt, daß man lernen muß, die Körpermaschine so zu verwenden, daß man nicht aufhören muß, sondern weitermachen kann. Dabei muß aber dem Körper soviel abverlangt werden, daß er eine Notsituation erlebt und denkt: oh, ich brauche jetzt Zucker zum Verbrennen in den Muskeln und mein Mensch gibt mir nichts durch essen, nehme ich es also aus dem Fett, auch wenn das der umständlichere Weg ist. Man muß also am besten immer beim Sport auch bemerken, daß da ein Schweinehund ist, der auch heute wieder besiegt wurde. Denn die inneren Stimmen, jetzt mal besser aufzuhören und daß es genug sei, kommen gerade dann, wenn der Körper sich überlegt, ob er den energieaufwändigen Prozeß der Fettumwandlung beginnen soll, oder ob der Mensch nicht doch noch "vernünftig" wird und etwas ißt. Der Körper selber weiß ja nicht, daß er zu dick ist, das weiß nur das Gehirn, genauer der Verstand.
Und daher ist das eine psychische Geschichte, letztlich, Abzunehmen. Das Gehirn erhält laufend Signale, daß eine Notsituation im Körper gegeben ist und der Körper Hunger leidet, wenn er Fett umwandeln muß. Nur der Verstand kann wissen, daß Verhungern nicht droht, weil er weiß, daß Verhungern in der Regel nicht bei Dickleibigkeit erfolgt.
Deshalb habe ich auch so eine Hochachtung vor Menschen, die es schaffen viel Gewicht zu verlieren. Denn sie müssen im Grunde laufend gegen physiologische Signale des Körpers handeln. Man kann sich aber helfen, indem man zunächst mal trotz des Abnehmens sinnesbefriedigend unterwegs ist und "gut" isst, Leckeres isst, nur eben zu sinnvollen Zeiten und nicht in unnötigen Mengen. Schokolade z.B. darf man durchaus essen, aber eben morgens, wenn man weiß, daß man durch Aktivität den Zucker aus dem Blut wieder schnell entfernen wird. Verweigert man dem Körper nämlich Süsse, wird das Gehirn schon wieder denken, es seien Notzeiten und wird Signale an den Menschen senden, daß er besser mal ein Futterpolster anlegt in Form von Fettspeichern.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg und gutes Durchhaltevermögen. Vielleicht kannst Du ja den ein oder anderen aufgeschriebenen Gedanken gebrauchen.
Viele Grüsse,
Trixi Maus
P.s.: Ach ja und ich hoffe es ist nicht zu wirr, ich weiß daß ich Information manchmal etwas verdichte, aber Du scheinst die notwendige Aufmerksamkeit mitzubringen, um mein Textgewitter zu verstehen. Wenn Du noch Fragen in einem der Bereiche hast, dann frage.
Selbst erlebt spielt es überhaupt keine Rolle, wann man die Kalorien zu sich nimmt
es geht nur um die Anzahl Kalorien
Nebenbei nehme ich es dir sehr übel, dass du nachplapperst
Du dürftest das nicht