Zwei oder drei - bist DU dabei!

diabolo

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15. Januar 2005
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Das Wort Marsch soll aus fränkisch "Mark" herstammen und bedeuten "eine Markierung zu hinterlassen", man könnte sich also vorstellen, man marschiert über eine Wiese und hinterläßt niedergetretene Grashalme und totgetretene Tiere in und auf dem Boden. Auch hierbei wird achtlos Leben zerstört und den Absichten des Schöpfers ins Gesicht geschlagen, aber da die Schöpfung auch ohne einen personalen Gott vollkommen strukturiert ist sind auch die Ausgleichsvorgänge und Folgen für die Täter programmiert.

Das Marschieren ergibt sich aus dem Gehen, links - rechts, links - rechts, usw, wobei ein solcher physiologischer Vorgang kaum möglich ist ohne daß einer der beiden Schritte betont wird, es gibt also einen unbetonten und einen betonten Schritt. Das Gehen und Marschieren beruht also auf einem 2/4 Takt, oder genausogut auf einem 4/4 Takt und es ist interessant und kann sehr belebend und aktivierend auf einen wirken wenn man bewußt in einem 3/4 Takt geht, also immer ein betonter Schritt und dann zwei folgende unbetonte Schritte, wobei dann bei jedem folgenden Takt das jeweils gegenüberliegende Bein die Betonung übernimmt.

Sowas kann nicht ohne Folgen bleiben bzgl. einer gleichmäßigeren Aktivierung beider Hirnhälften und sicher gäbs hier für die bildgebenden Verfahren der emsigen Neurobiologen auch leicht nachzuweisen wie das was ich aus innerem Erleben beschreibe sich wie selbstverständlich in den unterschiedlichen Hirnregionen als verstärkte oder abgeschwächte Aktivität beobachten läßt. Wenn dann die Unempfindsamen auf den Bildschirmen sehen was sie nicht fühlen können so können sie dann auf gesichertem wissenschaftlichen Boden anfangen nachzudenken, ob und wo man dieses bewußte Marschieren im Dreiertakt vielleicht therapeutisch einsetzen kann und sich mit langen Doppelblindstudien die Zeit vertreiben und anderer Leute Geld ob so etwas denn wirklich wirkt.

Während das Gehen und Marschieren im Zweiertakt so etwas bodenständiges und ermüdendes zugleich hat ist der Drang der Dreiertakte geradezu emporhebend. Jeder kennt ja das kreisende Walzertanzen, dieses Auf und Ab, gäbs keine Schwerkraft gings immer hinauf, so geht es halt rauf und runter, das hat schon was unsittliches, rauf und runter. Der walzer dreht sich, vielleicht wie ein Kettenkarussell wo man auch mal höher fliegt und dann wieder herunter schwingt, mir gehts hier aber eher um die geradlienige Fortbewegungm nach vorne, im Dreiertakt.

So ein ganz unsittliches Monstrum im Dienste des Herrschaftswissens ist der Präsentiermarsch, in meinem inneren, in meiner Phantasie, marschiere ich dann sofort stramm und präsentiere mich irgendeiner Obrigkeit, prostituiere mich ihr geradezu, sodaß sie mich dann benutzen kann für ihre selbstgefälligen Wollüstigkeiten: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche!" Es kennzeichnet die Überlegenheit des Herrschenden mit solchen Formeln die gebundenen Seelen zu aktivieren. Vermutlich fühlten sich die SPDler geliebt bei dieser Äußerung und zeichneten die Kriegskredite ab.

Dabei kann ich gar nichts tun, gegen diese innere Bereitstellung, gegen die Selbstprostituierung meines Lebens für die interessierte Obrigkeit. Würde mich das Land rufen, und bei solchen Gelegenheit ist das Vaterland immer in Not müßte ich wie ein Lemming mich der Obrigkeit präsentieren. So ist das mit der seelenbindenden Kraft der Musik und mit der strukturierenden Kraft der Tonfolgen.

Die Frage ist natürlich wie man sich solch mächtigen Kräften die magischer Natur sind, denn die Musik hat eine Ebene wo sie pure Magie ist, entwinden kann. Die Lösung könnte in Variationen überlieferter und zementierter Musikstrukturen liegen, sodaß die Seele sich langsam aus der tradierten Fixierung variabel in andere Gestalten ändern kann, idealerweise würde der innere Zwang zur geschilderten Selbstauslieferung dann zur Option über die das Ich unter weitergreifenden Gesichtspunkten freier entscheiden könnte.

So kann man beispielsweise den Präsentiermarsch umschreiben in einen 3/4 Takt und man kann dann auch aufschlußreiche Wirkungsveränderungen in sich beobachten, wenn man kann. Bewegt sich nämlich der Präsentiermarsch im 2er Takt sehr bodenständig, so gab der 3/4 Takt hier schon vielmehr eine Art Aufwärtsbewegung wobei sich das Gefühl einer "Himmelsstürmung" einstellte und alsbald tauchten schon göttliche Vatervorstellungen auf und hier fand dann die Präsentation des Selbstes auf einer höheren, quasi schon geistigeren Ebene statt. Sozusagen Präsentiermarsch im Himmel, dies ist irgendwie schon angemessener als sich einer Obrigkeit auszuliefern, zumindest ist hier aber etwas Raum gewonnen, eine gewisse Entscheidungsfreiheit erreicht worden.

Man kann also sagen, die magische Wirkung der Zahl zwei, angewandt hier in der musikalischen Zeitstruktur fesselt die Seele in der Bodenständigkeit, worauf sich viele Würmchen oft viel zugute halten, aber die magische Wirkung der Zahl drei will die Seele mehr hin zum Geistigen impulsieren. Es hängt sehr viel davon ab, in welcher Zeitstrukturierung sich jemand bewegt, oder präsentiert, oder Musik hört oder selber gestaltet.

Der Oedipuskomplex in der Psychoanalyse kennt den an die Mutter inzestuös gefesselten Sohn und den erschlagenen (verdrängten) Vater, den in der Dyade gefesselten Sohn.

Bedenkt man nun wie Hitler incestuös und narzißtisch an die Mutter gefesselt war und diese frühe Problematik so verarbeitete, daß er ganz Deutschland zu seiner Geliebten erklärte und dieses Deutschland völlig beherrschte, so hat man etwa nichts anderes als wie der Mensch zumindest in unserem Kulturkreis die Natur, die Materie (an die er vaterlos incestuös abhängig im Inneren gebunden ist) kontrollieren, beherrschen und benutzen will.

Denn wir verharren weitgehend alle in einer vaterlosen (incestuösen; incessus=unrein) abhängigen Dyade zur materiellen Welt, die wir unserem Machtrieb folgend glauben beherrschen zu müssen. Es ist verständlich daß es für einen Erwachsenen leichter sein kann ein ganzes Land zu beherrschen (agieren) als etwa als Kind seine Mutter beherrschen zu können.

Man kann also den Oedipuskomplex viel grundlegender verstehen denn bei dem ermordeten Vater geht es in Wirklichkeit um die ermordete Empfindsamkeit für die spirituelle, geistige, väterliche Welt, die uns weitgehend abhanden gekommen ist - so hat die Symbolik des Dreierdramas eine viel umfangreichere Bedeutung die man im Hinblick auf eine umgreifendere Entwicklung des Menschen verstehen und anwenden kann.

Wer bisher zu folgen vermochte, den wird es nicht wundern, daß das Mittelalter musikalisch von der Zahl drei beherrscht war, heute dominiert rhythmisch weitgehend der Zweiertakt. Es kommen große Herausforderungen auf uns zu, nachdem dem 1. Weg des Glaubens und dem 2. Weg der aufgeklärten Vernunft muß in Zukunft ein dritter komplexerer Weg gefunden und realisiert werden, was auch heißt die Wirkungen der beiden Zahlen bewußter und intelligenter im Hinblick auf den zu wählenden Weg einzusetzen.

Die Neurobiologen glauben jetzt schon die Wirksamkeit der Psychoanalyse nachweisen zu können. Wenn sie dies können so eröffnet dies große Chancen für die Zukunft, weil wahrscheinlich dann auch jede der dreihundert Psychotherapien oder Methoden ähnlich in ihrer Wirksamkeit bewiesen werden wird.

Aber nicht nur das, man wird selber die Wirkung von dem was ich hier Magie nenne, nachweisen könne, etwa die Aktiverung unterschiedlicher Hirnareale bei der Realisierung verschiedener Zahlen und noch ganz andere Dinge die dem nur Bodenständigen heute noch nicht zugänglich sind. Man wird natürlich auch feststellen, daß Placebowirkungen, in entsprechenden Hirnarealen eine Wirkung nachweisen lassen sodaß es für die Wissenschaft noch viel Kämpfe bedeuten wird zu mehr und menschengemäßerer Wirklichkeitserfassung durchzudringen.

Diabolo
 
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Hallo Annara,

danke für Dein Angebot. Aber ich denke wir sollten gegebenfalls im öffentlichen Rahmen schreiben - wen es nicht interssiert der muß es ja nicht lesen.

Was mir schon Ende der 80er jahre auffiel ist daß es in der esoterik kaum Bücher gibt zu esoterisch relevanter Musik. Alles und jedes haben sich die Esoteriker bemächtigt, aber da scheint es in der regel nicht hinzureichen.
Ich hab aber die Fähigkeit alle diese Dinge, wie etwa osychoanalyse oder Esoterik oder eben auf zahlenqualitäten aufgebaute Musik oder Allopathie oder Homöopathie oder was auch immer nach und nach in ein einheitliches Continuum zu integrieren, als Mosaik einer Ganzheit.

Sowas hat schon was von Lebensaufgabe..........für Kommunikation in diesem Zusammenhang bin ich offen...........aber privat sollte es nur im Notfall sein, wenn es nicht anders geht. Schreiberei ist halt auch sehr aufwendig.

Diabolo (Maledikt der VIII)
 
Einige öffentliche Anmerkungen zu einer p.M. gestellten Frage.


Frage: Wie verhält es sich mit moderner Jazzmusik gegenüber der Marschmusik, auf mich wirkt die teilweise ganz anders!

Antwort: Ich bin kein großer Musikkenner und kann deshalb nichts sehr differenziertes über die moderne Jazzmusik aussagen!
Persönlich ging die mir fast immer gegen den Strich, sodaß ich wenig Lust habe mich konkreter damit zu befassen.
Insgesamt mag ich auf Akkorden basierende Musik ohnehin nicht besonders, die ist mir ohnehin zu "unvegetarisch" also insgesamt
durch die Eigenart der in den Akkorden zugrundeliegenden Terzen zu emotional und insoweit zuwenig geistig. (das Geistige basiert mehr auf Quarten und Quinten)
Hauptsächlich habe ich mir ein umfangreiches Wissen über elementare musikalische Wirkungen erarbeitet, was etwa Tonleitern (Modi), rhythmische Wirkungen und dynamische Wirkungen angeht, bei Tonleitern und Intervallen ist das Mikrotuning äußerst aufschlußreich, also kleinste Änderungen der Intervalle.
Konkreter habe ich mich hauptsächlich mit Musik auseinandergesetzt die mich in der Kindheit beeinflußt hat, vor allem Volksmusik und Kirchenmusik, hierbei Rückgriff auch auf die Kirchentonarten und noch grundlegendere antike griechische Tonarten oder aber auch arabische Tonarten etwa mit ganz anders wirksamen Intervallen wie neutrale Terzen, usw.

Mein Bild von Jazz ist schon daß er hauptsächlich auf Zweierrhythmen aufbaut, aber für den Marsch typisch ist eben auch die harte Durtonart, während im Jazz auch andere Intervallfarben, beruhend auf weicheren Tonleitern, insgesamt dunkler angewendet werden dürften. Das wird häufig wie das Gegenteil von Marschmusik etwa wirken. Zusätzlich ist im Jazz mehr Freiheit für die Improvisation gegeben, der gesteckte Rahmen ist weiter, solche Musik wird zwangsläufig kreativer und wesentlicher vom Hier und Jetzt bestimmt.

Frage: Könnte dies das Verbot durch die Nazis begründen?

Die Naziideologie erfordert den starken nordischen Mann der völlig gleichgeschaltet seine Individualität zurückdrängt und in seiner Identität in der Volksgemeinschaft aufgeht und dessen einziger Nutzen darin besteht die durch den Führer bestimmten Ziele dieser Gemeinschaft zu realisieren!

Ich persönlich kann die Nazistruktur eigentlich äußerst gut in der Kombination von 1. Fleischgenuß, 2.Zweiertakt, 3. Dur-Tonart
wiedererkennen. Nazis sind seelisch in dieser genannten Struktur natürlich ungeheuerlich vereinseitigt was menschliche Möglichkeiten angeht, und ebenso verhält es sich wenn man etwa auf starke deutsche leuchtende Musik eingeengt wird und dabei
fast ausschließlich die Dur-Tonart und der Zweierrhythmus die Seelen prägt.

Kommen Kräfte wie die Nazis mit solchen im Grunde äußerst simplen organisatorischen Strukturen an die Oberfläche so können solche ganz auf Ziele eingerichtete (gebündelte) Strukturen natürlich Enormes leisten, aber auf Kosten einer ungeheuren seelischen Einengung die sich für länger nicht halten kann. Deshalb können solche Systeme nur etwa länger überleben wen sie mittels Zensur alles abspalten was sich ihren Zielen widersetzt, für unwert erklären und vernichten. Genau genommen ist sowas eine Form des Spaltungsirreseins. Die Nazis hatten so gesehen gute Gründe den Jazz etwa zu verbieten.

Der Jazz führt sich ursprünglich zurück auf den Blues in dem unter anderem der "afrikanische Bauch" wirksam wurde.
Im Blues gibt es die blauen (eher mollartigen) Töne die aus meiner Sicht seelisch viel tiefer greifen als das auf mich immer wieder selbstentäußernd wirkende Dur, unsere Haupttonart. Nicht zuletzt die häufige Anwendung des Tritonus im Blues führte dazu, daß die Etablierten den Blues als Verbrechermusik bezeichneten, Bush würde den Blues heute als Terroristenmusik bezeichnen.

Der Tritonus ist die stärkste Dissonanz in der Tonleiter, der wie der unruhestiftende Teufel (Diabolus) der stärksten Konsonanz in der Tonleiter, dem Grundton (steht etwa für Gott oder ICH) gegenübersteht. Dieser Durcheinanderwerfer (Diabolus) realisiert die stärkste Triebkraft in der Tonleiter (wie in der Seele) und einem Tonsetzer muß es gelingen die entfachte Dissonanz und Triebkraft wieder beruhigend auf geeignetem Wege in den in sich ruhenden Grundton zurückzuführen ohne daß Brüche in den Kraftströmungen entstehen.

Gleichzeitig ist der Tritonus auch die Macht die Alles auf den Kopf stellen, die Verhältnisse auf den Kopf stellen kann, genauso wie es entgegengesetzte Komplementärfarben gibt, etwa Rot und Grün, so gibt es komplementäre Töne, also etwa D und As.
Goethe gab ja schon den Hinweis, daß im Auge immer auch die Komplermentärfarben erzeugt würden, was etwa bedeutet daß sich eben so ein Nazisystem nicht lange halten kann, die Komplementärereignisse in der Seele werden von geeigneten Kräften aufgefaßt oder das System vernichtet sich wegen seiner latenten Instabilität selber.

Die revolutionäre Kraft der Musik die ein versklavter Afrikaner aus dem Bauche weiß, weil der Tritonus, wie der Diabolus, und wie der Phallus am ehesten im Bauche daheim ist, auch ohne, daß er erst durch den genialen Otto Groß belehrt wurde, über die von ihm gefundene revolutionäre und anrchismusbefähigende Kraft des Unbewußten, zeigt in ihren inneren Zusammenhängen, daß sich kein irdisches System auf Dauer halten kann, solange es nicht die unheimlichen Kraftdynamiken des Tritonus zu integrieren weiß.
Das aber ist die Frage nach dem Umgang mit dem Bösen, gleichsam der Erlösung des Bösen, die einmal nichts anderes sein wird als unsere kollektive Selbsterlösung.
 
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> Das Indivuelle ist wichtig. Wer will schon gern ins Nirwana eingehen.
> Selbstvernichtung oder was ?

Was ist wichtig? Der Triumpf ist wichtig. Wie würde Lafontaine triumphieren
wenn er Schröder entmachten könnte, dem Machtgelüste folgend. Man denke an
den sich selbst gefallenden Narzißten in der Menge, etwa bei der Leipziger
Demo zuletzt.
Lafontaine Volkstribun und Triumphator. Schröder soll mal gesagt haben, den
Arbeiter müsse man mit der Nase in den Dreck stoßen.
Entkleidet man diesen Tagtraum Schröders von einigen Schalen bleibt der
Vatermord, der vaterlose und atheistische Schröder.
Familiensteller Hellinger verkündet Männer die mit jungen Frauen...sind in
Abhängigkeit zur Mamma geblieben. Schröder immer noch ein
Sozialhilfeempfänger bei der Mamma, nur als Kanzler mit etwas höherem
Regelsatz. So könnte Lafontaines Triumpf Schröder zu dem führen was er von
den Traumschalen entkleidet ist, ein Nichts. Könnte es so sein?

Triumpf kommt von thriambos und meint einen Spitznamen von Dyonisus. Ein
Thriambos ist ein Lobgesang auf dyonisisches Treiben, auf orgiastisches,
ekstatisches Treiben und Rauschzustände. Ein Triumpfgesang auf die
orgiastische Beglückung.
Dieses dyonisische Treiben empfind ich wie was positives nachdem sich mein
Inneres sehnt, wie etwas abgespaltenes von mir nicht zu erreichendes, und
mir scheint unter christlicher Sicht wird dies zu Sodom und Gomorrha.
Betrachte ich diesen Bereich in meinem Inneren so kann ich wüsteste und
unerhörteste Vorstellungen entwickeln, schließlich bin ich in Sodom
aufgewachsen, zumindest nannte man den Ort auch so. Aber Sodom und Gomorrha
ist natürlich überall, ebenso wie das Paradies überall ist, man muß sich nur
selber bischen in seinem Inneren auskennen und sich vom allgemeinen
Herdentrieb nicht daran hindern lassen die Tiefen und Untiefen seines
Inneren auszuloten.

Man kann bei diesem Verständnis von Triumpf - Thriambos also einen in dem
Wort gegebenen Zusammenhang erkennen, also einen Zusammenhang zwischen dem
Machttrieb (Lafontaines etwa) und der orgiastischen Erfüllung unter
dyonisischer Leitung.
So gesehen kann ich das Gefühl, in eine Frau zu ejakulieren, neu betrachten
und sehe, daß was ich da empfinde, nach erfolgreicher Ejakulation ist ein
Art Triumpfgefühl. Ich kann mich hierbei vor allem an meinen ersten Koitus
mit einer Studentin in Marburg erinnern. Mir scheint das hier das
Triumpfgefühl an seinem richtigen und originären Platz beheimatet ist - und
es stellt sich die Frage wieweit erst die dyonisische Potenz, die phallische
orgiastische Potenz gestört werden muß, daß sich der Wille zu triumphieren
dann auf Machtgelüste verschiebt, etwa eine Herde zu beherrschen, was ich
Lafontaine z.B. unterstelle.

Bedenkt man nun, daß wir womöglich alle in unserem orgiastischen Erleben
mehr oder weniger durch christliche Tradition reduziert sind, so könnte sich
mit der Zerstörung der dyonisischen Möglichkeit gleichsam der Machttrieb als
Grundlage des Realitätsprinzipes
entwickelt haben. Apollon der Machtmensch? (ICH) , Dyonysus der Lustmensch
(ES) - bzw. das dyonisische Prinzip wurde gestört und ins Unbewußte
(Schambildung) verschoben.

Bringt man nun Adlers nicht weiter hinterfragte konstitutive
Minderwertigkeit (Nichtigkeit) als Grundlage des Machttriebes hiermit
zusammen, so könnte die konstitutive Minderwertigkeit durch die Zerstörung
der phallischen (dyonisischen) Potenz im Kern bedingt sein und welche
Minderwertigkeit ist für einen Mann schon schwerer zu ertragen, als die
sexuelle Impotenz, was hier meint die volle dyonisische orgiastische Potenz.
Hieraus ergibt sich dann um die Machtpathologie der Machtpsychopathen und
Machtneurotiker aufzulösen die Notwendigkeit der Wiederherstellung der
dyonisischen Potenz. Hiermit gelangt man in die Nähe von Otto Groß und
Wilhelm Reich. Wird es in Zukunft einmal eine kulturelle Differenzierung
geben, die die Wiederherstellung der dyonisischen Potenz erlaubt ohne die
durch Triebverzicht erreichten Fortschritte wieder aufgeben zu müssen.?
 
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