Die "heiligen" 3 Könige . . .

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Also bei Matthäus steht nur, dass es Weise aus dem Morgenland gewesen sein sollen (Mt 2[7-11]. Es werden dort weder Namen noch eine Anzahl genannt. Es wird lediglich noch erwähnt, dass sie Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke mitbrachten. Aus diesen drei Kostbarkeiten wurde dann im 6. Jahrhundert geschlossen, dass es wohl drei Könige gewesen sein müssten. In dieser Zeit bekahmen dann auch die drei Könige ihre standesgemäße Namen.

Bei der Geburtsgeschichte von Lukas 2[8-16] fehlen diese Weisen, denn dort sind es die Hirten, die als Zeuge der Geburt Jesus auftreten. Ja, Markus und Johannes schweigen zum Thema Geburtsgeschichte völlig.

Merlin
 
Also bei Matthäus steht nur, dass es Weise aus dem Morgenland gewesen sein sollen (Mt 2[7-11]. Es werden dort weder Namen noch eine Anzahl genannt. Es wird lediglich noch erwähnt, dass sie Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke mitbrachten. Aus diesen drei Kostbarkeiten wurde dann im 6. Jahrhundert geschlossen, dass es wohl drei Könige gewesen sein müssten. In dieser Zeit bekahmen dann auch die drei Könige ihre standesgemäße Namen.

Richtig.

Im NT wird wenig über diese drei Weisen aus dem Morgenland gesagt.

Was wir zu wissen meinen, das hat seine Quelle meist in Legenden und Volksfrömmigkeit.

Doch sind Legenden und Volksfrömmigkeit keineswegs zu verachten!
 
Was wir zu wissen meinen, das hat seine Quelle meist in Legenden und Volksfrömmigkeit. Doch sind Legenden und Volksfrömmigkeit keineswegs zu verachten!
Lieber Colombi,

das möchte ich ganz gewiss nicht verachten, denn diese Frömmigkeit liegt der Seele meist viel näher, als die Lehre selbst. Ich halte deshalb viel davon auf diese Art die Spiritualität mit Leben zu erfüllen, um sie auch erfahren zu können. Wichtig erscheint mir jedoch, mit welcher Absicht diese Frömmigkeit verbunden wird.

Merlin
 
das möchte ich ganz gewiss nicht verachten, denn diese Frömmigkeit liegt der Seele meist viel näher, als die Lehre selbst. Ich halte deshalb viel davon auf diese Art die Spiritualität mit Leben zu erfüllen, um sie auch erfahren zu können.

Das ist schon ganz OK so! :)

Ich habe auch nicht dich gemeint und nicht gemeint, dass du es bist, der Volksfrömmigkeit verachtet. :)
 
Nun hat die Nacht vor dem Dreikönigstag begonnen.

Nach altem Glauben ist das auch eine besondere Nacht in der Reihe der Rauhnächte. :)
 
Und nun haben wir heute Feiertag! - --Jedenfalls in Baden und Württemberg!
Und auch wir in Österreich.

In der Volksfrömmigkeit, sind die drei Weisen aus dem Morgenland als die Könige Kaspar, Melchior und Balthasar die besonders gewichtigen Menschen, die die hohe Gotteswürde Jesu anerkennen und ihr mit Geschenken huldigen.

Der Legende nach wurden sie von einem Stern zur Geburtsstätte Jesu geleitet, der sie vorher in ganz dummer Weise zu Herodes führte, was die Flucht nach Ägypten und den Kindermord zur Folge hatte.

Das ist alles sehr fraglich und es wundert mich immer wieder, dass sogar die moderne Astronomie den Stern insofern zu "beweisen" versucht, als zu dieser Zeit zwei Planeten konjugierten. (Ich glaube Jupiter und Venus)

Die Geburt Jesu Christi dürfte aber in Wirklichkeit höchst unauffällig gewesen sein. Und nicht zu Weihnachten und nicht im Jahr Null unseres Kalenders, sondern vorher einmal. Das bedeutet, Weihnachten kann man wirklich wahr äußerlich und gemäß allen Bräuchen beibehalten und feiern

--- aber: Man sollte Weihnachten immer als Erinnerung an eigene, innere Vorgänge wahrnehmen. Innere seelische Vorgänge. Denn jeder Mensch schwankt in seinem Innenleben, das sich nur bei besonderen Anlässen aufhellt und sonst im Alltag nur den äußeren Erfordernissen zugewandt ist.

Das Innere bzw. die Seele ist somit recht zugedeckt und desinteressiert, dunkel bis schwarz in ihrem Erleben. Das heißt, der König Alltag, der König Verstand hat gleich nach dem Geborenwerden eines hellen höheren Gefühls (Jesus in der Herberge Herzgefühle) alle kleinen, schwachen, höheren Nachregungen getötet. (Kindsmord)

Und das höhere Gefühl hat sich zurück gezogen, ist in die trockene, ferne Wüste und ins ferne unerreichbare Ägypten verzogen.
 
Nur so nebenbei zum Zeitpunkt der Geburt Jesus:

Zunächst erzählt Lukas die Geschichte von Zacharias und Elisabeth in Verbindung mit Johannes dem Täufer. Bei Lukas 1(5) wird berichtet, dass Zacharias ein Priester der Ordnung Aiba gewesen und ihm bei seinem Tun im Tempel ein Engel erschienen sei und ihm eröffnete, dass seine Frau schwanger werden würde:Lukas 1 [23] Und es begab sich, da die Zeit seines Amtes aus war (Zacharias), ging er heim in sein Haus [24] und nach den Tagen ward sein Weib Elisabeth schwanger und verbarg sich 5 Monate.

Dazu muss man wissen, dass die Amtszeiten der Tempelpriester nach einem jährlichen Turnus festgelegt wurden. Man weiß, dass die Amtszeit der Aiba von Juli bis August dauerte.

Lukas erzählt dann in 1[26],[39-41] wie Maria nach 5 Monaten zu ihrer verwandten Elisabeth reist und dort bemerkte, dass sie ebenfalls schwanger sei. Wenn man das nun nachrechnet, könnte also Jesus im Februar gezeugt worden sein. Nach diesen Eckdaten dürfte somit die Geburt Jesus in den Monaten September oder Oktober gelegen haben.

Als Dreh- und Angelpunkt zur Frage des Geburtsjahres bietet sich in der von Lukas erwähnten Volkszählung, die sich jedoch im Widerspruch zu Matthäus steht. Bei Lukas steht in diesem Punkt nichts von Herodes dem Großen sondern: Lukas 2 [2] Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius der Landpfleger von Syrien war.

Matthäus erwähnt hingegen: Mt 2 [1] Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes.

Es gab nun in diesem Zeitrahmen im Römischen Reich zwei Volkszählungen, wobei ein Reichszensus im Jahr 8 v. Chr. und ein Provinzialzensus im Jahr 6 n. Christus. Das Problem ist nun, dass Cyrenius (Quirinius) erst ab dem Jahr 6 n. Chr. Landpfleger war und somit der Reichszensus ausscheidet. Zudem wurden beim Reichszensus nur jene gezählt, die auch im Reich lebten und das Bürgerrecht hatten. Der Provinzialzensus wurde hingegen in den Provinzen des Reiches bei allen Bewohnern durchgeführt.

Judäa wurde aber erst mit der Amtsenthebung von Herodes Archelaos zur römischen Provinz, zu der eine Volkszählung durchgeführt wurde. Etwas, das auch bei Flavius Josephus erwähnt wird und zur großen Verstimmung des Volkes in Judäa führte. Der Geschichtsschreiber berichtet davon, dass sich Judas der Galiläer öffentlich gegen diese Zählung stellte: „Die Schätzung bringe nichts anderes als offenbare Knechtschaft mit sich.“ Der besagte Reichszensus wird bei Flavius jedoch nicht erwähnt.

Bei alledem sollte man noch berücksichtigen, dass Herodes der Große im Jahre 4 v. Chr. verstorben war. Lukas schreibt ferner, dass Jesus zu beginn seines Wirkens etwa 30 Jahre alt gewesen sei. Ein Umstand, der dann in Zusammenhang mit seinem möglichen Todesjahr, die ganze Erzählung stimmig machen würde. Wenn man hingegen Matthäus glauben möchte, wäre Jesus bei seinem Tod mindestens 38-40 Jahre alt gewesen.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass in der Geschichte von Lukas auch etwas von der Wirklichkeit verwoben sein könnte.


Merlin
 
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Hier auf Mallorca werden die Hlg. Drei Könige mehr gefeiert als der 24. Dezember. Erst am 6. Jänner, wenn die König einziehen bekommen die Kinder ihre Geschenke.
In Palma gibt es am Mittwoch einen großen Umzug - die drei Könige kommen mit einem Schiff am Hafen an und dann geht es weiter in einer Art Corso über die Hafenpromenade bis zum Rathaus, wo sie dann Geschenke verteilen.
Ich freu mich schon drauf. 19 geschmückte Wägen sollen es heuer werden ...

:)
Zippe

Der Umzug war gestern Abend. Und anstatt Gold, Weihrauch und Myhrre haben sie 5 Tonnen Süßigkeiten in die Menge geworfen.
Mir wär ja Gold lieber gewesen ...

:D
Zippe
 
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