Der Übermensch.

Es gibt mit ihm nichts zu besprechen und er wird keine Hoffnung erfüllen, denn wenn er kommt, dann rettet er uns nicht, sondern dann löst er uns ab.

Hmmm... wenn er uns ablöst, dann sind wir ja nicht mehr da. Es gibt also keinen Untermenschen mehr, über dem der Übermensch stehen könnte. Das ist es ja, das gefährliche am Übermenschen. Er verlangt - unausgesprochen - immer nach einem Untermenschen.

Der Übermensch würde uns für ausgesprochen doof halten

Das ist eine eigenheit von Übermenschen, scheinbar weniger entwickelte für doof zu halten. Auch die Europäer haben die "Wilden" vielleicht als zurück geblieben betrachtet und dabei einiges übersehen. Der Übermensch ist grundsätzlich schlecht fürs Klima - das sag ich jetzt einmal ganz frei raus - weil er einfach nach einem Untermenschen verlangt.

und wir würden ihn nicht verstehen können. Davon abgesehen ist der Gedanke, ein physisches Lebewesen könne "zwischen" Gott und einem anderen physischen Lebewesen stehen, zwar sehr alt, aber nichtsdestotrotz töricht.

Gewiss. Da geb ich dir recht. Darum darf man auch ein wenig den Sarkasmus mitlesen :)
 
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Demnach würde ich der Hygenie halber den Begriff Übermensch generell ersetzen.

Vielleicht durch Gottmensch? Unter dem Gesichtspunkt einer evolutionären Entwicklung vom Tier > Tiermensch > Normalmensch :D > Gottmensch ???

Da aber Gott an sich auch so ein umstrittenes Phänomen ist und ich mich an das Nichts wende, wenn ich nicht weiter weiß, kann ich den Übermenschen nur durch "Nichtmensch" ersetzen.

Der Übermensch ist der Nichtmensch.
 
Der Übermensch würde uns für ausgesprochen doof halten ....

Das glaub ich gar nicht so zwingend.

Der Übermensch vielleicht schon, der bettet sich ja gern auf duftenden Rosen. Aber der Gott - oder Nichtmensch, der wahrhaft erhaben ist, über dieses irdische Treiben der Menschleins, der würde verstehen - tiefes Verständnis aufbringen - für die Bewohner dieser Welt und sich nicht mit Wertungen aufhalten - vielleicht sogar mir ein wenig bei der Entwicklung aus diesem schwierigen Stadium der Individuation behilflich sein.

Darum erwarte ich ja so sehnsüchtig das Raumschiff mit den lieben Grauen :rolleyes:
 
was leider wirklich zählt ist die mehrheit oder die minderheit.

Irrtum.

i.) Weder kann eine Minderheit zählen, noch kann eine Mehrheit zählen; zählen kann immer nur _ein_ bewusstes Individuum.

Das 'Leider' ist Heuchelei von individuellen (!) Feiglingen, die aber offensichtlich als Individuum sprechen und omnipotente Behauptungen aufstellen wie:

" ...mensch ist mensch...er hat auch keinesfalls dazugelernt."

Damit stellt sich der Mensch, der sich Darkhorizon nennt Über den menschen

Logik ist einfach.

T.
 

"Oh Bruder! Als ich vergeßlich war, zeigte mit mein wahrer Lehrer den Weg.
Ich ließ alle Riten und Feierlichkeiten hinter mir und badete nicht mehr im heiligen Wasser.
Ich lernte, daß ich allein es war, der wahnsinnig und verrückt war,
Die ganze Welt um mich herum aber vernünftig und gesund und ich diese weisen Menschen nur gestört hatte.
Von da an wußte ich, das ich mich nicht mehr im Nebel der Ehrerbietung und Verbeugung zu wälzen brauchte:
Ich läutete die Glocke im Tempel nicht mehr,
Ich setzte kein Götzenbild mehr auf den Thron,
Ich verehrte das Götzenbild nicht mehr mit Blumen.
Es ist nicht die einfache Lebensweise, die das Fleisch kasteit um den Herrn zu erfreuen.
Wenn Du Deine Kleider ablegst und Deine Sinne abtötest, wirst Du den Herrn nicht erfreuen.
Der Mensch, der gütig und freundlich ist, der Rechtschaffenheit praktiziert,
Der passiv bleibt inmitten der weltlichen Angelegenheiten,
Der alle Kreaturen der Erde als sein eigenes Selbst ansieht,
Der erlangt das unsterbliche Sein und der wahre Gott ist immer mit ihm.
Kabîr sagt: "Der erlangt den wahren Namen, dessen Worte rein sind und der frei ist von Stolz und Dünkel".
(Kabir)
 
Mei mei, wenn man das so liest, dann sind scheinbar nur pessimistisch eingestellte Menschleins hier unterwegs.
Organisch betrachtet bleibt Mensch ein Mensch.
Im Hirn und in der Gefühlswelt sieht es dann etwas individueller aus ...
aber ja, ich bin geblendet von der Idee, ich wäre ein Individuum, denn ich bin keins, aber auch kein Mensch wie alle Menschen.
Ich bin ein Nichts!
Könnte man so meinen.
Doch. Ne, ich bin wer.
Ich muss nicht wie alle anderen Menschen sein, aber ich will auch nicht über ihnen stehen. Was ich will ist eine Menschheit, die nicht nur an das Jetzt sondern auch an ein gesundes und harmonisches Morgen denkt - seit gestern!

Wer sich von Übermenschen oder von Nazis bedroht fühlt, der hat noch nicht begriffen, dass die Bedrohung direkt auf seinem Teller liegt und in seiner Umgebung vergnügt herum wandelt.

Und Gott und Engel und sonstige Führer wenden diesen Mist hier auf Erden nicht ab! Die Menschen (organisch), Individuen (hirn(lich)), sollten damit mal schleunigst anfangen.

;) ... und dennoch ich sehe es optimistisch ... immer mehr Leute denken bereits drüber nach und einige setzen ihre Gedanken sogar in Taten um! Der Beginn der Übermensch(lichen)-Epoche.

Gruß Tarja
 
Davon abgesehen ist der Gedanke, ein physisches Lebewesen könne "zwischen" Gott und einem anderen physischen Lebewesen stehen, zwar sehr alt, aber nichtsdestotrotz töricht.

Ja, aber es ist nicht nur ein Gedanke. Es ist Praxis im Alltag und manchmal steckt sogar Methode dahinter. Denn noch ist der Mensch auf dieser Erde vom Menschen manipulierbar. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das im Zuge der Entwicklung noch ändert. Oft steht Arbeit und institutioneller Zwang zwischen dem physischen Menschen und Gott (dessen Representation im Menschen für mich das Gewissen ist).

Immer, wenn methodisch oder im Zugzwang versucht wird, einem Einzelindividuum die Verbindung zu seiner Gewissenzentrale, die in seinem Wesenskern steckt, zu erschweren bzw. verunmöglichen - steht Menschenwerk und Kollektivzwang zwischen dem Individuum und Gott. Eine sehr gefährliche Situation, aber wahrscheinlich nur bei Kleingläubigen zu verwirkichen.

Nicht nur im alltäglichen Wirtschaftsleben wird keine rücksicht auf die Gott-Mensch Verbindung genommen. Selbst die Kirche - als Institution - ist nicht frei von Methode, sich zwischen Gott und den Menschen zu stellen, denn die Angst machende Androhung von Strafe und ewiger Verdammnis im Sündenfall schafft nichgts anderes, als einen Widerstand zwischen dem Menschen und seiner göttlichen Sphäre. Überall, wo nach einem gestrengen Regelwerk vorgegangen und die Intuition des Einzelnen unterdrückt wird - steht Menschenwerk und Menschendenken zwischen Gott und dem Menschen.

Übermenschen kenne ich keinen, doch übermenschliche Phänomene, die aus Kollektivzwängen heraus entstehen sehe ich schon. Überall da, wo institutioneller Zwang zu verzeichnen ist, wo das Individuum übergangen oder gar unterdrückt wird, da ist die Übermenschlichkeit am Wirken.

*****

Der Gottmensch aber, wie ich ihn oben erwähnt habe und wie ich ihn mir vorstelle, ist zum einen frei und unangreifbar für institutionelle Zwänge oder erkennt sich zumindest bewusst auf einem Weg, der in die Freiheit führt, weil er nicht mehr zweifelnd sondern wissend ist, um sein eingebunden sein (Atman) in die göttliche Sphäre (Brahman, das lebendige, alles beatmende Nichts.)

Der Atmane ist auf dem Weg zu Brahma, aber er ist nicht mehr zweifelnd, sondern wissend geworden, dass dieser Weg ein ganz persönlicher ist, den er nur Allein gehen kann und er ist frei vom geringsten Bedürfnis, sich über einen anderen Menschen zu stellen, und sei es in noch so edler Absicht. Der Atmane ist wandelnde Demut geworden und er ist auch wissend, um das Leid in der Welt.

Also so zumindest meine theoretische Philosophie. In der Praxis hinke ich natürlich einige Inkarnationen hinterher, doch in einem bin ich mir gewiss:

Es gibt keinen Menschen über dem Menschen. Es gibt nur einen Gott über und innerhalb des Menschen.

Naja, und klarer Weise wird sich der Gottmensch nicht selbst Gottmensch nennen, sondern sich einfach als Mensch erkennen.
 
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Als Zarathustra in die nächste Stadt kam, die an den Wäldern liegt, fand er daselbst viel Volk versammelt auf dem Markte; denn es war verheißen worden, daß man einen Seiltänzer sehen solle.
Und Zarathustra sprach also zum Volk:

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden?
Was ist der Affe für den Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und ebendas soll der Mensch für den Übermenschen sein; ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.
Ihr habt den Weg vom Wurm zum Menschen gemacht, und vieles ist in euch noch Wurm. Einst wart ihr Affen, und auch jetzt noch ist der Mensch mehr Affe als irgendein Affe.

Seht, ich lehre euch den Übermenschen.
Der Übermensch ist der Sinn der Erde.
Nicht eure Sünde, eure Genügsamkeit schreit zum Himmel.
Wo ist der Blitz, der euch mit seiner Zunge leckt?
Seht, ich lehre euch den Übermenschen, der ist dieser Blitz.

Als Zarathustra so gesprochen hatte, schrie einer aus dem Volke:
Wir hörten nun genug von dem Seiltänzer; nun lasst uns ihn auch sehen!
Und alles Volk lachte über Zarathustra. Der Seiltänzer aber, welcher glaubte, daß das Wort ihn gälte, machte sich ans Werk.

(Also sprach Zarathustra; Auszug)
 
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