Der Übermensch.

Aus Süddeutsche Wissen:
Was wäre wenn ... es einen Gott gäbe?

Wenn ein allmächtiger, allwissender allgütiger Gott existierte, leten wir in einer Welt ohne Hitler, Hunger, Hedgetfonds und Haarausfall. Kein Kind würde je an Leukämie erkranken, und die Menschen würden sich nicht aufgrund religiöser oder nationalistischer Wahnideen die Köpfe einschlagen. Ein solcher Gott hätte nicht zugelassen, dass in seinem Namen Hexen verbrannt werden, und schon vor Jahrhunderten zu Menschenrechten, Freiheit, Demokratie und Tierschutz aufgerufen.
Von einem allmächtigen Gott dürften wir erwarten, dass er der beste PR-Mann des Universums wäre. Wenn er mit uns kommunizieren wollte, würde er als brennender Dornbusch in der UN-Vollversammlung erscheinen, oder seine frohe Botschaft in Leuchtbuchstaben in den Himmel schreiben.
"Hey Leute, habt euch doch endlich lieb und glaubt an mich!"
Niemals käme er auf den Gedanken, einen Teil seiner selbst (Gottessohn) von einer historischen Besatzungsmacht (den Römern) an einem entlegenen Ort (Jerusalem) am Kreuz hinichten zu lassen und dann zu denken: "Na, die Leute werden schon verstehen, was ich damit bezweckt habe!"
...

(Michael Schmidt-Salomon)

Ich hab jetzt einen Teil des Textes weggelassen. Es ging am Ende noch um den Urknall, sozusagen, den Designer Gott. Das Umständliche Hin und Her, bis dann endlich der Mensch zustande kommt.

Ich denke, wenn es Gott, so wie ihn sich die Kirche und viele Menschen vorstellen, geben würde, dann müsste man über obigen Text eher was anderes schreiben können. Und deshalb gibt es ihn für mich nicht.
Nicht als etwas, das über uns steht, vielleicht als etwas, das sich zwischen uns befindet.
Gott ist für mich die Natur. Und Antworten erhalte ich von ihm, wenn wir die Natur zerstören, uns selbst zerstören ... in Form von Arten-/Sterben und Katastrophen.

Gruß Tarja
 
Werbung:
Klar ist die Individuation ein wichtiger Prozess.

Aber hat man hier mal einen bequen Platz gefunden, ist der weg noch lange nicht zu Ende.

Ja, es sei denn, man begnügt sich mit dem Häuschen, dass man sich gebaut hat und dem Porsche in der Garage.

Der Atmane geht weiter.
Er verschenkt sein Häuschen und den Porsche und zieht weiter, denn sein Weg führt ihn zur Verinnerlichung der Welt.

Doch das macht ihn nicht zum Übermenschen. Das Gegenteil ist der Fall.
Er wird dadurch ein Untermensch denn er bewegt sich bewusst weiter unter den Menschen.

Das ist übrigens nichts besonderes. Es gibt schon viele Atmans auf der Welt.

Ich bin keiner, denn ich rede zuviel darüber. Atmans reden nicht soviel.

Ich bin nur ein armer, kleiner Sünder mit viel Schwäche im Fleisch :D
 
Ein Atman stellt sich keinen Gott vor, er hat kein Bild von einem Gott.

Er geht einfach hin zu ihm und irgendwann merkt er, das Brahman die ganze Zeit über bei ihm war.

Also so haben es mir die Atmans erzählt. Obs wahr is, weiß ich nicht.:dontknow:


:reden:
 
Nicht als etwas, das über uns steht, vielleicht als etwas, das sich zwischen uns befindet.

Ja, klar ist Brahman unter mir, über mir und rundherum wie auch in mir und das stellt überhaupt kein Problem für mich dar, denn das Problem entsteht nur im Menschendenken, wo den Richtungen Oben und Unten verschieden Wertigkeiten und Qualitäten zugeordnet werden. Ich, der ich ein Atman bin, kenne dieses Problem nicht.

Erzählte mir ein Atmane aus meinem Bekanntenkreis.

Ich bin sehr froh darüber, dass sich auch derartige Geschöpfe mit mir abgeben und nicht nur die Alkoholiker aus der Kneipe. :banane:
 
Ich bin nur ein armer, kleiner Sünder mit viel Schwäche im Fleisch :D

Hi,

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung! ;)

Ach, kann man auch zu einem Übermenschen werden, wenn man das Haus und den Porsche gleich überspringt und nach der Ausbildung gleich zu paar Monate Berufspraxis und dann HarzIV überschwenkt.
Also ist doch eigentlich unterstes Niveau, oder?:D
Bin ich echt schon so nah dran - am Atman?

Gruß Tarja
 
Der vollkommene Atman aber erkennt sich als wesensgleich mit dem Brahman und löst sich dann vielleicht auf ... ich weiß es nicht.

Aber nicht mal das macht in zum Übermenschen.

Vielleicht eher zum Nichtmensch .... aber weit entfernt vom Übermenschen.

Über einen vollendeten Atman der ein Brahman wurde, kann ich gar nix sagen. Ich kenne keinen Einzigen.

Zu den Qualitätsunterschieden zwischen Oben und Unten will ich noch sagen. Das sind alles Konstrukte vom Menschengeist. Hilfsmittel. Es gibt nur einen Anfang - meinetwegen den Urknall - und einen Weg. Und die, die sich auf dem Weg wiederfinden, wissen zunächst nichts über seinen Verlauf, bis sie lernen, ihre Augen auch hinaus zu werfen, aus der Timeline.

Die wirklich wahre Qualitätsprüfzentrale befindet sich jenseits vom Menschengeist. Der Tyranosaurus Rex war ein gescheitertes Projekt.

Der Mensch ist vielversprechender. Der Mensch ist Hoffnungsträger.
 
Bin ich echt schon so nah dran - am Atman?

Gruß Tarja

Vielleicht... ich weiß es nicht.

Ich kenne die Atmans nur aus meinem Bekanntenkreis, es sind Rechtschaffene, fleissige Bürger darunter und auch Sozialhilfeempfänger.
Das scheint mir kein Kriterium zu sein.

Wie nah oder fern du vom Atman bist, kannst du wohl nur in dir selbst erfahren :rolleyes:
 
Werbung:
...mir abgeben und nicht nur die Alkoholiker aus der Kneipe. :banane:

Wobei ich einräumen muss und Niveaudifferenzen gleichzeitig ausräumen muss, dass ich auch hier schon gefallene, gescheiterte Atmans getroffen habe, die auch meine Freunde sind und die darum kämpften, wieder aufzustehen. Ein Zeichen für mich, dass Atmans keine Übermenschen sind. Ich kenne einen, der hat Jahre im Knast verbracht und kniet heute manchmal vor seinem Buddhaaltärchen und verweilt wacker im Kampf gegen die Dämonen in seinem Inneren und rundherum, auf das sie ihn nicht zerstören. Nein, so ist das nicht .... in allen Gesellschaftschichten kann man Atmans finden, wenn man will.

Es ist halt nur einfach so, dass Alkohol und Drogen als Geländer fürs Leben nicht wirklich tauglich sind.

Da ist sogar das Nichts noch stabiler.
 
Zurück
Oben