Hallo Jessay!
Aber zwischen Menschen, denen ein Beruf mit einem ethischen Inhalt wichtig ist und Menschen, die zwanghaft anderen ihre Hilfe anbieten müssen, damit ihr schwaches Selbstwertgefühl bestärkt wird, besteht doch noch ein großer Unterschied.
das meine ich aber auch
In diesem Zusammenhang hatte ich mal die Geschichte eines Alkoholikers und seiner ihn tapfer pflegenden und hegenen Frau gelesen. Er war also schwer alkoholkrank mit all den schrecklichen Nebenwirkungen wie Aggression und körperlicher Vernachlässigung seiner Person. So ziemlich alle seine Bekannten hatten schon die Segel gestrichen und waren entschwunden. Nur seine Frau blieb tapfer an seiner Seite, räumte hinter ihm her, seufzte zwar über sein Verhalten bei den Nachbarn, meinte aber immer hoffnungsvoll "zusammen würden sie den Teufel Alkohol in den Griff bekommen." Sie steckte ihn auch in eine Therapie nach der anderen, holte ärztlichen Rat ein und tat wirklich alles für diesen Mann.
Eines Tages hatte dieser Mann dann ein eingehendes Gespräch mit einem Mediziner, der ihm keine große Lebenserwartung zubilligte, wenn er sich weiter dem ausufernden Alkoholgenuss hingibt. Nun, vielleicht war das Bewusstsein des Alkis gerade in diesem Moment so groß, daß etwas davon zu ihm durchdrang. Er nahm den nächsten Entzug in Anspruch und nach der Entlassung begann er Sport zu treiben, später konzentrierte er sich auf das Joggen, welches er nach kurzer Zeit bis auf 2 Stunden ausdehnen konnte. Er stellte gleichzeitig seine Essgewohnheiten um und mit dem zunehmenden sportlich gesunden Aussehen, achtete er auch wieder zunehmend auf sein Äußeres. Er hatte es geschafft.
ja...so kann es verlaufen. meine mutter ließ meinen onkel auch erstmal "fallen". aber dem zeitpunkt der therapie stand sie zu ihm. er war von selbst bereit sich helfen zu lassen.
Nun passierte etwas Interessantes. Mit dem zunehmenden Maß seiner Wiederherstellung, wurde die Laune seiner Frau immer schlechter. Sie mäkelte nur noch an ihm herum. Je weiter er sich von ihr abnabelte und wieder ein ICh-Bewusstsein und ein "normaler" Mensch wurde, um so unglücklicher wurde sie. Das ging dann soweit, daß sie ihm - ein trockener Alkoholiker - eine Schnapsflasche in die Nähe stellte........Er jedoch blieb standhaft, er wollte nicht zurück in sein altes Leben. Das Ende war, das sie ihn verließ. Ihr krankes Pflegeobjekt wollte nicht länger krank und abhängig sein sein, etwas was sie jedoch unbedingt brauchte, um weiterleben zu können.
LG
Urajup