unterstützung beim Trauern?

Ruma

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11. September 2007
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Hallo an euch alle!
ich habe lange gesucht, ein forum zu finden das mir helfen könnte, dann bin ich hierher gekommen.
ich schreibe in dieses Forum, denn ich brauche euren rat.
ich habe das große Glück vom Leben bisher von tragischen Verlusten verschont worden zu sein.
Doch vor drei Jahren starb eine Person, die meiner besen Freundin sehr nahe stand. wir alle staunten wie sie damals damit umging, (aber wir vermuteten bereits das sie es wohl vorübergehen kurz verdrängte). damals sprach sie nicht wirklich darüber, antwortete nur kurz wenn man sie darauf ansprach und wenn sie doch von ihrer freundin sprach, dann nur so, asl ob sie eben eine entfernte bekannte war. sie blieb uns, und wohl auch sich selbst verschlossen...

doch heute, rief sie mcih an, den tränen nahe und erzähte mir plötzlich von sich aus dass sie nun wieder öfter an sie denkt, und damals eben versucht hat ihr leben weiterzuleben,und mir scheint es so als ob nun genug zeit vergangen ist und sie nun wirklich zu trauern beginnt, als ob es ihr JETZT wirklich bewusst wird.

sie hat nicht sehr viele gute freunde und zu mri hat sie das größte vertrauen. sie beginnt sich mir nun zu offenbaren und ich möchte sie unterstützen und auffangen, doch leider bin ich einer jener egoistischen menschen deren soziale fähigkeiten in der pubertät stecken geblieben sind, ohne wirklichre emphatie und erfahrung, und ich nicht weiß wie ihr ihr helfen kann. das ich sie nicht "professionell" betreuen kann ist mir klar (sie würde aber keien professionelle hilfe wollen...)
aber sie sucht hilfe bei mir, wie soll ich mch verhalten? was hilft in so einer situation, was kann ich sagen oder tun das es nicht nach billigen floskeln klingt? leider ist sie auch nicht religiös...
ich weiß ich müsste es am besten wissen da ihr sie ja nciht kennt, sondern ich,
aber vielleicht habt ihr ja ein paar tipps oder ratschläge, wie ich sie einfach ein wenig unterstützen kann... ich will sie ein wenig unterstützen doch bin ratlos und hab angst etwas falsch zu machen, dass sie sich dann wieder verschliesst, und sich dann wieder alleingelassen und überfordert fühlt...

mit lieben Gruß
Ruma
 
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Hallo Ruma,

zunächst musste ich ein wenig lachen über Dein "bin da in der Pubertät steckengeblieben". Du hast ja 'ne Meinung von Dir. Du bist damit überhaupt nicht alleine, die meisten sind noch dort, tun nur ein wenig anders.

Zum Thema: Wenn Deine Freundin weinen muss, lass sie weinen. Trösten führt nur wieder zum Abbruch und Du weißt sicher auch wie gut es ist, mal die Tränen kullern zu lassen. Das tut gut, das nimmt Druck. Wenn Du es aushalten kannst, lass sie weinen so lange sie möchte und respektiere ihren Schmerz damit. Soll nicht heißen, dass Du ihn sonst nicht respektierst aber dahinter ist es meist so: Viele Menschen trösten leider aus reinem Egoismus. Unbewusst. Der Schmerz, die Traurigkeit einer anderen Person erinnert an den eigenen Schmerz. Und damit dieser Spiegel verschindet versucht man schnell zu beruhigen.

Lad' Deine Freundin doch einfach ein, mach'n Tee oder so und kaufe eine große Packung Taschentücher. Und dann lass sie einfach erzählen und weinen, solange sie will. Es kann dauern, denn auch ihre Tränen sind alte Tränen, die nicht nur etwas mit ihrer jetzigen Situation zu tun haben. Da ist auch altes mit drin, vielleicht kommt sie irgendwann dahin, aber das ist ja auch nicht Deine Aufgabe, sie dorthin zu bringen. Sei einfach da, dass genügt völlig.

So mache ich es.

Gruß
Andreas
 
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Liebe Ruma!

Das wichtigste ist, dass du ihr das Gefühl gibst, für sie da zu sein, ihr zuzuhören, dass du dich bemühst sie zu verstehen. Dabei solltest du vor allem authentisch sein, d.h. so sein wie du bist. Sie wendet sich ja schließlich gerade an dich um Hilfe. Du könntest ihr auch einfach sagen, dass du gerne für sie da bist, du aber selber dabei auch oft sprachlos bist. dass du aber auch wenn du mal nichts sagst oder vielleicht auch etwas ungeschicktes sagst, auf jeden fall für sie da bist.
dass du nicht empathisch bist oder nicht hilfreich bist, glaube ich nicht. Sie kennt dich ja schließlich auch und würde sich nicht an dich wenden, wenn du es nicht wärst. dass dich die situation selbst manchmal vielleicht "überfordert" oder schwierig für dich ist und du angst hast etwas falsch zu machen, verstehe ich vollkommen und es ist auch ganz normal. es ist ja auch eine schwierige situation. sei einfach für sie da, verbring zeit mit ihr, sei ihr eine freundin wie bisher und achte dabei aber auch auf deine grenzen. unterstützung heißt nicht zwingend immer genau das richtige zu sagen, sondern einfach das Gefühl zu vermitteln, da zu sein und zu stützen. vor allem emotionale unterstützung, d.h. warme, herzliche, positive Gefühle, Verständnis, Wertschätzung usw. rüberzubringen ist dabei am wichtigsten und wird von Betroffenen als am hilfreichsten erlebt. Das sagt zumindest die Unterstützungsforschung der letzten 40 Jahre aus.

liebe grüße!
 
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