Anarchie = Chaos oder die natürliche Ordnug?

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Diejenigen, die sich am lautesten nach Anarchie sehnen, wären die ersten, die, falls wirklich Anarchie ausbräche, tot mit blutverkrustetem Hintern in den Trümmern ihrer Existenz lägen. Ohne staatliche Ordnung herrschen Blutsbande, Gewalt und Heimtücke, und der einzige warme Lebensraum für Alle-lieb-hab-Hippies wäre für einige Stunden der Spieß über dem Lagerfeuer. Mir würde es auch nicht besser ergehen, aber ich sehne mich ja auch nicht danach.
 
Diejenigen, die sich am lautesten nach Anarchie sehnen, wären die ersten, die, falls wirklich Anarchie ausbräche, tot mit blutverkrustetem Hintern in den Trümmern ihrer Existenz lägen. Ohne staatliche Ordnung herrschen Blutsbande, Gewalt und Heimtücke, und der einzige warme Lebensraum für Hippies wäre für einige Stunden der Spieß über dem Lagerfeuer. Mir würde es auch nicht besser ergehen, aber ich sehne mich ja auch nicht danach.

Ich würde sagen ohne Ordnung herrschen Blutsbande, Gewalt und Heimtücke - das ist ein Prinzip. Dein satz hat den Anschein eines Erfahrungssatzes, der er aber leider nicht ist und kratzt daher an der staaltichen Heilslehre. Jeder wie er glaubt - das gilt freilich bloß im anarchismus ;)

edit: "kratzt an staatlicher Heilslehre" ist missverständlich. Er kratzt insofern daran, als er gerne einer davon wäre, oder so.
 
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Ich würde sagen ohne Ordnung herrschen Blutsbande, Gewalt und Heimtücke - das ist ein Prinzip. Dein satz hat den Anschein eines Erfahrungssatzes, der er aber leider nicht ist und kratzt daher an der staaltichen Heilslehre. Jeder wie er glaubt - das gilt freilich bloß im anarchismus ;)
Bitte erspare mir die logischen Beweise dafür, dass deine Utopie voll toll funktioniert - die haben auch Kommunisten, Libertäre, Islamisten und Faschisten jederzeit parat - und lass mich einfach zwei Bemerkungen machen:

1. Wo es keine Instanz gibt, die sicher stellt, dass ein bestimmtes Regelwerk eingehalten wird, da herrscht der Stärkste unter dem Heimtückischsten. Eine Anarchie, die so eine Instanz vorsieht, egal wie diese aussehen mag, ist keine Anarchie.

2. Was geschieht, wenn staatliche Ordnungen zusammenbrechen, lässt sich immer wieder beobachten; jüngst etwa in Somalia oder Teilen der arabischen Welt. Deine Utopie wiederum hat keine reale Entsprechung, und hier sind wir wieder bei dem, was alle Ideologen sagen: Alles wäre perfekt und super und paradiesisch, wenn nur x gleich y wäre.
 
Was geschieht, wenn staatliche Ordnungen zusammenbrechen, lässt sich immer wieder beobachten; jüngst etwa in Somalia oder Teilen der arabischen Welt.
Wenn Gewohnheit zusammenbricht, bricht gewöhnlich immer eine kleine Welt zusammen. Der Grund liegt in der Anpassung.
In der Urzeit muss Anarchie geherrscht haben, damit staatliche Systeme erst entstehen konnten.
 
Bitte erspare mir die logischen Beweise dafür, dass deine Utopie voll toll funktioniert - die haben auch Kommunisten, Libertäre, Islamisten und Faschisten jederzeit parat - und lass mich einfach zwei Bemerkungen machen:

1. Wo es keine Instanz gibt, die sicher stellt, dass ein bestimmtes Regelwerk eingehalten wird, da herrscht der Stärkste unter dem Heimtückischsten. Eine Anarchie, die so eine Instanz vorsieht, egal wie diese aussehen mag, ist keine Anarchie.

2. Was geschieht, wenn staatliche Ordnungen zusammenbrechen, lässt sich immer wieder beobachten; jüngst etwa in Somalia oder Teilen der arabischen Welt. Deine Utopie wiederum hat keine reale Entsprechung, und hier sind wir wieder bei dem, was alle Ideologen sagen: Alles wäre perfekt und super und paradiesisch, wenn nur x gleich y wäre.

Lass mich auch zwei grundsätzliche Bemerkungen machen:

1.) Anarchisten, zumindest kann ich für die individualistischen sprechen, sagen nicht, dass ihre "Utopie" bzw. System besser ist, weil es erstens kein System gibt, sondern den freien Zusammenschluss von Menschen, oder nicht (ja, auch der Anarchismus lässt Staaten zu, keine Frage) und zweitens wird der anarchismus, so wie ihn die Marktanarchisten begreifen niemandem aufgezwungen, sondern im Gegenteil nichts anderes verlangt als das Recht auf sich selbst und das heißt mit seinem Eigentum aus dem Etatismus austreten zu dürfen, welche form dieser auch immer annimmt.

2.) anarchisten verzichten nicht auf Regelwerke und Gerichte, sie verzichten nicht auf Ordnung und Struktur. Was Anarchos -mancher Prägung- wollen, ist die am Markt bemessene alternative! Stell dir vor, es gäbe kein staatliches Rechtsmonopol, sondern die Möglichkeit zwischen alternativen zu entscheiden - das ist Anarchismus. Kein Mensch will doch Monopolisten, aber ausgerechnet der Staat, der sich immer weiter aufbläht und in immer tiefere Regionen des Menschseins eintritt, da verteidigen manche das Machtmonopol mit Zähnen und Klauen, weil er eben heute Demokratie und morgen erdoganistan heißt.

auf dein Beispiel mit Somalia will ich nicht eingehen, das ist zu offensichtlich polemisch :rolleyes:
 
Wo es keine Instanz gibt, die sicher stellt, dass ein bestimmtes Regelwerk eingehalten wird,
Selbst Stammesgesellschaften, die von "Zivilisierten" gerne als primitiv bezeichnet werden, haben oft sehr rigide Regeln und Tabus, die für das Zusammen- und Überleben nötig sind. Die, die hier vollmundig Anarchie predigen, würden in solchen Tribes sehr schnell sehr hart an die Kandare genommen oder ausgestoßen.
 
Selbst Stammesgesellschaften, die von "Zivilisierten" gerne als primitiv bezeichnet werden, haben oft sehr rigide Regeln und Tabus, die für das Zusammen- und Überleben nötig sind. Die, die hier vollmundig Anarchie predigen, würden in solchen Tribes sehr schnell sehr hart an die Kandare genommen oder ausgestoßen.

Ich glaube nicht, dass man eine Stammesgesellschaft mit herrschaft im herkömmlichen Sinn in Verbindung bringen sollte. In solchen Gruppen wird man der Sozialstruktur eher mit Begriffen wie Macht und autorität gerecht und ich sehe keinen Grund warum das nicht auch in einer anarchistischen Gesellschaft gelten sollte.
diejenigen, die hier vollmundig zu wissen glauben, was Marktanarchisten wollen, sollten sich vielleicht mal hinter die einschlägige Literatur klemmen, anstatt die Argumente, die üblicherweise Anarchisten verwenden (die stammesgesellschaft wird da ja allzu gerne herangezogen) durch den Kakao zu ziehen.

wer auf sein eigentum beharrt, ist anarchist - man sollte sich von der Vorstellung trennen es handle sich um renitente Spätpubertierende, die den ganzen Tag die toten Hosen hören und sich ab und an mit der Polizei kloppen. Mit denen habe ich soviel gemein, wie ich mit oberflächlicher Polemik zu tun haben möchte: gar nichts.
 
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Wollen wir die Anarchie der Sterne
oder wirklich eine
perfekt inzinierte
Ordnung der Menschheit?


Sterne so sagt man werden aus dem Chaos geboren...

"Ich sage euch: man muß den Chaos in sich tragen, um einen tanzenden Stern gebären zu können.
Ich sage euch : ihr habt noch Chaos in euch."

(Nietzsche)
Mir macht Anarchie Angst. Ist doch bestimmt nicht gut, wenn jeder macht was er will:barefoot:
 
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