Nussschale
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Hallo Condemn, möglicherweise wiederhole ich mich manchmal.
Ich hab die Schlagworte mal makiert. vielleicht gleich zu Beginn: ich sehe den Kapitalismus nicht nur gar nicht so negativ, sondern ich betrachte diese form des Wirtschaftens als die einzig moralisch relevante und ich bestreite, dass Kapitalismus auch nur ansatzweise etwas mit Religion, oder Ideologie zu tun hat.
Zum thema Ideologie: ich denke man muss hier zwei Dinge unterscheiden, die beide begrifflich in "Ideologie" enthalten sind, zugleich aber auch nicht völlig getrennt werden können.
Das eine ist die Weltanschauung eines jeden einzelnen. die ist da, die wird nicht so schnell über den Haufen geworfen und manche Überzeugungen sind so hart, dass sie ein Leben lang anhalten. Ich glaube nicht, dass das die Lesart von "Ideologie" sein kann/darf, die hier diskutiert wird, weil dieses eigene Licht auf die Welt unumstößliches Selbsteigentum ist und das letzte das man verliert, wenn man zugrunde geht - es ist quasi Menschsein selbst und ich bin der Überzeugung, dass wir nur dann moralisch richtig handeln, wenn wir niemals eine andere Person aufgrund ihrer Überzeugungen fremdbestimmen (was klarerweise nicht heißt, dass "wir" sie nicht aufgrund ihrer Handlungen fremdbestimmen dürfen/müssen, etwa, wenn sie die Freiheit einer anderen Person untergräbt).
Das andere Verständnis von Ideologie ist die Heilslehre, die politische und religiöse Ideologie, diejenige Ideologie, die andere ins Kollektiv zwingt, indem sie Strukturen aufbaut (Staat) denen man sich nicht entziehen kann, wenn man nicht das wenige Eigentum - sofern erlaubt - aufgeben will.
Das jetzt also mal recht grob. Mein eigentliches Bemühen dreht sich aber darum zu zeigen, dass Kapitalismus vielleicht viel mit der ersten Art zu tun hat, aber nichts mit der zweiten. Ich bestreite daher auch, dass Kapitalismus eines von vielen "Systemen" sei, zwischen denen man sich vielleicht sogar vernünftigerweise entscheiden kann. d.h. ich will nicht von einem System neben anderen sprechen, sondern ich meine, dass die Gesellschaftsform, die im anarchismus beschrieben wird eine völlig andere Systemqualität hat, als diejenigen, die man üblich in einen Topf schmeißt, wie Kommunismus, Faschismus, Theokratie, Demokratie, Wohlfahrtsstaat, etc.
Diesen Systeme ist ja allen gemein, dass sie ein Ordnung als Ziel haben, einen idealen, homöostatischen Zustand auf den das Individuum gedrillt und gerichtet wird: Der Kommunismus die gleichheit, der Faschismus die Reinheit und Gleichheit, der gotteststaat das gottgefällige Leben, die Demokratie die Gerechtigkeit, der Wohlfahrtsstaat die Verantwortung eines jeden gegenüber jedem usw. Das sind alles individuenvergessene Zweckgemeinschaften, die das höhere zum Vorwand nehmen das einzelne, den kleinsten Teil des Systems auszubeuten und auszuradieren, wenn nötig, um das System zu erhalten - das ist Kollektivismus.
Kapitalismus aber, als Prinzip, nicht als gegenwärtiger Zustand (und daher als Bezeichnung mMn fehl am Platz) ist die antithese gegenüber diesem Systemverständnis. Kapitalismus und es gibt keinen Kapitalismus, wenn es kein anarchokapitalismus ist - alle anderen formen leiden an etatistischen Verformungen und Missbildungen, ist die Philosophie und Moral des Individuums, denn nur hier auf der kleinsten Ebene fällt die Entscheidung mit meinen Händen und meinem Kopf die Natur in einer Weise zu verändern, dass sie mir Wohlstand und Zufriedenheit bringt. Und so unterschiedlich wie diese Ziele sind, so unbeherrschbar und unvernünftig (im positiven Sinn - mir wird keine Vernunft aufgezwungen), so mannigfaltig ist der zustand der Summe dieser einzelnen Handlungen, für die es sich wohl kaum auszahlt einen Systemnamen zu entwerfen, denn es gibt kein System.
Kapitalismus ist daher niemals Religion, weil er jede Religion zulässt, er ist niemals ideologisch, weil er jede Ideologie zulässt. Kapitalismus bedeutet unabdingbares Privatrecht, solange das Privatrecht anderer nicht berührt wird. Es bedeutet über sein eigentum verfügen zu können, wie es beliebt, solange das eigentum anderer nicht genommen wird.
Ich denke also sehr wohl, dass Systeme die Ursache für glück und Unglück sind nämlich Glück für die Systemgewinner (Ausbeuter) und Unglück für die Systemverlierer (Ausgebeutete). Der Kommunismus spiegelt nicht wieder, wie "wir" ticken. Er spiegelt wieder wie eine kleine mächtige Gruppe denkt, die sich an Menschen und deren Eigentum, die sie nichts angehen, wie ein Zeck festsaugt und ihnen Lebenssaft abpresst (so hat es Marx anschaulicherweise forumliert). Die Menschen ticken aber nicht so, sondern sie ticken so oder so und dafür spricht etwa, dass die größten Schwarzmärkte der Geschichte des Staates im Kommunismus zu finden waren.
Es kann keine moralische Frage sein, ob Menschen mal mehr oder weniger Glück in diesem oder jenem System finden, sondern immer nur, welche Möglichkeiten habe ich meines eigenen glückes Schmied zu sein - und jeder staat untergräbt diese Möglichkeit.
ich glaube es bringt wenig, darauf jetzt näher einzugehen, da ich meine, das nach meinem Dafürhalten oben beantwortet zu haben.
ich denke ich habe mein Verständnis darüber zum ausdruck gebracht in welchem Verhältnis Kapitalismus und Ideologie stehen, als auch was reinkapitalistisches Denken bedeutet und was nicht und ebenso wie ich zu einer Ideologie stehe, die es sich zum Ziel nimmt "das möglichst gute Leben" auf dieser Welt zu schaffen (ich hätte das jetzt so gelesen, als ginge es um das Leben anderer)
Das sind Fragen, die in diesem Faden bereits beantwortet wurden und die jedem Anarchisten früher oder später entgegengeschnalzt werden. Es ist eigentlich ganz einfach. Ich will diese Leistungen alle! ich behaupte lediglich, dass sie nicht staatlich organisiert werden müssen. Und tatsächlich bezahle ich ja auch mit meinen Steuern für diese Leistungen, nur eben gezwungenermaßen, also warum sollte ich sie nicht in Anspruch nehmen, auch wenn sie nicht ihren Marktpreisen entsprechen und privatwirtschaftlich viel effizienter organisiert werden könnten.
ich glaube ich brauche das nicht mehr beantworten.
Anarchisten bestreiten nicht die Notwendigkeit sich zu organisieren um gut leben zu können. Sondern sie bestreiten, dass nur ein Monopolist dafür Sorge tragen kann.
Das ist eine vieldiskutierte Frage in libertären Kreisen und nach Jahrzehnten noch nicht am Ende. Grundsätzlich sehe ich darin keinen Widerspruch, ich halte es nach Marktgesetzen nur für sehr unwahrscheinlich. Wo es Monopolisten gibt, gibt es einen Anreiz für Investitionen, wennglich es nach anarchokapitalistischen Vorstellungen möglich wäre, dass es eine Person gibt, die alles besitzt, bloß, wie wahrscheinlich und wirklich denkbar wäre dieses Szenario. Wie könnte man sich eine solche Gesellschaft vorstellen, in welchen begriffen?
Die Frage ist aber eigentlich eine ganz andere und zwar in welcher Weise wäre es besser oder schlechter verglichen mit heute? Kapitalismus ist wie erwähnt keine Heilslehre: klar gäbe es Konflikte, selbstverständlich würden sich Konzerne gegenseitig ausstechen, aber das tun sie erstens heute (nebenbei ja prinzipiell nichts verwerfliches) und zwar gerade weil es ihnen gelingt auf die Politik Einfluss zu nehmen. Es ist der staat, der einen Schauplatz eröffnet an dem Konzerne agieren können ohne sich dem Druck auf dem Markt aussetzen zu müssen - und das ist der Staatskapitalismus, der viele Probleme auf dieser Welt erzeugt.
dem kann ich mich anschließen. Ich mag das Wort "Solidarität" zwar nicht, weil es politisch in Besitz genommen wird, insbesondere von der Sozialdemokratie, aber ja: Gegenseitigkeit ist eine Eigenschaft, die Menschen auszeichnet, die mMn nach aber nicht erzwungen werden darf.
Ob ein "System" ins Extrem kippen kann? ich glaube Reißbrett Systeme können das sehr wohl. Aber ich glaube nicht, dass sobald Menschen ihr natürliches Recht auf Selbsteigentum zurückgegeben wird, irgendeiner dieser Menschen auf dieses Recht freiwillig verzichten würde. Wie gesagt ich halte vom Systembegriff hier nichts, aber ich meine, dass ein Individuum und sein Privatrecht die beste Prävention vor totalitarismus ist.
Ich selbst sehe Kapitalismus auch gar nicht so negativ. Aber es ist ein bisschen wie mit Religionen. Ich habe nichts gegen irgendeine Religion solange sie eben nicht zur Ideologie wird. Kapitalismus für mich selbst bedeutet eine Art der Freiheit und ich bin kein Kapitalismus-Gegner weil ich grundlegend nicht denke das "Systeme" die Ursachen für Glück oder Unglück sind. Sie spiegeln eben wieder wie wir ticken.
Ich hab die Schlagworte mal makiert. vielleicht gleich zu Beginn: ich sehe den Kapitalismus nicht nur gar nicht so negativ, sondern ich betrachte diese form des Wirtschaftens als die einzig moralisch relevante und ich bestreite, dass Kapitalismus auch nur ansatzweise etwas mit Religion, oder Ideologie zu tun hat.
Zum thema Ideologie: ich denke man muss hier zwei Dinge unterscheiden, die beide begrifflich in "Ideologie" enthalten sind, zugleich aber auch nicht völlig getrennt werden können.
Das eine ist die Weltanschauung eines jeden einzelnen. die ist da, die wird nicht so schnell über den Haufen geworfen und manche Überzeugungen sind so hart, dass sie ein Leben lang anhalten. Ich glaube nicht, dass das die Lesart von "Ideologie" sein kann/darf, die hier diskutiert wird, weil dieses eigene Licht auf die Welt unumstößliches Selbsteigentum ist und das letzte das man verliert, wenn man zugrunde geht - es ist quasi Menschsein selbst und ich bin der Überzeugung, dass wir nur dann moralisch richtig handeln, wenn wir niemals eine andere Person aufgrund ihrer Überzeugungen fremdbestimmen (was klarerweise nicht heißt, dass "wir" sie nicht aufgrund ihrer Handlungen fremdbestimmen dürfen/müssen, etwa, wenn sie die Freiheit einer anderen Person untergräbt).
Das andere Verständnis von Ideologie ist die Heilslehre, die politische und religiöse Ideologie, diejenige Ideologie, die andere ins Kollektiv zwingt, indem sie Strukturen aufbaut (Staat) denen man sich nicht entziehen kann, wenn man nicht das wenige Eigentum - sofern erlaubt - aufgeben will.
Das jetzt also mal recht grob. Mein eigentliches Bemühen dreht sich aber darum zu zeigen, dass Kapitalismus vielleicht viel mit der ersten Art zu tun hat, aber nichts mit der zweiten. Ich bestreite daher auch, dass Kapitalismus eines von vielen "Systemen" sei, zwischen denen man sich vielleicht sogar vernünftigerweise entscheiden kann. d.h. ich will nicht von einem System neben anderen sprechen, sondern ich meine, dass die Gesellschaftsform, die im anarchismus beschrieben wird eine völlig andere Systemqualität hat, als diejenigen, die man üblich in einen Topf schmeißt, wie Kommunismus, Faschismus, Theokratie, Demokratie, Wohlfahrtsstaat, etc.
Diesen Systeme ist ja allen gemein, dass sie ein Ordnung als Ziel haben, einen idealen, homöostatischen Zustand auf den das Individuum gedrillt und gerichtet wird: Der Kommunismus die gleichheit, der Faschismus die Reinheit und Gleichheit, der gotteststaat das gottgefällige Leben, die Demokratie die Gerechtigkeit, der Wohlfahrtsstaat die Verantwortung eines jeden gegenüber jedem usw. Das sind alles individuenvergessene Zweckgemeinschaften, die das höhere zum Vorwand nehmen das einzelne, den kleinsten Teil des Systems auszubeuten und auszuradieren, wenn nötig, um das System zu erhalten - das ist Kollektivismus.
Kapitalismus aber, als Prinzip, nicht als gegenwärtiger Zustand (und daher als Bezeichnung mMn fehl am Platz) ist die antithese gegenüber diesem Systemverständnis. Kapitalismus und es gibt keinen Kapitalismus, wenn es kein anarchokapitalismus ist - alle anderen formen leiden an etatistischen Verformungen und Missbildungen, ist die Philosophie und Moral des Individuums, denn nur hier auf der kleinsten Ebene fällt die Entscheidung mit meinen Händen und meinem Kopf die Natur in einer Weise zu verändern, dass sie mir Wohlstand und Zufriedenheit bringt. Und so unterschiedlich wie diese Ziele sind, so unbeherrschbar und unvernünftig (im positiven Sinn - mir wird keine Vernunft aufgezwungen), so mannigfaltig ist der zustand der Summe dieser einzelnen Handlungen, für die es sich wohl kaum auszahlt einen Systemnamen zu entwerfen, denn es gibt kein System.
Kapitalismus ist daher niemals Religion, weil er jede Religion zulässt, er ist niemals ideologisch, weil er jede Ideologie zulässt. Kapitalismus bedeutet unabdingbares Privatrecht, solange das Privatrecht anderer nicht berührt wird. Es bedeutet über sein eigentum verfügen zu können, wie es beliebt, solange das eigentum anderer nicht genommen wird.
Ich denke also sehr wohl, dass Systeme die Ursache für glück und Unglück sind nämlich Glück für die Systemgewinner (Ausbeuter) und Unglück für die Systemverlierer (Ausgebeutete). Der Kommunismus spiegelt nicht wieder, wie "wir" ticken. Er spiegelt wieder wie eine kleine mächtige Gruppe denkt, die sich an Menschen und deren Eigentum, die sie nichts angehen, wie ein Zeck festsaugt und ihnen Lebenssaft abpresst (so hat es Marx anschaulicherweise forumliert). Die Menschen ticken aber nicht so, sondern sie ticken so oder so und dafür spricht etwa, dass die größten Schwarzmärkte der Geschichte des Staates im Kommunismus zu finden waren.
Es kann keine moralische Frage sein, ob Menschen mal mehr oder weniger Glück in diesem oder jenem System finden, sondern immer nur, welche Möglichkeiten habe ich meines eigenen glückes Schmied zu sein - und jeder staat untergräbt diese Möglichkeit.
Aber bei uns wird Kapitalismus durchaus oft zur Ideologie - gleichzeitig ist vieles gerade deshalb kein Kapitalismus mehr. Denn Banken-Rettungen z.B. sind mehr Planwirtschaft als Kapitalismus. Und rein kapitalistisches Denken ist dann durchaus ideologisch weil es ja Werte total verschiebt. Während es doch im Grunde darum gehen sollte "Kapital", also äußere Werte, zu schaffen und zu haben um in einer unsicheren Welt möglichst gut zu leben - auch für die eigene Familie, ist es einfach so extrem geworden dass dem sehr vieles untergeordnet wird. Und das spiegelt sich kollektiv in vielem wieder, z.B. wie Menschen bewertet werden.
ich glaube es bringt wenig, darauf jetzt näher einzugehen, da ich meine, das nach meinem Dafürhalten oben beantwortet zu haben.
ich denke ich habe mein Verständnis darüber zum ausdruck gebracht in welchem Verhältnis Kapitalismus und Ideologie stehen, als auch was reinkapitalistisches Denken bedeutet und was nicht und ebenso wie ich zu einer Ideologie stehe, die es sich zum Ziel nimmt "das möglichst gute Leben" auf dieser Welt zu schaffen (ich hätte das jetzt so gelesen, als ginge es um das Leben anderer)
Dann solltest Du aber auch nichts in Anspruch nehmen dass der Staat bzw. die Gemeinschaft zur Verfügung stellt. Das betrifft dann Straßen und Spielplätze und Schwimmbäder und Schulen etc. Du darfst nie die Polizei rufen falls Du überfallen wirst denn Du solltest ausschließlich selbst für Deinen Schutz sorgen usw.
Das sind Fragen, die in diesem Faden bereits beantwortet wurden und die jedem Anarchisten früher oder später entgegengeschnalzt werden. Es ist eigentlich ganz einfach. Ich will diese Leistungen alle! ich behaupte lediglich, dass sie nicht staatlich organisiert werden müssen. Und tatsächlich bezahle ich ja auch mit meinen Steuern für diese Leistungen, nur eben gezwungenermaßen, also warum sollte ich sie nicht in Anspruch nehmen, auch wenn sie nicht ihren Marktpreisen entsprechen und privatwirtschaftlich viel effizienter organisiert werden könnten.
Und das Problem ist doch nicht das der Staat sich bereichert. Der Staat ist doch total überschuldet und Beamte werden nicht übermäßig gut bezahlt. Polizisten z.B. bekommen doch viel zu wenig. Das Problem ist, dass der Staat zu oft dabei hilft dass schon übermäßig reiche Privatpersonen/Gruppen aus der Staatskasse versorgt werden. Die ganzen Banken- und Staats-Rettungsaktionen sind gigantische Raubzüge. Und zwar in gewisser Weise sogar doppelt.
ich glaube ich brauche das nicht mehr beantworten.
Aber ohne Staat als Organisationsform - das dürfte für die meisten düster werden.
Anarchisten bestreiten nicht die Notwendigkeit sich zu organisieren um gut leben zu können. Sondern sie bestreiten, dass nur ein Monopolist dafür Sorge tragen kann.
Doch, würden sie. Es ist sehr natürlich dass jede Form von Macht sich bis zu einem gewissen Punkt zentralisiert und daher auch immer aktiver Konkurrenz aus dem Weg räumt. Auf dem Weg korrumpiert und pervertiert sie aber so sehr das es zu einer Eskalation kommt und dann geht das wieder kaputt - und feiert kurz darauf Wiederauferstehung.
Das ist eine vieldiskutierte Frage in libertären Kreisen und nach Jahrzehnten noch nicht am Ende. Grundsätzlich sehe ich darin keinen Widerspruch, ich halte es nach Marktgesetzen nur für sehr unwahrscheinlich. Wo es Monopolisten gibt, gibt es einen Anreiz für Investitionen, wennglich es nach anarchokapitalistischen Vorstellungen möglich wäre, dass es eine Person gibt, die alles besitzt, bloß, wie wahrscheinlich und wirklich denkbar wäre dieses Szenario. Wie könnte man sich eine solche Gesellschaft vorstellen, in welchen begriffen?
Die Frage ist aber eigentlich eine ganz andere und zwar in welcher Weise wäre es besser oder schlechter verglichen mit heute? Kapitalismus ist wie erwähnt keine Heilslehre: klar gäbe es Konflikte, selbstverständlich würden sich Konzerne gegenseitig ausstechen, aber das tun sie erstens heute (nebenbei ja prinzipiell nichts verwerfliches) und zwar gerade weil es ihnen gelingt auf die Politik Einfluss zu nehmen. Es ist der staat, der einen Schauplatz eröffnet an dem Konzerne agieren können ohne sich dem Druck auf dem Markt aussetzen zu müssen - und das ist der Staatskapitalismus, der viele Probleme auf dieser Welt erzeugt.
Es ist wirklich natürlich und nicht nur für Menschen. Es gibt kein System, das so sehr im Gleichgewicht ist das es nicht auch aus dem Gleichgewicht in ein Extrem läuft um ins Gegenteil zu kippen etc. Ich glaube es ist eines der natürlichsten Prinzipien des ganzen Universums. Das heißt aber nicht dass man nicht Teil dessen sein sollte die Dinge möglichst etwas auszuleveln. Und da ist z.B. Solidarität eines von vielen Themen... also das man zumindest im eigenen Umfeld möglichst solidarisch ist. Wäre es jeder wäre alles besser. Und das fängt eigentlich mit "Respekt" an, also das man möglichst respektvoll mit Menschen umgeht. Am besten mit allen aber am wichtigsten eben mit jenen die einem am nächsten stehen. Denn es ist m.A.n. das Gegenteil dessen, also wie schlecht Menschen oft schon im engsten Umfeld miteinander umgehen, was sich dann in Katastrophen auswächst, kollektiv und auf alles bezogen.
dem kann ich mich anschließen. Ich mag das Wort "Solidarität" zwar nicht, weil es politisch in Besitz genommen wird, insbesondere von der Sozialdemokratie, aber ja: Gegenseitigkeit ist eine Eigenschaft, die Menschen auszeichnet, die mMn nach aber nicht erzwungen werden darf.
Ob ein "System" ins Extrem kippen kann? ich glaube Reißbrett Systeme können das sehr wohl. Aber ich glaube nicht, dass sobald Menschen ihr natürliches Recht auf Selbsteigentum zurückgegeben wird, irgendeiner dieser Menschen auf dieses Recht freiwillig verzichten würde. Wie gesagt ich halte vom Systembegriff hier nichts, aber ich meine, dass ein Individuum und sein Privatrecht die beste Prävention vor totalitarismus ist.