Eine neue Wissenschaft

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Verus

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Eine neue Wissenschaft

Im August 2003 beschrieb ich ein Weltbild, das ich selbst als mein bestes einstufte, das aber so kompliziert zu werden schien, das ich weitere Nachforschungen einstellte, weil das Vorstellungsvermögen eines einzelnen Menschen dazu nicht ausreicht. Und dieses Weltbild oder Weltmodell ist mir jetzt wieder zu Bewusstsein gekommen und ich möchte es noch einmal beschreiben. Also beginnen wir.
Der Leser stelle sich einen überdimensional großen Raum vor, in dessen Mitte sich eine punktförmige Energiequelle befindet. Und aus dieser Energiequelle kommen stetig oder nicht, unendlich viele, feinste Strahlen hervor, die sich fast unendlich schnell bewegen und nur dem Strahlengesetz gehorchen. Das heißt, die Strahlen werden an den Grenzen des Raums reflektiert und an den Punkten, wo sie aufeinandertreffen. Das ist in etwa das, was ich seinerzeit herausgefunden habe, aber es steckt mehr dahinter, als es im ersten Augenblick scheint, denn dieses einfache Weltmodell könnte die Vorgänge beschrieben haben, die sich ständig ereignen und von denen der Mensch nichts weiß. Ja, dieses Weltmodell könnte Vorgänge beschrieben haben, die vielleicht alle Fragen des menschlichen Seins lösen, wenn der Mensch nur ein größeres Vorstellungsvermögen hätte. Da der Mensch, und natürlich gehöre auch ich dazu, dieses Vorstellungsvermögen aber nicht hat, kann er nicht einmal erahnen, welche Auswirkungen dieses Weltmodell haben und was mit ihn alles möglich werden könnte.
Nun weiter im Kontext. Wenn sich der Leser nun vorstellt, dass die feinen Strahlen mit unendlicher Geschwindigkeit durch die riesigen Räume eilen und nur ab und zu aufeinanderstoßen, dann wird in den Raum ein riesiges Chaos, ein ungeordnetes Strahlenmeer vorherrschen. Und dieses Chaos wird lange, lange Zeit anhalten, ja die Zeit wird in Ewigkeiten gemessen werden müssen. In Laufe der Entwicklung wird sich aber eine gewisse Ordnung einstellen, die daraus bestehen wird, dass es immer mehr Schnittpunkte geben wird und dass die Strahlen in bestimmten, winzigen Raumbereichen geordnet und symmetrisch zu laufen beginnen. Durch reinen Zufall wird sich also in bestimmten Gebieten eine kleine Ordnung bilden, die aus fixen Schnittpunkten und immer gleich verlaufenden Strahlen besteht. Und diese fixen Schnittpunkte können dann als die Urbewusstseine bezeichnet werden, an denen das Strahlenmeer eine Ordnung finden kann. Allgemein ausgedrückt, werden sich in kleinen Bereichen des riesigen Raums Muster und Strukturen bilden und deren Vielfalt und Formenreichtum kann nur erahnt werden. So kann es Strukturen geben, die einem überdimensionalen Kegel aus Schnittpunkten gleichen, in dem einfallende Strahlen ein Echo oder eine Resonanz erfahren. Oder es kann Strukturen geben, die einem Labyrinth gleich, alle einströmenden Strahlen verschlingen, was der Natur von schwarzen Löchern entspräche. Ferner können die Strahlen durch die Muster, die größere Bewußtseine darstellen, in Schwingung gesetzt werden und es kann eine zweite Strahlung entstehen, die dichter und langsamer als die Urstrahlung ist.
An dieser Stelle möchte ich kurz anhalten. Da kein Mensch, auch ich nicht, über das dafür notwendige Vorstellungsvermögen besitzt, müsste für eine Simulation dieser Vorgänge ein Hochleistungsrechner benützt werden. Dieser müsste einen virtuellen Raum und die genannten Strahlungen simulieren und mit größter Rechenleistung eine sehr lange Zeit laufen, um festzustellen, ob sich irgendwann aus dem Chaos eine Ordnung ergibt. Aber selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, wäre mein Weltmodell nicht widerlegt, da es in der Praxis wirklich unvorstellbar lange dauern kann, bis aus Chaos durch Zufall Ordnung entsteht. Dazu kommt, dass der Punkt, die Strahlenquelle also, sicher mit Gott gleichzusetzen wäre, der schon über ein Bewusstsein verfügte und die ausströmenden Strahlen so steuern konnte, das irgendwann etwas Sinnvolles daraus hervorgegangen sein muss.
Doch nun weiter im Ablauf. Mit der Zeit wuchs die Ordnung in den von Bewußtseinen bevölkerten Raum und größere Strukturen entstanden, die als Materie bezeichnet werden könnten. Diese Materie besteht einfach aus einer unvorstellbar großen Anzahl von Schnittpunkten auf engsten Raum. Die Materie führte zur Bildung von Körpern, wie Himmelskörpern aber auch Körpern von Lebewesen. Diese besaßen ein viel größeres Bewusstsein, das grober aufgebaut war und die Welt nicht en Detail sah. Den Lebewesen wohnte ein Drang inne, die Natur weiter zu ordnen, wenngleich sie auch zerstörerische Kräfte kannten. Aber kein Lebewesen, und sei es noch so grausam, kennt den Wunsch nach dem wirklichen Chaos, es sei denn es ist verrückt. Die materielle Welt und Natur war nun entstanden und in den kleinen Raum drehten die Sonnen und Galaxien des Universums friedlich ihre Bahnen. Mit der Zeit entstanden immer mehr Welten und da sie alle aus der gleichen, elementaren Strahlung hervorgingen, befanden sie sich auch alle im gleichen Raum. Was sie unterschied, war allein die Anordnung ihrer Atome, die ständig wechselte. So tauchte eine Welt auf, wurde wahrgenommen und verschwand wieder. Die riesigen Muster des Universums wechselten ständig ab und ermöglichten die Existenz von vielen Welten am selben Ort. Diese Wahrheit bedeutet, dass sich an der Stelle an der sich der Mensch befindet, unzählige Welten befinden könnten, die durch die elementaren Strahlung erzeugt werden. Keine Welt beeinflusst dabei die andere, wenngleich es ab und zu „Übergriffen“ kommt. So kann zum Beispiel ein unvorhergesehenes Ereignis seine Ursache in einer anderen Welt haben.
An diesen Punkt will ich noch einmal halt machen und auf die Vorstellungskraft des Leser setzen. Denn um sich vorstellen zu können, dass aus einer großen Menge von feinsten Strahlen eine Welt hervorgehen kann, braucht es schon ein erweiterten Vorstellungsvermögen. Doch wenn der Leser lange darüber nachdenkt, wird er vielleicht zu der gleichen Erkenntnis gelangen. Er muss sich dabei vorstellen, dass Atome und Lichtstrahlen im Vergleich zu den elementaren Strahlen so groß sind, wie ein Universum zu einem Punkt. Ich kann dem Leser aber versichern, dass ich lange genug über alles nachgedacht habe und zu den Schluss gekommen bin, dass es möglich ist. Die einzige Frage dabei ist nur, ob aus Chaos durch Zufall und eine lange, ja sehr, sehr lange Zeit Ordnung entstehen kann oder ob ein göttlicher Wille dazu nötig ist, denn die Entstehung von Ordnung ist mit der Entstehung einer Welt gleichzusetzen. Und mag der Leser das Leben auf der Erde auch als sehr ungeordnet und chaotisch betrachten, so ist es doch im Vergleich zum reinen Chaos ordentlich und strukturiert.
Doch nun weiter. In der Welt war also Ordnung entstanden und die Bewußtseine der Lebewesen sorgten dafür, dass die Ordnung aufrecht erhalten wurde und wird. Dabei gehorchen die Bewußtseine der Lebewesen wieder nur der elementaren Strahlung und ihren Gesetzen und stellen daher Mechanismen dar. Sie sind aber so kompliziert aufgebaut und besitzen dazu eine göttliche Komponente, dass sie nicht nur mit Mechanik erklärt werden können. Die göttliche Komponente besteht in einem Willen zum Sinnvollen, Geordneten, Nützlichen, Strukturierten, Harmonischen, Guten oder einfach dazu, das absolute Chaos zu vermeiden. Und der Kampf gegen das Chaos stellt die Hauptaufgabe der Bewußtseine dar, den es gibt innerhalb der Welt immer Tendenzen, die dem Chaos Vorschub leisten. Das Bewusstsein ist sich sozusagen immer bewusst, dass seine Natur die einer gewissen Ordnung ist, und dass es gilt, diese Ordnung immer und überall aufrecht zu erhalten. Und das Bewusstsein weiß auch, dass nur ein relativ kleiner Raum, nämlich der des Universums voller Ordnung ist, während in den größten Bereichen des Raums immer noch das lebensfeindliche Chaos herrscht.
An dieser Stelle befindet sich nun das menschliche Bewusstsein. Es kämpft gegen Tendenzen der Unordnung in seiner Welt und es versteht sich und seine Lage. Inmitten einer geordneten Welt, umgeben von Frieden und Ruhe, auf einer universalen Insel der Seligen. Aber das Bewusstsein weiß auch, dass es mit der Ordnung und damit seiner Existenzform schnell wieder vorüber sein kann, wenn die Brandung des chaotischen Meers jenseits der Universumgrenzen über seine Welt herfällt. Und es weiß auch, dass es an Gott liegt, wann seine Welt wieder im Chaos versinken wird, weil die göttliche Strahlungsquelle nach wie vor die Strahlen aussendet und die Impulse gibt. Und so können Zeiten kommen, in denen alles wieder im Chaos versinkt, in denen das Universum zusammenbricht und alles zermahlen und zerstückelt wird, was es je gegeben hat. Und dann ist es mit dem Bewusstsein und seiner ordentlichen Welt wieder vorbei und es wird lange, ja sehr, sehr lange dauern, bis wieder ein Bewusstsein und eine Welt entsteht. Und keines der neuen Bewusstseine wird dann mehr eine Erinnerung daran haben, was früher einmal war und auch Gott wird längst alles wieder vergessen haben.

Mit diesen Text habe ich das Vorstellungsvermögen des Lesers bis aufs Höchste gefordert und nicht jeder wird mir folgen können. Und im Grunde genommen könnte man über dieses Weltmodell ein ganzes Buch, ja unzählige Bücher schreiben, da die Möglichkeiten, die es beinhaltet, nahezu unbegrenzt sind. Ja, ohne verwegen zu sein, könnte man sogar eine ganze Wissenschaft daraus machen und vielleicht geschieht das ja auch eines Tages noch.
 
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