Es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass du Sozialist bist, da ärgern mich erstens deine "Argumente" nicht, weil du das Prinzip des freien Marktes so oder so nicht verstehst, und ich darf zweitens auf unnötige Höflichkeiten verzichten, weil du ja im Kern meinst es ist moralisch richtig mich zu bestehlen.
Der freie Markt ist genauso wenig existent wie die sozialistische Utopie.
Das liegt natürlich daran, dass es staatliche Regeln gibt.
Es liegt aber auch daran, dass Konzerne kein Interesse an einem freien Markt haben.
De facto will man ein Monopol, man will alles patentieren, dafür sorgen, dass der Konkurrent keine Chance hat usw.
Ohne Staat würde man das mit Privatarmee und Mafiamethoden durchsetzen.
Zudem rettet der Staat auch Konzerne, weil sie zu groß sind, um zu scheitern.
Es ist eine Illusion.
Dazu gibt es genug Gründe warum ein freier Markt keine gute Lösung ist.
Kapital, welches sich ansammelt erschafft mehr Macht, die dazu verwendet werden kann, mehr Kapital zu bekommen.
Reiner Kapitalismus ist ein System mit positiver Rückkopplung und damit hochgradig selbstzerstörerisch.
Der Staat, als Vertretung der Bürger verhindert die Selbstzerstörung.
nochmal: der Begriff "Mafia" macht sinn in einem Staat, der das organisierte Verbrechen definieren kann. In einer anarchistischen gesellschaft macht ein solcher Begriff nur dann Sinn, wenn man, um die eigene schwache Argumentation zu untermauern auf Polemik zurückgreifen muss, weil wem ist die zungeabschneidende Mafia schon sympathisch? Niemand.
Ich habe schon verstanden.
Ist dann eben wie die Mafia, aber ohne die Notwendigkeit, die Operationen vor der Polizei verstecken zu müssen.
Ist also nur noch schlimmer als die Mafia, aber wenn das für dich eine schwache Argumentation ist, weil du es gut findest wenn mafiöse Organisationen die Gesellschaft kontrollieren, dann kann man dir wohl nicht helfen.
Um es gleich vorwegzunehmen und einen Großteil deiner Argumente zu entkräften, wenn ich hier so von Schutzagenturen und Rechtsschutzunternehmen plaudere, dann plaudere ich ja nicht von morgen, sondern von einer Zeit in der solche Unternehmen längst Fuß gefasst haben. eine Zeit in der sich Marken gebildet haben und der Markt gesetzt ist und Menschen sich leicht orientieren können. ich spreche nicht davon was morgen 12Uhr passiert, wenn die Merkel immernoch nicht aus den federn gekrochen ist - um es mal bildlich zu formulieren.
Und was soll dann anders an der menschlichen Natur sein?
Irgendwann müssen wir ja mal mit deiner libertären Anarchie anfangen.
Ein freier Markt würde solche Unternehmen wie du sie beschreibst sofort abstrafen, bzw. würde sich kein normaler Mensch finden sein Leben für einen Lohn aufs Spiel zu setzen das kaum Aussichten auf Erfolg verspricht, denn was würde passieren, wenn plötzlich ein Unternehmen beginnt Leute umzubringen? Naja, der freie Markt würde (weit schneller als ein staat) ein Unternehmen hervorbringen, dass diesen Typen den Garaus macht. Fertig Arbeit.
Völliger Quatsch. Wenn da ein Machtvakuum ist, nutzt es jemand aus. Klar könnte wiederum ein anderes Unternehmen dann Schutz garantieren, und die zwei würden einen Krieg beginnen. Wie ich eben sagte.
Gewalt war immer erfolgreich, wenn niemand sie abgestraft hat. Anarchie wird nicht existieren. Irgendwer wird den Staat neu errichten, mit Gewalt, oder als Antwort auf Gewalt.
Und das Risiko? Dir ist klar, dass ein System, dass extrem auf freiem Markt basiert, es absolut notwendig macht etwas zu riskieren, weil es kaum Sicherheiten gibt.
Das nächste Argument war, dass ein starkes Schutzunternehmen einfach einen staat gründen würde. Ja, das mag passieren, halte ich aber für äußerst unwahrscheinlich, weil der Markt und die Konkurrenz das schlicht zu verhindern wüssten. Die Nachfrage nach einem zweiten anbieter wäre derart groß, dass sich dieses Geschäft wohl kein Kapitalist aus den Fingen nehmen lassen würde, noch dazu da sicherheit ein menschliches Grundbedürfnis, wie Wasser ist.
Und?
Hätten wir eben mehrere Staaten, wie in der Realität auch. Dann würden sich die kleinen Unternehmen (Pseudostaaten) zusammenschließen, es gäbe Übernahmen usw.
die "freie Presse" ist das was sie auf dem freien Markt ist. klarerweise wäre vorstellbar, dass sich eine Schutzagentur einen solchen Sender kauft. Aber das würde nur wiederum das Interesse am Markt wecken einen Sender mit ähnlichen Musikangebot z.b. zu gründen, der aber neutral zu sein versucht. anderen scheint es da offenbar lieber zu sein in einem staatlichen System zu leben, das Lizenzen verteilt und den staatsfunk begünstigt. Bitte.
Natürlich würde es auch hier Konkurrenten geben, aber wenn diese einem gefährlich werden, würden sie angegriffen und "verboten". Wenn man nicht verboten werden will, braucht man eine Schutzmacht.