!!!WAHLEN 2005!!! Wen werdet ihr Wählen?

!!!EsoterikForum Wahllokal!!! Wen Wählen wir?

  • SPD

    Stimmen: 32 31,1%
  • CDU/CSU

    Stimmen: 14 13,6%
  • Bündniss90/Grüne

    Stimmen: 21 20,4%
  • FDP

    Stimmen: 6 5,8%
  • DIE LINKEN

    Stimmen: 24 23,3%
  • NPD

    Stimmen: 6 5,8%

  • Umfrageteilnehmer
    103
  • Umfrage geschlossen .
lazpel schrieb:
Ich habe kein Problem damit, meinen Beitrag dazu zu leisten, daß die Gesellschaft ein gewisses Maß an sozialer Sicherheit und somit auch gesellschaftlicher Stabilität bietet.
Ich auch nicht, lazpel. Sonst wäre ich längst weg aus Deutschland. Denn
ich strampel und knechte nicht nur für mich selbst und meine Familie.
Chinesen und Polen werden uns NICHT überrennen, dafür mach ich mich
kaputt wenn es sein muss.

lazpel schrieb:
Egoismus sorgt eben genau dafür, daß aus einer sozialen Marktwirtschaft Frühkapitalismus mit allen Konsequenzen der Weimarer Republik wird.
Nicht wenn der Egoismus reguliert wird. Dafür ist der Staat da. Ausserdem hat
der Staat dafür zu sorgen, dass wir unsere Sozialwesen nicht auf Kosten der
nächsten Generationen füttern. DAS ist egoistisch und unmoralisch.

lazpel schrieb:
Ja, aber genau da strebt die derzeitige Wirtschaftspolitik jeglicher Mitte und Liberal-Politik derzeit drauf hinzu. Der Sozialabbau ist im Gange, und könnte wieder zu den von Dir genannten Konsequenzen führen.
Die Alternative? Staatsbankrott und Zusammenbruch der Sozialleistungen für
unsere Kinder. Was man verteilt, muss man erstmal erwirtschaften. Auf
Pump weiterwurschteln steht nicht mehr zur Debatte.

lazpel schrieb:
Es gibt auch durchaus echtes Leid, siehe Familien, die mit weniger als 1000 EUR pro Monat fünf oder mehr Köpfe durchfüttern und einkleiden müssen.
Na gut. Aber werden sie von vandallierden Kohorden vergewaltigt und ermordet, müssen sie 30 Kilometer durch die Wüste zur nächsten
Wasserstelle latschen, sterben sie an unbehandelter Tuberkulose, haben
sie nie eine Schule von innen gesehen?

lazpel schrieb:
Und solche Menschen sind durchaus dazu geneigt, auch radikale Parteien zu wählen. Und je schneller der Sozialabbau fortschreitet, umso mehr Zulauf erhalten die radikalen Strömungen.
Das ist aber nichts im Vergleich zu einem drohenden Kollaps des Sozialwesens.

Gruss
Camajan
 
Werbung:
Hallo Camajan,

Camajan schrieb:
Chinesen und Polen werden uns NICHT überrennen, dafür mach ich mich
kaputt wenn es sein muss.

Ich hätte kein Problem damit, wenn die Chinesen und die Polen im Wohlstand leben könnten. Polarisierung führt in diesem Bezug nur wieder zu Nationalismus.

Camajan schrieb:
Ausserdem hat der Staat dafür zu sorgen, dass wir unsere Sozialwesen nicht auf Kosten der nächsten Generationen füttern. DAS ist egoistisch und unmoralisch.

Nein, egoistisch ist es, generell auf Kosten der sozialen Errungenschaften weiter leben zu wollen, nur, weil eine konstruierte Angst, das Sozialwesen könne zusammenbrechen, dafür sorgt, daß die Neo-Liberalisten ihre Gewinne weiter maximieren können. Die Gewinne, die aus den sozialen Einsparungen geschöpft werden, fließen eben nicht in die Taschen der Arbeitnehmer.

Camajan schrieb:
Die Alternative? Staatsbankrott und Zusammenbruch der Sozialleistungen für
unsere Kinder. Was man verteilt, muss man erstmal erwirtschaften. Auf
Pump weiterwurschteln steht nicht mehr zur Debatte.

Die ganze "Zusammenbruch-des-Sozialsystems"-Debatte ist vor allem eins: konstruiert. Konstruiert, um Einschnitte im sozialen System durchsetzen zu können. Es wundert mich, wieviele Menschen auf diese Argumentationslinie hereinfallen.

Warum werden die sozialen Errungenschaften gekürzt? Warum diskutiert niemand anstelle darüber, den Spitzensteuersatz weiter nach oben zu setzen? Warum müssen die Ärmsten der Armen zur Kasse gebeten werden, und nicht die Reichsten der Reichen?

Camajan schrieb:
Aber werden sie von vandallierden Kohorden vergewaltigt und ermordet, müssen sie 30 Kilometer durch die Wüste zur nächsten
Wasserstelle latschen, sterben sie an unbehandelter Tuberkulose, haben
sie nie eine Schule von innen gesehen?

Nein, aber entscheidet die Qualität des Leids darüber, ob es Leid ist, oder nicht?

Es wäre schön, wenn auch die ärmsten Länder am Wohlstand partiziperen könnten. Die Ostblockstaaten und China sind gerade dabei, sich wirtschaftlich einzureihen. Warum sollte man neidisch sein, wenn die Länder es schaffen, sich am Wohlstand zu beteiligen?

Camajan schrieb:
Das ist aber nichts im Vergleich zu einem drohenden Kollaps des Sozialwesens.

Dieser Kollaps existiert nur in den Köpfen derer, die sowieso nicht gern teilen, er dient als flaches Argument für neoliberales Gedankengut.

Gruß,
lazpel
 
Camajan schrieb:
Ich auch nicht, lazpel. Sonst wäre ich längst weg aus Deutschland. Denn
ich strampel und knechte nicht nur für mich selbst und meine Familie.
Chinesen und Polen werden uns NICHT überrennen, dafür mach ich mich
kaputt wenn es sein muss.


Nicht wenn der Egoismus reguliert wird. Dafür ist der Staat da. Ausserdem hat
der Staat dafür zu sorgen, dass wir unsere Sozialwesen nicht auf Kosten der
nächsten Generationen füttern. DAS ist egoistisch und unmoralisch.


Die Alternative? Staatsbankrott und Zusammenbruch der Sozialleistungen für
unsere Kinder. Was man verteilt, muss man erstmal erwirtschaften. Auf
Pump weiterwurschteln steht nicht mehr zur Debatte.


Na gut. Aber werden sie von vandallierden Kohorden vergewaltigt und ermordet, müssen sie 30 Kilometer durch die Wüste zur nächsten
Wasserstelle latschen, sterben sie an unbehandelter Tuberkulose, haben
sie nie eine Schule von innen gesehen?


Das ist aber nichts im Vergleich zu einem drohenden Kollaps des Sozialwesens.

Gruss
Camajan

Es gibt kein Vertrag zwischen Himmel und Hölle, der besagt, dass einige Nationen ständig Armut erleiden müssen, damit es den Anderen ewig gut gehe.
Wer deswegen kaputt gehen möchte, dem kann man dabei nur viel Spaß wünschen! Halleluja :daisy: .

MfG
Jea
 
Jea
Es gibt kein Vertrag zwischen Himmel und Hölle, der besagt, dass einige Nationen ständig Armut erleiden müssen, damit es den Anderen ewig gut gehe.
Zur Zeit schwimmt die sogenannte "westliche Zivilisation" obenauf - aber erst seit ca 800 Jahren, davor gab es eine zeit des Übergangs davor waren "die Römer" am Zuge, davor die "Griechen" davor die Ägypter etc. und nach uns wird es auch wieder bestimmte Nationen treffen, "Menschheitsentwicklung" voranzutreiben, vielleicht werden es andere besser machen als wir. So das wird mich nicht davon abhalten, heute wählen zu gehen, wobei ich mich in der Wahlkabine entscheiden werde. Wobei das Größte Übel natürlich ausscheidet, das zweitgrößte Übel kommt auch nicht in Frage und bei den zwei kleinen Übeln muss ich noch überlegen.

Liebe Grüße Inti
 
Inti schrieb:
Jea Zur Zeit schwimmt die sogenannte "westliche Zivilisation" obenauf - aber erst seit ca 800 Jahren, davor gab es eine zeit des Übergangs davor waren "die Römer" am Zuge, davor die "Griechen" davor die Ägypter etc. und nach uns wird es auch wieder bestimmte Nationen treffen, "Menschheitsentwicklung" voranzutreiben, vielleicht werden es andere besser machen als wir. So das wird mich nicht davon abhalten, heute wählen zu gehen, wobei ich mich in der Wahlkabine entscheiden werde. Wobei das Größte Übel natürlich ausscheidet, das zweitgrößte Übel kommt auch nicht in Frage und bei den zwei kleinen Übeln muss ich noch überlegen.

Liebe Grüße Inti

Mir wird ganz schlecht, wenn ich an die Wahl denke...aber. Huu....vorhin wollte ich sie wieder boykottieren....mal schauen???

MfG
Jea
 
Jea
Mir wird ganz schlecht, wenn ich an die Wahl denke...aber ich möchte lieber nicht negativ denken. Huu....vorhin wollte ich sie wieder boykottieren....mal schauen???
dann boykotiere mal einen Augenblick nicht - geh wählen und danach kannst du sie wieder boykottieren :) hast ja noch ein paar Stunden zeit

Liebe Grüße Inti
 
Inti schrieb:
Jea dann boykotiere mal einen Augenblick nicht - geh wählen und danach kannst du sie wieder boykottieren :) hast ja noch ein paar Stunden zeit

Liebe Grüße Inti

Danach boykottieren wird mir auch nicht helfen, Inti :kiss4: .
Mein Ego ist ganz sauer :angry2: . Der Letzte, den ich wählte hat Studiengebühren eingeführt. Man hat schließlich keine 14 Tage Rückgaberecht auf seine Wahlentscheidung. Sauerei sowas.... :rolleyes:

MfG
Jea,
 
Hallo

Ich kann sowohl Camajans Ansicht, als auch lazpels Ansicht verstehen, sehe in beiden aber auch gewisse Widersprüche. Camajans Ansicht spiegelt für mich die Situation derer wieder, die von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren und Angst haben, dieser Wohlstand könnte eines Tages ein Ende haben. Lazpel hingegen möchte diesen Wohlstand ebenso gerne in anderen Ländern wachsen sehen.

Dabei macht Camajan für mein Gefühl sich etwas zu wenig Gedanken über die Menschen, die nicht an dem Wohlstand profitieren und lazpel verschweigt, dass es für Deutschland und andere westliche Industrienationen natürlich Folgen haben wird, wenn die Länder der dritten Welt sich mehr Wohlstand erarbeiten.

Ich denke, wir müssen in einigen Punkten generell umdenken. Wir werden in der Zukunft nicht mehr solch einen Wohlstand haben, wie wir ihn in den vergangenen Jahrzehnten hatten. Länder wie China, Indien und Brasilien werden in den kommenden Jahrzehnten wirtschaftlich sehr grosse Fortschritte machen. und das geht eindeutig zu Lasten der bisher führenden Wirtschaftsnationen. Dort sind Massen von billigen Arbeitskräften, die dafür sorgen werden, dass sehr viele Kapitalgeber in diese Länder investieren werden und sie wirtschaftlich zum Blühen bringen werden. Man spricht sogar davon, dass die USA in etwa 50 Jahren wirtschaftlich von China überflügelt sein wird.

Es wird also eine Verlagerung der Kapitalflüsse von den bisherigen Industrienationen vorwiegend zu den jetzigen Schwellenländern China, Indien und Brasilien stattfinden. Das hat zwangsläufig zur Folge, dass die bisherigen Industrienationen einen Teil ihrer wirtschaftlichen Macht und den damit verbundenen Arbeitsplätzen, verlieren werden. Inwieweit der Export der bisherigen Industrienationen, darunter auch Deutschland, an die Schwellenländer, diesen Verlust an Arbeitsplätzen aufwiegen kann, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.

lazpel hat allerdings einen wichtigen Punkt angesprochen und zwar meine ich den Neo-Liberalismus. Wenn ich in den nächsten Jahrzehnten einen verstärkten Kapitalfluss in die Schwellenländer China, Indien und Brasilien erwarte, so muss man sich natürlich die Frage stellen, was sind das eigentlich für Gelder, die dort in die Wirtschaft der Schwellenländer fliessen. Wie werden diese eingesetzt, was für gesellschaftliche Folgen hat das für die Schwellenländer? Man muss sich auch einmal die Frage stellen, woher kommen eigentlich diese Gelder und wer verfügt über so viel Geld, dass er die Macht hat, die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Geschicke zu bestimmen.

Mit anderen Worten, man sollte sich einmal die Frage stellen, wer die Macht und das Kapital hat, solch einen Einfluss auf die wirtschaftlichen Geschicke ganzer Nationen auszuüben, denn diese Finanziers bestimmen nicht über die wirtschaftlichen Geschicke eines Landes, sondern sie versuchen weit darüber hinaus, Einfluss auf politische und gesellschaftliche Entscheidungen anzustreben. Warum aber wird das als naturgeggeben angesehen? Wieso hat jemand so viel Geld und soviel Macht? Und ich meine, hier muss in Zukunft viel stärkere öffentlichere Kontrolle ausgeübt werden. Es geht nicht an, dass solche Kapitalgeber das Recht haben, mit dem Argument der Schaffung von Arbeitsplätzen, die Gesellschaft in ein derartiges Chaos zu stürzen, wie sich das am Beispiel der Globalisierung in Indien darstellt.

In Indien wird z.B. die Infrastruktur an multinationale Konzerne verkauft. Wasser, Strom, Öl, Kohle, Stahl, Gesundheit, Bildung und Telekommunikation werden privatisiert. Die Demontage der Demokratie vollzieht sich in Indien mit der Geschwindigkeit und der Gründlichkeit eines Strukturanpassungsprogramms. Während das Globalisierungsprojekt der Konzerne das Leben der Menschen in Indien durcheinanderbringt, vertreiben groß angelegte Privatisierungen und sogenannte Arbeitsmarktreformen die Menschen von ihrem Land und aus ihren Jobs. Dadurch gedeihen Nationalismus, religiöse Bigotterie, Faschismus und natürlich auch der Terrorismus. Und dies wird nicht nur in Indien geschehen, sondern weltweit.

Darum meine ich, solle man solche wirtschaftlichen Entwicklungen viel stärker kontrollieren. Es geht nicht an, dass eine kleine Minderheit, die mehr oder weniger nur ihren persönlichen Profit im Auge hat, mit solch einen Macht und Unverfrorenheit über die Geschicke ganzen Nationen entscheidet. Hier muss viel mehr Transparenz geschaffen werden. Dieses hat natürlich global zu geschehen. Ich weiß, es wird nicht einfach sein, diesen ungehemmten kapitalistische Bestrebungen Zügel anzulegen. Wenn das aber nicht geschieht, so muss man sich nicht wundern, wenn am Ende verarmte Menschen, zerstörte gesellschaftliche Strukturen, Not und Elend übrig bleiben.

Über eines sollten wir uns in Deutschland allerdings auch im Klaren sein. Die Jahre des Wachstums, die Jahre des Wohlstands sind ein für alle mal vorbei. Viele glauben immer noch, er würde immer und immer weiter aufwärts gehen. Das aber wird es nicht mehr geben. Und darum sollte man genau so wie man sich bemühen sollte, global die Armut zu besiegen, dieses auf nationaler Ebene tun. Das heisst auch hier sollte man über eine gesellschaftliche Umverteilung nachdenken. Warum verankert man zum Beispiel nicht das Recht auf einen Arbeitsplatz in den Grundrechten. Es geht meiner Meinung nach nicht an, dass ein Teil der Gesellschaft beständig von der Armut bedroht ist. Hier könnte ich mir durchaus einen rotierenden Arbeitsplatztausch vorstellen. Einerseits sollte man viel mehr Geld in die Bildung, auch in die Fortbildung der Arbeitnehmer zur Pflicht machen. Es käme auch unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu Gute. Andererseits meine ich, hat ein jeder das Recht auf einen Arbeitsplatz.

Als letztes sollten wir uns darüber im klaren sein, dass wir die Zukunft nur bestehen können, wenn gravierende gesellschaftliche Umwälzungen vorgenommen werden. Wenn ich mir zum Beispiel ansehe, was wir aus den Folgen des Hurrikans in New orleans gelernt haben, so stelle ich fest, dass das ziemlich wenig ist. Wenn die Ursachen des Hurrikans in der Erwärmung der Meere in der Luftverunreinigung zu suchen ist, dann sollten wir darüber nachdenken, wie lange wir uns den privaten Autoverkehr noch erlauben können. Haben die Schwellenländer China, Indien und Brasilien den gleichen Anspruch, wie die jetzigen Industrienationen, dann wird das massive globale Umweltkatastrophen zur Folge haben. Müssen wir diese Katastrophen erst am eigenen Leibe erfahren, um daraus zu lernen?

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
Hallo Lotusz,

Lotusz schrieb:
lazpel verschweigt, dass es für Deutschland und andere westliche Industrienationen natürlich Folgen haben wird, wenn die Länder der dritten Welt sich mehr Wohlstand erarbeiten.

Ich glaube, wir könnten den Wohlstand aufrecht erhalten, einerseits durch technischen Fortschritt und andererseits durch (zwangsweise) fortschreitenden Strukturwandel von einer Industrienation zu einer Dienstleistungsgesellschaft.

Gruß,
lazpel
 
Zurück
Oben