Victim Blaming bzw. Täter-Opfer-Umkehr ...

Ich frage mich grade, ob das eigentlich deutsch ist.
Diese Unfähigkeit, unabhängig von einem offiziellen Organ eine eigene Haltung einzunehmen.
Manche hier müssen hier immer und immer und immer wieder von den Beweisen, dem "Urteil", der Justiz sprechen.
Kann man da wirklich keine Drehung mal im Kopf machen, ist da irgendeine organische Barriere?
Den Täter in welchem Fall auch immer zu überführen ist Sache der Justiz. Punkt.
Anschuldigungen und Vorwürfen nachzugehen ist Sache der Justiz, auch Punkt.
Damit habe ich nichts zu tun.

Aber ich habe zu tun mit einer männerdominierten Gesellschaft, in der Frauen, wenn sie jemanden der Täterschaft beschuldigen, sagen, dass ihnen etwas angetan wurde, verhöhnt werden
und mit denen Victim Blaming gemacht wird.

Das bedeutet, dass ich eine Haltung einnehme, die erstmal allen Gewaltopfern glaubt und sie supported, bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteils zumindest.

95% aller Insassen in Strafanstalten in D sind übrigens Männer, nur 5 % Frauen.
Soviel zur Verteilung der Gewaltbereitschaft und kriminellen Energie.

Take that.:cool:

Das ist so, kann man jede Statistik wälzen, gesagt wurde es auch vorgestern in der Talkshow "Kölner Treff" von Joe Bausch, der 30 Jahre als Knastarzt real gearbeitet hat, und der im Tatort Münster den Pathologe spielt.
Der sagt, "wir Männer sind es, es ist nunmal so". Obwohl er immer versucht (hat), Insassen zu helfen und sie zu verstehen.
 
Werbung:
Es geht darum, dass junge Frauen mit speziellem Aussehen systematisch für Sex rekrutiert werden und so einige dieser Frauen darüber im Unklaren gelassen werden.

Was soweit ich weiß als Nötigung zählen kann - je nach Intention und Wissen des mutmaßlichen Täters.

Und wenn es das nicht ist, ist es vielleicht juristisch betrachtet nicht strafbar aber dennoch ekelerregend und wirft kein gutes Licht auf das Geschehen.

Da muss man im einzelnen jetzt auch keine Täter benennen.

Es wird aber laufend mindestens ein Name genannt und z.B. auch darüber geredet wie glaubwürdig oder unglaubwürdig Distanzierungen von Kollegen sind.
 
Es wird aber laufend mindestens ein Name genannt und z.B. auch darüber geredet wie glaubwürdig oder unglaubwürdig Distanzierungen von Kollegen sind.
Das ist die "soziologische Studie des Umfeldes eines Verdächtigen" zum Thema. Bietet sich halt grade an.:cool:. Man bzw. frau hofft, dass das Umfeld eine Haltung einnimmt, die den Verdächtigen deutlich nicht in Schutz nimmt, sondern sich dazu neutral äußert, den Wunsch nach Aufklärung äußert, die Opfer respektiert und Mitgefühl beim Thema sexuelle Gewalt gegen Frauen allgemein (!) und sehr deutlich einnimmt und nicht behauptet, das sei alles gar nicht so gewesen, bestimmte Dinge würden in dem Umfeld ganz bestimmt "nie passieren"etc.

Auch da geht es nur um die Haltung, die angeschaut wird.
Es geht hier nicht mehr um den Fall konkret oder mögliche Täterschaft, es geht um das Verhalten den Opfern gegenüber.
 
Aber ich habe zu tun mit einer männerdominierten Gesellschaft, in der Frauen, wenn sie jemanden der Täterschaft beschuldigen, sagen, dass ihnen etwas angetan wurde, verhöhnt werden
und mit denen Victim Blaming gemacht wird.
Bei Sexualdelikten werden auch und gerade Männer verhöhnt.
Wir hatten so einen Fall bei uns nach der letzten Fußball-WM oder -EM.
Mehrere Leute, Männer und Frauen sehen sich das Spiel bei einer Bekannten in deren Wohnung an. Es wird auch einiges getrungen. Danach übernachten sie bei der Dame, die sich dann im Laufe der Nacht an einem Mann zu schaffen macht.
Zum Glück wacht dann dessen Freundin auf, die auch von ihr befummelt wird und nciht so vor Schock erstarrt ist wie ihr Freund und um Hilfe ruft.
Der betroffene Mann hat dann Anzeige erstattet und er bekam im net nur Kommentare wie "höhöhö, das genießt man doch als Mann, wenn man so verwöhnt wird"
 
Ich frage mich grade, ob das eigentlich deutsch ist.
Diese Unfähigkeit, unabhängig von einem offiziellen Organ eine eigene Haltung einzunehmen.
Manche hier müssen hier immer und immer und immer wieder von den Beweisen, dem "Urteil", der Justiz sprechen.
Kann man da wirklich keine Drehung mal im Kopf machen, ist da irgendeine organische Barriere?
Den Täter in welchem Fall auch immer zu überführen ist Sache der Justiz. Punkt.
Anschuldigungen und Vorwürfen nachzugehen ist Sache der Justiz, auch Punkt.
Damit habe ich nichts zu tun.

Und trotzdem geht jeder hier dem nach. Jeder hat doch schon ein privates Urteil gefällt, und das wird auch durch das juristische Urteil nicht geändert werden. Die Hardcore-Fans betreiben Victim Blaming; für sie steht die Unschuld fest, und für den Fall eines Schuldspruchs werden sie einen Justitzskandal vermuten und beklagen und das Victim Blaming noch verstärken. Und im Falle eines Freispruchs werden die Fans erleichtert "Wir habens gewusst!" rufen, während andere dann weiter drauf hinweisen werden, z.B. dass "Aus Mangel an Beweisen" kein Beweis für die Unschuld sei und deswegen das Rechtssystem ganz böse ist, weil Straftäter so noch frei herumlaufen. Das ist dann auch nicht richtiger.

Aber ich habe zu tun mit einer männerdominierten Gesellschaft, in der Frauen, wenn sie jemanden der Täterschaft beschuldigen, sagen, dass ihnen etwas angetan wurde, verhöhnt werden
und mit denen Victim Blaming gemacht wird.

Und ich habe mich schon von Victim Blaming distanziert. Weder habe ich behauptet, dass irgendeine der Frauen lügen würde oder sich nur für den Fame melden würde o.ä, noch werde ich das behaupten.

Das bedeutet, dass ich eine Haltung einnehme, die erstmal allen Gewaltopfern glaubt und sie supported, bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteils zumindest.

Dazu kann Dir dann ja egal sein, ob Fans noch zu den Konzerten gehen, oder wie die Distantierung des Drummers aussieht. Dazu brauchst Du nicht das Horoskop der Band und des mutmaßlichen Täters zu studieren etc. Im Glauben damit irgendetwas über den Fall, die Menschen oder die Zukunft der Band herausfinden zu können.

Das ist die "soziologische Studie des Umfeldes eines Verdächtigen" zum Thema. Bietet sich halt grade an.:cool:. Man bzw. frau hofft, dass das Umfeld eine Haltung einnimmt, die den Verdächtigen deutlich nicht in Schutz nimmt, sondern sich dazu neutral äußert, den Wunsch nach Aufklärung äußert, die Opfer respektiert und Mitgefühl beim Thema sexuelle Gewalt gegen Frauen allgemein (!) und sehr deutlich einnimmt und nicht behauptet, das sei alles gar nicht so gewesen, bestimmte Dinge würden in dem Umfeld ganz bestimmt "nie passieren"etc.

Auch da geht es nur um die Haltung, die angeschaut wird.
Es geht hier nicht mehr um den Fall konkret oder mögliche Täterschaft, es geht um das Verhalten den Opfern gegenüber.

Neutral ist hier niemand von uns also vom "gemeinen Volk". Eine bequeme neutrale Haltung über Schuld oder Unschuld wäre schlicht: Ich weiß es nicht. Und das kann man auch sagen ohne irgendwen implizit der Lüge oder Ruhmwunsch o.ä zu bezichtigen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt bzgl. der Anschuldigungen, die strafrechtlich relevant sind, und das ist sehr gut so. In Schweden ist die Strafbarkeitsschwelle niedriger, hier hätten die Behörden dementsprechend auch bei geringeren Verdachtsäußerungen angefangen - ich weiß aber gerade nicht, ob hier auch Ermittlungen laufen.

Und allgemein recherchieren ein paar Medien - auch unter der Strafbarkeitsschwelle. Auch das ist gut, so lange es fair verläuft, was es soweit ich sehen kann tut, und womit sie sich große Mühe geben. Sie können aber bisher nur ein Bild aus Sicht der Opfer aufzeigen, was noch nicht viel über die Täter aussagt.
 
Bei Sexualdelikten werden auch und gerade Männer verhöhnt.
Wir hatten so einen Fall bei uns nach der letzten Fußball-WM oder -EM.
Mehrere Leute, Männer und Frauen sehen sich das Spiel bei einer Bekannten in deren Wohnung an. Es wird auch einiges getrungen. Danach übernachten sie bei der Dame, die sich dann im Laufe der Nacht an einem Mann zu schaffen macht.
Zum Glück wacht dann dessen Freundin auf, die auch von ihr befummelt wird und nciht so vor Schock erstarrt ist wie ihr Freund und um Hilfe ruft.
Der betroffene Mann hat dann Anzeige erstattet und er bekam im net nur Kommentare wie "höhöhö, das genießt man doch als Mann, wenn man so verwöhnt wird"
Jaja, ich kenne das.
Fängt man eine Diskussion über häusliche Gewalt mit Todesfolgen an, die fast immer nur Frauen betrifft,
kommen sofort 20 Männer angerannt und krakeelen sofort von der Dunkelziffer der Männer, die von Frauen geschlagen werden...die es unzweifelhaft auch gibt, aber darum geht es grade gar nicht.
Geht gar nicht anders, ist ein Reflex offenbar. Sie können es einfach nicht anders.
Sofort und immer.

Es wird immer so getan, als sei das alles 1zu 1 gleich verteilt- "in Wahrheit!".

Armselig.
 
Aber offenbar ist das nicht wirklich in ihrem Interesse, Stellung zu beziehen.
Der Grund dafür ist einfach: Solange das (noch) nicht durch die (offiziellen) "Mühlen der Justiz" gegangen ist,
wollen sie nicht "die Trolle füttern". Weil egal, was sie sagen würden, es würde zerrissen, zerfasert und zerfusselt werden.
 
Aber ich habe zu tun mit einer männerdominierten Gesellschaft, in der Frauen, wenn sie jemanden der Täterschaft beschuldigen, sagen, dass ihnen etwas angetan wurde, verhöhnt werden
und mit denen Victim Blaming gemacht wird.
Das ist kein Victm Blaming. Um ein solches würde es sich bspw. handeln, wenn einer vergewaltigen Frau unterstellt wird, den Täter provoziert zu haben.

Man betreibt aber kein Victm Blaming, wenn die eigene Haltung neutral ist.
 
Werbung:
In Deutschland gilt "Nein heißt nein!". In Schweden gilt sogar: "Erst Ja heißt ja!"
Die schwedischen Behörden würden also schon bei geringeren Verdachtsmomenten anfangen zu ermitteln.
Man kann sich gut überlegen, ob so eine Veränderung des Strafrechts eine Verbesserung wäre.
...

Für welche Personengruppe in D könnte es aufgrund "Erst ja heisst ja" zu einer Verschlechterung von was kommen?

Für welche Personengruppe in D könnte ein "Erst ja heisst ja" zu einer Verbesserung (ihrer Situation) führen?

Victim Blaming - z.B.?
 
Zurück
Oben