Hallo zusammen!
Das ist ein extrem wichtiges Thema, das man - besonders jetzt - nicht einfach abwürgen oder unter den Tisch fallen lassen sollte.
Eigentlich ist klar, dass es bei so vielen Verdachtsfällen Redebedarf gibt.
Und jene, die sich als Opfer fühlen, darf man nicht einfach der Verleumdung bezichtigen!
Damit begehen wir eine Täter-Opfer-Umkehr.
Was ist das überhaupt, eine Täter-Opfer-Umkehr bzw. was ist "Victim Blaming"?
Eigentlich wissen wir, was damit gemeint ist.
Hier ein Wikipedia-Artikel dazu:
de.wikipedia.org
Interessant ist aktuell in diesem Zusammenhang übrigens auch der Vergewaltigungsmythos:
de.wikipedia.org
Es gibt übrigens auch einen sehr guten FAZ-Postcast dazu mit aktuellem Bezug:
Ich hoffe, wir können das Thema dieses Mal mit etwas mehr Gelassenheit diskutieren.
Danke!
Viele Grüße,
Laguz
Hallo
@Laguz,
ich finde es gut das Thema zu diskutieren.
Die beiden Wikipedia Definitionen geben in diesem Zusammenhang die Spitze des Eisbergs eines ganzen Themenkomplexes wieder.
Der Clip von Carolin Kebekus bringt es sehr gut auf den Punkt.
Die Neigung der Person, die potentiell gefährdeter ist, die Verantwortung aufzuerlegen Prävention zu betreiben, damit Straftaten wie körperliche oder psychische Gewalt in jeglicher Form vermieden werden.
Das ist an sich schon echt verdreht.
In meiner reichhaltigen Vita gibt es unter anderem auch die Erfahrung, die ich im Verkauf eines Jagdgeschäfts machen durfte.
Einer der mit großem Abstand gängigsten Artikel war Gas und Pfefferspray in unterschiedlichster Form und Größe.
Ganzjährig war dieser Artikel besonders von Frauen massiv gefragt.
Immer, wenn in den Medien das Thema Vergewaltigung präsenter war, ging zudem die Nachfrage nach Gas und Schreckschusswaffen nach oben.
Und obwohl es betrieswirtschaftlich sicher lukrativer gewesen wäre, die Waffe (Verhältnis:150€ zu 10€) zu verkaufen, haben wir immer eifrig die Broschüren der Selbstverteidigungskurse herausgegen und eine Beratung zu den Produkten aus der Alu-Dosen- Fraktion gemacht. Nicht weil wir hätten kein Geld verdienen wollen, es war meinem Chef wichtiger situationsangemessene Lösung anzubieten, als Teil einer Gewaltspirale zu sein, bei der sich am Ende alle gegenseitig wie Bambam mit der Keule eins über die Mütze ziehen, hat er immer gesagt.
Das ist jetzt 15 Jahre her.
Gestern Abend habe ich Reschke-Fernsehen geschaut.
Thema: Gendermedizin.
Auch da wieder: es gibt x-ensiebzig Studien über Erektionsstörungen, aber Endometriose wird jetzt erst so langsam als viel weitreichenderes und massiveres Problem und tatsächliche Erkrankung anerkannt.
Erst jetzt- ich kann mich wirklich nur noch irritiert wundern, weiß man,dass Frauen Schmerzen eher, anders und massiver spüren. Symptomatiken von Herzinfarkt und Schlaganfall sind auch nicht gleich und oh Wunder, nicht wie bei kleinen Männern.
Diese Haltung und dieses wahlweise Verächten, Belächeln, Herabwürdigen von Bedürfnissen, wenn von Frau geäußert, gleich den Stempel "Hysterie" bekommt, ist ein massives gesellschaftliches Problem.
Dieser Balken im Kopf, der durch Sozialisierung in Männern und Frauen auf die jeweilig folgende Generation übertragen wird, kann sich erst dann auflösen, wenn Gleichwertigkeit zwischen den Geschlechtern keine Floskel oder Worthülse mehr ist.
Das bedeutet nicht zwingend dass jetzt alle das Gendersternchen sprechen müssen, aber der sehr viel und eklatant bewußtere Umgang mit den Bedürfnissen der eigenen und der meines Gegenübers.
Also das hinterfragen von Beweggründen....das wäre in meinen Augen ein hilfreicher Anfang.