Victim Blaming bzw. Täter-Opfer-Umkehr ...

-> Das ist auch der Grund, weshalb viele Frauen abends nicht allein auf die Straße gehen!

Ich fühle mich auch nicht sicher nebenbei. Nicht wegen dem Grund, aber ist ja möglich dass man überfallen wird, oder auf Streitsuchende trifft. Nun ja, wurde wohl auch zu viel körperlich gemobbt als Kind. Ich schaue mich immer um usw.

Der Mann hinter ihr hätte ein bisschen auf Abstand gehen können o.ä. ... man spürt im Normalfall schon, wenn sich der/die vor einem selbst verfolgt fühlt. -> Vielleicht hatte er ja auch Spaß, ihr Angst einzujagen?

Zeit für Esoterik. :p

Ja, ist aus meiner Sicht möglich Aufmerksamkeit auf einem zu spüren, und auch die Intention.
Wenn dann nichts passiert, ist das kein Beweis, dass gar nichts dran war, sondern ist ja auch klar, dass Leute nicht notwendig dem was sie fühlen auch Taten folgen lassen. Nicht nur weil sie erwischt werden könnten, sondern auch weil sie nicht denken, dass Leute das bemerken (Fantasie eben).

Insofern sollte man das wie gesagt ernst nehmen. Könnte Gefahr bedeuten.
Auch wenn ich damit nicht sage, dass man sich das nicht einbilden kann.
Aber ist deutlich relevanter als ein Materialist denkt.

Sowas (beobachtet werden generell, nicht unbedingt negativ) ist ungefähr die gewöhnlichste Art der Telepathie.
Habe nur mehr Skill darin als üblich, aber benutze das selbe, was das verursacht. ;)
 
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@ Laguz

Ich mache es mir nicht einfach. Eher das Gegenteil. Ohne Beweise kein Schuldiger. So muss ich leider auch hinnehmen, dass wahre Opfer zu kurz kommen. Was mir wiederum sehr leid täte. Doch das reine Wort ist schon seit Beginn der Lüge und Tatsachenverdreherei kein Beweis mehr.

Und ein Geschworenengericht, so wie in Amerika, ist manipulierbar. Gerecht sieht es da für mich nicht aus.

Eine sehr schwierige Diskussion, da mein Herz immer auf der Seite der Opfer ist. Wenn Ihnen durch fehlende Beweise etwas genommen wird oder Gerechtigkeit verweigert wird, dann hat es einen üblen Nachgeschmack.

In den von Dir angeführten Berichten gab es ja Hausdurchsuchungen und schwere Verdachtsmomente. Da sieht es für mich auch anders aus.
 
Natürlich auch das, nämlich:
Der kann auch nur zufällig hinter ihr hergelaufen sein, weil er in der Nachbarschaft wohnt und es eilig hatte.
Und da die Polizei seinen Ausweis überprüft hat, konnte er belegen, dass er in der Nachbarschaft wohnt.

Der Mann im fiktiven Beispiel ist unschuldig, und das vollkommen ohne dass die Frau gelogen hat.

Ich wollte hier exemplarisch-konstruiert zeigen, dass man den Zeugen/Opfern nicht automatisch Lüge unterstellt, wenn man den Beschuldigten für unschuldig hält.

Da möchte ich aber jetzt ein paar Dinge loswerden:
  • Welche Frau, hinter der ein finster dreinblickendes Muskelpaket herläuft, wäre da nicht auf der Hut und würde versuchen zu entkommen?
    Angst vor einem Übergriff bei Dunkelheit, wenn man allein unterwegs ist, hat fast jede Frau.
    -> Das ist auch der Grund, weshalb viele Frauen abends nicht allein auf die Straße gehen!

Das ist leider wahr und sehr verständlich.

  • Der Mann hinter ihr hätte ein bisschen auf Abstand gehen können ... man spürt im Normalfall schon, wenn sich der/die vor einem selbst verfolgt fühlt.

Ja, hätte er vielleicht tun sollen. Ich wechsele von selbst die Straßenseite, wenn ich abends bemerke, dass ich hinter einer Frau hergehe. Aber es gibt Männer, die über sowas nicht nachdenken. Macht ihn das böse oder zum Täter?

  • Das ist jetzt ein Beispiel, wo überhaupt nichts vorgefallen ist, der Frau nichts passiert ist. Da ist die Sachlage ja auch klar.

Und auch, wenn was vorgefallen ist/wäre, gibt es diversen Spielraum darin, ob bzw. wie stark schuldig der (mutmaßliche) Täter ist.

@SYS41952 hat's grad eben geschrieben ...
Es geht ja erst mal darum, jemanden mit seiner/ihrer Befürchtung ernst zu nehmen.

Natürlich. Da stimme ich auch voll zu, und ich will mich von allem Victim-Blaming distanzieren.

Aber jemanden in der Befürchtung ernst nehmen ist nicht gleichbedeutend damit, die damit einhergehenden Anschuldigungen vollumfänglich zu übernehmen. Da gibt es diversen Spielraum über Wissen, Intention und damit einhergehende Schuld des mutmaßlichen Täters, der zu berücksichtigen ist, auch ohne dabei irgendwen der Lüge bezichtigen zu müssen.

Wir haben ja nicht immer die Situation "Aussage gegen Aussage", und ein Dementi des mutmaßlichen Täters ist auch nicht immer ein Widerspruch zum Bericht des Opfers.
 
Frau > Vergewaltigung der Tochter (6 Jahre alt) durch den Kindes-Vater
> Selbstjustiz durch die Mutter am Vater
> Vater knapp dem Tod entronnen > Gericht > Freispruch (durch Richterin)
Puuuhh ...
Schwieriger Fall.
Weshalb übte die Mutter Selbstjustiz?
Gibt es - abgesehen von der Vergewaltigung der Tochter - auch andere Gründe?
 
Natürlich auch das, nämlich:
Der kann auch nur zufällig hinter ihr hergelaufen sein, weil er in der Nachbarschaft wohnt und es eilig hatte.
Und da die Polizei seinen Ausweis überprüft hat, konnte er belegen, dass er in der Nachbarschaft wohnt.

Da möchte ich aber jetzt ein paar Dinge loswerden:
  • Welche Frau, hinter der ein finster dreinblickendes Muskelpaket herläuft, wäre da nicht auf der Hut und würde versuchen zu entkommen?
    Angst vor einem Übergriff bei Dunkelheit, wenn man allein unterwegs ist, hat fast jede Frau.
    -> Das ist auch der Grund, weshalb viele Frauen abends nicht allein auf die Straße gehen!
  • Der Mann hinter ihr hätte ein bisschen auf Abstand gehen können o.ä. ... man spürt im Normalfall schon, wenn sich der/die vor einem selbst verfolgt fühlt. -> Vielleicht hatte er ja auch Spaß, ihr Angst einzujagen?
  • Das ist jetzt ein Beispiel, wo überhaupt nichts vorgefallen ist, der Frau nichts passiert ist. Da ist die Sachlage ja auch klar.


Es kann doch auch sein, dass der Mann gedankenversunken war und die Ängste der Frau oder sogar die Frau an sich nicht wahrgenommen hat.
 
Nein, das garantiert nicht. Ich kenne die Person. Das war etwas, was komplett impulsiv war.
Will ja jetzt nix sagen, aber wenn ich eine Tochter hätte, die ich nicht habe,
und da wäre einer, der..., naja, den Rest kannste Dir denken.

Und ja, natürlich habe ich mit ihr darüber ausgiebig gesprochen..

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Anderes Fallbeispiel (und ähnlich "mildes" Urteil):
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es gibt keine Lösung hier, wenn es nicht bewiesen werden kann.

Wenn du Personen ohne Beweise verurteilst, dann ist es ein Unrechtsstaat.

Du kannst jemanden nicht leiden, oder irgendwas anderes passt dir nicht (wie Hautfarbe, Religion, politische Meinung)? Simpel, eliminiere ihn mithilfe einer kleinen Geschichte aus der Gesellschaft.

Wir können hier ja auch weiter gehen. Wir können zum Beispiel einfach nicht beweisen, wer der Mörder ist, aber es gibt 5 Tatverdächtige?

Nun, um weitere Morde zu verhindern, und den Angehörigen "Gerechtigkeit" zu geben, sperren wir eben alle 5 ein. Oder wir nehmen den, der für die Angehörigen am "mörderischsten" aussieht und den entsprechenden "Vibe" hat.
Denn es braucht ja anscheinend eine Lösung, wenn das mit den Beweisen nicht klappt?

Das nennt sich Willkürjustiz, Schauprozess usw.
Die Antwort ist eben, dass wir keinen allwissenden Gott als Richter auf diesem Planeten haben. Es gibt dann schlicht keine Lösung, die akzeptabel ist.

Und das ist auch logisch. Man kann die Welt ja nicht gerechter machen, indem man bereit ist Leuten grundlos die Freiheit zu nehmen. Werden dann schlicht noch mehr Straftaten, und explizit Freiheitsberaubung, begangen, nun pervertiert durch den Staat selber.
Du bist schon wieder nur beim Täter und der evtl. Ungerechtigkeit, die einem Verdächtigen wiederfahren könnte
und wenn das jeder machte in anderen Bereichen, pipapo.

Das ist alles wahr, was schreibst, aber es kümmert eben nicht einmal in der theoretischen Überlegung, wie es den Opfern damit geht.
Das kommt gar nicht vor in deiner Ausführung. Das ist genau ist das Denken, was ich meine.
Wie geht es dem Opfer in einem Rechtssystem, was angucken muss, dass der Täter frei rumläuft.
Auch darüber könnte man einen so langen Absatz schreiben, tust du aber nicht.

Man könnte sich fragen, wie es Angehörigen, Vätern, Müttern von vergewaltigten Mädchen geht, dem Mädchen selbst,
wo der Täter nicht verurteilt werden konnte.
Interessiert aber nicht, wird gar nicht aufgegriffen.

Das wird in einem Satz "da gibt es keine Lösung" abgehakt und dann sofort zum möglichen Täter und Verteidigung des herrschenden Rechtssystems. Vllt verteidige ich das auch sogar, keine Ahnung, aber dennoch DENKE ich wenigstens über die Opfer nach.

Wenn sich da nur allein mal was im Kopf und im Denken ändern würde, dann wäre schon viel gewonnen.
 
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