Sinn des Lebens?

wer nicht an Gott glaubt, der wird auch nie eine Antwort auf diese Frage finden bzw. er würde sie selbst dann nicht erkennen, wenn sie ihm feierlich auf einem Silbertablett serviert werden würde

" 19] Die Menschen dieser Erde haben die große Bestimmung, selbstmächtige Kinder Gottes zu werden; daher müssen sie auch in aller Selbsttätigkeit aus sich selbst geübt und gebildet werden."
Jakob Lorber: 'Das gr. Evangelium Johannes', Bd. 6
Quelle:
h**p://w w w.j-lorber.de/jl/ev06/ev06-111.htm#jl.ev06.111,19

Steht das im Evangelium drin oder ist das eine Interpretation von Herrn Lorber?

Ich liebe Paradoxa. Das ist eines. Das berühmte "Sei spontan"-Paradoxon in reiner Form.
 
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Ich liebe Paradoxa. Das ist eines. Das berühmte "Sei spontan"-Paradoxon in reiner Form.

was genau meinst Du damit?
suchst Du nun nach einer überzeugenden Antwort zum Sinn des Lebens oder nach Widersprüchen? Ich habe den Eindruck, Widersprüche gefallen Dir besser ... dann wirst Du auch nur diese finden, das muß Dir klar sein

und das steht ebenfalls nirgendwo geschrieben sondern ist meine Meinung
 
was genau meinst Du damit?
"Sei spontan!" ist ein Klassiker. Wenn jemand tut was er gesagt bekommt ist er nicht spontan, also ist die Anweisung spontan zu sein paradox.
Ich bin dazu bestimmt, selbstmächtig zu sein ... wieder das selbe Paradoxon.
"Ignore this sign" (wenn es auf einem Schild steht) ist eine negative Formulierung des selben Paradoxons.

Mein Lieblingsbuch: Saleem Matthias Riek, "Herzensfeuer - eine Liebeserklärung an die Paradoxien des Lebens".
Nicht-paradoxe Anweisungen erscheinen mir seit der Lektüre dieses Buches richtig langweilig.

Die Menschen dieser Erde haben die große Bestimmung, selbstmächtige Kinder Gottes zu werden; daher müssen sie auch in aller Selbsttätigkeit aus sich selbst geübt und gebildet werden."
Jakob Lorber: 'Das gr. Evangelium Johannes', Bd. 6
Quelle:
h**p://w w w.j-lorber.de/jl/ev06/ev06-111.htm#jl.ev06.111,19
nein, es steht nirgends geschrieben, sonst hätte ich es entsprechend angeführt
Doch, es steht wo geschrieben, nämlich in dem von dir angegebenen Link. Daher meine Frage ob das ein Bibelzitat ist (sorry, kenn die Bibel nicht so gut) oder eine Betrachtung von Herrn Lorber oder von Herrn Eggstein, oder von wem sonst.

Genau genommen sagt uns auch dieser Satz nur was wir tun müssen, aber nicht wozu.

Eine Überraschung, die durch diesen thread bis jetzt bestätigt wurde (falls das obige Zitat nicht aus der Bibel ist): Die Bibel sagt nichts über den Sinn des Lebens aus. Das ist eigentlich schon wieder paradox.

Greetz, Martin
 
Ja, aber eingeschränkt durch eine extrem selektierte Wahrnehmung, nämlich unsere Existenz.

Stell dir vor, ein reicher Mensch hat sein Vermögen einem zufälligen Menschen vererbt, wirklich zufällig, und der bist gerade du. Nur darfst du niemandem etwas davon sagen. Alle anderen, die nichts geerbt haben, wissen gar nicht davon dass es dieses Erbe gibt. Nur du wunderst dich über den Zufall, der aber für dich mit 100% Wahrscheinlichkeit eingetreten ist. So ähnlich geht es auch mit dem Kosmos und dem Leben.

Dieser vermeintliche Zufall setz aber die Entscheidung des reichen Menschen voraus, also einer Ursache. Die Wahrscheinlichkeit das es mich trifft ist auch berechenbar. Demnach ist es auch kein Zufall.
 
Dieser vermeintliche Zufall setz aber die Entscheidung des reichen Menschen voraus, also einer Ursache. Die Wahrscheinlichkeit das es mich trifft ist auch berechenbar. Demnach ist es auch kein Zufall.

Oder eben die nicht-Entscheidung, die zufällige Auswahl.

Das ganze ist ein Gedankenexperiment. Es funktioniert nur wenn man die "Übungsannahmen" akzeptiert.

Wenn ich es "von außen" betrachte, also wenn ich weiß dass es den reichen Menschen gibt, unter wie vielen möglichen Erben er auswählt, wie viele Menschen er in seinem Testament bedenkt und dass er würfelt, dann kann ich eine Wahrscheinlichkeit berechnen. Das war aber nicht die Frage. Wir wollen uns die Situation ja aus der Sicht des nicht-wissenden(!) überlegen.

Es ist schwierig sich vorzustellen dass man etwas nicht weiß. Vor allem wenn man es sich gerade selbst ausgedacht hat.

Noch einmal zurück, ins Experiment hinein.
Also: Niemand hatte einen blassen Schimmer davon dass eine große Summe Geldes vergeben wird. Der Erbe kannte den reichen Mann nicht, dieser hat keine Hinterbliebenen, und fragen kann ihn der Erbe natürlich auch nicht.
Es gibt 2 Fälle:
  • Du bist nicht der Erbe
    Dann weißt du von der Erbschaft nichts, das heißt du kannst keine Wahrscheinlichkeit berechnen, schon allein weil du nicht auf die Idee kommst sie zu berechnen. Und wenn, dann hättest du keine ausreichenden Angaben.
  • Du bist der Erbe
    Dann brauchst du nicht mehr zu rechnen denn du hast ja schon das Geld bekommen, die Wahrscheinlichkeit jetzt 100% .
    Wie hoch sie vorher war, solange du gar nichts davon gewusst hast, hat keinerlei Einfluss mehr auf das Ergebnis.
    Es gibt keine weitere Erbschaft (außer vielleicht eine von der du nichts weißt und bei der alles anders laufen kann), also wieder nichts zu rechnen.
Zusatz-Frage (und das ist der springende Punkt, danke für den Denkanstoß): :danke:
  • Angenommen es war doch kein Zufall sondern du bist gezielt als Erbe ausgewählt worden.
    Woran erkennst du dass du gezielt ausgewählt worden bist?
    Oder erkennst du es gar nicht?
  • Vielleicht hast du das Geld zu einem bestimmten Zweck bekommen, das wurde dir aber nicht mitgeteilt.
    Woran erkennst du dass du das Geld zu einem bestimmten Zweck bekommen hast?
    Oder erkennst du das gar nicht?
 
Ich war bis jetzt zu faul um hier etwas durchzulesen, aber hier mal mein Senf:

Jedes Mal, wenn wir sterben, gehen wir nach Hause zurück. Das ist dann der Ort, der nicht vollkommener sein könnte. Dort herrscht die allumfassende Liebe, die allumfassende, bewusste Einheit. Man fällt aber immer wieder in die Materie (äusserste Verdichtung des kosmischen Ganzen, dort wo die Illusion der Getrenntheit noch am ehesten unterstützt wird) zurück, bis man diese Liebe, diese Einheit auch von dort aus erkennen konnte. Damit überwindet man zugleich das Leiden, welches in unbewussten Menschen praktisch immer anwesend ist. Man muss sich als Mensch Gottes Willen (LIEBE) hingeben, dann wird man frei und man befreit sich vom Rad der Wiedergeburt.

Passend hierzu sind Nahtod-Dokus, die findet ihr auf Youtube -> Spannend!
 
Ich war bis jetzt zu faul um hier etwas durchzulesen, aber hier mal mein Senf:...

Danke.

Das beantwortet meine Frage nur zum Teil. Deine Antwort wirft die Frage auf wozu es die erste Geburt und das danach folgende das Rad der Wiedergeburten gibt. Wieso und wozu uns jemand diese Last aufgebürdet hat. Eigentlich glaubst du ja an einen "un-Sinn" des Lebens, von dem man sich befreien muss.
 
Wollte mein voriges Posting wieder löschen, war aber zu spät zum editieren. Muss ich mir noch länger überlegen. Sorry.
 
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Danke.

Das beantwortet meine Frage nur zum Teil. Deine Antwort wirft die Frage auf wozu es die erste Geburt und das danach folgende das Rad der Wiedergeburten gibt. Wieso und wozu uns jemand diese Last aufgebürdet hat. Eigentlich glaubst du ja an einen "un-Sinn" des Lebens, von dem man sich befreien muss.

Diese "Last" haben wir uns selbst aufgebürdet, das ist ein natürlicher Reifeprozess den wir durchmachen. Vielleicht kennst du das Gleichnis aus der Bibel mit dem verlorenen Sohn; Der eine Sohn findet es zuhause "langweilig", bzw. er weiss nicht was er hat, er erkennt es nicht, er weiss nicht worin er sich eigentlich befindet, auch wenn er vielleicht glücklich ist, er kann es nicht wertschätzen. Darum geht er fort, weit fort und macht sozusagen die "Hölle" durch (er muss z.B. Insekten fressen um über die Runden zu kommen), bis er irgendwann wieder nachhause kommt. Sein Vater und der Bruder (dieses Sohnes) freuen sich und sie haben alle ein grosses Fest. An dieser Stelle sagte dann Gott, dass er den einst verlorenen Sohn "lieber" als den anderen hat. Der zurückgekehrte Sohn erkennt sein wahres Zuhause, sein "Paradies", wenn man so sagen will.
Was ich damit sagen will; Das ist ein Prozess der sich auf verschiedensten Ebenen wiederspiegelt: Unbewusste Einheit - Trennung - Vollkommenere Einheit dank Erkenntnis. Denn man kann nur bewusst in der Einheit leben, wenn man mal das Gefühl hatte, "draussen" gewesen zu sein (obwohl dem ja nie wirklich so war).
Ein weiteres Beispiel: Ein Kind kommt auf die Welt. Es ist völlig unbekümmert, es nimmt die eigene Umwelt völlig ungefiltert wahr, es ist "wach". Mit der Zeit wird es mit den typischen gesellschaftlichen Wertvorstellungen konfrontiert, es beginnt sich selbst als ein Individuum wahrzunehmen, welches von der Umwelt abgetrennt ist. Es werden unbewusst Grenzen zwischen dem Kind und der Umwelt gezogen. Das wiederum führt zum Leiden, da ein EGO niemals vollkommene Erfüllung erleben kann, das Glück muss dauernd mit irgendwelchen Dingen gefüttert werden, die vergänglich und suchterregend sind. Das kann so weit gehen, dass es sich irgendwann fragt: "Hey, ist das alles echt? Ist dieses Leiden echt? Gibt es keinen Weg daraus? Gibt es denn keine Möglichkeit sich in jedem Moment glücklich und frei zu fühlen?" Dann beginnt normalerweise ein neuer Abschnitt im Leben dieses Menschen. Er/Sie beginnt sich für Dinge wie "Sinn des Lebens", "Spiritualität" oder "Wahres Glück" zu beschäftigen, beginnt zu meditieren oder was weiss ich. Plötzlich "erwacht" diese Person wieder, und erkennt, dass er/sie die ganze Zeit am eigentlichen Leben vorbeigelebt hat. Der Mensch erkennt sich wieder als ein Individuum, verbunden mit allem was ist. Nur ist dieser Zustand doch um einiges reifer als vorher, die Person hat "Erkenntnis" (Adam & Eva -> Baum der Erkenntnis ;)) erlangt, es kann nicht mehr "auf die schiefe Bahn" geworfen werden, auch wenn dies ein notwendiger Entwicklungsschritt war. Erst dann fühlt sich das Paradies auch wirklich wie ein Paradies an! :)

Weisst du jetzt was ich meine? ;)
 
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