Freisein für . . . bedeutet nicht, fehlerlos zu sein, sondern aus Fehlern zu lernen.
Freisein für . . . bedeutet vor allem, zu erkennen, warum man da ist und eine Vision für sich selbst zu entwickeln und zu halten, für die es sich lohnt, sinnvoll zu leben
ELi
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Für dich ist es das. Wenn du Nietzsches Werk dazu nimmst, dem es ja entsprungen ist, bedeutet es vor allem das verschwendete Menschliche Potenzial durch die Überprüfung und das "Wegwerfen" der gesellschaftlichen Konventionen und dadurch die eigenen Identifikationen, Ismen und Ideale neu zu bewerten und zurück zu gewinnen. Die Umwertung aller Werte! Nicht aus Bla Blub und den weisen Schauspielern des Volkes und der Gesellschaft,
sondern dem eigenen Potenzial.
Genau genommen, nimmt er auch das Christentum auseinander, dessen Einstellungen ebenfalls aus den gesellschaftlichen Konventionen entsprang. Also ein Mythos aus der Gesellschaft, weiter getragen über Generationen, dessen Ideen zb. dich Eli, in Bezug auf Gott geprägt haben. Heute ganz anders als die Menschen vor 1000 oder 500 oder 200 Jahren. Zeit und Raum und alles menschlich erschaffene ist Heute ganz anders.
Ist Nietzsches Kritik, das menschliche Potenzial für Mythen, Definitionen und Identifikationen des Selbst aufzugeben verinnerlicht, kommt ganz Automatisch die Frage; "Naja gut, was mach ich denn jetzt?"
Und genau da kann alles "sein"!
In den konventionellen Wahrheiten selbst verwirklichen. Warum nicht?
Der Natur auf den Grund gehen. Warum nicht?
Gott finden und danach leben. Warum nicht?
Sich aus der Gesellschaft zurück ziehen und im Einsiedlertum leben. Warum nicht?
Das alles ist ok und für jeden anders. Aber wenn einer aus den vier Beispielen ankommt und sagt, "nur meins ist absolut, folget mir!", dann lacht da einer drüber, der das eben verinnerlicht hat.
"Werde der du bist" das war immer mein Lieblingsspruch von Nietzsche, Heutzutage hat er nur noch sentimentalen Wert.