Jeder kann sagen und machen, was er will

Schon alleine weil es Regeln gibt, kann es ja keine Freiheit geben.
Das Problem sitzt deutlich tiefer. Du kannst die Regeln brechen und irrst Dich darin, diese Entscheidung frei getroffen zu haben. Das Paradoxon ist: In der Annahme und Hingabe Deiner Unfreiheit am Kreuz dieser Welt bricht sich das Sein Bahn und macht Dich frei.
 
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Nun hat es wegen der Unfreiheit auch noch einen fatalistischen Beigeschmack. Wir können alle auf unser Kreuz starren, denn dort hängen wir alle, und anfangen zu zetern ,“ Scheisse, ich hänge fest, es tut weh“ (Konsequenzen tragen) . Das ist nicht weiterführend.
Ja @Diamantgeist, es stimmt, die Konsequenzen der Willensfreiheit tragen zu müssen, das ist unser Kreuz des Lebens, nichts anderes habe ich im Beitrag #1 ausgedrückt. Aber deine Schlussfolgerung, die teile ich nicht, wie ich schon im #1 gesagt habe:
Denn jeder muss die Suppe auch auslöffeln, die er sich eingebrockt hat. Das ist das Gesetz des Schicksals,
Auf das `Auslöffeln`, darauf kommt es beim Schicksal an.
Wir müssen auch hinhören, was das Schicksal (sprich `der Himmel` uns damit sagen will. Und zwar sehr aufmerksam hinhören, was der Himmel (für mich ist es durch das Gewissen, das innere göttliche Geistselbst) zu sagen hat. Und dann den Weg gehen, der zum Heil führt, was oft schwer ist, mühsam sein oder gar lebensverändernd sein kann.
ELi
 
Ja @Diamantgeist, es stimmt, die Konsequenzen der Willensfreiheit tragen zu müssen, das ist unser Kreuz des Lebens, nichts anderes habe ich im Beitrag #1 ausgedrückt. Aber deine Schlussfolgerung, die teile ich nicht, wie ich schon im #1 gesagt habe:

Auf das `Auslöffeln`, darauf kommt es beim Schicksal an.
Wir müssen auch hinhören, was das Schicksal (sprich `der Himmel` uns damit sagen will. Und zwar sehr aufmerksam hinhören, was der Himmel (für mich ist es durch das Gewissen, das innere göttliche Geistselbst) zu sagen hat. Und dann den Weg gehen, der zum Heil führt, was oft schwer ist, mühsam sein oder gar lebensverändernd sein kann.
ELi
Jede Äußerung meines Willens hat eine Ursache, die sich aus einer Wirkung ergeben hat, die wiederum eine Ursache hatte. Sich dieser unendlichen Kette nicht bewusst zu sein erschafft Deine vermeintliche Willensfreiheit. Meine Wahl folgt vorherigen Mustern und ist längst entschieden, bevor sie überhaupt in mein Bewusstsein dringt.

Die Kunst hinzuhören -diese Unfreiheit in ihren Mustern zu erkennen- ist sicherlich der erste Schritt, ja. Es löst sich in der Hingabe und erst in dieser entsteht die Magie des freien Willens, der nicht mehr zwangsläufig einem Muster folgt, in welchem wir verankert sind oder waren.
 
Die Botenstoffe, die du genannt hast, sind Neurotransmitter, welche die Aufgabe haben, das Netzwerk von Nervenzellen miteinander zu verbinden, zu denen auch die Triebfunktionen der Leibesorgane gehören.
Lieber Eli,

ja über diese Transmitter und Neuronen werden, wie Du zu sagen pflegst die „Triebfunktionen“ und die „Leibesorgane“ gesteuert. Aber auch das Gehirn ist ein Organ, das all das mehr oder weniger schlaue Denken erst ermöglicht.

Ohne diese Transmitter ist im neuronalen Netz des Gehirns absolut Sendepause. So gibt es ohne dieses Netzwerk auch kein Wollen, denn dieses ist auch nur ein Produkt der „Triebfunktionen“.

Ja, und wenn ich mich mir die patriarchale Weltgesellschaft anschaue, da sehe ich deren folgen. Unterdrückung, Machtgelüste, Ellenbogengesellschaften und Kriege – da muss ich nicht groß überlegen, wie das wohl zustande kommt. Ganz bestimmt nicht durch die Kuschelhormone.

Selbst der göttliche Pantheon ist durch und durch patriarchalisch geprägt und das spiegelt sich im Alten Testament wider – oder nicht? Die Göttinnen wurden über die Zeit systematisch demontiert und entfernt.

Aber das Patriarchat konnte es nicht verhindern, dass die Göttinnen klangheimlich wieder ihre Nischen gefunden hatten. Eventuell könnten wir ja damit beginnen, die Besetzung im göttlichen Pantheon zu überdenken?

So bräuchten wir nicht krampfhaft in Jesus und Gott den weiblichen Aspekt der Göttlichkeit suchen. Nun ja, für Macht und Kriege bedarf eher eines übermächtigen und starken Gottes. Es kann nur das von uns ausgehen, von dem wir auch erfüllt sind.


Merlin
 
Liebe Hatarie,

sehe es mir bitte nach, aber ich habe da halt ein paar andere Erkenntnisse. Ich möchte hier jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber unser Wesen wird durch Botenstoffe bestimmt.

So sind zum Beispiel die Botenstoffe der Selbstlosigkeit Mesotocin und Oxydtozin, die auch als die Kuschel-Hormone bezeichnet werden. Ja und so gibt es auch Botenstoffe, die mit der Moral verbunden sind: Serotonin, Oxydtozin, Propranolol. Wie Du sicherlich auch weißt, verleitet uns Testosteron zur Gewaltbereitschaft.

Die Intensivität dieser Stoffe werden dann über das kleine Gene 5-HTT gesteuert:
Es ist nun so, dass wir zwei Varianten von diesem Gen in uns tragen, die unterschiedlich leistungsfähig sind. Es kommt dann darauf an, welche Variante bei der Menschwerdung aktiviert wird.

Das heißt im Umkehrschluss, dass auf diese Weise zwei Geschwister mit einer gleichen Situation oft unterschiedlich umgehen. Wer in schwierigen Familienverhältnissen aufwächst, wird also nicht zwangsweise, diesem Weg weiterfolgen. Ja und anderseits kann ein Kind aus behüteten Verhältnissen zu einem schwarzen Schaf mutieren.

Diese genetische Tönung begünstigt oder schwächt dann also gewisse Entwicklungen. Aber wie gesagt, das ist jetzt nur eine stark verkürzte Beschreibung dieser Vorgänge.

Merlin

Hallo Merlin,

wenn du mir auch wissenschaftlich erklären willst wie ein Mensch ist, bin ich immer noch der Meinung, dass der Mensch durch seine Erziehung das wird was er ist. Ich bin immer noch der Meinung, wenn ein Mensch in Liebe aufwächst dann werden Botenstoffe und Hormone in seinem Körper aktiviert, dies allein doch dafür ist nicht dafür verantwortlich wie ein Mensch ist.

Ausnahmen bestätigen die Regel und manchmal gibt es auch ein schwarzes Schaf.

In Bekanntenkreis z. B. zwei Kinder beide adoptiert (Säugling), beide aus schlechten Familienverhältnissen, der eine wurde zum Mörder der andere ist wohlgeraten.

Beide wurden mit sehr viel Liebe großgezogen.

Doch wie du schreibst die Gene? Vielleicht sollte ich hier den Grund schreiben, er liebte eine Frau die seine Liebe nicht erwiderte, da lief er Amok d. h. es gab mehrere Opfer.

Was nun hast du recht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Verneinung des Willens bei Schopenhauer trägt nihilistische lebenverneinende Züge. Demgegenüber zeigt Nitzsches lebensbejahender Wille zur Macht die Triebwilligkeit des Menschen, die durch eine ethisch-moralische geistige Haltung aufzulösen die Aufgabe des Menschen ist.
Lassen wir mal beide außen vor.

Wer sagt oder bestimmt, dass der Mensch durch eine ethisch-moralische geistige Haltung Triebwilligkeit gesteuert wird und er diese aufzulösen hat?
 
Schon alleine weil es Regeln gibt, kann es ja keine Freiheit geben.

Auf der anderen Seite garantiert es gewissermaßen, Freiheit. Denn ohne Regeln würde es wesentlich mehr Leid geben, als es ohnehin schon gibt. Denn es gibt genug, die Regeln überschreiten, da sie ihre persönliche Freiheit durchsetzen wollen, egal ob man damit jemand anderen verletzt, einschränkt und/ oder in Gefahr bringt.

Menschen gehören meiner Meinung zu den grausamsten Lebewesen auf diesem Planeten.

Wenn man es sich mal anschaut, ist die Vernunft auch nicht immer das, was sich zuerst melden sollte.

Daran ändert auch kein Glaube an einer höheren Macht etwas. Im Gegenteil, Grausamkeiten werden so auch noch gerechtfertigt. Weil "Gott" ja so gerne reuige Sünder hat, ist es sowieso egal was man tat, solang man bereut.:3puke:

Ändern tut es aber trotzdem nichts und rückgängig macht es auch nichts mehr.
 
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Wer sagt oder bestimmt, dass der Mensch durch eine ethisch-moralische geistige Haltung Triebwilligkeit gesteuert wird und er diese aufzulösen hat?
Liebe Hatari, herzlichen Dank für diese Frage.
Ich möchte einige Worte zur `geistigen Haltung` sagen. das ist die innere Haltung, die ich vor Gott annehme.

Gott ist für mich der Urgrund allen Seins, das Licht, aus dem alles entstanden ist, was existiert. Gott ist als das Licht des Bewusstseins auch in uns Menschen veranlagt, und wenn wir es in uns bewusst gemacht haben, dann lebt Gott in uns als das bewusste Licht des Lebens und der Liebe. Das ist die geistige Haltung, von der ich gesprochen habe.

Nimmt der Mensch diese innere Haltung an, so haben die Triebe ihre Macht verloren und ordnen sich geduldig ein in das Primat des Geistes im Menschen.
ELi
 
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