Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
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Darum geht's nicht. Es geht (zumidnest mir) um Menschen die nicht glücklich damit sind, Eigenbrötler zu sein.


Nun, wenn dem so ist, können sie sich ja ändern!


Die Frage ist, tust Du es tatsächlich freiwillig, oder tust Du es als Lernerfolg auf Grund der Einschränkungen, die dir deine Disposition vorgibt?


Ich hab mich eingeschränkt gefühlt, so lange ich es Anderen recht machen wollte.
Jetzt, wo ich nach meiner eigenen Disposition lebe, fühle ich mich frei und genieße das Leben.
Früher hatte ich häufig Suizidgedanken, die sind seither völlig verschwunden.
Es gibt für mich nichts, was ein Leben nach der eigenen Disposition befriedigend ersetzen könnte.


Ist ja ok, ich verstehe auch viele Sachen nicht, die Andere spaßig finden (und wenn sie alle in der Gesellschaft lustig finden würden). Das hat aber an sich nichts mit HS zu tun, sondern ist einfach menschlich.


Oh, was man nicht nachvollziehen kann, hat sehr viel mit der eigenen Disposition zu tun, also auch mit HS.
 
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Das ist sowieso Grundbedingung für jeden Menschen, achtsam mit sich umzugehen. Und man muss ja nicht jeden Mist der modernen Gesellschaft auch nachspringen. Aber manchmal stehen halt doch Entscheidungen an, wie bereits gesagt, meistens im Beruf oder in der Famile, wo man sich nicht so einfach entziehen kann. Und dann treten eben die Beschränkungen wieder in Kraft ... vielleicht bei Dingen die ein HS doch gerne haben würde, wie die Andere auch. Z.B. einen Job im Management. Selbst wenn Du dich als MalerIn in die Einsamkeit zurückziehst ... irgendwann musst du um zu überleben Geschäft machen, bei einer Vernissage auftauchen, Freunde servicen um den Kundenkreis zu vergrößern ... und dann fängt's halt mit den Zwängen an.

Ich habe nicht die Erwartung dass ich keine Kompromisse eingehen muss.

So ist das Leben ...
 
Oder, ich gehe es proaktiv an, und verändere etwas bei mir ... was ja die meisten hier auch getan haben, bzw. einen Mittelweg zwischen zurückziehen und verändern. Und beim Verändern ist es halt wichtig, welche Grund für die Hochsensibilität verantwortlich ist.


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Genau das wird hier doch geschrieben, nicht nur von mir.

Ich gehe nur mit der Ursachenforschung von HS nicht ganz konform....Aber schaden kann es ja nicht.
 
Darum geht's nicht. Es geht (zumidnest mir) um Menschen die nicht glücklich damit sind, Eigenbrötler zu sein.
Weil sie Programmen unterliegen und bewerten.
Kennst Du meine Geschichte :sneaky:?
Nein, die kenne ich nicht, aber ich hab ja schon anklingen lassen, dass ich aus Deinen Argumenten entnehmen und vor allem erspüren kann, dass Du viel durchgemacht hast. Und das ist wiederum HSP, die mich dazu befähigt. ;)

Über ein Problem lernt man ja auch etwas, entwickelt eine neue Fähigkeit.
JAAAA! HEUREKA! Ganz genau! Und damit eröffnet sich bereits eine Möglichkeit, wie man aus der Misere rauskommen kann.

Aber genau dann sind sie auch schon "komisch", sie werden in der Gruppe nicht akzeptiert, die Kindergärtnerin fühlt sich velleicht bemüßigt den Eltern einen Besuch beim Therapeuten nahe zu legen ....
Nein, sind sie nicht, sie werden komisch gemacht.

Weil diese Kinder eben nicht der Norm entsprechen. Wobei es zwecklos ist, darüber zu diskutieren ob es eine gute oder schlechte Norm ist ... de Norm wird einfach von der Mehrheit bestimmt.
In meinem Brotjob habe ich mit Kindern zu tun, keines ist wie das andere, jedes ist ein Universum für sich. Interessanterweise habe ich noch nie festgestellt, dass sich ein Kind negativ über ein Kind äußert, dass sich lieber etwas zurückzieht, das sind immer nur die Pädagogen, die meinen, dies sei nicht normal. Bei Jugendlichen verhält es sich anders, weil sie schon genügend Programmierungen durchlaufen haben. Die "Norm" ist ein Konstrukt innerhalb eines Konstruktes; eines veralteten Systems, das nun langsam aber sicher zerbröckelt. Immer mehr Menschen, auch nicht HSPler leiden an der Normierung, sonst wäre zB Burnout kein so großes Thema. Es betrifft schon lange nicht mehr nur uns. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das allgemein durchsickert.

mein eigenes Leben in Beschränkung leben
Mann, mann, mann, wie oft denn noch? Was ist daran eine Beschränkung, wenn man lieber ein gutes Buch in der Badewanne genießt, als in die Disco zu latschen? Dies sind Bewertungen, die Dir Dein Verstand, Deine Glaubenssätze einflüstern. Das ist PROGRAMM. Entlarve diesen ganzen Mist, der Dir Dein Leben so schwer macht und schmeiß ihn in die Tonne, wo er hingehört.

Schon ok, aber alle diese Wege führen in die eigene Beschränkung ... weil sich die Welt rundherum nicht verändert. Und warum sollte man das tun, wenn es andere Möglichkeiten auch gibt?
Da gibt es so einen Spruch: Ändere Dich und Du änderst die ganze Welt. Erst als ich das durchgezogen habe, habe ich verstanden, was das bedeutet. Mit "ändern" meine ich nicht, mich in meiner Existenz zu verändern, sondern die Programme, die mich dieses und jenes denken und in weiterer Folge fühlen lassen.
Wie sehen denn diese anderen Möglichkeiten aus?

Ich bin sogar sehr in Frieden damit. Ich habe heute keinerlei Probleme mehr. Aber genau deshalb weiss ich auch, wie es gehen kann. Und nichdem ich beruflich auch mit solchen Klienten arbeite, weiss ich, welche Erfolge sich erzielen lassen. Ich kann sie nur besser verstehen ....
Sorry, so kommst Du mir nicht rüber, dass Du wirklich in Frieden damit bist. Welchen Ansatz verfolgst Du bei Deinen Klienten, abgesehen davon, dass man mal guckt, was die Quelle ist? Weißt Du, was mich gerade verblüfft? Du arbeitest mit Klienten, die Probleme haben. Mit anderen Worten, Du sitzt an der Quelle, die Dich zu Veränderungen befähigt, indem Du Deiner Umwelt erklärst, was es damit auf sich hat! Wieso bestärkst Du nun mit Deinem Fokus einzig die Beschränkungen? Richte ihn doch mal auf die Stärken.
 
In meinem Brotjob habe ich mit Kindern zu tun, keines ist wie das andere, jedes ist ein Universum für sich. Interessanterweise habe ich noch nie festgestellt, dass sich ein Kind negativ über ein Kind äußert, dass sich lieber etwas zurückzieht, das sind immer nur die Pädagogen, die meinen, dies sei nicht normal.


Das kann ich bestätigen, mein Sohn spielte im Kindergarten oft nicht mit und beobachtete lieber.
Für die Erzieherinnen war das ein Problem und sie sprachen mich darauf an.
Ich war aber nicht gewillt, meinen Sohn anzupassen, also habe ich ihnen gesagt, dass er eben so veranlagt ist.
Er passt dafür sehr gut in unsere Familie und wir können uns sehr intensiv und tief austauschen, brauchen dann aber wieder Abstand.
Und da es uns allen so geht, gibt 's deshalb auch keine Reibereien.
 
Das stelle ich mir aber auch schwierig vor. Angenommen, mich stört nun mal das Laute, das Gekreische (weil ich dann bspw. kopfweh bekomme)... dann kann ich das wohl kaum an mir ändern ausser indem ich mich zurück ziehe.


Wenn man sich zeitweilig zurückzieht, ist man aber noch lange kein Eigenbrötler.
Ich glaube allerdings auch nicht, dass es leicht ist, man braucht sicher eine starke Motivation dazu.
 
Ich glaube allerdings auch nicht, dass es leicht ist, man braucht sicher eine starke Motivation dazu.
Zum "Eigenbrötler"-Dasein? Eine gezielte Motivation ist dazu m.M.n. nicht nötig. Das halte ich für Veranlagung, vielleicht aus der HS heraus.
Ich war z.B. schon als kleiner Bub ein ausgeprägter Einzelgänger, den man zum Spielen mit anderen Kindern quasi nötigen mußte, der gerne (im Urlaub auf dem Land, in der Stadt ging's ja nicht) alleine durch die Wälder und Berge stromerte und die vermutlich genauso gut kannte, wie der ansässige Fuchs *lach*. Und ich bin's heute, zig Jahre später, in noch verstärktem Maße. Sozialen Kontakten gehe ich aus dem Weg, schon Smalltalk mit Nachbarn (kommt man auf dem Dorf nicht immer drum herum; Abende und Feste bei der Dorfgemeinschaft habe ich "elegant" an meine Gefährtin delegiert: Einer muß ja schließlich auf die Hunde aufpassen und da opfere ich mich halt... :whistle: ) ist mir prinzipiell unangenehm. Dafür kann ich Stunden und Stunden in den Wäldern verbringen (außer bei Gluthitze wie jetzt :rolleyes: ), alleine, "nur" mit einem unserer Hunde in Begleitung. Ich langweile mich nie und fühle mich nie einsam ohne menschliche Begleitung...
 
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