Na klar geht es (meistens). Hochsensibilität alleine kann zwar ziemlich störend werden, aber ist kein Grund für das UB eine Lebensgefahr zu erkennen, mit allen psychischen Auswirkungen. Das kann nur dann passiren, wenn noch andere extremere psychische Dispositionen dazu kommen. Aber ein normaler Mensch wird damit fertig ....
Oh Mann, du hast keine Ahnung, womit ich in dieser Zeit alles fertig werden musste. Nicht bös gemeint

Vielleicht bin ich nun auch besonders zäh und auf alle Fälle ist es richtig, dass man sich selbst nicht als Referenzpunkt für andere hernehmen sollte, denn jeder ist anders. Aber was mir an der ganzen Diskussion sauer aufstößt - wie auch im ADS Faden - dass Du immer nur auf die Einschränkungen herumreitest. Denn es ist schlichtweg eine Frage der Perspektive, wie ich mit dieser Eigenheit umgehe. Ich sag dir was: das, was man bei Hochsensibilität an Stärken mitbringt, hat mich die ganze Scheixxe von damals zugleich überleben lassen.
Weil es vielleicht, zumindestens bei einem 17/18 Jährigen nicht seine freie Wahl ist, sondern er gerne mit seinen Schulkollgen gemeinsam etwas unternehmen würde. Um nicht in der Schule als Sonderling und "der der nicht dazu gehört" verlacht zu werden?
Was würdest Du denn mit so einem Kind/Jugendlichen tun? Woher stammt der Leidensdruck? Ich hab eines festgestellt: Kinder folgen ihrer Intuition. Wenn es hochsensibel ist, wird es sich automatisch separieren, mehr für sich spielen etc. Mit anderen Worten, sie entwickeln ganz natürlich ihre Strategien, um zurechtzukommen. Das Problem taucht erst auf, wenn Aufsichtspersonen dem Kind vermitteln, dass das nicht normal sei und das ist der Punkt, an dem dann die Abwärtsspirale beginnt. Das Kind wird nun in seinem Sosein vermittelt, dass es "falsch" sei und suggeriert, der Gruppe zu folgen. Macht man das lange genug, wird es die "Gesetze" der Norm für sich als richtig erachten und in weiterer Folge einen ständigen Kampf mit sich ausfechten. Stell Dir mal einen Ort vor, in dem nur hochsensible Kinder unterrichtet und beaufsichtigt werden. Wie würden sie wohl miteinander umgehen? Das Problem liegt nicht beim Kind. Das Problem liegt an der Gesellschaft mit seinem Alles-zu-Tode-Normen und Alles-zur-Krankheit-erklären. Und das gehört nun endlich aufgebrochen. Und das ist einer der Gründe, wieso ich mir hier nun die Finger halbwegs wund schreibe.
Und wenn Du diese Werte für dich als richtig empfindest?
Dann schaue ich mir an, wieso das so ist. Bin das wirklich ich, oder folge ich einem Programm? Bin ich das, sehe ich mir in weiterer Folge an, was mich da konkret belastet und versuche Strategien zu finden, die es mir erlauben, diese Unternehmungen trotzdem mitzumachen. Es muss nicht alles immer ein Kampf sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass Hochsensibilität ein Weg der Seele sein kann, sich in ihrer Entwicklung mal eine Weile mit sich selbst zu beschäftigen. Geborene Partytiger werden sich damit im allgemeinen wohl eher nicht auseinandersetzen müssen ...
Du hast geschrieben, dass Du selbst hochsensibel bist, Dich viel damit auseinandergesetzt hast und Deine Anlage quasi auf ein erträgliches Maß heruntergeschraubt hast. Ich kann Deinen Antworten nur entnehmen, dass Du es sehr schwer hattest und bis heute nicht in Frieden damit bist und ich vermute darin Deine Motivation an der ganzen Diskussion hier. Du wirst sicherlich Deine Gründe haben, die Du hier nicht nennen musst, aber nur mal so als Denkanstoß oder besser noch
Fühlanstoß

Der Verstand ist da meist keine große Hilfe.