Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
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Ich finde trotzdem dass es nicht die HS als solche ist......sondern zum Teil die negative Bewertung des Umfeldes. Und das Unverständnis. Und die einseitige Sichtweise HS als ein Leid zu sehen.

Wie soll ich mir das vorstellen? Gehst du hin und erzählst bei Gelegenheit, dass du HS bist?
Auf so eine Idee würde ich bspw. nie kommen.
 
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Wie soll ich mir das vorstellen? Gehst du hin und erzählst bei Gelegenheit, dass du HS bist?
Auf so eine Idee würde ich bspw. nie kommen.

Das kommt darauf an. Aber ich lasse mir ein "Du bist zu empfindlich...sensibel....etc." nicht mehr gefallen. Ich steh zum Beispiel dazu, dass ich kaum noch Filme sehen kann wegen der Gewaltfreien. Bei Büchern geht das auch schon los.

Eigentlich begründe ich auch nicht mehr. Ich bin wie ich bin.

Guten Freunden erzähle ich davon, aber die meisten können damit nichts anfangen.
 
Ich bin selber betroffen und gebe Luftsegen recht. Es kommt einfach darauf an, wie man damit umgeht. Ich bekomme ganz extrem die Stimmungen der Menschen um mich herum mit...daher meide ich eben größere Menschenansammlungen. In einem kleineren Kreis ist das zwar auch so, aber da kommt es dann nicht sooooo geballt :D
Da muss man dann selber entscheiden, ab wann es unangenehm wird.
 
Das streite ich alles nicht ab. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.

Weil mir immer gespiegelt wurde ich bin falsch. Mit mir stimmt was nicht.

Ich finde trotzdem dass es nicht die HS als solche ist......sondern zum Teil die negative Bewertung des Umfeldes. Und das Unverständnis. Und die einseitige Sichtweise HS als ein Leid zu sehen.

Und ich finde es wichtig auf die Qualität der HS hinzuweisen und nicht einseitig auf die Probleme.

Bist Du selbst Hochsensibel?

Laut den Tests ja, noch immer. Wobei das auch nurmehr ein schwacher Nachhall dessen ist, wie ich früher war. Ich kenne die Probleme die man haben kann aus eigener Erfahrung. Daher habe ich mich mit dem Thema auch beruflich schon mehr auseinandergesetzt. Und wenn es dann halt schon bis zu Suizidgedanken geht, dann muss man etwas tun.

Für mich ist nie ein Mensch falsch ... sondern er hat ein Problem mit seiner Umwelt. Und dann muss man schauen, wie man das lösen kann. Aber letztendlich sind ja auch deine Lösungen auf deine Kosten (Du ziehst dich zurück), und nicht auf Kosten der Umwelt.
 
Natürlich bin ich am Punkt. Das, was als Belastung empfunden wird, obliegt meinem ganz persönlichen Wertesystem und die Art, wie ich über verschiedene Situationen denke, genau davon handelt ja auch meine Rasenmähersatire. Ich habe schon mal geschrieben: ich habe keinen Einfluss darauf, dass ich in meiner Anlage hochsensibel bin. Aber ich habe einen Einfluss darauf, wie ich darüber und über äußere Reize denke.

Das ist so nicht ganz richtig. Natürlich kann man auch Einfluss darauf nehmen, wie Du eine Umgebung wahrnimmst. Ungünstigstenfalls durch Drogen, günstigstenfalls durch Therapie. Und dein Wertesystem ist nicht deines, sondern das deiner Bezugspersonen. Das kannst Du schaffen zu adaptieren, aber wenn Du es nichts schaffst -was leider meistens bei Leuten die wirklich stark betroffen sind der Fall ist -, dann hast Du ein Problem.

Mache ich mich frei von aufgezwungen Programmierungen, ändert das die gesamte Perspektive und der Leidensdruck verschwindet oder minimiert sich zumindest. Etwas, das andere anscheinend lebensnotwendig empfinden, zB die Party am Wochenende, hat auf mich keine Wirkung mehr, weil ich die Programmierung dort unbedingt hingehen zu wollen erkannt und aufgelöst habe. Also vermisse ich es auch nicht. Jemand, der sich dadurch vergrämen lässt, kann ich nicht als Freund bezeichnen. Ich habe nicht viele Freunde, aber die, die ich habe, sind entweder "Leidensgenossen" oder haben sich ebenfalls von den Systemprogrammierungen befreit, und sehen in meinen Eigenheiten nichts weiter als eine Variation des persönlichen Seelenausdruckes und respektieren das. Ein Partner, der diese Bezeichnung auch verdient, würde mir nie etwas aufdrängen wollen, das mir keine Freude bereitet. Und ich ihm ebenso wenig. Und ebenso wenig würde ich ihn davon abhalten wollen, seine Freizeit mit etwas zu verbringen, dem ich nichts abgewinnen kann. Eine gute Partnerschaft zeichnet sich mMn u.a. durch ähnliche Interessen aus, es ist also äußerst unwahrscheinlich, dass ich mir einen Partytiger an Land ziehe :LOL:

Damit beschriebst Du aber genau das ... Du ziehst dich gesellschaftlich zurück, suchst dir Freunde aus deinem "Leidensgenossen", suchen sich einen passenden Partner (als wäre es nicht ohne Einschränkung schon schwer genug) ... es ist genau das gleiche Bild, das sich bei jedem körperlich oder geistig Eingeschränkten findet. Also eine Beschränkung des Lebens.

Ich bezog mich auf Deine Beispiele.

Natürlich. In meinem Fall ADS. Doch unabhängig von der Quelle kann man sich ja trotzdem seine Gedanken darüber machen, wie man die Perspektive ändern könnte.

Klar kann man ... nur verändern die Gedanken alleine halt noch nichts. Und vor allem verändern sie nichts am Ausgangszustand, sondern nur am eigenen Verhalten - durch Einschränkungen.

Genau davon schreibe ich doch die ganze Zeit. Über DENKMUSTER, über Prägungen, die mir suggerieren, was nun Einschränkung bedeutet oder auch nicht. Diese Denkmuster sind ja nicht einfach so entstanden, sondern wurzeln u.a. darin, was mir von klein auf suggeriert wird, was normal ist und was nicht und dann eine Erwartungshaltung und daraus in weiterer Folge Druck entsteht, weil ein Hochsensibler dem eben nicht entspricht. Wenn ich es nicht als Einschränkung empfinde, nicht ins Kino gehen zu können, wieso soll das dann eine sein? Weil es viele so toll finden? Wieso soll ich diese Wertung Kino=toll einfach übernehmen und mich dann im Anschluß eingeschränkt fühlen, weil es mir eben kein Vergnügen macht? Soll ich es vergnüglich finden wollen? Wozu denn? Über meine Strategien habe ich ebenfalls schon geschrieben. Ich empfinde mein Leben und meine Wahrnehmungen nicht mehr als Last.

Dann ist es ja eh gut für dich. Aber das Forum wird ja auch von Leuten gelesen, die ihren Weg (noch) nicht gefunden haben. Und die können dann die ihnen entsprechenden Wege ausprobieren, inklusive sich helfen zu lassen.

Da hast Du völlig Recht und genau für solche Menschen schreibe ich hier. :) Bis ich zu meinen Erkenntnissen gekommen bin, hatte ich auch einen steinigen Weg zu gehen und vieles war absolut nicht lustig. Und das kann sicherlich jeder, der betroffen ist und hier mitschreibt/mitliest bestätigen.

Na eben. Und warum diesen steinigen Weg geben, wenn es Menschen gibt, die einen dabei unterstützen können und diesen Weg erleichtern? Magst Du lieber 10 Jahre unglücklich sein, oder die Probleme in 1/2-1 Jahr hinter dir haben?
 
Das ist so nicht ganz richtig. Natürlich kann man auch Einfluss darauf nehmen, wie Du eine Umgebung wahrnimmst. Ungünstigstenfalls durch Drogen, günstigstenfalls durch Therapie. Und dein Wertesystem ist nicht deines, sondern das deiner Bezugspersonen. Das kannst Du schaffen zu adaptieren, aber wenn Du es nichts schaffst -was leider meistens bei Leuten die wirklich stark betroffen sind der Fall ist -, dann hast Du ein Problem.
Ganz genau davon schreibe ich die ganze Zeit. Wieso soll ich das Wertesystem eines anderen als meines anerkennen? Du, ich war selbst schon soweit, die Wohnung nicht mehr zu verlassen. Und hab's geschafft, da rauszukommen. Wortwörtlich als auch im übertragenem Sinne. Es geht.:)

Damit beschriebst Du aber genau das ... Du ziehst dich gesellschaftlich zurück, suchst dir Freunde aus deinem "Leidensgenossen", suchen sich einen passenden Partner (als wäre es nicht ohne Einschränkung schon schwer genug) ... es ist genau das gleiche Bild, das sich bei jedem körperlich oder geistig Eingeschränkten findet. Also eine Beschränkung des Lebens.
Dass Party toll sein soll ist wiederum:
Und dein Wertesystem ist nicht deines, sondern das deiner Bezugspersonen.
Nochmal: wieso soll ich etwas als toll empfinden, dass es einfach meiner Meinung nach nicht ist? Wieso soll ich mich für diese meine Wahl eingeschränkt vorkommen?

Meine Freunde habe ich nicht gesucht, sondern gefunden und es sind auch ganz "gewöhnliche Sterbliche" dabei, Gesetz der Resonanz ;)Ich ziehe keine anderen Menschen mehr in mein persönliches Umfeld und will auch keine anderen haben. Was der Rest von mir denkt, ist irrelevant und welche Aktivitäten sie bevorzugen ebenfalls. Wieso soll ich die Gesellschaft von Menschen suchen, mit denen ich keinen Konsens habe? Das würde doch auch kein Nichthochsensibler machen, inwiefern ist das nun ein Problem?
Dass es schwierig ist, einen Partner zu finden, entspringt ebenfalls Deinem Gedankenmuster. Wenn Du das glaubst, dann wird das auch so sein. Und an dieser Stelle wäre es interessant, nachzuhaken, wieso man es negativ besetzt, wenn man keinen Partner hat, denn das sickert da so durch. Prägung der Gesellschaft? Wertesystem der Gesellschaft? Und nochmal: wieso soll ich dieses Wertesystem einfach übernehmen und für mich als richtig empfinden?

Dann ist es ja eh gut für dich. Aber das Forum wird ja auch von Leuten gelesen, die ihren Weg (noch) nicht gefunden haben. Und die können dann die ihnen entsprechenden Wege ausprobieren, inklusive sich helfen zu lassen.
Ja, da bin ich ganz bei Dir.

Na eben. Und warum diesen steinigen Weg geben, wenn es Menschen gibt, die einen dabei unterstützen können und diesen Weg erleichtern? Magst Du lieber 10 Jahre unglücklich sein, oder die Probleme in 1/2-1 Jahr hinter dir haben?
Das hoffe ich doch sehr, dass meine - und die Erkenntnisse aller, die hier mitschreiben - es anderen Betroffenen leichter machen und eben nicht diesen langen Weg gehen müssen. Aber um die Abkürzung zu finden, muss mal irgendwann wer den langen Weg genommen haben. Und vielleicht nehmen sich auch Nichtbetroffene das eine oder andere aus diesem Faden mit.
 
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Ganz genau davon schreibe ich die ganze Zeit. Wieso soll ich das Wertesystem eines anderen als meines anerkennen? Du, ich war selbst schon soweit, die Wohnung nicht mehr zu verlassen. Und hab's geschafft, da rauszukommen. Wortwörtlich als auch im übertragenem Sinne. Es geht.:)

Na klar geht es (meistens). Hochsensibilität alleine kann zwar ziemlich störend werden, aber ist kein Grund für das UB eine Lebensgefahr zu erkennen, mit allen psychischen Auswirkungen. Das kann nur dann passiren, wenn noch andere extremere psychische Dispositionen dazu kommen. Aber ein normaler Mensch wird damit fertig ....

Dass Party toll sein soll ist wiederum:

Nochmal: wieso soll ich etwas als toll empfinden, dass es einfach meiner Meinung nach nicht ist? Wieso soll ich mich für diese meine Wahl eingeschränkt vorkommen?

Weil es vielleicht, zumindestens bei einem 17/18 Jährigen nicht seine freie Wahl ist, sondern er gerne mit seinen Schulkollgen gemeinsam etwas unternehmen würde. Um nicht in der Schule als Sonderling und "der der nicht dazu gehört" verlacht zu werden?

Meine Freunde habe ich nicht gesucht, sondern gefunden und es sind auch ganz "gewöhnliche Sterbliche" dabei, Gesetz der Resonanz ;)Ich ziehe keine anderen Menschen mehr in mein persönliches Umfeld und will auch keine anderen haben. Was der Rest von mir denkt, ist irrelevant und welche Aktivitäten sie bevorzugen ebenfalls. Wieso soll ich die Gesellschaft von Menschen suchen, mit denen ich keinen Konsens habe? Das würde doch auch kein Nichthochsensibler machen, inwiefern ist das nun ein Problem?
Dass es schwierig ist, einen Partner zu finden, entspringt ebenfalls Deinem Gedankenmuster. Wenn Du das glaubst, dann wird das auch so sein. Und an dieser Stelle wäre es interessant, nachzuhaken, wieso man es negativ besetzt, wenn man keinen Partner hat, denn das sickert da so durch. Prägung der Gesellschaft? Wertesystem der Gesellschaft? Und nochmal: wieso soll ich dieses Wertesystem einfach übernehmen und für mich als richtig empfinden?

Und wenn Du diese Werte für dich als richtig empfindest?

Das hoffe ich doch sehr, dass meine - und die Erkenntnisse aller, die hier mitschreiben - es anderen Betroffenen leichter machen und eben nicht diesen langen Weg gehen müssen. Aber um die Abkürzung zu finden, muss mal irgendwann wer den langen Weg genommen haben. Und vielleicht nehmen sich auch Nichtbetroffene das eine oder andere aus diesem Faden mit.

Ja, wäre super!
 
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