Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
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Es kann aber auch das Gegenteil sein....Ich denke das an der Hochsensibilität nichts geändert werden kann und soll....Wenn ich darunter litt, dann nur dann, wenn ich versuchte so zu leben als wäre ich es nicht.

Nicht die Hochsensibilität hat mich behindert....Es waren die äußeren Umstände und mein Unwissen über mich.

Ja, aber was haben Leute davon, wenn sie sich dann zu Hause einsperren, kaum auf die Straße trauen, weil sie alles um sich herum viel zu intensiv wahrnehmen? Da hilft dir alles Wissen nichts ... Du reagierst automatisch.
 
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Ja, aber was haben Leute davon, wenn sie sich dann zu Hause einsperren, kaum auf die Straße trauen, weil sie alles um sich herum viel zu intensiv wahrnehmen? Da hilft dir alles Wissen nichts ... Du reagierst automatisch.

Nein. Wenn mir bewusst ist dass ich sehr Intensiv Wahrnehme gehe ich anders in die Welt. Ein Beispiel: mir waren Museumsbesuche sehr anstrengend. Weil ich schnell Reizüberflutet war....Aber ich wusste das nicht.

Jetzt plane ich einen Museumsbesuche ganz anders. Ich sorge dafür, dass ich hinterher allein bin und keine Termine habe. Ich gehe zweimal, weil ich in der Regel nur die halbe Ausstellung schaffe.

Und somit ist der Museumsbesuch nicht mehr anstrengend. Und da gibt es noch tausende andere Beispiele.

Das Wissen wo und wie ich Hochsensibel bin hilft mir Strategien zu finden.

Ich wusste nicht, das Soziale Kontakte bei mir Reizüberflutung auslöst....Jetzt kann ich Strategien finden.
 
Nein. Wenn mir bewusst ist dass ich sehr Intensiv Wahrnehme gehe ich anders in die Welt. Ein Beispiel: mir waren Museumsbesuche sehr anstrengend. Weil ich schnell Reizüberflutet war....Aber ich wusste das nicht.

Jetzt plane ich einen Museumsbesuche ganz anders. Ich sorge dafür, dass ich hinterher allein bin und keine Termine habe. Ich gehe zweimal, weil ich in der Regel nur die halbe Ausstellung schaffe.

Und somit ist der Museumsbesuch nicht mehr anstrengend. Und da gibt es noch tausende andere Beispiele.

Das Wissen wo und wie ich Hochsensibel bin hilft mir Strategien zu finden.

Ich wusste nicht, das Soziale Kontakte bei mir Reizüberflutung auslöst....Jetzt kann ich Strategien finden.

Ist schon ok, und natürlich lassen sich viele Probleme auch so lösen. Aber was ist, wenn Du einen Partner hast, der nach dem langweiligen Museum Party haben will (ja ich weiss, kann er auch alleine gehen ...), oder Du mit Freunden unterwegs bist und die noch was unternehmen wollen (dann bist Du die Langweilige die heim will). Oder was ist bei so überfordernden Situationen im Beruf, wo Du nicht auskannst und die nächsten Termine schon warten? Also beschränkt es dich in der einen oder anderen Form.
Und noch schlimmer wir's halt, wenn es nicht nur eine so einfache temporäre Überforderung ist, sondern wenn alleine schon der Kontakt mit vielen Menschen binnen kurzer Zeit überfordernd ist ....
 
Ist schon ok, und natürlich lassen sich viele Probleme auch so lösen. Aber was ist, wenn Du einen Partner hast, der nach dem langweiligen Museum Party haben will (ja ich weiss, kann er auch alleine gehen ...), oder Du mit Freunden unterwegs bist und die noch was unternehmen wollen (dann bist Du die Langweilige die heim will). Oder was ist bei so überfordernden Situationen im Beruf, wo Du nicht auskannst und die nächsten Termine schon warten? Also beschränkt es dich in der einen oder anderen Form.
Und noch schlimmer wir's halt, wenn es nicht nur eine so einfache temporäre Überforderung ist, sondern wenn alleine schon der Kontakt mit vielen Menschen binnen kurzer Zeit überfordernd ist ....
So erlebe ich durch das intensive Wahrnehmen Abenteuer die Andere nicht erleben können. Menschen sind eben unterschiedlich.


Und so ist das eben. Beschränkungen unterliegen wir alle. Mein Leben ist reich und bunt.
 
Wenn Du dich andauernd an die Gefühle anderer Menschen anpasst, wenn Du sie spüren kannst
Ist das nicht zweierlei, etwas spüren und sich in einer bestimmten Weise dazu zu verhalten?
und dich aus Selbstschutz zurückziehst, wenn Du leicht verletzlich bist
Wer sensibler ist, der ist automatisch auch verletzlicher? Glaube ich eigentlich nicht.
 
So erlebe ich durch das intensive Wahrnehmen Abenteuer die Andere nicht erleben können. Menschen sind eben unterschiedlich.
... Und das macht das Leben unwahrscheinlich bunt :) Wäre doch langweilig, wenn alle dasselbe bevorzugen würden.

Das Wissen wo und wie ich Hochsensibel bin hilft mir Strategien zu finden.

Ganz genau, der Schlüssel ist das Wissen. Ist die Erkenntnis einmal da, kann man sein Leben umordnen und sich Strategien zurechtlegen, die es einem ermöglichen, dennoch am Leben teilzunehmen. Aber dazu bedarf es halt auch der Reife, sich zu sagen: "Ok, ich bin halt ein bisschen anders, aber das darf so sein." Vieles, was Menschen unternehmen, tun sie doch, um anderen auf die eine oder andere Art ihren gesellschaftlichen "Wert" oder ihren "Status" zu beweisen. Wenn man sich davon einmal frei gemacht hat, ist es mir herzlich wurscht, was andere darüber denken, dass ich zB lieber alleine bin und keine lauten Lokale mag. Wieso kommt man den überhaupt in die Situation sich deshalb rechtfertigen zu müssen? Ich rechtfertige mich nicht mehr. Leidensdruck entsteht in diesem Zusammenhang doch erst durch bewertende Gedankenketten, die sich um ein Thema gebildet haben. Und diese Gedankenketten liegen wiederum einer Programmierung - meist im Kindesalter - zugrunde. Löst man diese Programmierungen auf, hat sich der Großteil des Problems erledigt. Den Rest besorgen Lebensführung und die sorgfältige Auswahl des Freundeskreises.
 
Aber was ist, wenn Du einen Partner hast, der nach dem langweiligen Museum Party haben will (ja ich weiss, kann er auch alleine gehen ...),
Ich würde meinen Partner nicht ins Museum schleifen, wenn er dem nichts abgewinnen kann. Bin ich halt alleine im Museum, kann es in meinem Tempo durchstreifen und solange die Farbverläufe eines impressionistischen Gemäldes anglotzen und in mich aufnehmen, wie ich will. Was habe ich davon, eine Begleitung zu haben, die keine Freude an der gemeinsamen Unternehmung hat und ein gelangweiltes Schnoferl zieht? Ebensowenig lass ich mich zu etwas verdonnern, das mir keinen Spaß macht. Übrigens, dieses überall-als-Pärchen-auftauchen, als sei man zusammengewachsen, ist sowieso ein Punkt, der gesondert geklärt gehörte, da sind wir wieder beim Thema: krampfhaft der Umwelt was beweisen wollen. Wozu denn, bitteschön?

oder Du mit Freunden unterwegs bist und die noch was unternehmen wollen (dann bist Du die Langweilige die heim will).
Dann bin ich halt langweilig, und? Das sind doch alles Bewertungen, Stichwort Gruppenzwang. Wenn mein Freundeskreis das nicht versteht und mir Beschränkungen suggeriert, dann umgebe ich mich nicht mit den richtigen Menschen.

Oder was ist bei so überfordernden Situationen im Beruf, wo Du nicht auskannst und die nächsten Termine schon warten? Also beschränkt es dich in der einen oder anderen Form.
Und noch schlimmer wir's halt, wenn es nicht nur eine so einfache temporäre Überforderung ist, sondern wenn alleine schon der Kontakt mit vielen Menschen binnen kurzer Zeit überfordernd ist ....
Nun, es können jetzt natürlich alle Hochsensiblen zum Doc eilen, der ihnen eine gehörige Dosis Betäubungsmittel verpasst, damit sie schön zuverlässig funktionieren. Was bei AD(H)S funktioniert ... oder so :whistle:;) Dann täte sich das nächste große Feld "behandlungswürdiger" Menschen auf und die Pharma freut sich. Da es aber gerade einen Hype um das Phänomen gibt tippe ich aber stark darauf, dass diese Höher-Schneller-Weiter-Lauter-Gesellschaft einen Punkt erreicht hat, der selbst Normalsensible an die Grenzen des noch Erträglichen gebracht hat.
 
Dann täte sich das nächste große Feld "behandlungswürdiger" Menschen auf und die Pharma freut sich.
Gestern gab es einen netten Film im TV: "The Giver"

Der Film spielte in einer Zukunft, in welcher es zu den allgemeinen Grundregeln zählt, stets seine Medikamente zu nehmen (alle bekommen welche). Real ist ja noch nicht entschieden, ob die Menschheit vielleicht auch per Laborselektion und Gentechnik zu braven "produktiven" Mitmenschen gezüchtet werden, die wenig Ärger machen. Dann gäbe es kein Happy End wie in diesem Film.
 
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Ist schon ok, und natürlich lassen sich viele Probleme auch so lösen. Aber was ist, wenn Du einen Partner hast, der nach dem langweiligen Museum Party haben will (ja ich weiss, kann er auch alleine gehen ...), oder Du mit Freunden unterwegs bist und die noch was unternehmen wollen (dann bist Du die Langweilige die heim will). Oder was ist bei so überfordernden Situationen im Beruf, wo Du nicht auskannst und die nächsten Termine schon warten? Also beschränkt es dich in der einen oder anderen Form.
Und noch schlimmer wir's halt, wenn es nicht nur eine so einfache temporäre Überforderung ist, sondern wenn alleine schon der Kontakt mit vielen Menschen binnen kurzer Zeit überfordernd ist ....
Die Schwierigkeiten mit Freund und Freundeskreis die Du beschreibst gibt es überall und hat nichts mit Hochsensibilität zu tun.

Es geht doch um gegenseitige Akzeptanz. Was hat denn früher nach Hause gehen mit Langweilerin zu tun? Nichts.
Unterschiedliche Interessen auch nicht.

Da ich viele Reize ungefiltert aufnehme, sind meine Bedürfnisse andere. Ich bin gern allein.

Ich gehe auch Tanzen, brauche danach einfach mehr Ruhe.

Wenn mich jemand deswegen langweilig findet ist er eh mit anderen befreundet.

Buntheit ist belebend.

Schwierigkeiten muss jeder bewältigen.

Das Positive am intensivem Reizempfinden ist ja, dass ich nicht so viele Reize brauche, um Glückshormone zu produzieren. Ein einfacher Sparziergang reicht. Dann bin ich eventuell so High und ausgelassen wie andere nach einer durchfeierten Partynacht.
 
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