Hochsensibilität

  • Ersteller Ersteller GrauerWolf
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Wenn Du dich andauernd an die Gefühle anderer Menschen anpasst, wenn Du sie spüren kannst und dich aus Selbstschutz zurückziehst, wenn Du leicht verletzlich bist ....
Alles das behindert ... in der Familie, im Beruf, in Freundschaften ....
Das stimmt. Aber mit dem Wissen dass du dich anpasst hast du den Schlüssel das zu ändern. Und neue Wege der Kontakte zu suchen.
 
Das Positive am intensivem Reizempfinden ist ja, dass ich nicht so viele Reize brauche, um Glückshormone zu produzieren. Ein einfacher Sparziergang reicht. Dann bin ich eventuell so High und ausgelassen wie andere nach einer durchfeierten Partynacht.


Mir geht 's genauso! :)
Ich muss noch nicht mal spazieren gehen, mir reicht ein gutes Buch, interessante Kommunikationen in einem Forum oder auch der Anblick eines freilebenden *****, der meinen Garten aufsucht und sich am Katzenfutter gütlich tut. :)
 
Ich würde meinen Partner nicht ins Museum schleifen, wenn er dem nichts abgewinnen kann. Bin ich halt alleine im Museum, kann es in meinem Tempo durchstreifen und solange die Farbverläufe eines impressionistischen Gemäldes anglotzen und in mich aufnehmen, wie ich will. Was habe ich davon, eine Begleitung zu haben, die keine Freude an der gemeinsamen Unternehmung hat und ein gelangweiltes Schnoferl zieht? Ebensowenig lass ich mich zu etwas verdonnern, das mir keinen Spaß macht. Übrigens, dieses überall-als-Pärchen-auftauchen, als sei man zusammengewachsen, ist sowieso ein Punkt, der gesondert geklärt gehörte, da sind wir wieder beim Thema: krampfhaft der Umwelt was beweisen wollen. Wozu denn, bitteschön?

Du bist nicht am Punkt. Es geht beim Hochsensiblen ja um die dauernde Belastung. Natürlich kann man sich zurückziehen, natürlich kann man seine Freunde auch dauernd vergrämen und nicht mitmachen. Nur irgendwann wird das eben auch Konsequenzen haben. Konsequenzen, die man vielelicht nicht (mehr) tragen will, besonders dann, wenn sie eben z.B. schädlich für die Partnerschaft oder für den Beruf sind.

Dann bin ich halt langweilig, und? Das sind doch alles Bewertungen, Stichwort Gruppenzwang. Wenn mein Freundeskreis das nicht versteht und mir Beschränkungen suggeriert, dann umgebe ich mich nicht mit den richtigen Menschen.

So lange das möglich ist, ist das kein Problem. Aber Du schst eben gezielt die Beispiele wo es kein Problem ist.

Nun, es können jetzt natürlich alle Hochsensiblen zum Doc eilen, der ihnen eine gehörige Dosis Betäubungsmittel verpasst, damit sie schön zuverlässig funktionieren. Was bei AD(H)S funktioniert ... oder so :whistle:;) Dann täte sich das nächste große Feld "behandlungswürdiger" Menschen auf und die Pharma freut sich. Da es aber gerade einen Hype um das Phänomen gibt tippe ich aber stark darauf, dass diese Höher-Schneller-Weiter-Lauter-Gesellschaft einen Punkt erreicht hat, der selbst Normalsensible an die Grenzen des noch Erträglichen gebracht hat.

Na, das wäre eine Schnapsidee ... natürlich muss man mal schauen, aus welcher Quelle die Hochsensibilität kommt. Und das kann auch medizinische Gründe haben. Aber dann sollte man halt mal schauen, dass man eben die Anforderungen verändert, dass man Denkmuster verändert, und schaut dass man halt möglichst viel Stress herausbekommt. Wer es selber schafft ist ok, der hat ja dann auch keine Probleme mehr damit. Aber es gibt eben auch Leute die es alleine nicht schaffen und Unterstützung dabei brauchen.
 
Die Schwierigkeiten mit Freund und Freundeskreis die Du beschreibst gibt es überall und hat nichts mit Hochsensibilität zu tun.

Es geht doch um gegenseitige Akzeptanz. Was hat denn früher nach Hause gehen mit Langweilerin zu tun? Nichts.
Unterschiedliche Interessen auch nicht.

Du vergisst, dass das zwar für Erwachsene und stabile Charaktäre kein Problem ist, Kinder oder Jugendliche können darunter aber extrem leiden.

Da ich viele Reize ungefiltert aufnehme, sind meine Bedürfnisse andere. Ich bin gern allein.
Ich gehe auch Tanzen, brauche danach einfach mehr Ruhe.
Wenn mich jemand deswegen langweilig findet ist er eh mit anderen befreundet.

Und was ist mit den Leuten die nicht mal tanzen gehen können? Haben's die auch so toll?
Oder mit den Leuten die dauernd irgendwelche Schmerzen mitempfinden, oder nicht auf der Straße gehen können, ohne die Gefühle aller Menschen mitzukrigen ... wäre das auch so super?
Egozentrik ist ja nett ... aber man sollte halt ein bisschen auch daran denken, wie es anderen gehen könnte denen es schlechter geht als einem selber.
 
Egozentrik ist ja nett ... aber man sollte halt ein bisschen auch daran denken, wie es anderen gehen könnte denen es schlechter geht als einem selber.


Warum sollte man das?
Es reicht, wenn man aufmerksam zuhört, wenn sich jemand mitteilt.
Vermutungen über Menschen, die man nicht mal kennt, sind reine Energieverschwendung.
 
Es ist schwierig es Menschen zu erklären, die nicht Hochsensibel sind.

Wie umgekehrt vermutlich auch.

Aber die Maßstäbe was Lebensqualität angeht muss jeder für sich selbst setzen.

Auf keinen Fall dürfen Nichthochsensible für Hochsensibel festlegen was für letztere gute Lebensqualität ist.

Du vergisst, dass das zwar für Erwachsene und stabile Charaktäre kein Problem ist, Kinder oder Jugendliche können darunter aber extrem leiden.



Und was ist mit den Leuten die nicht mal tanzen gehen können? Haben's die auch so toll?
Oder mit den Leuten die dauernd irgendwelche Schmerzen mitempfinden, oder nicht auf der Straße gehen können, ohne die Gefühle aller Menschen mitzukrigen ... wäre das auch so super?
Egozentrik ist ja nett ... aber man sollte halt ein bisschen auch daran denken, wie es anderen gehen könnte denen es schlechter geht als einem selber.

Das streite ich alles nicht ab. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.

Weil mir immer gespiegelt wurde ich bin falsch. Mit mir stimmt was nicht.

Ich finde trotzdem dass es nicht die HS als solche ist......sondern zum Teil die negative Bewertung des Umfeldes. Und das Unverständnis. Und die einseitige Sichtweise HS als ein Leid zu sehen.

Und ich finde es wichtig auf die Qualität der HS hinzuweisen und nicht einseitig auf die Probleme.

Bist Du selbst Hochsensibel?
 
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Du bist nicht am Punkt. Es geht beim Hochsensiblen ja um die dauernde Belastung. Natürlich kann man sich zurückziehen, natürlich kann man seine Freunde auch dauernd vergrämen und nicht mitmachen. Nur irgendwann wird das eben auch Konsequenzen haben. Konsequenzen, die man vielelicht nicht (mehr) tragen will, besonders dann, wenn sie eben z.B. schädlich für die Partnerschaft oder für den Beruf sind.

Natürlich bin ich am Punkt. Das, was als Belastung empfunden wird, obliegt meinem ganz persönlichen Wertesystem und die Art, wie ich über verschiedene Situationen denke, genau davon handelt ja auch meine Rasenmähersatire. Ich habe schon mal geschrieben: ich habe keinen Einfluss darauf, dass ich in meiner Anlage hochsensibel bin. Aber ich habe einen Einfluss darauf, wie ich darüber und über äußere Reize denke.

Mache ich mich frei von aufgezwungen Programmierungen, ändert das die gesamte Perspektive und der Leidensdruck verschwindet oder minimiert sich zumindest. Etwas, das andere anscheinend lebensnotwendig empfinden, zB die Party am Wochenende, hat auf mich keine Wirkung mehr, weil ich die Programmierung dort unbedingt hingehen zu wollen erkannt und aufgelöst habe. Also vermisse ich es auch nicht. Jemand, der sich dadurch vergrämen lässt, kann ich nicht als Freund bezeichnen. Ich habe nicht viele Freunde, aber die, die ich habe, sind entweder "Leidensgenossen" oder haben sich ebenfalls von den Systemprogrammierungen befreit, und sehen in meinen Eigenheiten nichts weiter als eine Variation des persönlichen Seelenausdruckes und respektieren das. Ein Partner, der diese Bezeichnung auch verdient, würde mir nie etwas aufdrängen wollen, das mir keine Freude bereitet. Und ich ihm ebenso wenig. Und ebenso wenig würde ich ihn davon abhalten wollen, seine Freizeit mit etwas zu verbringen, dem ich nichts abgewinnen kann. Eine gute Partnerschaft zeichnet sich mMn u.a. durch ähnliche Interessen aus, es ist also äußerst unwahrscheinlich, dass ich mir einen Partytiger an Land ziehe :LOL:

So lange das möglich ist, ist das kein Problem. Aber Du schst eben gezielt die Beispiele wo es kein Problem ist.

Ich bezog mich auf Deine Beispiele.

natürlich muss man mal schauen, aus welcher Quelle die Hochsensibilität kommt. Und das kann auch medizinische Gründe haben.
Natürlich. In meinem Fall ADS. Doch unabhängig von der Quelle kann man sich ja trotzdem seine Gedanken darüber machen, wie man die Perspektive ändern könnte.

Aber dann sollte man halt mal schauen, dass man eben die Anforderungen verändert, dass man Denkmuster verändert, und schaut dass man halt möglichst viel Stress herausbekommt.

Genau davon schreibe ich doch die ganze Zeit. Über DENKMUSTER, über Prägungen, die mir suggerieren, was nun Einschränkung bedeutet oder auch nicht. Diese Denkmuster sind ja nicht einfach so entstanden, sondern wurzeln u.a. darin, was mir von klein auf suggeriert wird, was normal ist und was nicht und dann eine Erwartungshaltung und daraus in weiterer Folge Druck entsteht, weil ein Hochsensibler dem eben nicht entspricht. Wenn ich es nicht als Einschränkung empfinde, nicht ins Kino gehen zu können, wieso soll das dann eine sein? Weil es viele so toll finden? Wieso soll ich diese Wertung Kino=toll einfach übernehmen und mich dann im Anschluß eingeschränkt fühlen, weil es mir eben kein Vergnügen macht? Soll ich es vergnüglich finden wollen? Wozu denn? Über meine Strategien habe ich ebenfalls schon geschrieben. Ich empfinde mein Leben und meine Wahrnehmungen nicht mehr als Last.

Aber es gibt eben auch Leute die es alleine nicht schaffen und Unterstützung dabei brauchen.
Da hast Du völlig Recht und genau für solche Menschen schreibe ich hier. :) Bis ich zu meinen Erkenntnissen gekommen bin, hatte ich auch einen steinigen Weg zu gehen und vieles war absolut nicht lustig. Und das kann sicherlich jeder, der betroffen ist und hier mitschreibt/mitliest bestätigen.
 
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