Du bist nicht am Punkt. Es geht beim Hochsensiblen ja um die dauernde Belastung. Natürlich kann man sich zurückziehen, natürlich kann man seine Freunde auch dauernd vergrämen und nicht mitmachen. Nur irgendwann wird das eben auch Konsequenzen haben. Konsequenzen, die man vielelicht nicht (mehr) tragen will, besonders dann, wenn sie eben z.B. schädlich für die Partnerschaft oder für den Beruf sind.
Natürlich bin ich am Punkt. Das, was als Belastung empfunden wird, obliegt meinem ganz persönlichen Wertesystem und die Art, wie ich über verschiedene Situationen denke, genau davon handelt ja auch meine Rasenmähersatire. Ich habe schon mal geschrieben: ich habe keinen Einfluss darauf, dass ich in meiner Anlage hochsensibel bin. Aber ich habe einen Einfluss darauf, wie ich darüber und über äußere Reize denke.
Mache ich mich frei von aufgezwungen Programmierungen, ändert das die gesamte Perspektive und der Leidensdruck verschwindet oder minimiert sich zumindest. Etwas, das andere anscheinend lebensnotwendig empfinden, zB die Party am Wochenende, hat auf mich keine Wirkung mehr, weil ich die Programmierung dort unbedingt hingehen zu wollen erkannt und aufgelöst habe. Also vermisse ich es auch nicht. Jemand, der sich dadurch vergrämen lässt, kann ich nicht als Freund bezeichnen. Ich habe nicht viele Freunde, aber die, die ich habe, sind entweder "Leidensgenossen" oder haben sich ebenfalls von den Systemprogrammierungen befreit, und sehen in meinen Eigenheiten nichts weiter als eine Variation des persönlichen Seelenausdruckes und respektieren das. Ein Partner, der diese Bezeichnung auch verdient, würde mir nie etwas aufdrängen wollen, das mir keine Freude bereitet. Und ich ihm ebenso wenig. Und ebenso wenig würde ich ihn davon abhalten wollen, seine Freizeit mit etwas zu verbringen, dem ich nichts abgewinnen kann. Eine gute Partnerschaft zeichnet sich mMn u.a. durch ähnliche Interessen aus, es ist also äußerst unwahrscheinlich, dass ich mir einen Partytiger an Land ziehe
So lange das möglich ist, ist das kein Problem. Aber Du schst eben gezielt die Beispiele wo es kein Problem ist.
Ich bezog mich auf Deine Beispiele.
natürlich muss man mal schauen, aus welcher Quelle die Hochsensibilität kommt. Und das kann auch medizinische Gründe haben.
Natürlich. In meinem Fall ADS. Doch unabhängig von der Quelle kann man sich ja trotzdem seine Gedanken darüber machen, wie man die Perspektive ändern könnte.
Aber dann sollte man halt mal schauen, dass man eben die Anforderungen verändert, dass man Denkmuster verändert, und schaut dass man halt möglichst viel Stress herausbekommt.
Genau davon schreibe ich doch die ganze Zeit. Über DENKMUSTER, über Prägungen, die mir suggerieren, was nun Einschränkung bedeutet oder auch nicht. Diese Denkmuster sind ja nicht einfach so entstanden, sondern wurzeln u.a. darin, was mir von klein auf suggeriert wird, was normal ist und was nicht und dann eine Erwartungshaltung und daraus in weiterer Folge Druck entsteht, weil ein Hochsensibler dem eben nicht entspricht. Wenn ich es nicht als Einschränkung empfinde, nicht ins Kino gehen zu können, wieso soll das dann eine sein? Weil es viele so toll finden? Wieso soll ich diese Wertung Kino=toll einfach übernehmen und mich dann im Anschluß eingeschränkt fühlen, weil es mir eben kein Vergnügen macht? Soll ich es vergnüglich finden wollen? Wozu denn? Über meine Strategien habe ich ebenfalls schon geschrieben. Ich empfinde mein Leben und meine Wahrnehmungen nicht mehr als Last.
Aber es gibt eben auch Leute die es alleine nicht schaffen und Unterstützung dabei brauchen.
Da hast Du völlig Recht und genau für solche Menschen schreibe ich hier.

Bis ich zu meinen Erkenntnissen gekommen bin, hatte ich auch einen steinigen Weg zu gehen und vieles war absolut nicht lustig. Und das kann sicherlich jeder, der betroffen ist und hier mitschreibt/mitliest bestätigen.