Tja, ich hab von mir selber auchlange gedacht, daß ich absolut unmusikalisch bin, obgleich ich immer gerne Musik hörte. Das war aber wohl hausgemacht: Der gruselige Blockflötenunterricht in der Schule mit Notenlesen samt "Spiel doch Oma was vor" zuhause hat jede Freude an einem Instrument im Keim erstickt.
Dabei bin ich durchaus in der Lage, auch komplizierte Melodien pfeifender Weise zu halten und draußen in der Natur erfinde ich oft genug meine eigenen (für die Tiere, für die Naturgeister o.ä.), die nichts mit europäischer Tradition zu haben, sondern vermutlich recht fremdartig klingen.
Im letzten Winter, also 50 Jahre später als der unseelige Blockflötenunterricht, dachte ich dann, o.k., probier's einfach und habe mir eine gute Indianerflöte angeschafft. Spiel rein intuitiv und wenn ich die Emotionen voll reinlege, gar nicht mal sooo schlecht. Wo's noch hakt, ist am handwerklichen. Bei sehr schnellen Melodien kommen meine Finger noch nicht mit und rund um eine vorhandene Melodie, z.B.
meine eigene zu flechten, das schaffe ich nur pfeifend, mit der Flöte dauert das wohl noch. Es fällt einfach kein Meister vom Himmel und auch intuitives Spiel braucht ein Mindestmaß an Übung...

Am besten wird's, wie gesagt, immer noch, wenn ich halb in Trance falle und meine ganzen Emotionen hineinwerfe...
In wie weit das jetzt mit meinem hochempfindlichen Gehör zu tun hat, kann ich nicht sagen, da wird's mir dann zu theoretisch...