believe
Aktives Mitglied
Wie sieht es mit den Deutungen aus? Dass die Berichte nicht identisch sind, ist schon klar und auch nicht schlimm (das kennt man ja auch von Zeugenaussagen), aber zieht nicht jeder, der sich damit beschäftigt, eigene Schlüsse? Ich sehe die Möglichkeit, dass jeder dieser Forscher seinen Ergebnissen zusätzlich noch Gesetzmäßigkeiten aufpropft, die durch die Experimente nicht gedeckt sind. Und ein Grundsatzproblem, das immer auftauchen dürfte: Ein Jenseits kann nur über das Diesseits gedeutet werden, also wird man automatisch diesseitige Gesetzmäßigkeiten oder gar zeitgeistabhängige Moralvorstellungen im Jenseits annehmen, z.B. die Selbstmordgeschichte. Es fällt ja sogar bei rein gechannelten Botschaften, z.B. beim Seth-Material auf, dass oft, wenn es um heikle Themen geht, plötzlich Phrasen gedroschen werden, die nicht zum Rest passen.
Ich hab in dem Fall gar nicht von gechanneltem Material gesprochen, Horla! Klar, da gibt es Unterschiede, denn die Wesen, die Durchgaben machen, kommen aus verschiedenen Entwicklungsstadien. Mit der Zeit merkt man, wo wer steht.
Die Berichte von Michael Newton haben eine völlig andere Qualität. Die Menschen, die in die Leben zwischen die Leben zurückgeführt wurden, berichten ohne Wertung. Niemand wird verurteilt oder so. Es geht rein um Erfahrungen, die man im Leben macht und die dann später ausgewertet werden. Und Newton selbst bewertet auch nicht. Hm, man könnte sagen, er sichtet und ordnet das Material, das er bekommen hat. Interessant ist auch, dass er im Laufe seiner Forschungen immer wieder auf neue Inhalte stieß - unbeabsichtig - die ihn überraschten. Er erweiterte dann seinen Fragenkatalog um herauszufinden, ob diese Inhalte auch bei anderen Klienten zu finden seien. Du musst dir das so vorstellen: Wenn dir jemand von einer Reise erzählt, kommt es auch auf dich an, was er berichtet. Wenn du gezielt nach bestimmten Orten fragst, oder nachfragst, wie war denn dieses spezielle Erlebnis für dich, wir waren die Menschen gekleidet usw. kriegst du viel mehr Information. Fragst du nicht oder blockst ab, weil es dich nicht interessiert, kommt ganz wenig. Wichtig ist, dass Newton OFFENE Fragen gestellt hat, d.h., er hat es sorgfältig vermieden, eine Antwort vorzugeben.
Das ist eine Technik, die bei non-direktiven Methoden eingesetzt wird. Sie garantiert, dass der Klient seinen inneren Suchscheinwerfer einschaltet und selbst aktiv wird und arbeitet. Der Therapeut, Berater ist dann lediglich Begleiter.
Die Berichte und deren Auswertungen sind faszinierend und lassen hoffen, aber das von den Forschern zur Abrundung hinzugedeutete Beiwerk betrachte ich sehr skeptisch (Grof ist östlich beeinflusst, Sabom christlich... das merkt man einfach).
Das Beiwerk lasse ich meist einfach weg. Sabom kenne ich noch garnicht, lohnt der sich?
Neurologen dürften das so interpretieren, dass die Muster, gerade weil sie gleich sind, auf ein programmiertes Kopfkino beruhen - auch wenn ein solches übertrieben und sinnlos wäre. Dagegen hat dann Schröter-Kunhardt gesagt (zwar in der Nahtod-Debatte, aber das passt ja gut hierher), solche Programme müssten einen Sinn haben und damit s.E. überzeugend festgestellt, dass es eine Seele gibt. Aber auch der flieht nur vor der reinen Möglichkeit eines sinnlosen Kosmos, und so hängt alles an der Unfrage, ob die Programme sinnvoll seien oder nicht, und daran wird es hängenbleiben, fürchte ich - es sei denn, es wird tatsächlich mal eine Seele gemessen.
lg Horla
Na ja, ich denke, zumindest hier auf der Erde müssen wir uns den Sinn schon selbst erarbeiten/geben. Wer es gerne sinnlos mag, warum nicht?
LG
believe