ich glaub als Kind hab ich gar keinen Glauben gehabt, also mir keine Köppe um Gott gemacht, sondern ich war einfach so, wie ich eben war, und die Jahre liefen halt ab. in der Schule war eben eins der Fächer Religion, und zum Älterwerden gehörten Kommunion und Firmung, so wie auch die nächste Mathearbeit kam und der Stundenplan fürs nächste Halbjahr.
schön wars in der katholischen Jugendgruppe. da haben wir ganz normale Sachen gemacht, also nix groß Glaubensmäßiges. einmal im Monat war Disco im Pfarrheim. zu Karneval und fürn Altennachmittag haben wir immer ein Programm auf die Beine gestellt, mit tanzen, Sketchen, Büttenreden, singen .. es gab Ausflüge und Treffen mit Gruppen aus anderen Orten, und so blödes Geschwätz oder Schlimmeres, wie es hier im Thread erzählt wurde, gabs nicht.
die zu der Zeit Erwachsenen waren ganz normale christliche Menschen, die nett und freundlich und kooperativ waren und sich eingebracht haben. bei Feiern haben ein paar Frauen Kuchen gebacken, andere haben bedient, welche danach gespült und geputzt, .. in einer Gruppe kann man es nett haben, wenn jeder ein bischen was beisteuert. ich fand die alle okay. die Generation meiner Eltern hat noch richtig was losgemacht. als wir Jugendlichen älter wurden, hat sich das alles aufgelöst. aktive Kirchengruppen wie damals gibts nicht mehr. ist halt der Wandel der Zeit.
selber geh ich schon lange nicht mehr in die Kirche. dafür hab ich mittlerweile meinen Glauben, und da könnt ich jetz garnicht sagen, wann das in dieser Form angefangen hat. schätze in den Zwanzigern. das ging einher mit dem Spirituellen. also für mich war das gleich verbunden mit Gott, Jesus und so. das kam einfach so. ne Birke weiß auch nicht, warum sie wächst, wie sie wächst. das geschieht einfach alles so mit ihr. Sein.