Es kann praktisch alles ein Paradigma sein, also auch die Esoterik. Es gibt aber immer Abstufungen, so dass kein Glaube einem anderen gleicht. Wir Menschen sind Individuen und betrachten das Sein nicht nur aus zwei Augen, sondern jeder aus seinen eigenen Augen, daher ist jedem seine eigene Wahrheit oder Vorbild heilig.
Stimmt. Es gibt ungemein viele Menschen, die Anderen ihre Sicht der Dinge aufzwingen versuchen, man darf ihre Beweggründe weder ausser Acht lassen, noch ihre Sicht übernehmen.
In der Mathematik heisst es:
"Zwei parallele Geraden treffen sich in der Unendlichkeit."
Ich liebe die Naturwissenschaften und die Mathematik. Sie geben Hypothesen ungern für Wahrheiten aus. Das macht sie so ungemein attraktiv.
Wir Menschen sind Milliarden von Geraden, die sich in der Unendlichkeit evtl. treffen werden (in welcher Form auch immer?). Der Weltraum dehnt sich aus und wird sich irgend wann wieder zusammenziehen. Wir werden uns alle wieder zusammenziehen.
Doch auf den Weg dorthin wird jeder auf seiner Geraden bleiben. Diese Gerade wird an keinem Punkt einem anderen eigenen Punkt gleichen, sich jedoch von anderen Geraden auch nicht vernichten oder beenden lassen.
Jede gezogene Gerade ist ein Weg der Erkenntnis. Man erkennt, in dem man durch die eigenen Augen schaut, nicht durch die Augen der Anderen.
Diese Geraden verlaufen aber nicht im Nichts, sondern neben vielen anderen Geraden. D.h. sie sind nicht allein und sie können einander sogar förderlich sein, denn Erkenntnis erfolgt niemals im Vakuum des Seins, sondern im Beisein vieler anderer Geraden (Mitmenschen, Umfeld). Nur wenn
mind. 2 zusammen kommen, wird eine Erkenntnis aus ihrem Zusammenwirken entstehen. Einer Alleine wird das niemals hinbekommen.
"Jesus sprach: Das Reich Gottes ist in dir und um dich herum, nicht in (prachtvollen) Gebäuden aus Holz und Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden".
Aus dem Thomas-Evangelium
Die Unmengen von Paradigmen sind Puzzle-Teile, die, wenn einige von ihnen zusammenwirken, ein Bild ergeben.
Sie sind aber nicht ewig. Sie sind so individuell, wie die Wellen im Ozean.