Was kommt nach dem Kapitalismus?

Hallo Sabbah,

Du irrst, denn die Führsorge zur Gemeinschaft bezog sich lediglich auf die Sippe. Die Beziehungen zu anderen Sippen gingen solange gut, wie ausreichend Nahrung vorhanden war oder die geringe Population sie dazu zwang. Gute Beispiele dafür waren die Indianer Nordamerikas, die erbitterte und gnadenlose Fehden gegeneinander führten oder die Neandertaler, deren Sippen untereinander in einem Zusammenhang standen, um den Fortbestand zu garantieren.


Es ist übrigens interessant, daß wir zum Beispiel auf der Autobahn den uralten Mustern der Jagd folgen und im Supermarkt nach den Kriterien der Sammler vorgehen.

Wir brauchen nur schauen, woher wir kommen, dann sehen wir auch, wohin wir gehen.

Merlin

wir betrachten ja eine Gesellschaft und nicht die Feindseligkeiten zwischen mehreren Gesellschaften...Kommunismus kann ja auch nicht funktionieren, wenn die Kapitalisten drum herum hocken...so gesehen waren die Jäger und Sammler (für sich) sehr wohl kommunistisch, aber das war selbstverständlich, man arbeitete nur soviel (ich glaub 2 Stunden am Tag) wie es zum Leben reichte und teilte das unter seinen Mitgliedern...das Problem entstand erst, als eine Person mehr hatte als die anderen und dieser Umstand ist mit der Sesshaftwerdung des Menschen und der neolithischen Revolution vor ca. 10000 Jahren zu datieren...

das Abmetzeln untereinander, wie deine Indianer hat hiermit nichts zu tun...ebenso wenig wie Supermärkte und Autobahnen, vorausgesetzt da kommt nichts mehr
 
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Hallo Sabbha,

Deiner Betrachtung mit dem Übergang in eine andere Gesellschaftsform kann ich Dir nur zustimmen, aber der Grund für den verschärften Konkurrenzkampf dürften mehr in der erhöhten Population gelegen haben. Diese archaischen Denkmuster der Jäger und Sammler haben schon etwas mit unserem Kapitalismus und den von mir genannten Beispiele zu tun. Wer genauer hinschaut, wird erkennen, daß wir es selbst in den vergangenen 10.000 Jahren noch nicht geschafft haben in dieser veränderten Gesellschaftsform auch wirklich anzukommen.

Man braucht sich nur einmal die gescheiterten Modelle des Kommunismus ansehen, dann wird man auch erkennen, daß die Gründe des Mißerfolgs beim Menschen selbst liegen. Unser kollektives Denken endet eben in dem Augenblick, wenn es die Größe einer Sippe übersteigt und damit wären wir wieder bei den besagten archaischen Jägern.

Merlin
 
ich hab da vorhin diesen spiegel-artikel über den bombenanschlag in indien gelesen ... maoistische rebellen - naxaliten - adivasi

..und was tut man da ...schaut erstmal wiki

http://de.wikipedia.org/wiki/Adivasi
Die meisten Adivasigemeinschaften sind nach wie vor im Ackerbau, Viehhaltung und Handwerk tätig und dies meist nur zur eigenen Versorgung (Subsistenz). Das eigene und oft gemeinschaftlich bewirtschaftete Land bildet daher für die Adivasigemeinschaften die historische Existenzgrundlage.

dem gegenüber
(neulich gefunden nachdem ich diesen "cityboy"-film gesehen habe)
http://www.amazon.de/Die-Gier-war-grenzenlos-Börsenhändlerin/dp/3430200822
Sie resümiert (218f.)
"Als abgeklärte Bankerin fragte ich mich aber auch: Ist Gier nicht ebenso das, was ein Gordon Gekko, der Held aus Wall Street, prophezeite? Die Triebfeder wirtschaftlicher Evolution? Ist sie nicht die Kraft, die seit jeher Innovation, Produktivität und Fortschritt in Gang setzt und weitertreibt?"

ureinwohne rund entwicklung/evolution ist ja auch so eine sache
hab mal gelesen, daß einige "kulturen" sogar das rad ablehnen ...obwohl sie es erfunden haben ...bzw ...es nur als kinderspielzeug in ihrer kultur zulassen
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die fehden der indiander....
die indianer waren auch noch nicht sonderlich scharf auf erdöl.

man könnte bp auch einfach mal als "modernen stamm" bezeichnen/betrachten
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und letztlich, wenn man mal ganz gewagt denkt: vllt haben die vielen getöteten indianer-seelen die weißen siedler "infiltiert" und erobern noch heute ihr land zurück

wer weiß schon wie stark solche "ur-einwohner-seelen" mit dem land verbunden sind ?

... da erscheint die besorgnis von ärzten zu beginn des eisenbahnzeitalters ...mal in anderem licht ...die hatten angst, daß das gehirn schaden nimmt.
afrikanische lastträger ...wärend der ersten motorisierten expiditionen haben alle paar tage erstmal ihre seele nachreisen lassen


ich weiß nicht ob die heutige kenntnis, daß wir auf dieser erde zuhause sind reisen über den globus für die "seele" besser macht

aber man kann ja vllt auch ohne erdung leben ?

sorgt sex für erdung ??

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hab da grad so nen kurzen gedanken ...
östliche erforschung/erleuchtung des geistes/bewußtseins vs. westliche entwicklung/kultur ?? ...

dalai lama fand ja auch schon:
westliche forschungskenntnisse und meditationskenntnisse nähern sich auf feinsten ebenen an

"innen an außen" oder so ähnlich
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nach kapitalismus kommt sex
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schon "früher" gehörte sex zu politik und handelsabschlüssen
...hab ich in einer "doku" über arsinoë IV / cäsar / kleopatra / alexandrischen kriege aufgeschnappt

wenn sex für erdung sorgt ...dann ist kapitalismus nicht irdisch

bzw hatte für eine art ausgleich zu sorgen ?

...das würde einiges erklären ...
auch


da müßte man fast weiter fragen: was kommt nach der erde ? ??? ...bild??


schonmal über nen wasserfall aufgestiegen ?
(nach dem kapitalismus/party kam der absturz)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
was auf jeden Fall kommt ist mehr Eigenverantwortung ür jeden einzlenen, immer noch mehr.
Und die Menschen werden lernen müssen von dem Vollkasko- Denken wegzukommen. Papa Staat wird irgendwann nicht mehr einfach so für alle sorgen können. Den bösen Kapitalisten, alos Fabrikbesitzer:rolleyes:, steht vielerorts selber das Wasser bis zum Halse. Ist echt lustig daß viele immer noch denken, jeder der selbständig ist, Verantwortung übernimmt für Menschen, der würde im Geld schwimmen. Und in Wirklichkeit sind viele verschuldet und müssen montags morgens bei der Bank um 50 Euro bettlen, damit die Gattin sich ein paar neue Schuhe kaufen kann.
Welches Geld soll denn eigentlich umverteilt werden? Die große Kiste des Fabrikbesitzers ist geleast, die wird als erstes abgeholt, das Haus ist schon von der Bank beliehen bis zum geht nicht mehr. Ja, es gibt wohl ein paar wirklich Reiche und fast jeder geht fast jeden Tag bei denen im feinkostladen einkaufen, ist komisch. Will man denen alles wegnehmen? und dann wie die hottentotten deren Villen verhunzen?
Ich denke wir bekommen bald die Lebensmittel eingepackt an der Kasse und auch noch alte Senioren werden arbeiten gehen müssen für ein paar Euro, so wird es mM kommen. Die Menschen werden ohne Zähne rumlaufen, wenn sie sie nicht gepflegt hatten, und wer nicht in die Hufe kommt, der wird alt aussehen.
Die Karre wird so weiterlaufen und es wird immer weiter fleißig cdu gewählt und die paar linken stimmen verpuffen im großen Getriebe.
:escape:
 
Hallo Sabbha,

Deiner Betrachtung mit dem Übergang in eine andere Gesellschaftsform kann ich Dir nur zustimmen, aber der Grund für den verschärften Konkurrenzkampf dürften mehr in der erhöhten Population gelegen haben. Diese archaischen Denkmuster der Jäger und Sammler haben schon etwas mit unserem Kapitalismus und den von mir genannten Beispiele zu tun. Wer genauer hinschaut, wird erkennen, daß wir es selbst in den vergangenen 10.000 Jahren noch nicht geschafft haben in dieser veränderten Gesellschaftsform auch wirklich anzukommen.

Man braucht sich nur einmal die gescheiterten Modelle des Kommunismus ansehen, dann wird man auch erkennen, daß die Gründe des Mißerfolgs beim Menschen selbst liegen. Unser kollektives Denken endet eben in dem Augenblick, wenn es die Größe einer Sippe übersteigt und damit wären wir wieder bei den besagten archaischen Jägern.

Merlin

auch das hängt mit der neolithischen Revolution zusammen, erst mit dem Ackerbau und der Überproduktion konnte eine Gesellschaft an Mitglieder zunehmen, da mehr als genug zum Essen da war...also für mich sind Jäger und Sammler ganz klar gezwungenermaßen Kommunisten, da hatte nie eine Person mehr als eine andere, ganz einfach weil es unnötig war, das hat jetzt gar nichts mit einem besonders sozialem Empfinden oder Gerechtigkeitssinn zu tun. Erst mit der Überproduktion und Spezifiezierung bestimmter Bereiche keimte der Kapitalismus auf...der organisatorische Aufwand ist natürlich ebenfalls enorm, allerdings glaube ich, wäre Kommunismus bereits in der Antike denkbar gewesen, es fehlte lediglich an Vernunft...wenn sich einer hinstellt und behauptet er sei in direkter Linie mit dem Gott Mars verwandt, oder auch jemand der behauptet er sei der Sohn Gottes, tut sich der Kommunismus halt schwer, auch der Formulierung seiner Theorie
 
hallo freunde,

die gesellschaftsform der zukunft wird weder kapitalismus noch kommunismus sein.
beides wurde bereits durchgespielt und beide systeme sind versager.

der kapitalismus, weil er persönliches eigentum und gier über alles stellt und sich von der realwirtschaft abhebt,
der kommunismus, weil er durch planung von oben und gleichmacherei jedes verantwortungsgefühl abwürgt.

der kapitalismus ist ein pyramidenspiel der reichen, die über zins und spekulation das geld von weiter unten abziehen.
der kommunismus ist ein pyramidenspiel der funktionäre, die kontrolle und macht über die anderen ausüben.

daher muss die hierarchie des geldes und der politischen macht reduziert und abgeflacht werden.
das kann aber nur von unten erfolgen, von den bürgern wie wir die sich für die vorgänge interessieren und verantwortung übernehmen.

lg winnetou:)
 
daher muss die hierarchie des geldes und der politischen macht reduziert und abgeflacht werden.
das kann aber nur von unten erfolgen, von den bürgern wie wir die sich für die vorgänge interessieren und verantwortung übernehmen.

lg winnetou:)

Im Zuge einer fortlaufenden kulturellen Evolution, deren Motoren hauptsächlich Revolution und kontinuierliche Aufklärung sind, muss die menschliche Psyche mit ihren Intentionen zunehmend an Sozialität gewinnen. Nur dann funktioniert eine intakte soziale Marktwirtschaft. Weil die sozialen Elemente im Menschen oftmals und weitgehend fehlen, misslingt sowohl die Marktwirtschaft (extremes Arm-Reich-Gefälle) als auch die Planwirtschaft (staatliche Diktatur).
 
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Im Zuge einer fortlaufenden kulturellen Evolution, deren Motoren hauptsächlich Revolution und kontinuierliche Aufklärung sind, muss die menschliche Psyche mit ihren Intentionen zunehmend an Sozialität gewinnen. Nur dann funktioniert eine intakte soziale Marktwirtschaft. Weil die sozialen Elemente im Menschen oftmals und weitgehend fehlen, misslingt sowohl die Marktwirtschaft (extremes Arm-Reich-Gefälle) als auch die Planwirtschaft (staatliche Diktatur).

Dann haben wir genau das, dann frisst sich das Kapital auf, wenn das Kapital nicht mehr die berücksichtigt, die ihnen das Kapital bringen und erwirtschaften. :D
 
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